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Gerät zum Ausdrücken von Tuben aus Gummi, Gummiersatzstoff o. dgl.
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Geräte zum ausdrücken von Tuben, bestehend aus einem die Tube aufnehmenden
Zylinder mit Verschlußorgan für das Tubenmundstück und einem D ruckkolben, sind
schon vorgeschlagen worden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein derartiges Gerät besonders
einfach, betrielssicher und billig auszuführen. Erfindungsgemäß steht der Druckkolben
unter der Einwirkung einer Gewichts-und/oder Federl-elastuug, so daß beim Öffnen
des Verschlusses die Tubenmasse selbsttätig austritt.
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Als Verschluß findet ein federbelastetes, auf das Tubenmundstück wirkendes
Abklemmorgan oder ein Absperrschieber Verwendung. Der Verschluß kann mit einem zusätzlichen
Druckelement derart verbunden oder gekuppelt sein, daß bei Öffnung des Verschlusses
auf die Tube zwangsläufig ein zusätzlicher Druck ausgeübt wird. Das Gerät kann als
Nfellrfachgerät ausgebildet sein, z. 13. durch Anordtiung einer Ntehrzahl von konzentrisch
und drehbar um eine gemeinsame Achse angebrachter Geräte.
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Die Figuren zeigen Ausführungsbeispiele der Erfindung, und zwar Fig.
I eine Ausführungsform im Längsschnitt, Fig. 2 den um I800 versetzten Schnitt zu
Fig. I, Fig. 3 das Gerät in Stirnansicht, Fig. 4 eine Abart der Verschlußausführung
zu Fig. I, vergrößert, Fig. 5 eine zweite Ausführungsform des Gerätes im Achsschnitt,
Fig. 6 den um I800 versetzten Achsschnitt zu Fig. 5,
Fig. 7 eine
dritte Ausführungsform des Gerätes im Schnitt, Fig. 8 eine vierte Ausführungsform
des Gerätes im Schnitt, Fig. g ein Beispiel für eine Mehrfachausführung.
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Das Gerät der Fig. I bis 3 besteht aus einem zylindrischen Behälter
I zurAufnahme einerTube2, vorzugsweise aus nicht dehnbarem Gummi. Der Behälter I
ist in einem unteren Teil 1' abgesetzt; in dem oberen Teil größeren Querschnittes
wirkt ein Druckkolben 3 auf den Boden der Tube. Dieser Kolben ist durch ein Gewicht
4 belastet, das auch selbst den Druckkolben bilden kann und durch seine Schwerkraft
bestrebt ist, die Paste aus der Tube zu drücken. Zwischen dem Kolben 3 und dem Belastungsgewicht
4 ist eine Ausgleichsfeder 5 eingeschaltet, die den Pastennachschub dadurch unterstützt,
daß sie bei auftretenden Erschütterungen, wie sie z. B. beim Abstauben des Gerätes
entstehen, ein Nachwirken der Gewichtsbelastung auf die Tube gestattet. Im unteren
Teil des Gehäuses, in welchem sich der Tubenhals 6 mit dem Mundstück 7 befindet,
ist bei 8 ein durch eine Feder belasteter zweiarmiger Hebel gelagert. Der eine Arm
dieses Hebels trägt ein auf das Tubenmundstück 7 unter dem Einfluß der Belastungsfeder
wirkendes Klemmorgan 9, das bei Nichtgebrauch des Gerätes das Tubenmundstück verschlossen
hält; der Arm 9 greift durch eine Ausnehmung der Gehäusewandung in das Innere des
Gehäuses ein und liegt an dem Tubenmundstück an. Der andere Arm 10 des erwähnten
Hebels ist als Druckbügel ausgebildet, der ebenfalls die Gehäusewandung durchgreift
und bei Betätigung im Uhrzeigersinne der Fig. I einen zusätzlichen Preßdruck auf
den Tubenhals 6 unter gleichzeitiger Freigabe des Tubenmundstückes 7 durch das Klemmorgan
g ausübt. An dem Gehäuse ist eine Vorrichtung 1 1 zum Befestigen des Gerätes an
einer Waschtischplatte 12 o. dgl. vorgesehen.
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Die Tube ist ursprünglich mit einem Verpackungsverschluß, z. B. einem
Stöpsel, versehen.
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Afit diesem Verschluß wird sie in das Gehäuse eingeführt. Dabei wird,
leicht auf den Bügel 10 gedrückt, um das Abklemmorgan 9 so weit zurückzubewegen,
daß das Tubenmundstück 7 seinen Arbeitsplatz einnehmen kann. Steht die Tube mit
ihrem Mundstück in dem unteren Mündungshals des Gehäuses, so wird der Verpackungsverschluß
entfernt. Im selben Augenblick drückt das Abklemmorgan g auf das Tubenmundstück
7 und schließt dasselbe hermetisch ab. Das Belastungsgewicht 4 wird nunmehr aufgesetzt.
