-
Brillengestell Die Erfindung bezieht sich auf Brillengestelle und
insbesondere auf ein solches. «-elches aus zwei verhältnismäßig langen und nachgiebigen
Ohrbügelhaltern, einem zentralen Nasensteg und zwei Nasenseitenstegen besteht, wobei
jeder Ohrbügelhalter, der Nasensteg und jeder Nasenseitensteg als miteinander leicht
mittels Schrauben o. dgl. zu verbindende oder zu lösende Einzelteile ausgebildet
sind.
-
Brillenkonstruktionen dieser Art machen es dem Optiker möglich, die
Brillengestelle allen Geschmacksrichtungen insofern anzupassen, als die einzelnen,
wahlweise miteinander zu vereinigenden Teile, jedes für sich, z_. B. aus verschiedenen
Metallen oder verschieden gefärbtenTeilen bestehen können. Darüber hinaus besteht
aber die Möglichkeif, einzelne beschädigte oder gebrochene Teile auszuwechseln,
ohne gezwungen zu sein, die Teile durch Schweißen, Löten, Kleben oder Kitten miteinander
zu verbinden.
-
Es sind bereits Brillengestelle, die nach dem bekannten Baukastenprinzip
zusammengesetzt werden, bekanntgeworden. bei denen jeder Nasenseitensteg finit einem
rechteckigen Kasten versehen ist, um entsprechend ausgebildete Zapfen der zugehörigen
Ohrlriigellialter und des Nasensteges aufzunehmen.
-
Die Erfindung betrifft eine verbesserte und vereinfachte Brillenkonstruktion,
bei welcher die einzelnen Bestandteile des gesamten Gestelles wesentlich neue Merkmale
aufweisen.
-
Gemäß der vorliegenden Erfindung besteht jede
Brillenhälfte
aus drei miteinander zu vereinigenden Teilen, nämlich einem Ohrbügelhalter, einem
Nasenseitensteg und einem beiden Hälften gemeinsamen Nasensteg, wobei die beiden
erstgenannten Teile miteinander fluchtende Öffnungen haben und der Nasenseitensteg
eine Zunge aufweist, die in die genannten Offnungen der beiden anderen Teile hineinpaßt,
wobei diese drei Teile durch Verschraubung oder ähnliche Mittel miteinander zusammengehalten
werden. Diese Zusammenstellung ergibt eine solide, nicht verschiebbare Verbindung,
die bequem herzustellen ist und eine Reduzierung der gesamten Wandstärken der einzelnen
Teile auf ein Minimum erlaubt.
-
Vorzugsweise haben die Ohrbügelhalter und der Nasensteg durchgehende
Schlitze, und jeder N asenseitensteg hat eine durch diese Schlitze hindurchgehende
Zunge; es ist natürlich auch ohne weiteres möglich, den Nasensteg oder die Ohrbügelhalter
mit der besagten Zunge und die jeweils übrigen Teile mit Schlitzen zu versehen.
Gemäß der Erfindung endigt ferner jede Zunge der Nasenseitenstege in einem mit Gewindeloch
versehenen Auge und bildet hier eine einfache Stütze zur Befestigung des :ltigenglases.
Diese Anordnung macht es unnötig, den Augenglasrand oder die Gläserfassung am Umfang
einzuschneiden, wie das bei der üblichen Befestigung von Glas oder Glasfassung zwischen
zwei Haltestreifen erforderlich ist.
-
Die Erfindung ist in den Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel
erläutert. Es zeigt Fig. i eine perspektivische Teilansicht einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung, Fig. r a die perspektivische Darstellung einer IZeilie von Einzelteilen,
Fig. 2 eine Stirnansicht der erwähnten Ausfühningsform, Fig. 3 einen Querschnitt
gemäß Linie 111-I11 der 1'ig.'. Fig. 4 einen Schnitt nach Linie IV-I\' der Fig.
3. Das erfindungsgemäße Brillengestell besteht im wesentlichen aus drei miteinander
zu verbindenden Ilauptteilen, nämlich den Ohrbügelhaltern i, einem Nasensteg 6 und
den Nasenseitenstegen, die mit dem allgemeinen Bezugszeichen i9 bezeichnet sind.
jeder Ohrbügelhalter weist am inneren Ende einen zum Nasenrücken nach unten gebogenen
Teil 2 auf, während an seinem äußeren Ende das übliche Gelenk für die drehbare Anhängung
des Ohrbügels 3 angeordnet ist. Der zum -Nasenrücken hin gebogene Teil 2 hat eine
flache Abbiegung 4, die quer zum 'feil 2 nach vorn gerichtet ist und einen rechteckigen
Schlitz 4' sowie eine Schraubenöffnung 5 aufweist.
