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Vorrichtung zur Erzielung einer gleichmäßigen Setzung eines in einem
Staudamm liegenden Dichtungskernes Ein Damm zum Au#fstau von Wasser ist bekanntlich
in der Korngröße seines Schüttmaterials so aufzubauen, daß das Durchsickern von
Wasser durch den Dammkörper trotz des hohen einseitigen Wasserdruckes möglichst
weitgehend verhindert wird. Dieser sorgfältige Kornaufbau ist Voraussetzung nicht
nur zur Verhinderung von Wasserverltisst-en, sondern auch Voraussetzung für die
Standfestigkeit des Dammes, da ein durchflossener Damm leicht zu Rutschungen neigt.
Eine noch so sorgfältig eingebaute Aufeinanderfolge aufrechter Schichten verschiedener
Korngrößen erleidet aber Störungen, wenn starke Untemchiede im Setzen des Dammes
durch ungl-eiches Absinken des Dammuntergrundes bei der Sch.üttung und dier späteren
Belastung des Dammes auftreten; es bilden sich dann Setzungsrisse im Damm, durch
die das Wasser fließt, was zu Auswaschungen von feinerem Dammaterial führen kann.
Die Folgen von Setzung-en sind, besonders gefährlich, wenn als Abdichtung des Dammes
ein in seinem Innern angeordneter Ton- oder Lehmkern vorgesehen wurde.
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Sprunghaft ungleichförmige Setzungen eines Dammes treten insbesondere
dann auf, wenn ein
stark züsammen-drückbarer Untergrund beispielsweise
durch eine senkrechte Dichtungswand oder einen Dichtungskern aus relativ festen
Baustoffen abgedichtet wird (vgl. Fig. i). Eine Dichtungswand bzw. ein Dichtungskern
wird häufig aus Ton hergestellt und sitzt in der Mitte sein-er Gründungsfläche auf
einer breiten, massiven Untergrunddichtungswand auf, währenddie Kerndichtung des
Dammes beiderseits davon auf einem stark zusammendrückbaren locker gelagerten Talschotter
ruht. Weil dieser Schotter sich beim Aufbau des Dammes und bei der späteren Füllung
um mehrere Meter, je nach der Stärke und Struktur der Schotterlage sowie
der Dammhöhe, zusammendrücken wird, bleibt die Oberkante Cer meist bis auf den tiefliegenden
Fels gegründeten Untergrunddichtungswand, ohne nennenswerte - Abse#nkung.
Das bedeutet, daß diese Untergrunddichtungswand, um mehrereMeter in den absinkenden
Tonkern des Dammes eindringt und ihn dabei in seinem unter-en Teil aufspaltet. Besonders
bei nicht sehr plastischem Ton, wie er oft für Dammdichtungen benutzt werden muß,
können dann sehr gefährliche Risse im Tonkern auftreten, die das Eindringen von
Druckwasser in das Damminnere fördern und dam:it die Standsicherheit des ganzen
Dammes gefährden.
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Ein Zusammenwirken einer massiven Untergrunddichtungswand mit einem
plastischen Dammdichtungskern ist daher technisch nur zweckmäßig, wenn ein solch
gefährliches Eindringen der Untergrunddichtung in den absinkenden Dichtungskern
des Dammes zuverlässig verhindert wird.
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Esist bereits ein Verfahren bekannt, nach diem Bauwerke, die mit ihrer
Grundplatte auf einer Feind körnigen Masse, z. B. auf einem Polster auf feinem Sand,
gelagert sind, zwecks Beseitigung schäd#-licher Spannungen gehoben, abgesenkt oder
geradegerichtet werden. Dabei wird das durch seitliche dichte Umschließungen des
Bauwerkes abgesperrte Sandpolster mittels Wasser vermischt undi dann das Gemisch
eingespült oder abgelassen.
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Die Erfindung, welche die Anwendung dieses Verfahrens voraussetzt,
betrifft die bauliche Ausbildung eines Dammes am Übergang von dem Dichtungskern
zur Untergrunddichtungswand. Die Erfindung wird darin gesehen, daß auf der Krone
der Untergrunddichbungswand ein Kontrollgang angeordnet wirdi, dessen äußere Wand:ungen.
von einer Kappe mit Spiel timschlossen werden, und der zwischen der Decke des Kontrollganges
und der Kappe gebildete Raum mit einem fließfähigen Stoff, wie z. B. Sand, aufgefüllt
wird, der durch Öffnungen in der Decke des Kontrollganges abgelassen werden kann.
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Ein weiteres ErfindungsmerIkmal besteht darin, daß die Kappe vorzugsweise
aus Stahlbeton besteht und- ihre Decke entsprechend der Decke des Kontrollganges
geformt ist. Erfindungsgemäß ist fern-er zur laufenden Kontrolle des relativen Setzungsunterschiedes
zwischen Kontrollgang und Talboden ein Setzungspegel beliebiger Art seitwärts am
Kontrollgang angeordnet. Dieser Pegel zeigt -die Relativbewegung des beitwärts gelagerten
Dichtungsmaterials unmittelbar im Innern des Kontrollganges an.
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Schließlich ist nach der Erfindung als zweckmäßig angesehen, die Fugen
zwischen dien Wandungen der Kappe und des Kontrollganges durch Federbfeche abzudichten,
die an der Kontrollgangdeckt befestigt werden.
