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Schreibgerät
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Die Erfindung betrifft ein Schreibgerät zum Schreiben mit einer Flüssigkeit,
wie z. B. Tinte oder Tusche, mit einem Halter, einem Flüssigkeitstank in dem Halter
und mit einer Schreibspitze am vorderen Ende des Halters,
die über
Kanäle oder Röhrchen mit dem Flüssigkeitstank in Verbindung steht.
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Die gebräuchlichsten Schreibgeräte sind Füllfederhalter, Kugelschreiber,
Tuschefüller und Filzschreiber.
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Beim Füllfederhalter fließt zum Schreiben die Tinte durch feine Kanäle
zur Schreibfeder. Überflüssige Tinte hält sich durch SapiDarkraft. Durch Luftlöcher
und Kanäle wird dabei dafür gesorgt, daß in dem Flüssigkeitstank kein Vakuum entsteht.
Ähnliches gilt für einen Tuscheschreiber. Für die Luft ist dabei im allgemeinen
in der Schreibspitze bzw. einem mit der Schreibspitze verbundenen Zwischenstück
ein spiralförmiger Luftkanal vorgesehen.
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Nachteilig dabei ist, daß es häufig Probleme mit den Luftlöchern und
Luftkanälen gibt. Wenn die Löcher bzw.
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die Kanäle durch die Flüssigkeit verklebt werden findet keine Flüssigkeitszufuhr
zur Schreibspitze mehr statt.
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Bei Tuscheschreibern besteht insbesondere bei einem hohen Temperaturunterschied
die Gefahr, daß über die spiralförmigen Luftkanäle Tusche zur Schreibspitze gelangt,
wodurch der Schreiber Tuschekleckse erzeugt.
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In der US-PS 3 425 779 ist bereits ein Kugelschreiber beschrieben,
bei dem der F' ssigk2ititank unter Überdruck gesetzt ist, so daß kein Luftausgleich
erforderlich ist. Auf diese Weise soll ein Eintrocknen der Flüssigkeit und ein Verkleben
von Löchern und Kanälen durch die Flüssigkeit vermieden werden. Nachteilig dabei
ist jedoch, daß dabei die Gefahr besteht, daß dieses Schreibgerät aufgrund des Druckes
zum Klecksen neigt.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde ein Schreibgerät
zu schaffen, bei dem nicht die Gefahr besteht, daß aufgrund von verstopften oder
verklebten Öffnungen, z. B. durch eingetrocknete Flüssigkeit, das Schreibgerät funktionsuntüchtig
wird.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im kennzeichnenden Teil
des Anspruches 1 genannten Merkmale gelöst.
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Durch diese Maßnahme können Luftlöcher und Luftkanäle, die die Entstehung
eines Vakuums in dem Flüssigkeitstank verhindern sollen, entfallen. Entsprechend
der verbrauchten Flüssigkeit verringert sich nämlich der Flüssigkeitstank aufgrund
der elastisch nachgiebigen Wände. Das Grundprinzip des erfindungsgemäßen Flüssigkeitstankes
liegt
somit darin, daß eine sehr starke Deformation in Längsrichtung
auftritt, so daß sich der Tank leicht zusammenziehen kann. Es ist lediglich dafür
zu sorgen, daß, insbesondere in Querrichtung, eine entsprechende Stabilität vorhanden
ist,damit der Flüssigkeitstank genügend formstabil bleibt.
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Eine erfindungsgemäße Ausgestaltung besteht darin, daß der Flüssigkeitstank
rnehrerekugel-, ellipsoid-, pilz-oder eiförmige Hohlkörper aufweist, hintereinander
angeordnet sind und jeweils durch ein oder mehrere Zwischenstege miteinander verbunden
sind, wobei die Körper und ggf. die Zwischenstege in Längsrichtung deformierbar
sind und wobei der vorderste Körper direkt oder indirekt mit einem zu der Schreibspitze
führenden Kanal oder Röhrchen verbunden ist.
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Durch diese Ausbildung wird der Flüssigkeitstank praktisch in eine
Vielzahl von kleineren Tanks aufgeteilt, die sich wie Tropfen verhalten. Die einzelnen
Kammern sind dabei in sich stabil und es liegt ein gewisser Druckausgleich mit der
umgebenden Atmosphäre vor.
