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Förderanlage Die Erfindung betrifft eine von einer Seilscheibe angetriebene
Förderanlage und bezieht sich insbesondere auf Aufzüge und ähnliche Hebezeuge.
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Bei einer solchen Förderanlage muß gewöhnlich zwischen der Seilscheibe
und der antreibenden Maschine ein Übersetzungsgetriebe angeordnet werden, damit
die Geschwindigkeit der Maschine in reduziertem Maßstabe auf die Seilscheibe übertragen
wird. Die zu diesem Zwecke vorgesehenen Zahnrad- und Schneckenradgetriebe müssen
mit großer Genauigkeit bearbeitet und montiert werden, da sie sonst nicht geräuschlos
laufen und Schwingungen verursachen.
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Die Erfindung bezweckt, ein Übersetzungsgetriebe zu erzielen, das
einfach ist und mittels dessen ein beliebig großes Übersetzungsverhältnis erzielt
werden kann. Erfindungsgemäß enthält das Getriebe zu diesem Zweck zwei mit verschiedenen
Umfangsgeschwindigkeiten umlaufende gleichachsige Scheiben, «-elche miteinander
gekuppelt sind mittels eines oder mehrerer endloser Riemen oder ähnlicher endloser
Übertragungsglieder, die über Rollen laufen, welche von einem gleichachsig zu den
beiden Scheiben angeordneten drehbaren Teil getragen «erden. Die Umlaufgeschwindigkeit
der Seilscheibe wird bei dieser Anordnung durch den Unterschied der Umfangsgeschwindigkeiten
der beiden gleichachsigen Scheiben bestimmt, so <laß
unabhängig
von der Geschwindigkeit, mit welcher die Antriebsmaschine läuft, jede gewünschte
Fördergeschwindigkeit erzielt werden kann.
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Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform des Getriebes nach der Erfindung
sind die beiden gleichachsigen Scheiben zu beiden Seiten der Seilscheibe angeordnet
und laufen mit verschiedenen Umfangsgeschwindigkeiten entgegengesetzt zueinander
um. Dabei sind im Körper der Seilscheibe zwei Rollen mit sich in radialer Richtung
erstreckenden Achsen gelagert, über welche ein endloser Riemen läuft, der von der
einen Rolle längs der einander zugekehrten Stirnflächen der beiden gleichachsigen
Scheiben auf die andere Rolle läuft und durch Stifte oder Vorsprünge der Scheiben
oder durch Reibung mitgenommen wird.
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Bei einer anderen geeigneten Ausführungsform ist die eine gleichachsige
Scheibe mit der Seilscheibe vereinigt und das die Rollen tragende Glied auf der
Antriebswelle befestigt.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung an einigen Ausführüngsbeispielen
veranschaulicht.
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Fig. i zeigt eine Seitenansicht mit teilweisem Längsschnitt des Getriebes
für einen Aufzug mit zwei Antriebsmotoren.
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Fig. 2 ist eine teilweise Vorderansicht der Seilscheibe, wobei die
seitlich angeordnete Antriebsscheibe zum Teil weggeschnitten ist.
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Fig.3 ist ein Querschnitt der Seilscheibe nach der Linie 111-11I der
Fig.2, wobei die seitlichen Antriebsscheiben in Seitenansicht dargestellt sind.
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Fig.4 ist eine perspektivische Darstellung des als Riemen ausgebildeten
endlosen übertragungsgliedes zwischen den seitlichen Scheiben und der Seilscheibe.
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Fig. 5 zeigt eine schematische Stirnansicht einer Seilscheibe mit
einem eingebauten Getriebe nach einer geänderten Ausführungsform.
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Fig. 6 ist ein teilweiser Längsschnitt einer dritten Ausführungsform
des Getriebes nach der Erfindung. Fig. 7 zeigt einen schematischen Querschnitt des
Getriebes nach der Linie VII-VII in Fig. 6.
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Fig.8 ist ein ähnlicher Querschnitt wie Fig.7 eines Getriebes, bei
dem zwei Rollensätze vorgesehen sind.
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Fig.9 ist ein schematischer Längsschnitt eines Getriebes für eine
waagerechte Seilscheibe.
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Fig. 9a ist ein schematischer waagerechter Schnitt des Getriebes nach
Fig. 9.
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Fig. io zeigt eine Seitenansicht mit teilweisem Schnitt einer konstruktiven
Ausbildung des Getriebes nach Fig.9.
