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Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von an Ort und Stelle gegossenem
Mauerwerk Gegenstand der Erfindung ist ein neues Verfahren zur Herstellung von an
Ort und Stelle gegossenem Mauerwerk und die zti seiner Durchführung dienende Einrichtung.
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Die großen Vorteile der Herstellung von Leichtbetonhäusern iin Gußverfahren
unter Verwendung besonderer Arten von Leichtschalungen sind bekannt, und es hat
sich erwiesen, daß unter Verwendung derartiger Leichtschalungen, wenn die diese
bildenden Einheiten ausreichend groß bemessen sind, die Wände eines Stockwerkes
für ein Wohnhaus in einem Tag verschalt und an einem anderen Tag gegossen werden
können. Diese vorzügliche Bauweise hat Jedoch den Nachteil, daß sie wegen der holten
Kosten der Schalurig wirtschaftlich nur bei solchen Bauverträgen angewendet werden
kann. die die Erstellung einer großen Anzahl gleicher Häuser vorsehen, während sie
für wenige unwirtschaftlich ist. Die Anwendung dieser Bauweise beschränkt sich daher
auf Großfirmen mit großen öffentlichen Bauverträgers und haßt nicht für mittlere
Baufirmen, die in erster Linie irn Ziegel- oder Blocksteinbati erfahren sind.
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Eine weitere Schwierigkeit in der Anwendung dieser Bauweise beruht
auf den Nachkriegsbedingungen, n;inilicli (lern Mangel an den für die Herstellung
der Schalung benötigten \Verkstoffen. Lrrnfangreiche Hauverträge verlangen erhebliche
llengen
an gelochten Blechen oder Streckmetall einschließlich des
'Holzes oder Stahles für die Rahmen und des Holzes oder der Rohre für die Rüstung
und Verstrebungen, die sämtlich als -'lfangelware anzusprechen sind und auch hinsichtlich
der Kosten eingehender Überlegung bedürfen.
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Es ist auch schon vorgeschlagen worden, Schalungseinheiten kleiner
Abmessungen für an Ort und Stelle gegossene Häuser zu verwenden. Die dahin gehenden
Vorschläge führen jedoch bei zwar verminderten Kosten zu einer erheblichen Verlangsamung
des Fortganges der Arbeit.
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Als Notmaßnahme ist weiter vorgeschlagen worden, unter Verwendung
lufttrockenen Schalungsholzes Betoneinzelteile verschiedener Länge in ihrer endgültigen
Lage in der Wand herzustellen, statt sie in der Form vorgefertigter Teile zu verwenden.
Hierbei werden die Betonteile gegossen, wobei die Schalung an ihnen belassen wird,
bis die Einheiten ausreichend abgebunden haben, um sich selbst zu tragen. Die Schalung
wird dann abgenommen und wird benutzt, um die Zwischenräume zwischen den bereits
fertiggestellten Teilen zu verschalen und zu betonieren, wobei die Schalung auch
an diesen Teilen belassen wird, bis der Beton des zweiten Bauabschnittes teilweise
erhärtet ist.
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Mit dieser Bauweise lassen sich Mauern ohne Rücksicht auf die benötigte
Zeit erstellen. Der Umstand, daß die Schalung belassen werden muß, bis die gleichzeitig
betonierten Einzelstücke ausreichend abgebunden haben, um allein zu stehen, beschränkt
diese Bauweise zu einer solchen mit Kotcharakter für Behelfsunterkünfte.
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Diese Bauweise würde bei der Anwendung auf den Wohnungsbau für die
Herstellung einer großen Zahl von zweistöckigen Häusern, wenn eine kurze Bauzeit
eingehalten werden soll, schließlich weit mehr Schalung erfordern als die erstgenannte
Bauweise. In diesem Falle wäre es also widersinnig, die Schalung umzusetzen, wenn
mit der gleichen Menge an Schalungsmaterial eine bessere Wirkung zu erreichen ist.
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Die vorliegende Erfindung greift zwar den Gedanken des Gießens wechselnder
Einzelstücke auf, geht aber davon ab, die Schalung an diesen Einzelstücken nach
dem Vergießen zu belassen. Es wird statt dessen eine neue Form eingeführt, die so
ausgebildet ist, daß sie neben einer großen Verwendbarkeit zur Herstellung von besonders
geformten Einzelstücken sofort nach dem Auffüllen und der Bildung des Einzelstückes
abgenommen und zur Bildung eines anderen Einzelstückes verwendet «erden kann. Es
wird also an Stelle der bisher benötigten Mengen an Schalungsmaterial, das belassen
werden muß, während der Beton erhärtet, eine verhältnismäßig einfache Vorrichtung
benutzt, die sofort nach dem Einfüllen des Betons von dem so gebildeten Einzelstück
abgenommen und an die Stelle verbracht werden kann, an welcher das nächste Einzelstück
gebildet werden soll, wodurch die Kosten für die Schalung auf einen Bruchteil der
bisherigen Höhe herabgemindert werden. Die neue Vorrichtung, die als Schalungs-
oder Formkasten bezeichnet werden kann, besteht aus einem zusammenklappbaren Kasten
ohne Boden und Deckel. Unter der Angabe zusammenklappbar ist dabei zu verstehen,
daß die Seitenwände des Kastens oder wenigstens eine von ihnen, nachdem der eingebrachte
Beton ausreichend festgestampft ist, gegeneinander so bewegt werden können, daß
der Kasten ohne Zerstörung des noch weichen Formlings abgenommen werden kann.