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Damit der sich verkleinernde Flüssigkeitstank kein Vakuum in dem Halter
erzeugt, ist lediglich dafür zu sorgen, daß
der Flüssigkeitstank
auf seiner Außenseite mit der Atmosphäre in Verbindung steht. Da dieser Raum jedoch
nicht mit der Flüssigkeit in Berührung kommt, beeinträchtigt diese Maßnahme nicht
die Schreibfunktion.
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In einfacher Weise ist vorgesehen, daß die Zwischenstege als koaxial
zur Längsachse des Halters angeordnete Xohlzylinderstücke ausgebildet sind.
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Die elastische Nachgiebigkeit bzw. Deformation in Längsrichtung wird
auf einfache Weise erreicht, wenn sich der Flüssigkeitstank in Längsrichtung ziehharmoni~kaförmig
zusammenziehen und dehnen läßt.
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Zur Verbindung mit der Schreibspitze kann vor-gesehen sein, daß der
vorderste Hohlkörper oder der vorderste Zwischensteg auf die Schreibspitze oder
ein mit der Schreibspitze verbundenes Zwischenstück aufschiebbar ist.
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Von Vorteil ist es, wenn der Flüssigkeitstank von einer Schutzhülle
umgeben ist, die eine Öffnung aufweist, über die das Innere der Schutzhülle mit
der Atmosphäre in Verbindung steht.
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Eine einfache Luftverbindung ist gegeben, wenn der Halter eine Luftöffnung
aufweist, über die die Außenseite des Flüssigkeitstankes mit der Atmosphäre in Verbindung
steht.
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Eine andere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß der Flüssigkeitstank
annähernd leicht stunpfkegelförmig ausgebildet ist, dessen zur Schreibspitze gerichtete
Stirnseite kleiner ist, wobei det kegelmantel aus festem Material besteht und die
hintere Stirnseite biegsam oder elastisch ausgebildet ist und bei voll gefülltem
Flüssigkeitstank wellen-, faltenförmig oder dergleichen ist.
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Bei diesem Ausführungsbeispiel sind die Seitenwände des Tankes bzw.
die Umfangswand in herkömmlicher Weise aus festem Material. Die entsprechend der
verschriebenen Flüssigkeit erforderliche Volumenverringerung des Flüssigkeitstankes
wird durch die elatisch ausgebildete Rückwand erreicht. Entsprechend der verschriebenen
Flüssigkeit kann sich diese Rückwand nach innen in Richtung auf die Schreibspitze
zu wölben.
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Von Vorteil ist es, wenn der Flüssigkeitstank auf seiner
von
der Schreibspitze abgewandten Seite mit einem Zugband, Zugstreifen, Zugschnur oder
dergleichen versehen ist, durch daF der entleerte und zusammengeschobene Flüssigkeitstank
zur Wieder füllung durch Saugwirkung wieder gestreckt werden kann.
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Durch diese Maßnahme kann ein leerer Tank auf herkömmliche Weise durch
Saugwirkung wieder gefüllt werden.
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Es ist in diesem Falle lediglich erforderlich die Schreibspitze in
einen Flüssigkeitsbehälter einzutauchen und dann den Flüssigkeitstank über das Zugband,
einen Zugstreifen, eine Zugschnur oder dergleichen wieder zurückzuziehen bzw. zu
strecken. Hierzu kann z. B. der Halter auf seiner Rückseite mit einer schraubbaren
Hülse versehen sein, in der das Zugband oder dergleichen befestigt ist. Zum Füllen
ist es dann lediglich erforderlich, die Hülse abzuschrauben und entsprechend daran
zu ziehen.
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Selbstverständlich sind jedoch im Rahmen der Erfindung auch noch andere
Füllmöglichkeiten für den Flüssigkeitstank möglich.
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So kann z. B. auch der Flüssigkeitstank als wechselbarer -an sich
bekannter - Patronentank ausgebildet sein.
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Nachfolgend sind anhand der Zeichnung Ausführungsbeispiele prinzipmäßig
beschrieben.
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Es zeigt: Fig. 1: einen Längsschnitt durch einen Tuscheschreiber,
wobei der F]üssigkeitstank vollständig gefüllt ist; Fig. 2: einen Längsschnitt (teilweise)
durch den Tuscheschreiber nach der Fig. 1, wobei der Flüssigkeitstank entleert ist;
Fig. 3: eine andere Ausgestaltung eines Flüssigkeitstankes.
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In den Zeichnungen ist ein Tuscheschreiber dargestellt.
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Selbstverständlich läßt sich in gleicher Weise jedoch auch der Flüssigkeitstank
für einen Füllfederhalter, einen Kugelschreiber, einen Filzschreiber oder dergleichen
verwenden.