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Fig. i i ist ein schematischer Längsschnitt einer geänderten Ausführungsform
des Getriebes nach Fig. 9, bei der zwei Rollensätze vorgesehen sind.
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Fig. 12 zeigt ein Getriebe mit einem eingebauten Motor, das der Ausführungsform
nach Fig. 9 entspricht, in teilweisem Längsschnitt mit Seitenansicht.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. i bis 4 ist auf der Welle jedes
der beiden Antriebsmotoren 1, 2 eine ScheibeS bzw.4 befestigt. Auf den einander
zugekehrten Enden der Naben dieser Scheiben ist die Seilscheibe 5 drehbar gelagert.
Im Radkranz der Seilscheibe 5 sind zwei radial gerichtete Zapfen 6, 7 befestigt,
auf welchen je eine Rolle 8 bzw. 9 drehbar gelagert ist. Für das Montieren dieser
Rollen ist im Radkranz der Scheibe 5 ein Ausschnitt io vorgesehen.
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An den einander zugekehrten Seitenflächen der Scheiben 3, 4 sind Stifte
i i angeordnet. Über die Rollen 6, 7 läuft ein endloser Riemen 12, dessen Form aus
Fig. 4 hervorgeht. Im Riemen 12 sind Löcher 13 vorgesehen, deren Teilung derjenigen
der Stifte i i entspricht, wobei diese Löcher sich auf die Stifte schieben können.
Der Lauf der Riemen geht aus Fig. 3 hervor, in welcher gleichfalls die entgegengesetzten
Drehrichtungen der Scheiben 3, 4 und diejenigen der Rollen 8, 9 durch Pfeile angegeben
sind. Infolge des Unterschiedes der Umlaufgeschwindigkeiten der Scheiben 4, 3 wird
die Seilscheibe 5 in Drehung versetzt.
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Die Naben der Scheiben 3, 4 sind zu Bremsscheiben 14, 15 ausgebildet
(s. Fig. i).
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In Fig. 5 ist eine Ausführungsform dargestellt, bei welcher der endlose
Riemen durch ein Seil 20 ersetzt worden ist, das von der Scheibe 3 auf die Rolle
18 und von dort auf die Scheibe 4 nach der Rolle i9 und wieder zurück nach der Scheibe
3 läuft. Die Rollen 18, i9 sind drehbar auf in der Seilscheibe 5 befestigten Zapfen
gelagert. Auch bei dieser Ausführungsform laufen die Scheiben 3, 4 mit verschiedenen
Umfangsgeschwindigkeiten in entgegengesetzten Richtungen um, so daß die Umlaufgeschwindigkeit
der Scheibe 5 gleich dem Unterschied der Umfangsgeschwindigkeiten der Scheiben 3,
4 sein wird.
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Die Ausführungsform nach Fig.6 und 7 ist besonders für nur einen einzigen
Antriebsmotor i geeignet. In der Verlängerung der Welle 21 dieses Antriebsmotors
liegt eine zweite Welle 22, die fest sein kann und die die Scheibe 3 trägt. Die
Seilscheibe 5 ist lose drehbar auf der Welle 22 gelagert und mit der Scheibe 4 vereinigt.
Der Durchmesser der Scheibe 4 ist etwas kleiner als derjenige der Scheibe 3.
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Auf der Welle 21 ist eine Scheibe 23 befestigt, deren Durchmesser
größer als derjenige der gleichachsigen Scheibe 3 ist. Diese Scheibe 23 trägt in
der Nähe ihres Umfanges zwei einander gegenüberstehende axial gerichtete Zapfen,
wobei auf jedem dieser Zapfen eine mit einer Rille versehene Rolle 16 bzw. 17 drehbar
gelagert ist. Ein endloses Seil 20 läuft auf die beiden Rollen 16, 17, und von den
zwischen den Rollen liegenden Seilstrecken läuft die eine in der Rille der Scheibe
3, die andere in der Rille der Scheibe 4. Wenn der Motor i läuft, dreht sich die
Scheibe 4 und damit die Seilscheibe 5 in entgegengesetzter Richtung mit einer Geschwindigkeit,
die vom Unterschied der Durchmesser der Scheiben 3, 4 abhängig ist. Ist dieser Unterschied
Null, so bleibt die Seilscheibe 5 in Ruhe.
