<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren nud Vonichttung zur Begehmg der Fadenspannung an Schiffchen.
Zur Vermeidung der allgemein üblichen Einstellung (bzw. Messung) der Fadenspannung bei Schiffchen nach dem Gefühl, durch Anziehen des Fadens von Hand aus, unter gleichzeitiger Verstellung der Fadenspannvorrichtung am Schiffchen, wodurch eine gleichmässige Fadenspannung sämtlicher Einzelschiffchen niemals zu erzielen war, sind bereits Vorrichtungen in Verwendung, welche eine Messung der Spannung durch einen Fallkörper in Verbindung mit einer Anzeigevorrichtung gestatten. Bei all diesen Vorrichtungen (wie eine z. B. in der Schweizer Patentschrift Nr. 87738 beschrieben ist) handelt es sieh jedoch lediglich um solche zum Messen der Spannung, ohne während des Messvolganges selbst auch gleichzeitig die Regelung bzw. genaue Einstellung der Spannung vornehmen zu können.
Diese muss vielmehr erst durch Mittelwertsbestimmung einer Reihe von Einzeleinstellungsergebnissen vorgenommen werden.
Ein weiterer Nachteil der Vorrichtungen besteht in der die Ablesung störenden Erschütterung, in die das Messgerät durch die freifallenden Gewichte gebracht wird.
Zweck der Erfindung ist, diesen Ubelständen abzuhelfen und eine Vorrichtung zu schaffen, die es gestattet, gleichzeitig mit der Messung der Spannung deren richtige Einstellung bewerkstelligen zu können.
Zu diesem Zweckwerden die Belastungsgewichte nichtfreifallengelassen, sondern handelt es sich hiebei um eine derart verzögerte Bewegung, dass während der Bewegungszeit die Einstellung der erforderlichen Spannung bei einem Niedergang des Kolbens einer Flüssigkeitsbremse vorgenommen wird, worauf nach erfolgter Einstellung auch in einer beliebigen Höhenlage bei ruhendem Zeiger die Messung erfolgt.
Mechanisch gesprochen geschieht die Spannungsbestimmung bei den bekannten Messgeräten kinematisch, beim Erfindungsgegenstand statisch. Der vom Schiffchen abgehende Faden wird unter die Wirkung einer Fadenspann-und Anzeigevorrichtung gestellt und wird während der Wirkung dieser Vorrichtungen die Fadenspanneinrichtung am Schiffchen so geregelt, dass der Zeiger der Anzeigevorrichtung ruhig einspielt.
Eine zweckmässige Vorrichtung zur Ausführung dieses Verfahrens besteht aus einer als Fallgewicht dienenden, geführtenZeigervorrichtungundeiner zum Halten der Schiffchen und Einstellen der Fadenspann- einrichtung am Schiffchen dienenden Vorrichtung, so dass wähiend der Abwärtsbewegung der ausgelösten Zeigervorrichtung bei einspielendem Zeiger am Schiffchen die die Fadenspannung bestimmende Einrichtung verstellt werden kann.
Die Zeichnung veranschaulicht den Erfindungsgegenstand in beispielsweiser Ausführung, u. zw. zeigt Fig. 1 den Fadenspannregler in Vorderansicht und Fig. 2 diesen in Seitenansicht. Fig. 3 zeigt eine abgeänderte Ausgestaltung des Fadenspannmechanismus. Die Fig. 4 und 5 veranschaulichen in Draufsieht bzw. Seitenansicht ein bei Stickmaschinen verwendetes Schiffchen, während die Flg. 6 und 7 eine abgeänderte Ausgestaltung der Einstellvorrichtung zur Regelung der Schiffchenfederspannung in Draufsieht bzw. in Seitenansicht darstellen.
EMI1.1
Ständer in dessen Längsrichtung gleitbare Schiene angebracht ist.
Die letztere besteht aus zwei durch eine Platte 3 miteinander verbundene, am Ständer 2 auf-und abbewegliche Führungen 4, 5 und einer an der Führung 5 befestigten, auf-und abbeweglichen : Schiene 6, die von am Ständer 2 befestigten Führungen 7, 8 geführt wird. An der Schiene 6 ist eine Fadenspann-und Anzeigevorrichtung befestigt, die gemäss der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführung aus einem an der Schiene 6 befestigten, mit einem Anschlag 9
<Desc/Clms Page number 2>
versehenen Arm 10 und einem an dessen freies Ende angelenkten, mit einem Gewicht 11 und Zeiger 12 ausgestatteten Hebelarm 13 besteht.
Der Zeiger 12 spielt auf einer am Arm 10 angebrachten Skala 14 und das innere, den Zeiger tragende Ende des Hebelarmes 13 ist mit einer Rolle 15 od. dgl. versehen, an der das Ende des aus dem Schiffchen 16 gezogenen Fadens 17 befestigt wird. Das Schiffchen wird in einem am Ständer 2 angeordneten Träger 18 untergebracht.
Am Fusse 1 des Ständers ist ein eine Flüssigkeit, vorzugsweise 01, enthaltender Zylinder 19 angeordnet, dessen Kolbenstange 20 ein Fallgewicht 22trägtundin einer am Ständer 2 angeordneten Führung 23 gleitbar geführt ist. Das Fallgewicht 22 wird von einem an der Führungsplatte 3 befestigten Handgriffe untergriffen. Ferner ist an die Führung 7 der Schiene 6 eine Falle 24 angelenkt.
