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Kronenausbildung am Getrieberahmen für Großgasmaschinen Bei Großgasmaschinen
besitzt der Getrieberahmen, der die Kurbelwanne, die Tragbalken für die Hauptlager
der Kurbelwelle, die Kreuzkopfgleitbahn und den Flansch zur Befestigung des anschließenden
Arbeitszylinders enthält, sehr große Abmessungen und großes Gewicht (bis zu 7 X
3,6 X 3,2 m bei fast 8o t). Diese Getrieberahmen werden zur Übertragung der
Gesaiutmassenkräfte des schweren Triebwerkes auf das Fundament und wegen der in
der Richtung wechselnden Arbeitsdrücke in den angebauten Zylindern sehr kräftig
gebaut und nicht nur mit starken Ankern auf dem Fundament befestigt, sondern auch
in das Fundament versenkt und finit diesem mit Zement fest vergossen, wobei die
großen Hohlräume unterhalb der Kurbelgrube, der Kreuzkopfgleitbahn und innerhalb
der seitlichen Tragkalken mit Zenientguß versehen \%-erden, damit der Getrieberahmen
mit dem Fundament einen festen Block bildet.
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Infolge dieser guten Verbindung des Getrieberahmens mit dein Fundament
macht bei Schadhaftwerden desselben die Auswechselung (eine Instandsetzung bedeutet
meist nur ein Hinauszögern der Ausw-ecliselung) große Schwierigkeiten und Kogten.
Das Lostrennen vom Fundament, wobei das Fundament Schaden leidet, das Herausnehmen
und der Abtransport des schadhaften Stückes bedingen einen Aufwand von Monaten,
weil auch das Auseinandernehinen der Hauptteile der Maschine erforderlich ist. Das
Ausrichten und Vergießen des neuen Rahmens auf dem Fundament einschließlich der
Zeit für das Abbinden des Zementes und der anschließende Zusammenbau der Maschine
beanspruchen wieder mehrere 1Ionate, so daß eine Getrieberalimenauswecliselung zu
einem Betriebsstillstand
der Maschine von mindestens einem halben
Jahr führt.
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Obwohl nun diese Getrieberahmen sehr kräftig gebaut sind, bekommen
sie im Laufe einer langen Betriebszeit mit meist ununterbrochenem Tag- und Nachtbetrieb
doch Anrisse, und zwar besonders am Flansch zum Befestigen des Zylinders und am
anschließenden Übergang zum Kronenteil. Diese sind teils eine Folge der dauernden
Wechselbeanspruchung und teils eine Folge von Fundamentveränderungen.Man hat zwar
mit allen :Mitteln dem Auftreten solcher Risse entgegenzuwirken versucht, indem
man die am meisten gefährdeten Stellen sehr starkwandig ausführte und größte Sorgfalt
aufwendete, damit der Guß in der Form langsam und gleichmäßig erkaltet, um das Entstehen
gefährlicher Gußspannungen zu vermeiden. 1Iit diesen Maßnahmen hat man jedoch nur
eine -Nlinderung der Schäden, aber keine Abhilfe erzielt.
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Die Erfindung zeigt nun einen Weg, wie die Getrieberahmen von Großgasmaschinen
ausgebildet werden können, um das Auftreten von Rissen zu vermeiden. Die Erfindung
besteht darin, daß die Krone des Rahmens mit einem oder mehreren Entlastungsflanschen
versehen wird, die mit dem Rahmenflansch durch Zugschrauben verbunden sind. Hierbei
bilden die Entlastungsflansche mit der Krone zweckmäßig ein Stück. Sie können aber
auch an einer mit dem Rahmen verschraubten Platte angebracht sein, wobei sie allein
oder zusätzlich zu den mit der Krone verbundenen Flanschen verwendet werden können.
Durch die erfindungsgemäße Verstärkung des Getrieberahmens wird der Einbau des Triebwerkes
in keiner Weise gestört. Die Verstärkung ist mit einfachen Mitteln und sehr wirksam
ausgeführt, so daß der Rahmen eine fast unbegrenzte Lebensdauer erhält. Die teure
und langwierige Instandsetzung und Auswechselung derselben fallen daher fort.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigt Fig. i einen Längsschnitt durch das mit dem Zylinder verbundene Ende des
Getrieberahmens, Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie 11-II der Fig. i, Fig.3 einen
Schnitt durch die Zugschraubenverbindung von Krone und Zylinder in größerem -Maßstab
und Fig.4 eine Ansicht eines Entlastungsflansches, der an einer mit dem Rahmen verschraubten
Platte angebracht ist.