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In einer vorzugsweisen Ausbildung des Formkastens sind die Platten,
«-elche die Vorder- und Rückseite bilden, durch Gelenkbügel miteinander verbunden.
Diese Bügel bilden ein wesentliches Merkmal der Erfindung insofern, als durch sie
der Formkasten genau auf einen bereits fertiggestellten Formling aufgesetzt und
abgestützt werden kann.
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Die Vorderplatte ist zweckmäßig durch Scharnierbänder an den Bügeln
angelenkt, so daß sie -leicht ausgeschwungen und hierdurch der Kasten angehoben
und von dem Formling abgenommen werden kann, um ihn an anderer Stelle wieder aufzustellen.
Die neue Ausführung unterscheidet sich somit auch in dieser Hinsicht von denjenigen
Schalungskästen, die der Länge nach von einer Stellung zur anderen verschoben werden.
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Die Vorder- und Rückplatte des Kastens sind mit Richtleisten versehen,
die über die Unter- und über die Oberkante des Kastens vorstehen, um die Handhabung
und das Ausrichten zu erleichtern. Auch diese Richtleisten bilden ein wesentliches
Merkmal der Erfindung, wie nachstehend ausgeführt ist.
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Die oberen Enden der Leisten der Vorderplatte sind in geeigneter `''eise
ausgesteift oder durch eine Strebe von genügendem Gewicht oder mit einer Gewichtsbelastung
verbunden, um ein Gegengewicht zu bilden, das die Platte beim Abschwingen von dem
Formling unterstützt, wenn es sich um Platten großer Abmessungen oder mit verhältnismäßig
großer Höhe handelt.
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Auch die die Stirnflächen des Kastens bildenden Platten sind entweder
abnehmbar oder abklappbar ausgebildet und hierzu zweckmäßig an der Rückenplatte
angelenkt, so daß sie zur Seite und nach hinten ausgeschwungen «erden können. DieseStirnplatten
dienen nur zum Teil als Schalungswände und haben in erster Linie die Aufgabe, den
Kasten auszusteifen. Aus diesem Grunde können auch diese Stirnplatten von dem noch
weichen Formling vor der Abnahme des Kastens entfernt werden.
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Um die Platten während des Einbringens des Betons in einer einen festen
Schalungskasten bildenden Stellung zu halten, können geeignete Verbindungsglieder,
etwa Riegel, vorgesehen sein.
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Als zweckmäßige Größe für einen Schalungskasten hat sich eine Länge
von etwa t m bei 30 cm Höhe und 2o cm Tiefe ergeben. Ein Kasten mit diesen
Abmessungen ist in keinem Fall, selbst nicht in der üblichen Ausführung in Metall,
zu schwer. Das Gewicht kann bei Verwendung einer Leichtmetallegierung äußerst gering
gehalten werden.
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Der Kasten kann ferner mit einer an Scharnieren
angelenkten Stanipfplatte versehen sein, wie sie an |
Stampfmaschinen zur Herstellung von Betonplatten |
üblich sind. |
Zur vollen Würdigung der Anwendbarkeit des |
Formkastens sollen vor der Beschreibung seiner An- |
wendung für die Herstellung von Mauern oder |
Wänden noch einige andere neue Merkmale be- |
schrieben «-erden. |
Der neue Formkasten und seine Anwendung sind |
in erster Linie für Leichtbeton, insbesondere mage- |
ren 'cliauinclilacl<enlieton. bestimmt. Wenn jedoch |
die Vorteile' der Wä rineisolation, des leichten Ab- |
bindens, der Nagelbarkeit und des geringen Ge- |
wichtes außer acht gelassen werden, kann auch ge- |
,cöhnlicher Beton benutzt werden. |
Der zur Anwendung kommende Beton soll von |
liallitrockener Beschaffenheit sein, und zur Er- |
reichung von Wärineisolationseigenschaften sollte |
ein zetnentarrner Beton verwendet werden, der nur |
leicht gestampft wird, damit eine möglichst lose |
Struktur des Betons erhalten bleibt. Diese Anforde- |
rung bezieht sich in erster Linie auf Leichtbeton. |
Es hat sich gezeigt, daß zwar ein nur leicht ge- |
stampfterForinling finit beliebigerAbmessung leicht |
hergestellt werden kann, wenn man den Beton in |
%iner Forln oder Schalun- abbinden läßt, der Form- |
ling aber bei sofortiger Abnahme der Schalung nur |
dann seine Form behält, wenn die Breitenabmessung |
des Formlings merklich größer ist als seine Höhe. |
Mit zuliellinender 11ö lie zeigt der Formling die |
Neigung zum _\tiseinanderfalleti beim Abnehmen |
der Form oder Schalung, wenn er nicht feine Zu- |
schlagstoffe etitli'ilt und sehr fest zu einem dichten |
Gefüge gestampft ist. Ein derartiges festes Stamp- |
fen verhindert aber die Herstellung von Leicht- |
beton lnit guter Wärmeisolation. Da ferner für ein |
verbessertes Bauverfahren die Schnelligkeit und |
Sparsamkeit der Konstruktion wesentliche Voraus- |
setzungen sind, inuß das Bestreben auf eine Ver- |
ringerung der Wandstärke. d. h. der Stärke des |