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Der dargestellte Tuscheschreiber weist eine Schreibspitze 1 auf, die
mit einem Zwischensück 2 verbunden ist. Die Schreibspitze 1 weist in üblicher Weise
einen Flüssigkeitskanal 3 auf, wobei in einer Erweiterung ein Stößel 4 sitzt, der
in üblicher Weis dazu dient, eventuelle Verklebungen in dem Flüssigkeitskanal 3
zu lösen. Eine in dem Zwischenstück
2 angeordnete Anschlaghülse
5, die ebenfalls mit einer Bohrung 6 für die Tuscheflüssigkeit versehen ist, dient
als Anschlag für den in Längsrichtung verschiebbaren Stößel 4. Auf das Zwischenstück
2 ist ein Flüssigkeitstank 7 aufgeschoben. Der Flüssigkeitstank 7 besteht aus einer
Vielzahl von übereinander angeordneten ellipsoidförmigen Hohlkörpern 8, die jeweils
durch dazwischenliegende Hohizylinderstücke 9 miteinander verbunden sind.
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Zum Schutz für den Flüssigkeitstank 7 ist über diesen eine Schutzhülle
10 geschoben. Zum Luftausgleich weist die Schutzhülle 10 eine Öffnung 11 auf, über
die der Innenraum der Schutzhülle mit der Atmosphäre in Verbindung steht.
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Im Bedarfsfalle kann das Schreibgerät - wie gestrichelt dargestellt
- mit einem Halter 12 versehen sein, der für einen Luftausgleich des Innenraumes
der Schutzhülle 10 ebenfalls eine Bohrung oder Öffnung 13 an-beliebiger Stelle aufweist.
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Zwischen der Schreibspitze 1 und dem Zwischenstück 2 ist weiterhin
ein Dichtring 14 angeordnet, damit ein Eindringen von Luft in den Flüssigkeitstank
vermieden wird.
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Die einzelnen Teile des Schreibgerätes können auf übliche Weise miteinander
verschraubt oder auf andere Weise verbunden werden.
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Der Flüssigkeitstank 7 mit seinen Hohlkörpern 8 und Hohlzylinderstücken
9 ist aus elastisch nachgiebigem Material z. B. einem durchsichtigen Kunststoff
gefertigt, so daß sich der Flüssigkeitstank 7, wie in der Fig. 2 dargestellt, ziehharmoni-kaförmig
zusammenziehen kann. Es ist lediglich dafür zu sorgen, daß die Elastizität bzw.
Biegsamkeit so gewählt ist, daß zum einen kein Vakuum in dem Flüssigkeitstank entstehen
kann und zum andern der Tank eine genügende Formstabilität aufweist, damit im gefüllten
Zustand die in der Fig. 1 dargestellte Form vorliegt.
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Wie aus dem entleerten Zustand des Flüssigkeitstankes in der Fig.
2 ersichtlich ist, verbleibt ein geringer Raum, der sich nicht entleeren läßt. Im
Vergleich zu dem Gesamtvolumen ist dieser Restraum jedoch vernachläßigbar.
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Für eine Wiederfüllung des Flüssigkeitstankes 7 kann auf dessen Rückseite
ein Zugband 15 oder dergleichen (gestrichelt dargestellt) befestigt sein, über das
der Flüssigkeitstank 7 zur Wiederfüllung über eine Sogwirkung entsprechend zurückgezogen
werden kann.
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In der Fig. 3 ist prinzipmäßig eine andere Ausführungsform
dargestellt.
Wie ersichtlich ist dabei der Flüssigkeitstank 17 tumpfkegelförmig ausgebildet.
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Der Kegelmantel ist dabei aus festem Material. Lediglich die hintere
Stirnseite ist mit einer biegsamen Wand 18 versehen, die bei vollgefülltem Flüssigkeitstank
wellenförmig ausgebildet ist. Entsprechend der verschriebenen Tuscheflüssigkeit
kann sich diese Wand 18 -wie gestrichelt dargestellt - nach innen wölben, wodurch
ebenfalls die Entstehung eines Vakuums in dem Flüssigkeitstank vermieden wird.
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Da durch die erfindungsgemäße Lösung Luftlöcher oder Luftkanäle entfallen
und auf diese Weise Verklebungen und Verstopfungen vermieden werden kann im Bedarfsfalle
auch Tuscheflüssigkeit mit einem normalen Füllfederhalter verschrieben werden.