-
In ähnlicher Weise ist der Nasensteg 6 an beiden Seiten mit nach vorn
vorstehenden Lappen 7 ausgestattet, von denen jeder einen mit dem Schlitz 4' übereinstimmenden
Schlitz 6' sowie ein Loch 8 aufweist, wobei sowohl die Löcher 5 und 8 als auch die
Schlitze 4' und 6' miteinander fluchten.
-
Die Nasenseitenstege i9 bilden einen weiteren Konstruktionsteil mit
einem nach vorn gerichteten :\ rin 9, an den sich nach oben ein ebenfalls
nach vorn gerichteter Lappen io anschließt, von dem hinten senkrecht zum Lappen
eine Zunge io' abgeht, die durch die Schlitze 6' und 4' des Nasensteges 6 und des
Ohrbügelhalterendes 2 liindurchtreten kann (Fig. i a). Auf diese Weise dient die
Zunge io' dazu, die drei Bestandteile so zusammenzupassen, daß die in ihnen befindlichen
Löcher 5, 8 und i i miteinander fluchten. Vorzugsweise wird die Zunge io' so lang
gemacht, daß sie den äußeren Umfang der Augengläser bzw. der Glasfassung übergreift
und damit als Halter für das Augenglas bzw. deren Fassung 13 dient. In dem
nach vorn gerichteten Lappen io befindet sich bei ii ein weiteres Schraubenloch,
das mit den bei 5 und 8 gezeigten Schraubenlöchern in einer Flucht liegt.
-
Die Ohrbügelhalter i, der Nasensteg 6 und die Nasenseitenstege i9
können in der beschriebenen Art und Weise als Einzelstücke in verschiedenen Größen
angefertigt und jeder einzelne Teil für sich als Brillenbestandteil verkauft werden.
-
Zur Zusammenstellung des Brillengestells wählt der Optiker ein Paar
passender Ohrbügelhalter i einen Nasensteg 6 und ein Paar Naseriseitenstege icg
und vereinigt diese wie folgt: Zunächst wird der Nasensteg 6 mit einem Ohrbügelhalter
i so zusammengebracht, daß die Schlitze und Löcher sich decken. Dann wird die Zunge
io' des zugehörigen Nasenseitenstegs durch die Schlitze 4 und 6' hindurchgesteckt,
bis diese Teile gegen den Lappen io des Nasenseitenstegs anliegen. Dann wird durch
die Löcher 5 und 8 eine Schraube 16 hindurchgesteckt und in dem Gewindeloch i i
des Nasenseitenstegs festgeschraubt. In gleicher Weise werden nun die Teile der
anderen Brillenhälfte zusammengesetzt und mit dem ihnen gemeinsamen Nasensteg 6
fest verbunden.
-
Jedes Augenglas wird durch das seinen Rand übergreifende Ende der
Zunge io' des zugehörigen Nasenseitenstegs gehalten, das auf der Rückseite des Augenglases
zur Anlage gelangt. Ist das Augenglas, wie im Ausführungsbeispiel gezeigt, mit einer
Fassung versehen, dann wird in ein in der Fassung vorgesehenes Loch eine kleine
Büchse 15 eingesetzt, in diese eine Schraube 14 eingesteckt und in das mit Gewinde
versehene Loch am äußeren Ende der Zunge io' eingeschraubt (s. Fig. i a und Fig.
4).
-
Wird das Augenglas ohne Fassung verwendet, dann ist in diesem selbst
ein Loch angeordnet, in das die kleine Büchse 15 und die Schraube 14 durchgesteckt
werden.
-
Das erfindungsgemäße Brillengestell bietet u. a. folgende Vorteile:
Die einzelnen Konstruktionsteile lassen sich sehr leicht und billig herstellen,
da sie alle im wesentlichen flache Gebilde darstellen. Die Stärke der Verbindung
ist, wie insbesondere aus Fig.4 ersichtlich ist, auf ein Minimum reduziert, so daß
die drei miteinander vereinigten Teile sehr wenig Raum einnehmen. Der Kopf der Verbindungsschraube
16 stößt, wie Fig. 4 besonders deutlich erkennen läßt, in der fertig montierten
Brille gegen den Außenrand des Augenglases bzw#. der Augenglasfassung
13 und kann infolgedessen nicht lose werden oder herausfallen. Die Verbindung
der Teile mittels der Zunge io' ergibt eine
sehr feste Konstruktion,
die gegen Verschiebung gesichert ist und nur einer einzigen Schraube bedarf. Die
Zunge io' des Nasenseitenstegs dient gleichzeitig als einziger Halter für das Augenglas
bzw. die Augenglasfassung, woraus sich der Vorteil ergibt, Augengläser bzw. Fassungen
von verschiedener Stärke ohne besondere Anpassung verwenden zu können, was der Fall
ist, wenn das Augenglas zwischen zwei Haltern eingespannt wird, wie das üblich ist.
Auch werden durch diese Befestigung des Augenglases schädliche Spannungen in diesem
vermieden.