Formlings gehen, soweit dies die baulichen und |
Wärmeisolationsanforderungen zulassen, während |
gleichzeitig die Höhe des Formlings möglichst groß |
gewühlt wird. um für eine gegebene '-Mauerhöhe finit |
einer möglichst geringen 7ahl \-oli Schichten aus- |
zukommen, wodurch gleichzeitig die Zahl der |
Fertigungsvorgänge Herabgemindert wird. |
Um dieses Ziel ohlie übermäßiges Stampfen zti |
erreichen und um ein .\useilialiderfalleli de: Form- |
lings nach Abnahme des Kastens zu vermeiden, ist |
ein einfaches, aber vorteilhaftes Verfahren in der |
Anwendung des Kastens entwickelt worden. |
_-\ii Stelle der Fertigung von Formlingen mit |
senkrechten Stirnwänden. die die -Neigung zeigen, |
auseinanderzufallen, werden nach der neuen 'Maß- |
nahme die Formlinge mit abfallenden Stirnflächen |
gefertigt. deren Neigung dein Schüttwinkel von |
h , 11) t,- ockenem Beton entspricht, so daß also der |
Formling die Gestalt einer abgestumpften Pyramide |
mit zwei senkrechten Seitenflächen annimmt. Ein |
derart gestalteter Formling ])raucht nicht festge- |
stampft zu sein, uni ein auseinanderfallen zu ver- |
meiden. Die abfallenden Flächen werden in dem |
gleichen Grad festgestampft wie der übrige Teil |
des Formlings. |
Eine andere Maßnahme zur Annäherung an den |
Schuttwinkel und zur Vermeidung desAuseinander- |
fallens des Formlings besteht in der Anordnung ab- |
gesetzter Stirnflächen, d. h. von etwa zwei oder drei |
Abstufungen. Auch hierbei ist es Nvesentlich, daß |
die Breite des Formlings merklich größer ist als die |
größte Höhe. |
Der neue Schalungskasten ist nachstehend an |
Iland der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt |
Fig. i ein Schaubild des Kastens in bestimmter |
Stellung seiner Teile, |
Fig. 2 ein gleiches Schaubild in anderer Stellung |
der Teile, |
Fig.3 einen Querschnitt mit einer dritten |
Stellung einzelner Teile, |
Fig. 4 einen Teilschnitt für eine abgewandelte |
Ausführung, |
Fig. 5 eine Draufsicht einer zweiten Ausführung, |
die insbesondere für 'Mauerecken bestimmt ist, |
Fig. 6 eine Stirnansicht inRichtungdesPfeilesVI |
in Fig. j, |
Fig. 7 eine Stirnansicht in Richtung des Pfeiles VII |
in Fig. 5, |
Fig. 8 eine Vorderansicht einer weiteren Aus- |
fiilirutigsform des Kastens, die sowohl für gerade |
Flächen als auch für Eckausführungen geeignet ist, |
Fig. 9 und io zwei Draufsichten auf den Kasten |
nach Fig. 8 mit verschiedenen Stellungen einzelner |
Teile, |
Fig. i i im Schaubild die Ali,#x-endung des Kastens |
nach Fig. i bis 3 beim Aufbau einer blauer, |
Fig. 12 einen Formling mit abgestuften Stirn- |
flächen, |
l' ig. 13 eine Teilansicht mit der Anwendung von |
Einlagestücken für die Herstellung der abgestuften |
Stirnflächen, |
Fig. 14 im Schaubild den Kasten nach Fig. i |
bis 3 in einer zweiten Stufe der Fertigung des |
Formlings, |
Fig. 13 zwei Ausführungsformen einer 'Mauer im |
Schaubild, die unter Verwendung des Kastens nach |
Fig. 1 bis 3 hergestellt wurde, |
Fig. 16 eine weitere Art der Anwendung des |
Kastens nach Fig. i bis 3 im Schaubild, |
Fig. 17 <fas Schema einer nach der 'Maßnahme |
der Fig. 16 erstellten Mauer, |
Fig. 1 8 in einer Draufsicht die Verbindung zwi- |
pchen zwei Formlingen für den Anschluß einer |
Trennwand, |
Fig. i9 eine entsprechende Vorderansicht, |
Fig. 2o und 21 einen Schnitt nach Linie K1-12 |
in zwei Stufen des Zusammenbades, |
Fig. 22 die Vorderansicht eines Formlings mit |
abgestuften Stirnflächen und einer Einrichtung zum |
Einlegen einer Be-,vehrung, |
Fig. 23 und 24 je einen Schnitt nach Linie 1-NIII- |
-NNIII der Fig. 22 in zwei Fertigungsstufen und |
Fig. 23 bis 27 in den Fig. 22 bis 2.1 entsprechen- |
den Darstellungen eine zweite Ausführungsform |
eines Formlings mit abgestuften Stirnflächen und |
l:iliriclittilig zur Einlagerung einer Bewehrung. |
1)ie bei dem neuen Schalungskasten verNvirklichten Grundgedanken
ergeben sich aus den Fib. i bis 3. Der Schalungskasten, der weder Boden noch Deckel
besitzt, besteht aus vier Seitenflächen, nämlich der festen Rückseite i, der beweglichen
Vorderplatte 2 und den beiden Stirnplatten 3, die in dem Beispiel als Klappen ausgebildet
sind, welche durch Scharniere 3a an der Rückseite i angelenkt sind und nach hinten
ausgeschwungen werden können. Sie können durch Riegel 3b o. dgl. an die bewegliche
Vorderplatte 2 während des Einbringens des Betons angeschlossen werden. Fig. i zeigt
in ausgezogenen Linien die Stirnplatten 3 in der Schließlage und eine von ihnen
in gestrichelter Darstellung in der Offenstellung. In Fig.2 sind die Stirnplatten
3 nicht ersichtlich, da sie für einen besonderen. später noch zu erläuternden Arbeitsgang
völlig nach hinten umgeschlagen sind. Die als Klappen ausgebildeten Stirnplatten
können auch durch völlig abnehmbare Platten ersetzt sein, doch empfiehlt sich nicht
für Bauarbeiten die Verwendung loser Teile.
