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Zuführtisch für Bogen aus Papier, Pappe o. dgl.
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Zuführtisch für Bogen aus Papier,
Karton, Pappe o. dgl. zum Überführen der Bogen von einem Stapel nach einer Druck-
oder sonstigen Bogenverarbeitungsmaschine.
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Die bekannten Bogenzuführtische sind mit einem oberhalb dieses Tisches
vorgesehenen. hochschwenkbarem Stabgitter versehen, an dem Andruckrollen angeordnet
sind, die von oben gegen die sich auf umlaufenden Bändern über den Tisch bewegenden
Bogen wirken.
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Auf dem Zuführtisch bewegen sich in Richtung nach der Bogenverarbeitungsmaschine
immer gleichzeitig mehrere Bogen, entweder einzeln hintereinander oder gestaffelt
übereinander. Treten im Zulauf der Bogen zur Bogenverarbeitungsmaschine Unregelmäßigkeiten
oder Störungen ein, z. B. bei Ausbleiben eines Bogens, bei Zulauf eines beschädigten
Bogens, eines halben Bogens, bei unvorschriftsmäßigem Bogenabstand, Bogenschieflage
oder anderen @ Ursachen, so erfolgt automatisch eine Druckabstellung der Bogenverarbeitungsmaschine
und gleichzeitig auch eine Stillsetzung der Bogenfördervorrichtung, demzufolge die
auf dem Zuführtisch sich befindenden Bogen in ihrer eingenommenen Lage liegenbleiben.
Um in solchen Störungsfällen. dem sog. Stopper, den die Störungsursache bildenden
Bogen. das ist in der Regel der vorderste Bogen. vom Zuführtisch entfernen zu können.
muß man das Stabgitter hochschwenken. Hierdurch verlieren die auf dem Zuführtisch
liegenden Bogen ihre Belastung durch die Andruckrollen des Stabgitters. Es kommt
deshalb beim Herausnehmen des die Störungsursache bildenden Bogens zumeist zu Verschiebungen
auch des anschließenden oder aller ülirigeii Bogen, so daß auch diese Bogen herausgenommen
werden müssen, weil sonst bei Wiederinbetriebsetzung der Bogenförderung sofort wieder
ein Stopper eintreten würde. Dieses Herausnehmen
der Bogen ist aber
nicht nur mit einem größeren Zeitverlust verbunden und demzufolge einer starken
Leistungsminderung, sondern zumeist auch mit einem Verschmutzen oder Beschädigen
der Bogen. so daß deren Weiterbehandlung nicht erfolgen kann. Da es sich in solchen
Fällen jedesmal um drei bis vier Bogen handelt, entsteht auclh ein größerer Materialverlust
und Bogenausfall, was sich insbesondere hei im Mehrfarbendruck auszuführenden Arbeiten
sehr nachteilig dann auswirkt, wenn die Bogen bereits mit einer oder mehreren Farlien
bedruckt sind und diese mit der letzten Farbe l>edrudkt werden sollen.
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Ein weiterer Fall, Bogen vom Zuführtisch entnehmen zu müssen, liegt
vor, wenn der vorder Teil des Zuführtisches hochgeklappt werden muß. um Zugang zum
Druckzylinder der Druckmaschine zu schaffen. Beim Entnehmen dieser Bogen kommt es
auch zu Verschiebungen der Bogen, die nicht herausgenommen zu werden brauchen. Zweck
der Erfindung list die Beseitigung dieser Nachteile.
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Erfindungsgemäß wird dies durch erreicht, daß in Verbindung mit dem
Zuführtisch eine Vorrichtung vorgesehen ist. die sich unter dem Einfluß des Stabgitters
befindet und beim Hochschwenken des Stabgitters sofort luftautomatisch ein Festhalten
der auf dem Zuführtisch liegenden Bogen bewirkt, und zwar so lange, bis das Stahgitter
in seine Arbeitsstellung zurückgeschwenkt ist.
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Es ist bereits vorgeschlagen worden, bei auf getretenem Stopper die
auf dem Zuführtisch liegenden Bogen festzuhalten, um ein Verschieben derelln beim
Herausnehmen des die Störungsursache bildenden Bogens zu vermeiden. Hierzu ist eine
Vorrichtung vorgeschlagen, mittels deren beim Stillsetzen der Bogenfördermittel
die Saugluft für die Bogensauger umgesteuert wird, die dann in l>esonderen Luftleitungen
gegen die Unterseite der auf dem Zuführtisch liegenden Bogen geleitet wird und ein
Festhalten der Bogen bewirkt.
