DE807628C

DE807628C - Fahrwerk fuer Lokomotiven, insbesondere Druckluftlokomotiven, mit getrennter Laengs- und Querfuehrung der Achslagerkaesten

Info

Publication number: DE807628C
Application number: DEP56243A
Authority: DE
Inventors: Hans-Joachim Kares
Original assignee: Demag AG
Current assignee: Mannesmann Demag AG
Priority date: 1949-09-29
Filing date: 1949-09-29
Publication date: 1951-07-02

Description

Bei Lokomotiven, insbesondere Druckluftlokomotiven, wie sie vielfach bei unterirdischen Grubenbetrieben, auf Baustellen u. dgl. eingesetzt werden, wirken sich die veühältnismäßig schlechten Gleisverhältnisse und die kleine Radspur sehr schlecht auf die Laufeigenschaften aus. Die Achslagerkästen sind zwar federnd im Maschinenrahmen aufgehängt. Bei der bisher üblichen Ausbildung des Fahrwerks kann sich die Federung der Lok jedoch nur in einer Parallelverschiebung der Radsätze auswirken. Bei Schrägstellung der Achsen würde Kantenpressung der Achslagerkästen in ihren Führungsstücken erfolgen, wobei diese auch leicht in den Führungsstücken hängenbleiben können. Die Lok kann offensichtlich bei der Fahrt über schlecht verlegte Gleise nur auf zwei Rädern laufen und lediglich durch Kippen um die durch diese Räder festgelegte Achse, bis ein drittes Rad zum Tragen kommt, ihre Stabilität erhalten. Da die Eindeutigkeit der Berührung zwischen Rad und Schiene fortgesetzt von einem Räderpaar auf das andere überspringt, kippt die Maschine auch fortgesetzt um eine andere Achse, so daß ihr Lauf sehr unruhig und stoßend wird.
Es ist zwar schon bekannt, die Führung der Achsen sowohl in Längs- als auch in Seitenrichtung voneinander zu trennen, wobei zur Führung in Achsrichtung die Achsgehäuse in ihrer Mitte besondere Zapfen tragen, die sich über Querwände gegen die Längsträger abstützen. Bei einer anderen bekannten Einrichtung wird ein besonderer Achslenker vorgeschlagen, der in waagerechter Richtung formsteif und in senkrechter Richtung verwindungsfähig ist. Diese Einrichtungen, die eine ungehinderte Schrägstellung der Radsätze in einer.Ebene quer zur Fahrtrichtung gestatten, mögen wohl für normale Schienenfahrzeuge geeignet sein, sind aber für Grubenlokomotiven ungeeignet insbesondere, da bei diesen infolge ihrer gedrängten Bauform und verhältnismäßig geringen Abmessungen nicht genügend freier Raum zur Verfügung steht.
Nach der Erfindung werden diese Nachteile dadurch behoben, daß nur einer der auf der Radsatzwelle axial unverschiebbaren Achslagerkästen an einer Seite des Fahrzeugrahmens gegen Querverschieben gesichert ist, so daß der Radsatz sich ungehindert in einer Ebene quer zur Fahrtrichtung schräg stellen kann. Dabei können beide Achslagerkästen im Maschinenrahmen höhenveränderlich gelagert sein.
Zweckmäßig kann der eine Achslagerkasten durch einen Zapfen o. dgl. und ein um diesen drehbares Gleitstück im Maschinenrahmen in Längsrichtung der Achse festgelegt sein, während der andere Achslagerkasten in Gleitstücken des Maschinenrahmens nur in einer Ebene quer zur Fahrtrichtung geführt wird. Dadurch wird in einfacher Weise erreicht, daß die einzelnen Radsätze auf jeder Seite vollkommen zwanglos federn können. Fährt eines der Räder in eine Vertiefung, so kann sich seine Achse schräg stellen, und das Rad wird durch die Feder an der Schiene gehalten. Es gibt seine Berührung mit der Schiene nicht auf, um erst durch Kippen der Lok auf die Schiene zurückzukommen, wie es bei der bisher üblichen Bauart der Fall ist. Alle Räder der Lok tragen dauernd eindeutig, so daß ein ruhiger und sicherer Lauf gewährleistet ist.
Die Zeichnung gibt ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstands teilweise in zwei Abbildungen schematisch wieder, wobei die Abb. i eine Ansicht in Schienenlängsrichtung und die Abb. 2 eine Draufsicht zeigt.
Der Radsatz i ist in den Achslagerkästen 2 und 3 gelagert. Der Achslagerkasten 2 ist durch das um den Zapfen 4 drehbare, an seiner Seitenwand auf und ab verschiebbare Gleitstück 5 in Achsrichtung gegenüber dem Maschinenrahmen 7 festgelegt, kann jedoch eine Schräglage in einer Ebene quer zur Fahrtrichtung einnehmen, da der Achslagerkasten 3 zwischen den Gleitstücken 6 des Maschinenrahmens 7 in einer Ebene quer zur Fahrtrichtung beweglich ist.
Die Erfindung soll sich nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel beschränken. So ist es beispielsweise nicht notwendig, daß die Festlegung der Radsätze in Achsrichtung über einen der Achslagerkästen erfolgt. Entsprechende Führungen bzw. Anschläge könnten auch unmittelbar an der Räderachse angeordnet sein.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Fahrwerk für Lokomotiven, insbesondere Druckluftlokomotiven, mit getrennter Langs-und Querführung der auf der Radsatzwelle axial unverschiebbaren Achslagerkästen, dadurch gekennzeichnet, daß nur einer (2) der Achslagerkästen (2, 3) an einer Seite des Fahrzeugrahmens (7) gegen Querverschieben gesichert ist, so daß der Radsatz sich ungehindert in einer Ebene quer zur Fahrtrichtung schräg stellen kann.
2. Fahrwerk nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß beide Achslagerkästen (2, 3) außerdem im Maschinenrahmen (7) höhenveränderlich gelagert sind.
3. Fahrwerk nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der eine Achslagerkasten (2) durch einen Zapfen (4) o. dgl. und ein um diesen drehbares Gleitstück (5) im Maschinenrahmen (7) in Längsrichtung der Achse (i) festgelegt ist und daß der andere Achslagerkasten (3) in Gleitstücken (6) des Maschinenrahmens (7) nur in einer Ebene quer zur Fahrtrichtung geführt wird. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 739 755, 6o5 849.