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An der Vorder- und der Rückplatte sind Richtleisten 4 befestigt, deren
Hauptaufgabe darin besteht, den Schalungskasten während des Einbringens des Betons
in der Lotrechten zu halten. Die Festigkeit und Formhaltigkeit des Schalungskastens
wird durch Stellarme 5 gewährleistet, die durch Scharniere 5a an den oberen Enden
der Richtleisten ,4 der Riitkplatte i angelenkt sind und deren Schwenkenden mit
den Enden der vorderen Richtleisten in Eingriff gebracht werden können und dann
als Aussteifungen dienen. In der Fig. i ist der eine Arm 5 teilweise und der andere
Arm 5 völlig nach hinten ausgeschwungen, während die Aussteifungsstellung des einen
Armes gestrichelt eingezeichnet ist. Die Fig. 2 zeigt beide Atme 5 in der Aussteifungsstellung.
Die genaue Längenbemessung der Arme 5 ist wesentlich, da durch den von ihnen ausgeübten
Druck Auflageleisten 6 an den Innenflächen der unteren Enden der Richtleisten 4
fest gegen den bereits fertiggestellten Formling der darunterliegenden Fertigungsreihe
gepreßt werden. Die Arme 5 dienen weiter zur Sicherung der Vorderplatte 2 in der
senkrechten Lage bei ausgeschwungenen Stirnplatten 3.
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Die Auflageleisten 6 sind zweckmäßig einstellbar an den Richtleisten
4 befestigt. Zu diesem Zweck können die Auflageleisten 6 nach Fig. .I von Stellschrauben
6a gehalten sein, die durch die Richtleisten 4 geschraubt sind. Auch können die
Stellschrauben derart von den Richtleisten 4 aufgenommen sein, daß sie auf die Auflageleisten
6 einen Preßdruck ausüben.
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Ein weiteres wesentliches Merkmal des Schalungskastens bilden die
Schulterbänder 7, die fest mit der. Rückplatte i verbunden sind und an .denen die
Vorderplatte 2 mittels Scharniere 8 angelenkt ist.
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Die beiden an der Vorderplatte 2 befestigten Richtleisten 4 sind an
den oberen Enden durch eine Stange 9 miteinander verbunden. Durch Anfassen dieser
Stange 9 und nach hinten gegen die Rückplatte i gerichteten Druck kann die Vorderplatte
2 des Schalungskastens leicht um die Scharniere 8 ausgeschwungen und in dieser Stellung
durch einen Haken io gehalten werden, der die Rückplatte i hintergreift. Die Stange
9 ist ausreichend schwer ausgebildet oder durch Gewichte belastet, um als Gegengewicht
dienen zu können.
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Fig. 3 zeigt den Schalungskasten mit nach hinten zurückgeschlagenen
Stirnplatten 3 und ausgeschwungener Vorderplatte 2, die durch den eingehängten Haken
io gehalten ist. In dieser Stellung kann der Kasten von dem Formling U angehoben
und völlig weggenommen werden. Das Abheben wird dabei durch an den Schulterbändern
7 angeordnete Handgriffe i i erleichtert.
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Die vorbeschriebene Ausführung des Schalungskastens bildet die Normalform
für die Erstellung gerader Wände. Sie wird ferner benutzt für im Winkel von 9o°
abgezweigteTrenn- oder Zwischenwände, wie weiter unten noch beschrieben ist. Auch
lassen sich mit dieser Kastenform Ecken mit versetzter Anordnung der Formlinge U
herstellen.
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Für die Herstellung von einteiligen Ecken ist jedoch ein abgewandelter
Schalungskasten erforderlich. Die Handhabung dieses Schalungskastens entspricht
im wesentlichen derjenigen des Normalkastens. Eine bevorzugte Ausführung eines Eckkastens
ist in den Fig. 5 bis 7 dargestellt.
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Bei dieser Ausführung sind zwei feste Rückplatten 12 vorgesehen, die
im rechten Winkel zueinander stehen. Es sind ferner zwei bewegliche, im rechten
Winkel zueinander liegende Vorderplatten 13, 14 im Abstand von den Rückplatten 12
vorgesehen. Richtleisten 15 und 16 sind an den Platten 12 bzw. 13 und 14 angeordnet
und entsprechend der Ausführung nach Fig. i bis 3 mit Auflageleisten 6 versehen,
die gegebenenfalls nach Fig. 4 einstellbar sein können.
