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Fahrzeugsitz, insbesondere Sattel für Krafträder Die Erfindung bezieht
sich auf einen Fahrzeugsitz, insbesondere einen Sattel und/oder Duositz für Krafträder,
bestehend aus einer mit Befestigungsmitteln versehenen starren Tragplatte, auf der
ein die Federung des Sitzes bewirkendes poröses nachgiebiges Material vorgesehen
ist, das mit einem biegsamen luft- und wasserdichten -Material umgeben ist, das
praktisch luftdicht mit der Tragplatte verbunden ist, während (las Innere des Sitzes
mit der Außenluft in Verbindung steht durch eine oder mehrere Öffnungen in der Tragplatte,
die zum Ein-und Auslassen der Luft während des Einfederns und Rückfederns dienen.
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Ein derartiger Fahrzeugsitz in Form eines Sattels für Krafträder ist
bereits bekannt. Sitze dieser .Art bewähren sich sehr gut, weil sie weich sind und
eine leichte Federung geben, aber sie haben den Mangel, daß die Rückfederung. (las
sog. Aufwerfen, hinderlich sein kann. Die Erfindung beabsichtigt, das Aufwerfen
bei derartigen Sätteln mit einer porösen nachgiebigen Füllung derart zu beschränken
oder abzudämpfen, daß es nicht mehr hinderlich sein kann.
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mach der Erfindung ist dies dadurch erzielt, daß die Öffnungen in
der Tragplatte zusammen mit einem darunter liegenden elastischen Abdeckstreifen,
der gegenüber den Öffnungen in der Tragplatte mit einer oder mehreren kleinen Öffnungen
versehen ist, ein Ventil bilden, das die Luft leicht ausläßt, aber verzögert einläßt.
Dabei wird Gebrauch gemacht von dem Umstand, daß beim Zusammenpressen der Füllung
Luft ausgepreßt wird und das Jlaterial für die Rückfederung wieder Luft ansaugen
muß, wobei durch Regelung der Luftzufuhr die Rückfederung verzögert wird. Auf diese
Weise kann eine sehr günstige gedämpfte Federung erzielt werden, auch wenn weitere
richtig bemessene, von außen auf die Tragplatte wirkende Federn benutzt
werden,
da diese die Dämpfung dann fördern. Der Umstand aber, daß der Sitz auch ohne weitere
mechanische Federn ausgebildet werden kann, hat gleichzeitig zur Folge, daß ein
Sitz nach der Erfindung nicht nur für Sättel oder Duositze für Krafträder, sondern
auch für mit einem Duositz kombinierte Sättel und andere Sitze für Fahrzeuge vorteilhaft
verwendet werden kann.
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Bemerkt sei noch, daß der Gedanke, die Rückfederung eines Fahrzeugsitzes
durch Regelung der Zufuhr der beim Einfedern ausgepreßten Luft zu verzögern, an
sich bekannt ist. Es ist schon ein Fahrzeugsitz in Form einer Sitzbank vorgeschlagen
worden, wobei unter dem mit einer porösen Füllung versehenen, eigentlichen Sitz
für die Federung Schraubfedern angeordnet sind. Diese befinden sich einzeln oder
in einer oder mehreren Gruppen in einer luftdichten Hülle, welche über ein Rückschlagventil
zum schnellen Auslassen der Luft mit der Außenluft in Verbindung steht, während
einzelne Ventile vorhanden sind zum verzögerten Einlassen der Luft. Diese Konstruktion
weicht grundsätzlich von der nach der Erfindung ab, da nicht die Rückfederung des
porösen eigentlichen Sitzes gedämpft wird, und außerdem ist sie erheblich komplizierter.
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Die Erfindung wird untenstehend an Hand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispieles näher erläutert. Dabei zeigt Fig. i ein Kraftrad mit einem
Kombinationssattel nach der Erfindung, der gleichzeitig Duo-. sitz ist, Fig. 2 eine
Unteransicht des Sattels, Fig.3 einen Querschnitt des Sattels nach der Linie III-111
in Fig. 2 und Fig.4 den Schnitt nach der Linie IV-IV der Fig. 2.
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Der gleichzeitig einen Duositz bildende Sattel i besteht aus einer
starren metallenen Tragplatte 2, welche mit Hilfe von einem Paar angeschweißten
Lappen 3 oder in anderer Weise am Gestell eines Kraftrades befestigt werden kann
und auf der ein Kissen .4 aus Schwammgummi angeordnet und festgekittet ist, das
von einem Luft- und wasserdichten Überzug 5 aus Leder oder anderem passenden Material
umgeben ist, das längs den Rändern mit Hilfe von Nieten an der Tragplatte 2 befestigt
ist. Die Nähte sind außerdem ringsum mit Latex, Leim oder einem passenden Kitt luftdicht
oder jedenfalls möglichst luftdicht abgeschlossen. Um die Luft beim Einfedern, d.
h. beim Zusammendrücken des Kissens 4, entweichen zu lassen, sind in der Tragplatte
2 eine Anzahl Öffnungen 6 eingebohrt, welche von einem elastischen Streifen 7 aus
Gummi oder ähnlichem Material abgedeckt sind, der an den Enden mit Nieten befestigt
ist. Dieser Streifen ist an mit den Öffnungen 6 in der Tragplatte 2 korrespondierenden
Stellen noch mit einer oder mehreren kleinen Lufteinlaßöffnungen 8 versehen. Die
Öffnungen 6 und der Abdeckstreifen 7 und die kleinen Öffnungen 8 in dem Abdeckstreifen
7 bilden ein Ventil für die in dem porösen nachgiebigen Material 4 vorhandene Luft,
welche beim Einfedern des Sattels durch die ziemlich großen Öffnungen 6 rasch ausgelassen
wird, aber durch die abschließende Wirkung des Abdeckstreifens 7 nur verzögert wieder
zugelassen wird, so daß die Rückfederung gedämpft stattfindet und das hinderliche
Aufwerfen des Fahrers oder der Fahrer verhütet wird.
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Die Erfindung kann auf einfache Sattel oder Duositze oder andere Sitze
für Fahrzeuge angewandt werden, bei denen die Federung durch eine poröse nachgiebige
Masse erhalten wird.