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Demgegenüber erfolgt bei dem Zuführtisch nach der vorliegenden Erfindung
bei einer Störung im Bogenzulauf oder bei der Schaffung des Zuganges zum Druckzylinder
eine vdllständige Stillsetzung der Vorrichtung, weshalb eine besondere Saugleitung
vorgesehen ist, in der sich ein Ventil bewindet, das durch einen Kolben o. dgl.
gesteuert wird, der mittelbar mit dem Stabgitter verbunden ist oder sich unter Federdruck
gegen dieses al,-stützt.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
Darin bedeuten I den Bogen stapel und 2 die Bogenverarheitungsmaschine. zwischen
denen der den Gegenstand der Erfindung bildende Zuführtisch 3 in an sich hekannter
Weise vorgesehen ist. Die Bogen werden in ebenfalls bekannter Weise vom Stapel 1
durch Sauger 4 entnommen und an die Weiterleitungswalze 5 abgegeben, die sich im
Zusammenwirken mit einer Taktrolle 6 befindet. Der Zuführtisch 3 ist mit über die
Walze 5 gespannten, umlaufenden Bändern 7 ausgerüstet, von denen die Bogen 8,9,
10, 1 1 gestaffelt übereinander nach der Verarbeitungsmaschine 2 gefördert werden.
Oberhalb des Zuführtisches 3 ist ein an sich bekanntes Stabgitter 12 angeordnet,
das mit gegen die umlaufenden Bänder 7 wirkenden Andruckrollen 13 versehen und um
ein Konsollager 14 hochschwenkl)ar ist. Bei 15 befinden sich die Vordermarken und
die Kontrollvorrichtung für den Zulauf der Bogen. Treten im Zulauf der Bogen Unregelmäßigkeiten
oder Störungen auf, so reagiert diese Kontrollvorricutung und bewirkt die Druckabstellung
der Verarbeitungsmaschine, gleichzeitig damit erfolgt auch die Stillsetzung der
Bogenfördervorrichtung so daß keine Bogen mehr vom Stapel 1 entnommen werden und
die auf dem Zuführtisch sich befinden-.den Bogen 8 bis 1 1 in ihrer eingenommenen
Lage liegenbleiben. Alles dies ist an sich bekannt. Um nun bei einer Störung im
Bogenzulauf den d@ Störungsursache bildenden Bogen vom Zuführtiscl entnehmen zu
können, ohne daß dabei die anderen auf dem Tisch liegenden Bogen in ihrer eingenommenen
Lage verschoben werden können, ist erfindungsgemäß in Verbindung bzw. @m Zusammenwirken
mit dem Stabgitter 3 eine Vorrichtung vorgesehen, die beim Hochschwenken des Stabgitter
automatisch ein Festhalten der auf dem Zuführtisch liegenden Bogen mit Ausnahme
des vordersten Bogens II bewirkt, da der vorderste Bogen fast immer die Störungsursache
bildet und herausgenommen werden muß.
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Diese Vorrichtung besteht aus einer von einer Rotations- o. dgl.
Pumpe (nicht dargestellt) ge. speisten Saugleitung 16, die unterhalb des Zuführtisches
3 endet und an ihrem Ende mit einem als Zylinder ausgebildeten Ventil 17 versehen
ist. dessen Ventilöffnung von einem Kolben o. dgl. 18 gesteuert wird. der in Fortsetzung
der Saugleitung I6 seitlich des Zuführtisches 3 bis über diesen hinausragt und mit
seinem Ende Anschluß an einen Hebel 19 besitzt. der an den Schwenkarm des Stahgitters
3 angegliedert ist und den Schwenkbewegungen des Stabgitters folgt. Dieser Anschluß
kann, wie im Ausführungsleispiel dargestellt, lose sein, dl. h. der Kolben 18 kann
amit seinem Ende durch den Druck einer Feder 20 gegen den Hebel 19 Anlehnung haben.
er kann aber auch durch ein Gelenk mit diesem Hebel verbunden werden. Au das Ventil
17 ist ein Luftschlauch 21 mit Abzweigungen 22. 23 angeschlossen. die nach der Unterseite
des Zuführtisches 3 führen. an der Anschlüsse 24, 25 vorgesehen sind. Diese Anschlüsse
sind mit den Zuführtisch durchdringenden Saugern oder Luftkanälen versehen, deren
Nfundstücke sn der Tischebene sich befinden und gegen die Unterseite der Bogen 10
bzw. 9 wirken. In den Leitungen 22, 23 sind Ventile 26. 27 vorgesehen, die von Hand
betätigt werden und den Zweck haben, die Luftzuführung der einen oder anderen Leitung
abstellen zu können, wenn z. B. außer dem vordersten Bogen 11 entweder auch der
Bogen 10 oder g herausgenommen werden muß.
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Wird das Stabgitter 3 hochgeschwenkt, so hebt sich unter dem Druck
der Feder 20 auch der Kolben 18, demzufolge die Ventilöffnung des
Ventils
17 für den Zugang der Saugluft aus der Saugleitung 16 frei wird uiid die Saugluft
nunmehr über den Anschluß 21 in die Leitungen 22, 23 eintreten kann. so daß die
Luft gegen die Unterseiten der Bogen 10 oder 9 wirkt, diese also durch Saugwirkung
festgehalten werden. Bein Zurückschwenken des Stabgitters drückt der Hebel 19 des
Stabgitters auf den Kolben 18, der sich demzufolge senkt und die Öffnung des Ventils
17 wieder schließt. Der Saugzug ist demzufolge aufgehoben, und die Bogen können
nun der Verarbeitungsmaschine wieder zulaufen.