Das Gerät ist fertig zum Gebrauch. Soll Paste entnommen werden, so ist es lediglich
erforderlich, auf den Bügel 10 entgegen der Wirkung der Verschlußfeder zu drücken;
die Paste wird dann durch das Belastungsgewicht 4 und den zusätzlichen Druck des
Bügels 10 auf den Tubenhals aus dem Mundstück 7 gepreßt, so lange, bis der Bügel
10 wieder freigegeben wird. Beim Auswechseln der Tuben braucht lediglich das Gewicht
4 abgehoben zu werden. Die verbrauchte Tube wird herausgezogen und durch eine neue
ersetzt. Wie Fig. I zeigt, ist der Druckbügel 1o in einem abgesetzten Teil des Gehäuses
angeordnet und durch einen gebogenen Gehäuseansatz I3 abgedeckt, so daß er nicht
stört.
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Die Verschlußeinrichtung der Fig. 4 unterscheidet sich von jener
der Fig. I bis 2 dadurch, daß statt eines Schwenkhebels eine durch eine Feder 14
belastete Druckstange 15 mit Druckplatte 16 mit Regulierschraube I6"-orgesehen ist;
an der Druckplatte I6 ist ein zusätzlicher, auf die Tube wirkender Druckkörper I7
vorgesehen, der die Rolle des schwenkbaren Druckbügels I0 der Fig. 1 übernimmt.
Die Stange 15 ist an ihrem rückwärtigen freien Ende gekröpft und trägt das Abklemmorgan
9.
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Bei der Ausführungsform der Fig. 5 und 6 ist das Belastungsgewicht
4 der Fig. I und 3 ersetzt durch eine Schraubenzugfeder I8, die in dem Gehäuse I
untergebracht und mit ihrem unteren Ende an dem Gehäuseboden verankert ist; an ihrem
freien Ende greift die Feder I8 an einem Auslegerarm 19 an, der auf den Kolben 3
wirkt. Die Verschlußanordnung ist ähnlich der in Fig. 4 gezeigten.
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Eine Druckplatte 20, die zusätzlich auf den Halsteil der Tube 2 wirkt,
ist über eine geeignete Verbindung mit dem Abklemmorgan g verbunden. und steht unter
dem Einfluß einer Schließfeder (hier nicht gezeichnet). Es könnte aber das Abklemmorgan
g auch lediglich unter der Einwirkung einer in das Gehäuse eingespannten Blattfeder
stehen, wie in Fig. 6 gestrichelt angedeutet und mit 2I bezeichnet. Der Auslegerarm
19 ist mit einem Griff 22 versehen, mittels welchem der Kolben 3 nach Verbrauch
der eingesetzten Tube hochgezogen werden kann. Durch Verdrehen des Armes 19 samt
Kolben 3 wird die obere Gehäuseöffnung zumAuswechseln der Tube freigegeben.
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Die Anordnung der Fig. 7 ist, zum Unterschied von den bisher beschriebenen
Ausführungsformen, liegend und zur Benutzung und Bedienung in der Hand. Die Wirkungsweise
ergibt sich ohne weiteres aus der Beschreibung der vorstehend erläuterten Figuren.
Das Gerät kann als Handdrücker angesprochen werden; es ist durch einen schwenkbaren
Deckel I verschlossen.
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Gemäß Ausführungsform der Fig. 8 ist an das Belastungsgewicht 4 ein
Schwenkhebel 23 bis 24 angelenkt, der an seinem unteren Ende einen halbkugeligen
Kopf 25 trägt. Bei Verschwenken des Hebels 23 entgegen dem Uhrzeigersinne wirkt
dieser Kopf 25 zusätzlich im Sinne des Auspressens der Tube. Der Kopf 25 sitzt auf
einer Gewindespindel, die in dem Hebel 23 geführt ist, so daß durch Drehen dieser
Spindel die wirksame Länge des Hebelarmes verändert werden kann. An dem Hebel 23
ist ein Gestänge26, 27 angelenkt. Der Hebel 27 ist bei 28 drehbar gelagert; der
freie Hebelarm wirkt auf einen Schieber 29, der das Abklemmorgan g trägt und unter
der Wirkung der Schließfeder I8 steht. Es ist ersichtlich, daß bei Betätigung des
Hebels 23 entgegen dem Uhrzeigersinne die Mündung 7 des Tubenhalses durch das Abklemmorgan
g freigegeben wird. Zur Erzeugung der Schwenkfreiheit des Hebels 27 ist in dem Ge-
häuse
I ein entsprechender Nfantelschlitz 30 vorgesehen.
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Fig. g zeigt eine zuleh rf Mehrfachausführung des Gerätes, derart,
daß drei Geräte der Ausführung nach Fig. 5 symmetrisch und drehbar um eine feststehende
Achse 3I angeordnet sind. Das jeweils benötigte Gerät wird um die Achse 3I in die
Arbeitsstellung gedreht.
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Der Grad der Belastung der Tube durch Gewicht oder Feder richtet
sich nach der Konsistenz der Paste; die Ausführungsform der Fig. I bis 3 eignet
sich vornehmlich für dünnflüssige Pasten, die Ausführungsform der übrigen Figuren
mehr für zähflüssige Pasten.
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PATENTANSPRX CHE: 1. Gerät zum Ausdrücken von Tuben aus Gummi, Gummiersatzstoff
o. dgl., bestehend aus einem die Tube aufnehmenden Zylinder mit Verschlußorgan für
das Tubenmundstück und einem Druckkolben dadurch gekennzeichnet, daß der Druckkolben
unter der Einwirkung einer Gewichts- und/oder Federbelastung steht, so daß bei Öffnen
des Verschlusses die Tubenmasse selbsttätig austritt.