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In ähnlicher Weise wie bei der Ausführungsform nach Fig. i bis 4 könnte
auch hier die Welle 22 der Scheibe 3 mit einem zNveiten :Motor 2 gekuppelt werden.
In diesem Falle kann der Motor 2 als
Gleichstellmotor verwendet
werden, um die Fahrkabine des Aufzuges genau beim Erreichen des gewünschten Stockes
anzuhalten. Wenn nämlich der Motor i stromlos wird und der Motor 2 weiterläuft,
kommt die Seilscheibe 5 und somit auch die Fahrkabine sehr allmählich und somit
genau an der gewünschten Stelle zum Stillstand.
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Statt gekreuzt kann das Sei12o auch in der Form einer Raute um die
Rollen 16, 17 und um die Scheiben 3, 4 herumgelegt werden, welche Anordnung jedoch
gegenüber der in Fig. 7 gezeigten den Nachteil aufweist, daß die Berührungsstrecke
zwischen Seil und Scheiben viel kleiner wird. Um die Berührung zwischen Seil und
Scheiben noch zu fördern, kann, wie in Fig. 8 dargestellt ist, die Scheibe 23 mit
zwei Rollensätzen 16, 16° und 17, 17° versehen werden. Auch ist es möglich, zwei
oder mehrere Seile parallel anzuordnen.
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Die in Fig.9 und 9a dargestellte Anordnung ist besonders für ein etwa
waagerechtes Förderseil geeignet. Die Scheibe 3 ist hier auf einer fest stehenden
Hohlwelle 22 befestigt, welche die Antriebswelle 21 der Scheibe 23 umfaßt. Die Rollen
16, 17 sind hier zu einem Körper vereinigt, der auf einem an der Scheibe 23 befestigten
Zapfen drehbar angeordnet ist. Der Rollenteil 16 ist durch ein Seil 24 mit der festen
Scheibe 3 und der Rollenteil 17 durch ein Seil 25 mit der mit der Seilscheibe 5
vereinigten Scheibe 4 verbunden.
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Fig. io zeigt die konstruktive Ausbildung der schematisch in Fig..9
dargestellten Anordnung. Die Welle 21 der die Rollen 16, 17 tragenden Scheibe 23
wird mittels eines Kegelradgetriebes 28 von der Welle 26 angetrieben, die mit einem
Kupplungsflansch 27 versehen ist, wodurch die Welle mit einer Antriebsmaschine gekuppelt
werden kann.
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Wie aus Fig i i hervorgeht, können auch mehrere Rollensätze 16, 17
und 16', 17' vorgesehen werden, wobei dann die Scheiben 3. 4 dementsprechend mehrere
Rillen aufweisen.
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Fig. 12 zeigt eine der Anordnung nach Fig. 9 und io entsprechende
Ausführungsform mit angebautem Motor, welche besonders für Aufzüge geeignet ist.
Die Scheibe 23, welche die Rolle 16, 17 trägt, ist frei drehbar und verschiebbar
auf der Welle 21 des Rotors i und ist von einer Feder 29 belastet, welche die Kupplungszähne
31 der Scheibe mit entsprechenden Zähnen einer auf der Welle 21 aufgekeilten Muffe
30 in Eingriff hält. Die Scheibe 3 ist mittels Schrauben 33 mit dem festen
Motorgehäuse 34 verbunden.
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Die Rolle 16, 17 ist auf einem exzentrischen Teil 36 des in der Scheibe
23 befestigten Zapfens 35 gelagert, so daß die Seile 24,25 durch Drehen des Zapfens
35 gespannt werden können. Auf der Scheibe 23 ist mittels Schrauben 38 eine Deckelscheibe
37 befestigt.
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Sobald dem Motor Strom zugeführt wird, verschiebt sich der Rotor i
nach links, so daß die an der Scheibe 23 vorgesehene Bremsfläche 39 mit einer entsprechenden
Bremsfläche 4o außer Eingriff kommt, wodurch die Seilscheibe 5 in Drehung versetzt
werden kann. `'Wird der Motor stromlos, dann kommt die Bremse 39, 40 wieder selbsttätig
in Eingriff, um die Seilscheibe gegen Drehung zu sichern.
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Vollständigkeitshalber wird bemerkt, daß es nicht unbedingt erforderlich
ist, den Scheiben 3, 4 einen verschiedenen Durchmesser zu geben, da auch die Rollen
bzw. Rollenteile 16, 17 ungleich sein können.