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Elektrischer Ofen Die Erfindung bezieht sich auf elektrische Ofen,
wie sie vorzugsweise zur Sterilisierung von ärztlichen Instrumenten und ähnlichen
Gegenständen benutzt werden. Die früher für diese Zwecke benutzten Ofen bestehen
im allgemeinen aus einem Ofenraum, dessen Decke, Boden und Seitenwände außen mit
elektrischen Heizkörpern in Berührung stehen, die ihrerseits mit einer wärmeisolierenden
Ummantelung verkleidet sind. Im Inneren des Ofenraumes ist gewöhnlich eine Anzahl
von Leisten vorzugsweise winkelförrnigen Querschnittes angeordnet, welche die Tabletts
oder Platten tragen, auf denen die zu sterilisierenden Gegenstände aufgelegt sind.
Bei diesen bekannten Ausführungsformen wird die Wärme der elektrischen Heizkörper
im wesentlichen den Ofenwandungen zugeführt und erst von diesen auf die im Ofenraum
befindliche Luft übertragen, in der die zu sterilisierenden Gegenstände erhitzt
werden. Außerdem wird den Tabletts Wärme durch Strahlung von den inneren Ofenwandungen
und durch Leitung mittels Tragleisten zugeführt.
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Um eine ausreichende Wärmeübertragung auf den Luftinhalt des Ofens
und eine einigermaßen gleichmäßige Temperaturverteilung im Ofenraum zu erreichen,
müssen bei dieser bekannten Konstruktion die Wandungen des Ofenraumes aus verhältnismäßig
starkem
$lechmaterial von guter Wärmeleitfähigkeit hergestellt werden. Das bedingt natürlich
für den Bau des Ofens eine verhältnismäßig große Masse, die jedesmal bei Inbetriebnahme
des Ofens erhitzt werden muß, was eine lange Anlaufzeit bedingt. Die an sich schon
große Energiemenge für die Erwärmung der Ofenmasse geht also während der langen
Vorwärmeperiode durch Wärmeübertragung nach außen zum Teil verloren. Auch bei ununterbrochenem
Betrieb der erwähnten Konstruktion bleiben die Wärmeverluste groß, weil die auf
der Innenseite der Isolierung befindlichen Heizkörper eine relativ sehr hohe Temperatur
erhalten, woraus sich ein starker Wärmeverlust durch die Isolierung nach außen ergibt.
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Die Erfindung bezweckt. und erreicht eine erhebliche Herabsetzung
der den früheren Konstruktionen eigentümlichen Wärmeverluste und erreicht diese
durch eine Neuanordnung, durch welche die zugeführte Wärme ihrem eigentlichen Verwendungszweck,
nämlich der Erhitzung der zu sterilisierenden Gegenstände, in wirtschaftlicherer
Weise zugeführt wird. Damit werden die Gegenstände schneller auf die erforderliche
Sterilisierungstemperatur erhitzt: Der Heizvorgang selbst wird abgekürzt und dadurch
Zeit erspart, auch wird die. Möglichkeit der Oxydation der Geräte vermindrt. Mit
der Verkürzung der Anlaufperiode wird auch eine gleichmäßigere Temperatureinteilung
im Ofenraum erhalten. Auch kann man den Ofen selbst aus schwächerem Material und
billiger herstellen.
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Die vorstehend erwähnten angestrebten Vorteile werden dadurch erreicht,
daß im inneren Ofenraum im Abstand von den Innenwänden ein oder mehrere Wärmeleiter
in der Weise angeordnet sind, daß zwischen dem Wärmeleiter und der benachbarten
Ofeninnenwandung ein Zwischenraum entsteht, der mit dem Ofenraum in offener Verbindung
steht. Der Wärmeleiter wird aus einem Material von guter Wärmeleitfähigkeit hergestellt
und besitzt zweckmäßig eine große Wandstärke. Auf seiner der nächsten Seitenwand
benachbarten Oberfläche steht der Wärmeleiter mit einem Heizkörper in Kontakt.
