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Schreibgerät Schreibgeräte, z. B. sogenannte Kugelschreiber,
sind bekannt, bei denen ein mit Farbpaste gefüllter Vorratsraum, z. B. ein am Hinterende
offenes Röhrchen, am Vorderende ein Kugelventil besitzt, wobei durch Abrollen der
Kugel auf <lein Papier die Farbpaste auf dieses gebracht und dadurch ein Schriftzug
erzeugt wird. Solche Farbpastenrö hrchen hatten bisher einen geringen Innendurchmesser,
z. 13. von ungefähr 2.5 min, höchstens 3 min. Dies hatte seinen Grund in zwei Ursachen.
Erstens wird die Farbpaste nur durch den geringen Unterdruck im Röhrchen nachgezogen,
der durch (las :\lrrollen der Kugel entsteht, und die Erfahrung hat gezeigt, <laß
bei größerem Durchmesser der Farbpastensättle letztere leicht abreißt und dadurch
die Schrift aussetzt. "Zweitens besteht hei größerem Durchmesser die Gefahr. daß
insbesondere bei höheren Außentenrperattiren und der üblichen Lage des Kugelschreihers
in der Tasche mit dem offenen Ende des Farbpa.stenröhrchens nach unten die Farbpaste
aus dem Röhrchen ausfließt, wodurch ebenfalls ein Abreißen der Farbpastensäule und
vor allein eine Verschmutzung eintritt.
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Ein Farbpastenrölirchen von nur ungefähr 3 rum Innendurchmesser hat
aber nur einen beschränkten Fassungsraum für die Farbpaste. Man hat schon versucht,
diesen Nachteil durch die Anordnung des Farbpastenröhrchens in Schraubenform zum
Zwecke seiner Verlängerung oder durch Anordnung mehrerer in einen gemeinsamen AusfluGi
mündender Farbpastenröhrchen nebeneinander zu beseitigen. Diese Versuche hatten
keinen Erfolg, da die Gefahr des Abreißens der Farbpastensäule nicht beseitigt i\,erden
konnte, vielmehr noch vergri>13ert wurde.
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Die vorbeschriebenen Nachteile werden durch die Erfindung überi,-unden,
indem ein an seinem Vorderende
den normalen Durchmesser nicht übersteigendes
Farbpastenröhrchen im Hauptraum des Kugelschreibers erweitert und am offenen Ende
durch einen auf der Farbpaste schwimmenden Kolben abgeschlossen ist.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise an einem Kugelschreiber
veranschaulicht. Es stellen dar Fig. i eine Seitenansicht eines Kugelschreibers
nach der Erfindung in Schreibstellung und ungefähr in natürlicher Größe, Fig.2 eine
Seitenansicht von Einzelteilen, teilweise geschnitten, Fig.3 eine Seitenansicht
eines Einzelteiles der Fig. 2, Fig. 4 und 5 je eine Seitenansicht und Rückansicht
eines Einzelteiles in größerem Maßstab, Fig.6 eine Seitenansicht von Einzelteilen,
teilweise geschnitten, in wesentlich größerem Maßstab. In der Zeichnung bedeutet
i das Gehäuse oder den Mantelkörper eines Schreibgerätes, z. B. eines Kugelschreibers,
der aus zwei Teilen i° und Ib bestehen kann. 2 ist eine Verschlußkappe, die auf
das Hinterende des Kugelschreibers (Feg. i) oder auf ein Gewinde 3 am Vorderende
des Kugelschreibers in bekannter Weise aufgesetzt werden kann. 4 ist ein Konusteil,
der mittels eines Außengewindes 5 in den Teil i° eingeschraubt werden kann. 6 ist
eine die Kugel 7 enthaltende Metallspitze. 8 ist ein Farbpastenröhrchen mit an seinem
vorderen Ende gebräuchlichem Durchmesser, d. h. einem Durchmesser, daß hier unter
allen Umständen ein Abreißen der Farbpastensäule verhindert wird; es besitzt außerdem
vorn ein' Innengew ende 9, in dem die Metallspitze 6 beispielsweise mittels eines
Außengewindes io befestigt ist.
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Erfindungsgemäß ist das Farbpastenröhrchen 8 durch Verbindung mit
einem Röhrchen i i, z. B. von zwei- bis dreifachem Durchmesser, in seinen Hauptabmessungen
wesentlich erweitert. Im hinteren Ende dieses Röhrchens ist ein Kolben 12 mit geringem
Spiel so eingepaßt, daß er auf der Farbpastensäule a schwimmt. Vorteilhaft ist der
Schwimmkolben aus Leichtmetall gefertigt und/oder hohl mit geringer Wandstärke gestaltet,
z. B. durch den Hohlraum 13, wie in Fig. 4 und 5 veranschaulicht.
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Selbstverständlich ist auch eine Bauart möglich, bei welcher der erweiterte
Teil des Farbpastenröhrchens sofort hinter der Spitze 6 mit einem Normalinnendurchmesser
oder einem geringeren Innendurchmesser beginnt und dahinter sich sofort oder allmählich
auf den endgültigen Durchmesser erweitert.
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Durch die Erweiterung des Farbpastenröhrchens wird der Fassungsraum
für die Farbpaste außerordentlich, beispielsweise auf das io- bis eifache gesteigert.
Wesentlich ist, daß die Erfahrung die überraschende Tatsache gezeigt hat, daß trotz
der großen Erweiterung des Farbpastenröhrchens bei der Anordnung nach der Erfindung
kein Abreißen der Farbpastensäule mehr stattfindet und so dauernd eine gute Schrift
gesichert ist, Daß durch den mit großer Adhäsion an der viskosen Farbpastensäule
haftenden Schwimmkolben 12 ein Auslaufen der Farbpaste an diesem Ende verhindert
wird, ist ohne weiteres erklärlich; selbst bei Erwärmung durch Sonnenbestrahlung
ist ein Ausfließen unmöglich.
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Bei einer besonderen Ausführungsform ist zwischen dem erweiterten
Teil i i des Farbpastenröhrchens als Widerlager und dem den Teil 8 geringeren Durchmessers
aufnehmenden Konusteil4 ein Druckglied, z. B. eine Druckfeder 14, eingeschaltet.
Dadurch kann unter allenUmständen die Metallspitze6 bis zu einer guten Metalldichtung
(Fläche 6° gegen Außenfläche 811 des Röhrchens 8) eingeschraubt und angezogen werden,
ohne eine Beschädigung des nur mit größeren Toleranzen herstellbaren Konusteiles
.4 befürchten zu müssen.