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Zum Ausschwenken der Platten 13, 14 nach dem Einbringen des Betons
ist die Platte 14 durch ein Scharnier 18 mit einem Hilfsteil 17 versehen. Diese
beiden Teile sind, um während des Stampfens als Einheit wirken zu können, durch
einen nicht dargestellten Riegel o. dgl. zueinander feststellbar. Vor dem Ausschwingen
der Platten 13, 14 wird nach dem Lösen dieses Riegelgliedes das Hilfsstück 17 '
der Platte 14 ausgeschwungen, so daß diese Platte 14 ohne Störung der Platte 13
verschwenkt werden kann. ,Hierauf läßt sich auch die Platte 13 ausschwenken. Der
gleiche Erfolg kann bei Weglassung des Hilfsteiles 17 erreicht werden, wenn die
Platte 14 unter Belassung eines ausreichenden Zwischenraumes dichter an die Platte
13 herangebracht wird. Die beweglichen Platten 13, 14 sind durch Scharniere 2o an
Schulterleisten i9 angelenkt, die die gleiche Aufgabe haben wie die Teile 7, 8 nach
Fig. i bis 3.
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Die beiden Richtleisten 16 jeder der beweglichen Platten 13, 14-sind
durch je eine Stange 21 miteinander verbunden, die das Ausschwingen der Platten
erleichtert, die durch Haken 22 (Fig. 5) in dieser Stellung gehalten werden. Bei
ausreichend schwerer Ausführung oder unter Gewichtsbelästung dienen die Stangen
21 als Gegengewicht zur Erleichterung des Ausschwingens der Platten 13, 14. Fig.
6 zeigt
in gestrichelter Darstellung die Platte 13 in der ausgesChwutigetien
Stellung. Die Richtleisten 15 der festen Platten 12 tragen Feststellarme 23, die
in gleicher `Veise arbeiten wie die Arme 5 in der Ausführung nach Fig. 1 bis 3.
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Der Schalungskasten ist an beiden Stirnseiten mit Platten oder Klappen
24 versehen, die durch Scharniere 24a (Fig. 7) gehalten sind und in der Wirkungsweise
den Stirnplatten 3 nach Fig. i bis 3 entsprechen.
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An der Stoßkante der festen Platten 12 ist eine Richtleiste 25 vorgesehen,
die den übrigen Richtleisten entspricht und mit einer Auflage zur Abstützung an
dem darunterliegenden Mauereckstück versehen ist, um die übrigen Richtleisten in
der Ausrichtung des Schalungskastens zu unterstützen. Diese Führungsleiste 25 verhindert
ferner ein Kippen des Schalungskastens, wenn dieser auf den beiden Stirnplatten
24 aufruht.
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Der Schalungskasten kann jedoch auch von dünnen Metallbändern getragen
werden, die quer über die Oberfläche des bereits fertiggestellten Mauerteiles gelegt
und länger sind als die Mauerstärke. Diese Metallbänder werden unmittelbar nach
dem Einbringen des Betons herausgezogen, wobei die zurückbleibenden schmalen Schlitze
beim Verputzen der Mauer verschlossen werden.
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Der in den Fig. 8 bis io dargestellte Schalungskasten kann sowohl
für die Erstelltuig gerader Mauern als auch zur Eckenbildung benutzt werden. In
allen wesentlichen Teilen entspricht dieser Schalungskasten demjenigen nach Fig.
i bis 4, und gleiche Bezugszeichen benennen die gleichen Teile.
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Die Richtleisten 4 sind jedoch nicht wie bei der Ausführung nach Fig.
i bis 3 an die Enden der festen Rückplatte i und der beweglichen Vorderplatte 2
verlegt, sondern mehr nach der Mitte gerückt, so daß die Platten von ihnen in etwa
gleiche Abschnitte unterteilt werden. Die Rückplatte ist aus einem Stück gefertigt,
während die Enden 2" der Vorderplatte als besondere Teile ausgebildet und an dem
Mittelstück durch Scharniere 2b derart angelenkt sind, daß sie nach außen ausgeschwungen
werden können. Dabei sind Stellglieder, etwa Riegelbolzen 2e, vorgesehen, um die
Endteile 2a in der Normalstellung mit dem Mittelstück in einer Ebene halten zu können.
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Obgleich es notwendig ist, die. Vorderplatte :2 in ihrer Gesamtheit
um die Scharniere 8 ausschwenken zu können, müssen diese Scharniere so ausgebildet
sein, daß die Endstücke 2a gegebenenfalls um ihre Gelenke 2b aufgeklappt «erden
können. Hierzu sind die an den Enden 211 angreifenden Teile der Scharniere 8 durch
Bolzen und Flügelmuttern 2d lösbar an den Endstücken befestigt.
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Die Fig. 8 und 9 zeigen die Stellung der Teile des Schalungskastens
beim Aufbau einer Mauer bis zur Ecke. Die Endstücke 2a der Vorderplatte sind durch
die Riegelbolzen 2,' mit dem 'Mittelstück in einer Ebene gehalten, und die Stirnplatten
3 befinden sich in der Schließlage.
