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Maschine zum Hobeln von Gelände, Straßen u. dgl. Die Erfindung betrifft
eine Maschine zum Hobeln von Gelände, Straßen u. dgl. Diese Maschinen müssen wegen
ihrer Größe in Vorwärts- und Rückwärtsfahrt arbeiten können. Zu dem Zweck hat man
die Schar um 36o° schwenkbar gemacht und hierfür einen besonderen Antrieb, insbesondere
einen hydraulischen Motor, angeordnet. Da die Schar eine ihrem Wirkungsbereich entsprechende
erhebliche Länge hat, erfordert das Durchschwenken einen entsprechend großen Abstand
der Radachsen, der die Maschine über das für ihre sonstigen Funktionen benötigte
Maß erheblich vergrößert. Man hat dieses Maß deshalb darauf begrenzt, daß der vor
der Schar angeordnete Aufreißer für das Durchschwenken entfernt werden muß, so daß
die Länge der Maschine um dessen Längenausdehnung wenigstens verkürzt werden konnte.
Das hat aber den weiteren sehr großen Nachteil, daß der notwendige Zeitaufwand sehr
vergrößert wird.und daß die Gefahr naheliegt, daß der Aufreißer irgendwo liegenbleibt
oder Teile verlorengehen, die seinen Einsatz behindern. Wenn man ihn nicht nach
dem Durchschwenken der Schar sogleich wieder einbaut, fehlt außerdem sein Gewicht
zur Erzeugung der für die Steuerung der Vorderräder notwendigen Auflast. Der hydraulische
Motor zum Verschwenken verteuert die Maschine und gibt zu Betriebsstörungen Anlaß.
Bei senkrecht stehender Schar muß dieselbe axial einseitig zu ihrem Schwenkmittelpunkt
verschoben werden. Eine Umkehr der Arbeitsrichtung ist in dieser Stellung überhaupt
nicht möglich, da sie nur in waagerechter Lage um 36o° geschwenkt werden kann.
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Aus der Erkenntnis all dieser Mängel bzw. Schwierigkeiten, die mit
der bekannten Ausbildung verbunden sind, wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen,
daß je eine Schar für Vorwärts- und eine für Rückwärtsfahrt vorgesehen sind. Dann
fällt
das ganze Schwenken um 36o° fort, auch der hierfür notwendige Antrieb .kann wegfallen,
da das Verstellen des von der Schar gegenüber der Fahrrichtung einzunehmenden Winkels,
der unter 9o° liegt, keines besonderen Antriebs bedarf, sondern durch Verfahren
der Maschine selbst erreicht werden kann. Der Aufreißer kann jederzeit an der Maschine
verbleiben und bedarf keines Aus- und Wiedereinbaus; sein Gewicht steht ständig
als Auflast für die Steuerung der Vorderräder zur Verfügung. Der Abstand zwischen
den Vorder- und Hinterrädern kann erheblich kleiner gehalten werden. Die Maschine
wird also insgesamt kleiner, einfacher und billiger. Auch bei senkrecht stehender
Schar ist eine unmittelbare Umschaltung von Vorwärts- auf Rückwärtsfahrt möglich.
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Es sind verschiedene Ausführungsmöglichkeiten für den erwähnten Erfindungsgedanken
möglich. Eine besonders einfache Lösung ergibt sich, wenn die beiden Scharen starr
miteinander verbunden sind und durch Drehen um eine in Schar-Längsrichtung verlaufende
Achse die eine in Einsatz und die andere außer Einsatz gebracht wird. Die erforderliche
axial einseitige Verschiebung der Schar zu ihrem Schwenkmittelpunkt wird dabei durch
Verschieben in den Lagern der Längsachse erreicht. Besonders wenn in Weiterbildung
des Erfindungsgedankens die beiden Scharen V-förmig zusammengestellt sind, ergibt
dies die Möglichkeit zu weiteren Verbesserungen dahingehend, daß die jeweils nicht
im Einsatz befindliche Schar als Stütz- und Versteifungsträger für die im Einsatz
befindliche dient. Damit erübrigen sich besondere Versteifungselemente, wie man
sie bisher hinter den Scharen angebracht hat, bzw. diese sind gemäß der Erfindung
zu einer zweiten Schar verwandelt, die für die entgegengesetzte Fahrrichtung geeignet
ist und das umständliche Verschwenken um 36o° in Fortfall bringt. Dabei ist ihre
Versteifungswirkung eine viel größere als die der bekannten kurzen Ansätze.
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Zwischen diesen beiden Scharen wird gemäß der Erfindung ein für das
Arbeiten in beiden Richtungen gemeinsames Hobelmesser angeordnet. Das schärft sich
infolgedessen im Betrieb selbst, sofern nur seine Arbeitsrichtung oft genug wechselt.
Seine Halterung zwischen den beiden Scharen ist außerdem sehr günstig und ergibt
keine Biegungskräfte auf seine Befestigungsmittel. Deshalb kann das Hobelmesser
auch nachstellbar über Schrauben mit den beiden Scharen verbunden sein.
