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Befahrbare Schachtabdeckung Bisher wurden befahrbare Schachtabdeckungen.
wie sie in Straßenzügen von größeren Städten bei Kabel- o. dgl. Schächten bekannt
sind, in der Weise durchgeführt, daß eine Trägerlage aus Profileisen auf die gemauerten
Schachtwände aufgelegt wurde, die sich über den lichten Querschnitt des Schachtes
erstreckt. Die Zwisclietiriitnne in der Trägerlage wurden ausgemauert. Die so gebildete
Schachtabdeckung bedurfte einer ständigen t_lberwachung hinsichtlich etwaiger Rostbildung.
Trotzdem konnte nicht verhindert werden, daß die Träger vorzeitig von Rost zerfressen
wurden, da die unzugänglichen, dem Auge nicht sichtbaren Stellen der Trägerlage
in erhöhtem Maße von Rost angegriffen wurden, trotz _\n@@-en<lung von Schutzfarbe
bei den zugänglichen Stellen. Die unsichtbaren und unzugänglichen Stellen der Träger
wurden, wie praktische Feststellungen an Ort und Stelle ergeben haben, so weit von
Rost zerfressen, daß ein leichter Hammerschlag genügte, um den verrosteten Träger
vollends zu zerstören. Es leuchtet ohne weiteres ein, claß die bekannte Abdeckung
von Schächten durch Rostbildung an den Trägern die Verkehrssicherheit ernstlich
gefährden können, da die Schachtabdekkungen im Straßenverkehr von schweren und schwersten
Fahrzeugen befahren werden. Außerdem ist die Herstellung der bekannten Schachtabdeckung
teuer, da die einzelnen Träger und weiteres zusätzliches Material, wie Schalbretter
und Kanthölzer, zur Baustelle geschafft werden müssen. Die einzeln
verlegten
Träger werden nach dem Ausmauern ihrer Zwischenräume mit Zement oder Zementmörtel
vergossen. Zu diesem Zweck wird an ihrer Unterfläche eine Verschalung angebracht,
die durch Kanthölzer abgesteift werden muß. Nach Fertigstellung der Abdeckung werden
Schalung und Kanthölzer wieder entfernt. Die bekannte Abdeckung darf aber nicht
gleich nach ihrer Fertigstellung dem Verkehr übergeben werden, sondern sie muß erst
noch einem Abbindeprozeß unterzogen werden, der nach den behördlichen Bestimmungen
mindestens z8 Tage betragen muß. Während dieser Zeit muß der Verkehr um die Schachtabdeckungherumgeleitetwerden,
was gleichbedeutend mit einer Behinderung des Straßenverkehrs ist.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Schachtabdeckung für Kabel- o.
dgl. Schächte, durch welche die vorerwähnten Mängel in einfacher Weise dadurch beseitigt
werden, daß als Abdeckmittel eine mit einer Einsteigöffnung versehene, den Außenmaßen
des Schachtmauerwerks angepaßte Stahlbetonplatte solcher Festigkeit verwendet wird,
die einer Belastung der Brückenklasse Ia entspricht. In beispielsweiser Ausführung
ist die neue Abdeckplatte erfindungsgemäß mit einem Kragen versehen, der die Einsteigöffnung
umgrenzt und zur Aufnahme einer gußeisernen Schachtabdeckung dient. Ein weiteres
Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die Abdeckplatte auf ihrer oberen Fläche
von dem Kragen her nach ihrem Umfang zu geneigt ist. Dies bietet den Vorteil, daß
durch die Straßenoberfläche sickerndes Wasser sich auf der Platte nicht ansammeln,
sondern in das neben der Platte befindliche Erdreich abfließen kann.
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Das Verlegen der neuen Stahlbetonplatte geschieht in der Weise, daß
die Straßenoberfläche bis zur Oberkante der Ummauerung des Schachtes freigelegt
wird. Alsdann wird nahe dem äußeren Umfang des Schachtmauerwerks Beton über die
ganze Länge jeder Mauerkante in Form ein Walles aufgetragen. Jetzt wird die Platte
mit einem Hebezeug angehoben und auf den Betonwall abgesetzt. Die Folge hiervon
ist, daß der Betonwall etwas zusammengedrückt wird, aber an den nicht mit Beton
bedeckten Stellen der Stirnfläche des Schachtmauerwerks zwischen diesem und der
Stahlbetonplattenoch ein Spalt verbleibt, der nach der Erfindung von dem Schachtinnern
her mit Beton ausgestrichen bzw. ausgefüllt wird. Dieses Ausfüllen wird durch Einstemmen
des flüssigen bzw. teigigen Betons bewirkt und bezweckt, eine satte Auflage für
die Stahlbetonplatte zu schaffen, die auf ihrer Unterfläche über ihren ganzen Umfang
in der Breite der Stärke des Schachtmauerwerks mit einer Papierlage versehen ist.