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Die Fig. io zeigt die Stellung der Teile bei der Bildung eines Formlings
im rechten Winkel zu dem anderen Formling, uni die für die Erstellung einer Ecke
notwendige Richtungsänderung zu erreichen. Hier ist das dem vorher gegossenen Formling
benachbarte Endstück 2a nach dem Lösen der Gleitbolzen 2c iin rechten Winkel ausgeschwungen
und liegt an dem vorher erstellten Formling an, während die anschließende Stirnplatte
sich an die Außenseite dieses Formlings anlegt. Durch diese beiden Anlagen und die
Abstützung der Auflagen 6 der Richtleisten 4 an dem Grundmauerwerk unter dem zu
bildenden Eckformling ist der Schaltingskasten für den vorzunehmenden Arbeitsgang
genau ausgerichtet. Zur Sicherung des Endstückes 2a und der Stirnplatte 3 in der
beschriebenen Stellung können entsprechende Anschläge vorgesehen sein.
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Die Länge der Teile 2a muß dabei so Beinessen sein. daß bei im rechten
Winkel zu dem Mittelstück ausgeschwungener Stellung eines dieser beiden Endstücke
derAbstand zwischen dematisgeschwungenen Endstück 2a und der benachbarten Stirnplatte
3 gleich sein muß der Stärke des zuvor erstellten Formlings.
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Zur Erstellung einer monolithischen flauer oder Wand, ohne die Verwendung
einer Schalung, aus einzelnen an Ort und Stelle gebildeten Formlingen wird unter
Anwendung des in den Fig. t bis .t dargestellten Schalungskastens wie folgt vorgegangen:
Jede Lage wird in zwei Arbeitsgängen erstellt. Im ersten Arbeitsgang wird der Schalungskasten
bei geschlossenen Stirnwänden 3 auf die Grundmauer 26 (Fig. i i) so aufgesetzt,
(laß er mit den Unterkanten der Stirnwände auf der Grundmauer aufsitzt. Der Kasten
wird in die richtige Stellung verbracht, ausgerichtet. und die :ltiflagen 6 der
Richtleisten 4 werden durch Einlegen der Arme 5 (Fig. i4) gegen die Grundmauer gepreßt.
Hierzu können die senkrechte und waagerechte Lage anzeigende Wasserwaagen benutzt
werden und an dein Kasten angeordnet sein.
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In den Kasten wird dann Beton unter leichtem, aber gleichförmigem
Stampfen und Abglätten in solcher Weise eingefüllt, daß ein Formling U mit beiderseits
abfallenden Stirnflächen Ut entsteht. Bei der abgewandelten Form nach Fig. 12 und
13 ist der Formling mit abgestuften Stirnflächen UZ versehen, die durch Anwendung
von Holzeinlagen (,'s o. dgl. an den Stirnwänden des Kastens, gegen die der Beton
gedrückt wird, entstehen.
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Um zu verhüten, daß diese Stufen beim Abnehmen des Kastens und der
Einlagen zerfallen, sind die Einlagen so bemessen, daß sich Stufen ergeben, deren
Breite größer ist als die Höhe.
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Nach der Fertigstellung eines Formlings in der vorbeschriebenen Weise
werden die Riegel der, Stirnplatten 3 gelöst, die Feststellarme 5 nach hinten ausgeschwungen
und die Vorderplatte 2 von dem F orinling abgehoben, worauf der Kasten an den Griffen
i i angehoben wird.
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Der Schalungskasten wird dann unter Belassung eines gewissen Abstandes
neben (lern soeben gefertigten Formling auf die Grundmauer aufgesetzt. Sofern mehrere
Schalungskästen und genügend Arbeitskräfte verfügbar sind, können auch mehrere
Formlinge
in den entsprechenden Abständen gesetzt werden, wie dies in Fig. i i dargestellt
ist.
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Bei der Verwendung eines schnell abbindenden Zements oder sonstiger
Mittel zur Beschleunigung und des schnellen Abbindens des Betons sind die verschiedenen
Formlinge der ersten Arbeitsstufe am anderen Tag für die zweite Arbeitsstufe fertig,
in welcher sie einerseits als Unterlage für die Schulterbänder 7 der Schalungskästen
dienen und andererseits die Schrägflächen U1 bzw. U2 dieser Formlinge die Stirnflächen
an Stelle der Stirnwände 3 der Kästen bilden.
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In dieser zweiten Arbeitsstufe werden die Kästen mit ausgeschwungenen
Stirnwänden 3, die sich demzufolge nicht in der Arbeitsstellung befinden, benutzt
und einfach mit den Schulterbändern 7 auf die Oberfläche der in der ersten Arbeitsstufe
gefertigten Formlinge aufgesetzt (Fig.14). In der zweiten Arbeitsstufe dient also
der Kasten nur als Schalung für die Vorder- und Rückseite der jetzt zu erstellenden
Formlinge, deren Stirnflächen durch die Schrägflächen der in dem ersten Arbeitsgang
gebildeten Formlinge bestimmt werden. Auf diese Weise bilden die in dem zweiten
Arbeitsgang erstellten Formlinge umgekehrt liegende abgestumpfte Pyramiden, die
sich zwischen die im ersten Arbeitsgang gefertigten Formlinge legen.
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Für die Fertigung der nächsten Lage werden die Stirnplatten 3 der
Kästen wieder in die Schließlage verbracht, und der Arbeitsgang beginnt in der gleichen
Weise wie für die erste Lage, mit dem einzigen Unterschied, daß sich die Auflagen
6 der Richtleisten 4 gegen die Seitenwände der ersten Lage legen.