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Das Einstellen des Schnittwinkels wird dadurch erleichtert, daß auf
der vom Hobelmesser abgewendeten Rückseite zwischen den beiden Scharen Rasten zum
Einklinkers eines Riegels für verschiedene Schnittwinkel vorgesehen sind. Steht
der Riegel unter Federdruck, so kann der Schnittwinkel sogar durch Verfahren der
Maschine eingestellt werden, ohne daß es weiterer Verstellmittel hierfür bedarf.
Das läßt sich auch für den Einsatzwechsel der beiden Scharen vornehmen, sofern die
Abstützung der Scharen in der Senkrechten lösbar oder nachgiebig ist. Ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt Abb. i einen Aufriß im
Schnitt, Abb: 2 einen Grundriß, Abb. 3, 4 und 5 verschiedene Einsatzmöglichkeiten.
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Der einholmige geschweißte Kastenrahmen i stützt sich auf drei Räderpaaren
4 ab, von denen die beiden hinteren Räderpaare über eine Welle 3 und Ketten sowie
über ein `'Wendegetriebe und Schaltgetriebe 5 mit fünf Vor- und fünf Rückwärtsgängen
von einem Motor 6 angetrieben werden. Von .ihm wird ferner eine nicht gezeichnete
Zahnrad-C)lpumpe angetrieben, deren Drucköl durch Steuerschieber 13 auf die verschiedenen
Druckzylinder verteilt wird, z. B. durch Steuerung des Handrades 14, Zahnrad 15,
Zahnstange 16 zur Steuerung der Vorderräder über den Zylinder 12, Kolbenstangen
23, Gelenke 24. Durch den Zylinder i i mit Kolbenstangen 23 und Gelenken 24 können
die um die Achse 21 schwenkbaren Vorderräder außerdem geneigt werden.
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An dem Vorderachsträger 2 ist der Aufreißer 20 um die Achse 34 schwenkbar
angelenkt. Über Stangen 35, Hebel 36, Welle 37 kann er mittels Zahnrad 18, 'Zahnstange
17, die durch einen im Zylinder io wirksamen öldruck hin und her bewegt werden kann,
gehoben und gesenkt werden.
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An dem Vorderachsträger 2 ist ferner über ein Kugelgelenk 38 ein Dreigurtträger
39 für den Hobel nach allen Richtungen beweglich angelenkt. Er kann über zwei Stangen
40, Hebel 41, Welle 42, Zahnräder 43, Zahnstange 44, die durch in je einem Zylinder
7 und 8 wirksamen Öldruck hin und her bewegt werden, gehoben und gesenkt werden.
Er kann ferner über Stange 45, Hebel 46, Welle 47, Zahnrad, 48, Zahnstange 49, die
durch einen in einem Zylinder 9 wirksamen Öldruck hin und her bewegt wird, seitlich
ein- und ausgeschwenkt werden. Der Dreigurtträger 39 trägt einen um einen Königszapfen
51 schwenkbaren Drehkranz 5o, der senkrecht zum Königszapfen 51 zwei drehbare Büchsen
52 zur undrehbaren, aber längs verschieblichen Aufnahme einer Schwenkachse 27 in
sich aufnimmt. An den Büchsen 52 sind Lappen 53, die ebenso wie drei weitere Lappen
53' als Verbindungsstege zwischen der Vorwärtsschar 26 und der Rückwärtsschar 25
dienen, zwischen denen das Hobelmesser i9 in versetzten Schraubenlöchern nachstellbar
befestigt ist. In den rückwärtigen Kanten der Stege 53 befinden sich Rasten 28,
in die Klinken 29 unter dem Druck nicht gezeichneter Federn einklinken, die mittels
Nocken 55 über Hebel 56 von Zugstangen 57 bis 61 unter Führung durch einen Hebel
6o über Doppelhebel 62, 63 von dem Handzug 31 aus gelöst werden können. Hiermit
kann auch über Zugstange 64 und Hebel 65 die Verriegelung 32 gelöst werden, so daß
der Drehkranz 5o auch um je 5o° zum Holm i in beiden Richtungen geschwenkt werden
kann. Die Doppelschar kann in Richtung ihrer Achse 27 bis zur Anlage der Stege 53'
und 53 verschoben werden.
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Die Schnittwinkelverstellung oder der Einsatzwechsel
der
beiden Scharen 25 und 26 läßt sich nach Lösen der Verriegelung 29, 28 und Aufheben
der senkrechten Abstützung aus der in Abb. 3 dargestellten Lage in die in Abb. 4
dargestellte Lage durch einfaches Verfahren der Maschine erreichen. Dasselbe ist
in der in Abb.5 dargestellten senkrechten Lage der Schar möglich.
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Bei Vorwärtsfahrt (Abb. i und 3) dient die Schar 25 als Versteifungsträger,
bei Rückwärtsfahrt (Abb. 4) die Schar 26.