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Verfahren zur Gründung von Bauwerken unterhalb des
Grundwasserspiegels
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Spundwänden, der Aushub der Grube noch unter Wasser erfolgt. Ebenfalls unter Wasser werden dann Sohlenanker in den Untergrund unter derBaugrubensohle eingebracht. Eine auf die Baugrubensohle unter Wasser eingebrachte Betonsohle, in die die Sohlenanker zur Aufnahme des auf der Betonsohle wirkenden Auftriebes einbinden, verhindert nach Erhärtung des Betons und anschliessendem Leerpumpen des in der Baugruppe angesammelten Grundwassers zusammen mit der wasserdichten Umschliessung das Eindringen von weiterem Wasser in die Baugrube, so dass dann die Ausführung der eigentlichen Bauarbeiten in wasserfreier Baugrube erfolgen kann.
Die Herstellung einer solchen Betonsohle. erübrigt sich natürlich in den Fällen, in welchen die wasserdichte Umschliessung der Baugrube in eine undurchlässige Schicht von ausreichender Mächtigkeit einbindet.
Soweit nach Leerpumpen der Baugrube durch den dann auftretenden Auftrieb auf die Betonsohle, etwa infolge elastischer Formänderung, der Sohlenanker, sich zwischen Beton- und Baugrubensohle ein Spalt bildet, kann dieser durch Injektionen durch die Betonsohle hindurch, vornehmlich mittels Zementmilch, geschlossen werden.
Die Sohlenanker können beispielsweise aus Stahl oder Drahtseil bestehen, wobei das untere Ende der Ankerstange mit einer Ankerplatte in Eisen- oder Betonkonstruktion fest verbunden ist. Zweckmässigerweise ragen die Sohlenanker noch aus der eingebrachten Unterwasserbetonsohle heraus, so dass sie später auch in den eigentlichen Konstruktionsbeton einbinden. In diesem Falle braucht bei der Dimensionierung des Bauwerkes selbst der Wasserauftrieb soweit nicht mehr in Rechnung gesetzt zu werden, als dieser beréits von den Sohlenankern und der Unterwasserbetonsohle aufgenommen wird.
Zuweilen kann die Unterwasserbetonsohle bereits so ausgeführt werden, dass sie später einen Teil des zu errichtenden Bauwerkes, wie z. B. die Sohle einer Schleuse, eines Docks oder Tunnels bildet. Auch kann die Oberfläche des Unterwasserbetons als Arbeitsfuge ausgebildet werden, d. h. der Konstruktionsbeton des Bauwerkes besteht in seinem unteren Teil aus Beton oder Stahlbeton, der unter Wasser eingebracht wurde und während des Baues gleichzeitig als Schutz gegen Wassereintritt in die Baugrube diente.
Die Einbringung von senkrechten Sohlenankern in der Baugrubensohle und die Einbindung dieser Anker in den Baüwerksbeton zur Aufnahme des Wasserauftriebes ist zwar bekannt, jedoch musste vor Ankereinbringung als Bauhilfsmassnahme zunächst eine wasserfreie Baugrube, beispielsweise durch Grundwasserabsenkung, hergestellt werden. Nach der Erfindung ist die Einbringung der Sohlenanker unter Wasser jedoch selbst Hilfsbaumassnahme, die dem Zweck dient, eine wasserfreie Baugrube an Stelle einer Wasserhaltung oder Druckluftgründung herzustellen.
Naturgemäss erfordert die Einbringung der Sohlenanker unter Wasser die Lösung verschiedener Probleme, denn die Anker müssen an ihrem oberen Ende, also unter Wasser, eine Verbindung besitzen, welche vom Arbeitspodium aus nach Einbringen des Ankers gelöst werden kann. Sie wird zweckmässigerweise so kräftig ausgebildet, dass vor Lösung der Verbindung unter Wasser jeder Anker einer kurzen Probebelastung unterworfen werden kann. Bei Stahlankern kann diese Verbindung z. B. aus einer Stahlmuffe mit Gewinde bestehen, wenn die Verbindung des weiter nach oben zur Arbeitsbühne führenden Hilfsgestänges ein gegen Aufdrehen gesichertes Gewinde besitzt. Bei Drahtseilankern endet beispielsweise das obere Seilende in einer sogenannten Seilbirne. Die Seilbirne hängt in einem sogenannten Fahrstuhl, wie er in der Tiefbohrtechnik bekannt ist.
Die Schliessung des Fahrstuhls, d. h. die Herstellung der Verbindung unter Wasser, geschieht durch einen hydraulischen Kolben, welcher vom Arbeitspodium aus bedient wird, während die Schliessung durch eine in den Fahrstuhl eingebaute Feder bei Wegnahme des Pressdruckes geschieht.
Wenn man sich die bekannten Vorteile einer Ankervorspannung zunutze machen will, müssen die nach der Einbringung der Anker unter Wasser gelösten oberen Enden der Anker wieder mit kräftigen Zugvorrichtungen von über Tage her verbunden und vor dem Betoniervorgang in Vorspannung versetzt werden können. Bei Stahlankern erhält z. B. das untere Ende des Zuggestänges eine Führungsglocke, mittels derer der Gewindezapfen in die Muffe des oberen Endes des Ankers eingeführt werden kann. Durchgeführte Versuche haben ergeben, dass ein grobes konisches Spitzgewinde sich am besten zu diesem Zweck eignet.
Werden jedoch Seilanker verwendet, so kann man beispielsweise die Seilbirne am oberen Ende des Ankers mit einem leichten Seil verbunden lassen, nachdem der Anker versenkt ist. Vor dem Betonieren der Sohle wird der Anker durch das an die Seilbirne angeschlossene Seil von der Arbeitsbühne aus aufgerichtet. Wenn der Seilanker vorgespannt werden soll, wird eine entsprechend starke Zugvorrichtung mit der Seilbirne unter Wasser verbunden.
Das erfindungsgemässe Gründungsverfahren ersetzt nicht nur in vielen Fällen eine viel teurere Druckluftgründung, sondern bietet z. B. auch in den Fällen Vorteile, in welchen die Herstellung einer wasser- freien Baugrube mittels Grundwasserabsenkung oder offenerwasserhaltung auf Schwierigkeiten stösst. Diese
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