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Die Fig. 1 5 zeigt drei aufeinanderfolgende Lagen einer Mauer, die
mit dem vorbeschriebenen Schalungskasten erstellt wurden, ,in zwei Ausführungsformen.
In der linken Seite dieser Darstellung zeigen die Formlinge glatt abfallende Stirnflächen,
während in der rechten Seite die Stirnflächen abgestuft sind.
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Eine Abwandlung in der Ausbildung einer Lage von Formlingen ist in
Fig. 16 wiedergegeben. Hier dienen die Schalungskästen nicht zur Fertigung von umgekehrt
sich aneinanderschließendenFormlingen.
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ach der Fertigung des ersten Formlings U4 mit der Form etwa einer
abgestumpften Pyramide wird die dem bereits fertiggestellten Formling benachbarte
Seitenwand 3 des Kastens für dauernd ausgeschwungen, so daß der versetzte Kasten
mit einem Schulterbügel 7 auf dem Formling U4 und mit der einen Stirnplatte auf
der Barunterliegenden Lage aufliegt. Bei dieser Arbeitsweise ist darauf zu achten,
daß der Schalungskasten in eine solche Stellung verbracht wird, in welcher seine
Vorder- und Rückplatte noch einen Teil 26 (Fig.16) des zuvor erstellten Formlings
erfassen, um dem noch weichen Beton dieses Formlings beim Füllen des Kastens und
dem nachfolgenden Stampfen des eingebrachten Betons die notwendige Unterstützung
zu geben. Diese Arbeitsweise führt zu sich in gleicher Stellung aneinanderfügenden
Formlingen (Fig. 17). Die Fig. 18 bis 21 zeigen den Anschluß einer im Winkel vongo°
abgez"veigtenTrenn-oderZwischenwand. Hierbei wird ein Formling U5 der Hauptwand
für die Vereinigung mit dem Formling Ue der Trennwand vorbereitet. Mit Hilfe von
Holzklötzchen U7, wie sie für das Abstufen der Stirnflächen des Formlings in der
Richtung der Hauptwand benutzt werden, werden bei der Herstellung der Hauptwand
in dem Formling U5 Abstufungen U8 vorgesehen. Der Schalungskasten wird dann auf
die untere Lage der Trennwand unter Anlage an die Hauptwand angesetzt, und der Formling
wird gebildet.
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In den Fig.22 bis 27 ist dargestellt, wie Aussparungen für die Einlage
von Bewehrungen gebildet werden können, wenn solche erforderlich sein sollten. Die
veranschaulichte «Maßnahme führt zur Bildung eines bewehrten Betonringes um das
ganze Haus.
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In der gewünschten Höhenlage werden in die Formlinge in noch nachgiebigem
Zustand Holzleisten 27 eingelegt, die nach ihrer Herausnahme offene Rillen 28 hinterlassen.
In diese Rillen können in einem Mörtelbett 3o Bewebrungsstäbe 29 eingelegt werden.
Dies bildet namentlich bei Beton mit einer losen Struktur einen wesentlichen Vorteil,
da die Bewehrungen vor atmosphärischer Feuchtigkeit geschützt werden sollen.
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Bei dem neuen Verfahren wird noch ein weiteres Merkmal des Betons,
insbesondere von porösem Leichtbeton, ausgenutzt.
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Wenn eine frische Betonmischung auf teilweise abgebundenen Beton aufgebracht
wird, ist es notwendig, den alten Beton zuvor mit Wasser zu sättigen. Wird diese
Sättigung unterlassen, dann saugt der alte Beton aus der frischen Betonmischung
Wasser an, so daß dem Zement das für das Abbinden notwendige Wasser zum Teil entzogen
wird. Ist jedoch der alte Beton mit `'Wasser gesättigt, ergibt sich eine bessere
Verbindung mit dem übrigen Beton. Man erhält also trotz des absatzweisen Aufbaues
keine dem monolithischem Beton gegenüber wesentliche Strukturveränderung. Dieses
liegt in der Hauptsache an der Oberflächenbeschaffenheit des Leichtbetons mit seinen
idealen Bindeeigenschaften.
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Diese Bindeeigenschaften des Betons können noch gesteigert werden,
wenn für die Bildung einer rauhen Betonoberfläche gesorgt wird. Dies wird gemäß
der Erfindung dadurch erreicht, daß die Stirn-und Seitenwände des Schalungskastens
aus Loch-oder Streckmetall gefertigt werden, oder daß bei der Ausführung in Holz
die Wände auf der Innenseite mit Vorsprüngen versehen werden. Der gestampfte Beton
kann dann in die Löcher der Lochbleche bzw. des Streckmetalls eindringen bzw. erhält
durch die Vorsprünge Einzahnungen, die eine rauhe Verbindungsfläche ergeben. In
gleicher Weise werden an Stelle glatter Einlagestücke für die Bildung der abgestuften
Stirnflächen mit Vorsprüngen versehene Kanthölzer oder Einlagen aus Streckmetall
o. dgl. verwendet, um auch die Abstufungen mit einer rauhen Oberfläche zu versehen.
Auch
die Oberseite des Betonformlings wird durch einen gezahntenStampfer oder eine gezahnteWalze,
die auf den Seiteii@wäiideii des Kastens gleitet, finit einer rauhen Oberfläche
versehen. Durch diese Maßnahme läßt sich auch bei der Verwendung von gewöhnlichein
dichten Beton eine monolithische Verbindung zwischen den einzelnen Formlingen erreichen.