Durch diese Maßnahme wird außer einem satten Anliegen der Stahlbetonplatte erreicht,
daß Wasser von außen her nicht durch die Auflagefuge in das Innere des Schachtes
eindringen kann. Weiterhin wird durch die Papierzwischenlage erreicht, daß die Stahlbetonplatte
sich im Bedarfsfalle leichter von der Stirnfläche des Schachtmauerwerks abheben
läßt, als wenn der Fugenbeton mit der Platte in unmittelbare Berührung gebracht
wird. In der Zeichnung ist die befahrbare Schachtabdeckung gemäß der Erfindung an
einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
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Fig. i zeigt einen lotrechten Schnitt mit einem Teil des Schachtes;
Fig. z zeigt die Stahlbetonplatte in Draufsicht in Ansicht; Fig. 3 und ,4 zeigen
Einzelheiten im Schnitt, und zwar erkennt man aus Fig. 3 den Zustand der Fuge zwischen
Schachtmauerwerk und der Stahlbetonplatte kurz vor ihrem Aufsetzen, während Fig.4
die abgesetzte Stahlbetonplatte und die nachträglich noch auszufüllende Fuge erkennen
läßt.
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Die neue Stahlbetonplatte hat allgemein das Bezugszeichen 5. Mit 6
ist das Mauerwerk eines Schachtes bezeichnet. Die Platte 5 ist in ihren äußeren
Abmessungen den äußeren Abmessungen des Schachtmauerwerks 6 angepaßt und mit einer
Einsteigöffnung 7 versehen, die durch eine gußeiserne Abdeckung 8 verschlossen ist.
Die Abdeckung 8 ruht in bekannter Weise in einem Rahmen g und ist in diesen lose
eingelegt, so daß sie im Bedarfsfalle leicht abgehoben werden kann. Die Oberkante
der Abdeckung 8 ist mit der Straßenoberfläche bündig, während der Rahmen 9 in das
Erdreich eingelassen ist und auf Mauerwerk io ruht, das zum Höhenausgleich zwischen
der Stahlbetonplatte und der Straßenoberkante dient. Das Mauerwerk io ist auf die
obere Stirnfläche eines Krages i i der Platte 5 aufgemauert. Die den Kragen i i
umfassende Oberfläche der Platte 5 ist nach ihren Rändern zu geneigt, während die
Unterfläche 13 der Platte 5 vollkommen plan gestaltet ist. Die Unterfläche 13 ist
im Bereich des Schachtmauerwerks mit einem Papierstreifen 14 versehen, der zweckmäßig
beim Herstellen der Platte gleich angebracht wird. Die Platte 5 besitzt Tragösen
15 zum leichteren Transport und zum leichteren Verlegen dieser Platte. Nachdem die
Platte 5 vorschriftsmäßig auf das Mauerwerk 6 abgesetzt ist, werden die Ösen 15
mit einer Schutzbetonschicht i5a zugedeckt, um sie vor Rostgefahr zu schützen. Vor
dem Aufsetzen der Platte 5 auf das Mauerwerk 6 wird auf diesem, und zwar über sämtliche
Kanten nahe dem äußeren Rand des Mauerwerks, ein Betonwall 16 errichtet, der von
der aufgelegten Platte etwas flachgedrückt wird, so daß eine Fuge 17 entsteht, die
von der Innenseite des Schachtes her mit Zement, Beton oder Betonmörtel ausgefüllt
wird, indem dieses Binde- und Dichtungsmittel zunächst in die Fuge eingebracht und
dann durch Stemmen verdichtet wird. Auf diese Weise wird eine satte Auflage der
Platte 5 erzielt und vermieden, daß Wasser von außen her in den Schacht eindringen
kann.
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Bemerkt sei noch, daß die Platte 5 in vorgeschriebener Größe ab Fabrik
unmittelbar an ihre Verwendungsstelle geliefert und dort in waagerechter Lage mittels
eines Hebezeuges angehoben und auf den vorher errichteten Wall 16 abgesetzt wird.
Nachdem dies geschehen ist, wird die Fuge 17, wie bereits beschrieben, abgedichtet.
Hierauf wird das Mauerwerk io auf die Oberfläche des Krages i i in solcher Höhe
aufgebracht, daß die
Abdeckplatten 8 mit der Straßenoberfläche 18
bündig sind. Die Abdeckplatten 8 können einteilig oder mehrteilig sein.
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Eine befahrbare Schachtabdeckung nach der Erfindung läßt sich in erheblich
kürzerer Zeit betriebsfertig herstellen als die seither bekannten Abdeckungen. Außerdem
kommt hinzu, daß eine Zerstörung durch Rostbildung vollkommen ausgeschlossen ist,
so daß die Lebensdauer der neuen Abdeckung nahezu unbegrenzt ist. Weiterhin begünstigen
die in einem Schacht etwa vorhandenen feuchten Gase die Festigkeit der Stahlbetonplatte
5 ganz erheblich. Ein weiterer Vorteil ist darin zu erblicken, daß die neue Schachtabdeckung
nach ihrer Fertigstellung sofort befahrbar ist und für diesen Zweck von den Behörden
auch sofort freigegeben wird, so daß eine tagelange Verkehrsbehinderung nicht gegeben
ist. Die Abdeckung hält einer Belastung der Brückenklasse Ia stand. Diese Belastung
entspricht einer 2d-t-Walze bzw. einem 40-t-Raupenschlepper.