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Eine Ausführungsform der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt,
und zwar in einem senkrechten Querschnitt durch den Ofen. Der Innenmantel i des
Ofens ist mit einer Isolierung :2 aus beliebigem geeignetem Material umkleidet und
diese wiederum nach außen durch einen Außenmantel 3 abgeschlossen. Im Ofeninneren
sind im Abstand von den benachbarten Seitenwänden Wärmeleiter in Form von den Seitenwänden
parallelen Stützwänden 4 angeordnet. 'Die Stützwände 4 ruhen auf dem Boden des Innenmantels
und sind oben und in der Nähe des, Bodens mit öffnungen 6 und 7 ausgestattet, durch
welche die zwischen den Stützwänden 4 und den Seitenwänden des Innenmantels i entstandenen
Zwischenräume 5 mit dem Ofenraum in Verbindung stehen. Auf ihren den Seitenwänden
zugewandten Flächen: sind die Stützwände 4 mit elektrischen Heizkörpern 8 ausgestattet,
und zwar so, daß die Heizkörper ihre Wärme unmittelbar durch Leitung an die Stützwände
4 abgeben. Auf der Innenseite sind die Stützwände 4 mit Tragleisten 9 versehen,
auf welche die Tabletts oder Platten io aufgesetzt werden, welche die zu sterilisierenden
Gegenstände enthalten. Diese Tabletts sind zweckmäßig bodendurchlässig, z. B. in
Form von gelochten Platten oder in Gestalt von Drahtgittern oder Stabrosten, ausgebildet.
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Wie aus 'der Zeichnung ersichtlich ist, verbleibt zwischen den Stützwänden
4 bzw. den Heizkörpern 8 seitlich je ein Luftkanal, innerhalb welchem die Luft durch
unmittelbare Berührung mit den Heizkörpern 8 stark erhitzt wird, wodurch ein Auftrieb
der im Kanal stehenden Luft nach oben erzeugt wird. Die erhitzte Luft strömt durch
die CSffnungen6 in das Ofeninnere, unispült die auf den Platten io befindlichen
Instrumente und fällt infolge der Abkühlung- wieder nach unten, von wo sie infolge
der Kaminwirkung der Zwischenräume 5 wieder in diese eingesaugt wird und von neuem
erhitzt nach oben getrieben wird. Auf diese Weise entsteht im Ofeninneren ein lebhafter
Umlauf in zwei Kreisläufen, woraus sich eine wirksame und schnelle Übertragung der
Heizwärme auf die zu sterilisierenden Gegenstände ergibt. Die Stützwände 4 sind
starkwandig und aus einem Material guter Wärmeleitfähigkeit, z. B. Aluminium oder
Kupfer, ausgeführt, was dazu beiträgt, die von den Heizkörpern 8 an die Stützwände
4 abgegebene Wärme durch Leitung auf die Tabletts über die Leisten 9 zu verteilen.
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Auf diese Weise erwirken die gute Wärmeleitung durch die Stützwände
und die Wärmeabgabe von den Heizkörpern an die zirkulierende Luft eine außerordentlich
schnelle Erhitzung der Gegenstände auf die gewünschte Temperatur. Dabei wirkt sich
besonders vorteilhaft der Umstand aus, daß die den Heizkörpern 8 benachbarten Seitenwände
des inneren Ofenraumes i praktisch nicht höher erhitzt werden als der Luftinhalt
des Ofenraumes.
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Damit wird aber das Temperaturgefälle zwischen den Seitenwänden und
der Außenwandung erheblich vermindert, wodurch die Wärmeleitungsverluste wirksam
herabgesetzt werden.
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Da die Innenwandungen des Ofenraumes zur Wärmeübertragung überhaupt
nicht herangezogen werden, können sie natürlich aus sehr dünnem Material hergestellt
werden. Das bedingt nicht nur eine billigere Konstruktion, sondern auch eine nur
geringe Wärmekapazität des Ofens, woraus sich eine schnellere Aufwärmung auf die
Sterilisationstemperatur ergibt. Durch die ständig zirkulierende Luft und dieguteWärmeableitung
aus denmassiven Stützwänden 4 werden die Heizkörper 8 kräftig gekühlt und dadurch
auf niedriger Betriebstemperatur gehalten, was für ihre Lebensdauer von Vorteil
ist.
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Die in der Zeichnung dargestellte Ausführungsform ist nur ein Beispiel
für viele Möglichkeiten der Anwendung der Erfindung. So ist es, um ein anderes Beispiel
zu nennen, möglich, statt der gezeigten zwei Stützwände nur eine Stützwand anzuordnen,
die auf der der Innenwand des Ofens zugekehrten
Seite einen oder
mehrere Heizkörper 8 und auf der abgekehrten Seite die zur Aufnahme der Platten
oder Roste dienenden Streben trägt.