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-Mit dieser neuen Bauweise lassen sich also auf einfache Weise nach
«'ahl Betonwände mit monolithischem Charakter oder schwächerer Fugenbindung erstellen,
so daß also Schwindrisse entweder vermieden oder auf bestimmte Stellen beschränkt
werden können.
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Diese neue Maßnahme hat einen besonderen Vorteil hinsichtlich der
Minderung oder des Verhütens von SCh\vlndrlssen. Die. Schwindneigung in etwa einer
Wand von etwa 6 m Höhe rings um ein Gebäude kann bei der Herstellung der Wand in
einem Arbeitsgang besonders bei Leichtbeton sehr erheblich sein. Nach der neuen
Bauweise vollzieht sich in jedem Formling, obgleich die Wand im Endzustand als einteilig
angesprochen werden kann, zufolge der durch die Erstellung der Formlinge in den
Schalungskästen bedingten Zeitunterschiede ein eigener Schwindvorgang von erheblich
geringerem .-Ausmaß und zti unterschiedlichen Zeiten in den verschiedenen Formlingen.
Es werden also die bei den üblichen Bauweisen auftretenden großen Schwindspannungen
in eine Vielzahl kleinerer und zu verschiedenen Zeiten auftretenden Spannungen zerlegt.
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Trotz der großen Einfachheit des Erfindungsgegenstandes hinsichtlich
der verwendeten Mittel und der `'erfahren kann die Anwendung auch bei großen Bauvorhaben
den einleitend genannten Verfahren auf Grund folgender Betrachtungen überlegen sein.
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Wenn die Höhe einer Lage etwa 30 cm und die Gesamthöhe einer
zu errichtenden Mauer vom Boden bis zur Decke etwa 2,4o m beträgt, werden bei einem
8-Stunden-Tag und einer Arbeitszeit von 2 Tagen für jede Lage beiVerwendung eines
mechanischen -Mischers für dieVollendung der achtLagen 16 Stunden benötigt. Diese
Zeit kann bei der Aneinanderreihung der Formlinge halbiert werden. Im Hinblick darauf,
daß bei Verwendung einer Leichtmetallschalung voll 2,40 m Höhe eine Wand von der
gleichen Höhe mit einer Zeitdauer von einem Tag für die Aufrichtung der Schalung
und einem Tag für das Einfüllen des Betons errichtet werden kann, muß man den mit
der neuen Bauweise erzielten Fortschritt als außerordentlich gering bezeichnen.
Wenn jedoch eine :'1r1>eitskoloiine von der gleichen Größe, wie sie für das Einfüllen
des Betons an einem Tag benötigt wird, mit einer ausreichenden Anzahl erfindungsgemäßer
Schalungskästen versehen und auf 16 Häuser oder 16 Blöcken,vondenen jeder ein Doppelhaus
umfaßt, verteilt wird, und gleichzeitig jeden Tag nur die Hälfte der für eine Lage
notwendigen Formlinge fertigt, also eine Lage in 2 Tagen fertigstellt, dann vollendet
die gleiche Kolonne eine flauer von Z,do m Höhe für jedes der 16 Häuser oder Doppelhäuser
ebenfalls in 16 Stunden.
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Die große Zeitersparnis ergibt sich aus dem Umstand, daß das umständliche
Aufrichten, Verankern und Verstreben großer Schalungen vollkommen entfällt und durch
das einfache Anheben und Versetzen der Schalungskästen mit dem Fortgang der Arbeit
ersetzt ist. Unter Anwendung der Erfindung kann das gleiche Ergebnis in der halben
Zeit und mit einem Bruchteil der Anlagekosten für Rüstung gegenüber den bisher gebräuchlichen
Schalungsverfahren erreicht werden. Durch Verwendung von Mitteln zur Beschleunigung
des Abbindens oder des Verdichtens des Betons läßt sich der Zeitfaktor weiter erheblich
verbessern.
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Es soll noch darauf verwiesen werden, daß Änderungen in den Plänen
für den Bau von Häusern nur unter zusätzlichen Kosten möglich sind, wenn große Schalungen
bereits entworfen und vorbereitet sind. :Huch hier ist das erfindungsgemäße Verfahren
in der Anwendung wesentlich elastischer. Es entfallen ferner alle Schwierigkeiten
bezüglich der Anordnung von Fenster- und Türrahmen, die bei den üblichen Gießverfahren
zwischen den Schalungswänden angeordnet werden müssen. Nach der neuen Bauweise werden
die Fenster- und Türrahmen einfach eingesetzt. sobald mit dem Fortgang der einzelnen
Lagen die erforderliche Höhe erreicht ist. Die Bildung der Formlinge erfolgt um
sie herum.
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:1uch etwaige Bewehrungen lassen sich wegen der kleinen Höhen einfach
und genau einlegen, während bei großen und hohen Schalungen deren Einbringen erhebliche
Schwierigkeiten bereitet und zu Ungenauigkeiten führt.
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Als weiterer Vorteil folgt, daß zur Verbindung der einzelnen Formlinge
kein Mörtel benötigt wird, da der notwendige Zusammenschluß als Ergebnis des Aufbaues
eines Formlings auf- oder an den anderen im Zuge der Erstellung der -lauer eintritt.