DE806129C

DE806129C - Halte- und Fuehrungsvorrichtung fuer Abbauhaemmer und aehnliche Werkzeuge

Info

Publication number: DE806129C
Application number: DEN571A
Authority: DE
Inventors: Hans Giesecke
Original assignee: NIEDERRHEINISCHE BERGWERKS AKT
Current assignee: NIEDERRHEINISCHE BERGWERKS AKT
Priority date: 1950-03-02
Filing date: 1950-03-02
Publication date: 1951-06-11

Description

Bei der Arbeit im Kohlenstreb ist der Bergmann gezwungen, oft unter schwierigsten Verhältnissen bei hohen Temperaturen den etwa 12 kg schweren Abbauhammer 4 bis 5 Stunden während einer Arbeitsschicht in veränderlicher Höhe bis zu 2 m frei zu heben. Dieser nutzlose Energieaufwand bedeutet einen erheblichen Verlust nutzbarer Arbeitskraft, da der Bergmann, um produktive Arbeit zu leisten, den pressluftbetriebenen Abbauhammer mit großem Kraftaufwand in den Kohlenstoß treiben muß. Dem eigentlichen Arbeitsprozeß geht also hierdurch ein erheblicher Teil nutzbarer Arbeits-, kraft verloren.
Man hat versucht, die Arbeit dadurch zu erleichtern, daß man an einem waagerechten, ausziehbaren Ausleger den Abbauhammer mittels Kette und Zugfeder in Arbeitshöhe aufhing. Mit dieser Anordnung ist jedoch nur erreicht worden, daß der Bergmann während einer kurzen Atempause den Abbauhammer nicht zu halten braucht, während er beim Arbeiten nach wie vor den Abbauhammer zu heben hat, wobei ihm die Aufhängekette mit Zugfeder noch hinderlich ist.
Bei dem Gerät zur stufenlosen Aufhebung des Abbauhammereigengewichtes handelt es sich um eine Vorrichtung, welche dem Bergmann das Heben des Kohlenabbauhammers während der Arbeit im Kohlenstreb abnehmen soll. Gemäß der Erfindung erfolgt der Ausgleich des Eigengewichtes des Abbauhammers durch ein Gegengewicht, das mit dem Abbauhammer über einen schwenk- und verschiebbaren Träger in Verbindung steht. Zur Verbindung von Abbauhammer und Gegengewicht dient vorzugsweise ein Seil, wobei entweder an einem Seilende der Bohrhammer und an dem anderen Seilende das Gegengewicht hängt oder aber ein Ende des Seiles ist am Träger befestigt, und das Gegengewicht hängt an einer losen Rolle, um die das Seil geführt ist, so daß eine Art Flaschenzug erreicht wird.
In Fig. I und 1I ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung in Seitenansicht und Aufsicht dargestellt.
Ein als Träger dienendes Rohra ist in vier Halterollen b in seiner Längsrichtung verschiebbar angeordnet. Diese vier Halterollen b sind in einer Tasche c gelagert, die an einem Bolzen d um 36o° drehbar aufgehängt ist. Der Bolzen d ist an einem Gestell (Dreibein oder ähnlicher Befestigungsvorrichtung), das hier nicht dargestellt ist, befestigt. Das Rohr a ist mit zwei Rohren e fest verbunden, die als Führung des Gegengewichtes f vorgesehen sind. Der Einlauftrichter h gibt dem Seil g einen in radialer Richtung ungehinderten Ein- und Ablauf.
Der Abbauhammer wird an einem Ende in einer Aufnahmevorrichtung m an dem Seile befestigt. Das Seil g führt vom Einlauftrichter 1a geschützt durch das Verstellrohr a hindurch, läuft über eine feste Rolle i, umschlingt die Rolle k, an welcher das Gegengewicht f befestigt ist und ist mit dem anderen Ende bei l mit dem Verstellrohr a fest verbunden. Das Gegengewicht f wird dem Gewicht des Abbauhammers entsprechend angepaßt, so daß man mit dem Abbauhammer in jeder gewünschten Höhe stufenlos arbeiten kann, wobei nur die Reibungswiderstände der beiden Rollen i und k und das des Einlauftrichters h über"-unden werden müssen. Auf diese Weise wird erreicht, daß der Abbauhammer sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Richtung frei beweglich ist und in jeder Stellung sein Eigengewicht völlig aufgehoben wird, so daß der Bergmann seine ganze Arbeitsleistung auf die Führung des Hammers verwenden kann. Die Vorrichtung kann vorteilhaft auch für andere, ähnlich zu handhabende Werkzeuge verwendet werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Halte- und Führungsvorrichtung für Abbauhämmer und ähnliche Werkzeuge, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gegengewicht mittels eines in einem schwenk- und verschiebbaren Träger geführten Seiles mit dem Werkzeug in Verbindung stehen.
2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Seil über an oder in dem Träger angeordnete Rollen geführt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß an einem Ende des Seiles das Werkzeug angeordnet ist und das andere Ende über eine bewegliche Rolle, an der das Gegengewicht hängt, geführt und am Träger befestigt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch i, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger in einer Rollenführung längenverschiebbar ist, wobei die Rollenführung um eine senkrechte Achse drehbar ist.