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Der nach den Fig. i und 2 mit den seitlichen Tragbalken i, der Kurbelgrube
2, der Kreuzkopfgleitbahn 3, der Krone 4 und dem Rahmenflansch 5 :ersehene Getrieberahmen
6 wird mit dem unteren Teil auf das Fundament aufgesetzt und mit diesem in bekannter
Weise durch starke Anker und Ausgießen der Hohlräume 7 fest verbunden. Infolge der
hohen Beanspruchung des Rahmens durch das schwere Triebwerk und der dauernd wechselnden
Arbeitsdrücke entstehen am Flansch am Übergang zur Krone und am anschließenden Kronenteil
Risse, die erfindungsgemäß dadurch vermieden werden, daß für den Rahmenflansch 5
Entlastungsflansche vorgesehen sind. Im Ausführungsbeispiel sind zwei mit der Krone
4 ein Stück bildende Entlastungsflansche 8, 9 angeordnet, von denen der eine, größere
8 im vorderen Kronenteil und der andere, kleinere 9 im mittleren Kronenteil liegt.
Sie sind zur Abstützung mit nach dem Rahmenflansch zu liegenden, auf Druck beanspruchten
Rippen io,ii versehen und mit dem Rahmenflansch durch Zugschrauben 12 verbunden,
.von denen der Deutlichkeit halber nur eine dargestellt ist. Die Entlastungsflansche
8, 9 können gemeinsam oder einzeln angewendet «-erden.
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Wenn, wie im Ausführungsbeispiel, der Flansch 8 durch die Ausbildung
der Wangen der Tragbalken i zur Aufnahme der Schrauben 12 seitlich zu schmal wird,
übernimmt diese Aufgabe der Flansch 9. Der Flansch 9 erhält über seine ganze Länge
Zugschrauben. Diese werden nach Fig. 3 mit ihrer an dem einen Ende befindlichen
Schraubkappe 13 mit den zur Verbindung des Rahmenflansches 5 mit dem Zylinder 14
dienenden Stiftschrauben 15, ebenfalls Zugschrauben, verschraubt, so daß der Zylinder
einmal mit dem Rahmenflansch und zum anderen mit den Entlastungsflanschen fest verbunden
ist und die wechselnden Zug- und Druckkräfte gut auf beide Flansche verteilt übertragen
werden. Es kann für jede Stiftschraube 15 im Zylinder eine Zugschraube vorgesehen
werden oder nur für jede zweite. Im letzteren Falle werden die ausgelassenen Stiftschrauben
mit einer gewöhnlichen Mutter mit dem Rahmenflansch 5 verschraubt.
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Durch die Entlastungsflansche 8, 9 ist der obere Teil der Krone, der
am meisten beansprucht ist, genügend verstärkt. Um nun auch den unteren Teil derselben
von der hohen Beanspruchung zu entlasten, können nach der Erfindung die Gleitschienen
16 für den Kreuzkopfgleitschuh noch mit einem Entlastungsflansch 17 versehen werden,
der durch entsprechend verlängerte Stiftschrauben 18 des Zylinders mit diesem und
dem Rahmenflansch 5 verschraubt wird. Um hierbei die Gleitschienen am vorderen Gleitbahnende
sicher zu halten, werden sie mit über letzteres übergreifenden Pratzen 19versehen,
die durch Stellschrauben 20 fest mit dem vorderen Gleitbahnende verspannt werden.
Diese mit einem Entlastungsflansch versehenen Gleitschienen können gegebenenfalls
auch allein angewendet werden.
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Für den Fall, daß die Getrieberahmenform die Anordnung der mit der
Krone ein Stück bildenden Entlastungsflansche nur schlecht zuläßt oder daß trotz
des Flansches 8 zur Sicherheit noch eine Möglichkeit zur Entlastung des Rahmenflansches
5 geschaffen werden soll, können erfindungsgemäß nach Fig. q noch an mit den Rahmen
verbundenen Platten 21 Entlastungsflansche 22 angebracht werden. Diese Platten haben
die Breite der Tragbalken i und werden an diesen an den Stellen 23 durch genau passende,
starke Paßbolzen befestigt. Die Entlastungsflansche 22 dieser Platten werden in
derselben Weise wie die Flansche der Gleitschienen mit dem Zylinder und dem Rahmenflansch
5 verschraubt.
Bei der z\n«-etiduiig der Platten kann der Entlastungsflansch
8 nur im oberen Teil und der Entlastungsflansch 9 gar nicht verwendet «erden. Es
ist auch möglich, die mit den Entlastungsflanschen versehenen Platten 21 nur zu
Reparaturzwecken zu verwenden. Sie werden dann bei einem angerissenen Getrieberahmen
ebenfalls in der oben beschriebenen \Veise an die Tragbalken i angesetzt.