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Im folgenden wird die Erfindung an Han,6 einer ein Ausführun#gsbeispiel
darstellenden Zeichnung erläutert. Es zeigt Fig..i einen Querschnitt durch einen
Staudamm mit einer Vorrichtung gemäß der Erfindung, Fig. 2 eine vergrößerte Darstellung
eines Ausschnittes aus dem Gegenstand nach Fig. i und Fig. 3 einen Längsschnitt
des Gegenstandes der Fig. 2.
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Fig. i zeigt einen Querschnittder Gesamtanor& nung. io stellt
den wasserdurchlässigen, stark zusammendrückbaren Untergrund, des Staudammes dar.
Der Untergrund soll durch eine tief in -das Material io heruntergeführte, aus relativ
starrem Material hergestellte Untergrunddichtungswand6 wasserdicht gemacht werden.
Diese Wand trägt an ihrem oberen Ende den.Kontrollgang7. Der auf diesem Gelände
ruhende Staudamm erfährt seine Dichtung durch einen, senkrechten Tonkern i, dem
beiderseits die Filterschichten 2 vorgelagert sind. Auf der Wasserseite legt sich
eine Schicht aus bindigem Material 3 vor die Filt-erschicht. Diese Schicht
ist durch die Lage 4 aus groben Steinen beschwert. Auf der Luftseite überträgt die
aus grobem Material aufgebaute und verdichtete Stützschicht5 den Horizontalschub
auf den Untergrund. In den Fig.2 und 3 ist das obere Ende -der Untergrunddichtungswand
6 in größerem Maßstab dargestellt. 7 ist der Kontrollgang,
8 ist der Raum, der von dem abzuziehenden Material eingenommen wird,
9 ist die U-förmige Kappe, die durch Rippen (in der Fig. 3
dargestellt)
versteift ist. In der dargestellten Anordnung schließt die- U-förmige Kappe unmittelbar
an das aufgehende Mauerwerk des Kontrollganges an. Zuweilen empfiehlt es sich, zwischen
Kappe und Kontrollgang einen größeren Spielraum zu belassen, um Verklemmungen der
Kappe bei einem ungleichförmigen Abziehen des Füllmaterials auszuschließen. In -diesem
Fa,11 müseen zur Abdichtung des Zwischenraumes zwischen den Wandungen der Kappe
und-des Kontrollganges Federbleche 1:2 eingebaut werden, die in der Decke des Kontrollgang-es
befestigt sind und an der Innenwand, der senkrechten Schenkel der Kappe schleifen.
Die Ausführung dies-er Anlage geschieht zweckmäßig so, daß nach Fertigstellung des
Kontrollganges die Schalung für die U-förmige Kappe auf der Decke des Kontrollgangts
abgestützt wird. Nach Herstellung der Kappe wird diese durch die Stempel 13 auf
das Fundament des Kontrollganges abgestützt und die Schallungdurch Öffnungen 14
in der horizontalen Decke der Kappe ausgebaut. Nach Auffüllung des Zwischenraumes
zwischen Kappe und Kontrollgang durchein geeignetes druckfestes
Material
- beispielsweise durch-fest eingeblasenen feinen Sand - werden die
Öffnungen 14 zubetoniert und idie Stützen 13 entfernt. Es kann das Hochschütten
des Dichtungskernes, in der üblich#en Weise geschehen. Der von dem Kern auf die
Decke der Kappe ausgeübte Druck wird von dem im Raum 8 befindlichen Material
auf die Decke des Kontrollganges üübertragen. Zum stufenweisen Ab-
lassen
des Füllmaterials sind #die Öffnungen 15 in der Decke des Kontrollganges
vorgesehen, aus denen mit geeigneten Vorrichtungen das Füllmaterial abgezogen werden
kann. Zur Erleichterung dfieses Abziehens ist vorgesehen, daß durch die Öffnung
16 Druckwasser in das Füllmaterial mit hohem Druck vom Kontrollgang aus eingepreßt
wird. Die Fig- 3 zeigt einen Längenschnitt durch den K,#rifrollg2.ng mit
der darüberliegenden Kappe g.
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An der Außenseite der Wand des Kontrollganges sind zweckmäßig im Abstand
der einzelnen Kappenlängen Konsolen 17 fest verankert, die zur Aufnahme der
die Pegelplatten ii haltenden Seile 18 dienen. Die Bewegung der Pegelplatten -,vird
von dem Seil 18 durch die Seitenwand des Kontrollganges hindurch in das Innere des
Kontrollganges übertragen. Sie, kann an der Bewegung des Seiles ig -in der hierfür
vorgesehenen Nische unmittelbar abgelesen werden.
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Das Abziehen des Füllmaterialis, wird, entsprechend' der Relativbewegung
der Platte i i zum Kontrollgang im allgemein-en in mehreren Stufen geschehen. Sind
die Setzungsbewegungen abgeklungen und ist :dabei der Inhalt des Raumes
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zwischen Kappe und, Decke des KontroUganges -nicht völlig entleert, so kann
das restliche in diesem Raum verbliebene Material durch Einpressen von Zement verfestigt
werden. An Stelle von Sand, kann auch jedes andere fließbare Material, beispielsweise
Wasser, zur Schichthildung verwendet werden, wobei dann die Schicht in Kammern zu
unterteilen ist. An Stelle von fließendem Stoff lassen sich aber auch Stempel zum
Absenken eines durch eine Platte gehaltenen Dichtungskernes verwenden, wobei die
Stempel dann direkt im Kontrollgang stehen können.