Das Schiffchen 16 kann von irgendeiner geeigneten Konstruktion sein. Gemäss der in den Fig. 4 und 5 dargestellten Bauart besteht das Schiffchen in bekannter Weise aus einem Gehäuse 25, in dem ein verschwenkbarer Deckel 26 untergebracht ist. Auf dem letzteren ist bei 27 eine etwas aufgebogene Blattfeder 28 befestigt, auf der ein am Schiffehendeckel 26 verschwenkbar angeordneter Riegel 29 ruht, durch dessen Verstellung die Blattfeder 25 mehr oder weniger gegen den Schiffchendeckel gedrückt wird. In dem zwischen diesem und dem Schiffchenboden verbleibenden Raum ruht die Fadenspule.
Deren Fadenende wird durch einen Schlitz 30 des Schiffchendeckels 26 gefädelt und zwischen dem letzteren und der Blattfeder 28 liegend durch einen Schlitz 31 des Schiffehendeckels gefädelt und tritt endlich durch eine in der Seitenwand des Schiffchens vorgesehene Öffnung 32 aus diesem heraus.
Bisher erfolgte die Regelung des Druckes, der durch die Blattfeder 28 auf den zwischen dieser und dem Schiffchendeckel 26 durchgezogenen Faden 17 ausgeübt wird und somit die Fadenspannung durch Verschwenkung des Riegels 29 von Hand aus. Gemäss der Erfindung geschieht dies mittels einer am Lager 18 angeordneten Einstellvorrichtung für den Riegel 29. Diese besteht aus einer Handschrau be 33 (Fig. 1, 2 und 5), an deren vorderes Ende eine gabelartig ausgebildete, den Riegel 29 umfassende Hülse 34 angelenkt ist. Durch Verstellung der Handschraube 33 wird der Riegel 29 nach rechts oder links verschwenkt und dadurch der Druck der Blattfeder 28 auf den Faden 17 und somit die Fadenspannung geregelt.
Bei der in den Fig. 6 und 7 dargestellten Einstellvorrichtung für den Sehiffchenriegel 29 ist das vordere Ende dei hohlen Schraube 33 abgeschrägt und mit einem Schlitz 38 ausgestattet. Die Achsen der
Schraube 33 und des Drehzapfens 39 des Riegels 29 liegen in einer Geraden, so dass die Schraube 33 und infolge des Umfassen des Riegels 29 mittels des gegabelten Schrallbenendes 38 auch letzterer um 360 gedreht werden kann. Durch entsprechende Drehung der Schraube wird der Riegel 29 nach rechts oder links verschwenkt und dadurch der Druck der aufgebogenen Blattfeder 28 auf den Faden 17 und somit die Fadenspannung geregelt.
Bei dieser Einrichtung liegt das Schiffchen 16, mit dessen oberer offener
Seite der Schraube 33 zugekehrt, quer im Schiffchenträger 18.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende :
Der Handgriff 21 wird erfasst und hochgezogen, dadurch. wird der im Zylinder 19 arbeitende Kolben, dessen Stange 20 und Fallgewicht 22, ferner die Führungsplatte 3 und die an ihr befestigte Schiene 6 und deren Fadenspann-und Anzeigevorrichtung 10, 11, 12, 13, 14, 15 ungefähr 20 cm gehoben, bis die Falle 24 die Führung 5 untergreift und dadurch das Ganze in der hochgezogenen Lage festhält.
Der eine Arm des Hebelarmes 13 ruht auf dem Anschlag 9 des Armes 10 und dessen Zeiger 12 fällt mit dem Nullteilstrich der Skala 14 zusammen.
EMI2.1
Ende des Fadens 17 an der Rolle 15 befestigt. Hier. tuf wird der Eingriff der Falle 24 von der Führung 5 gelöst und die Schiene 6 mit den an ihr befestigten Teilen der Vorrichtung sowie der Kolben und deren Kolbenstange 20 und Fallgewicht 22 beginnen sich zu senken. Infolge desFlüssigkeitsdruckes im Zylinder 19 erfolgt das Senken langsam und dauert bei ungefähr 20 cm Falltiefe ungefähr 20 Sekunden. Bei Anfang des Senkens wird der Faden 17 gespannt, dadurch wird das Zeigerende des Hebelarmes 13 entgegen dei Gewichtsbelastung 11 gehoben und der Zeiger 12 auf der Skala 14 spielen.
Um nun die richtige Fadenspannung am Schiffchen zu erhalten, wird die Handsehraube 33 und durch dessen gegabeltes Ende der Riegel29 so lange verstellt und dadurch der Druck der aufgebogenen Blattfeder 28 auf den zwischen dieser und dem Schiffchendeckel 26 sich befindlichen Faden so lange geregelt, bis der Zeiger 12 bei einem Teilstrich der Skala 14, z. B. beim vierten Teilstlich, ruhig stehen bleibt. Nun ist die richtige Fadenspannung
EMI2.2
in dem die richtige Einstellung der Fadenspannung zu bewerkstelligen ist.
Die Führung 7 und. daher auch die Falle 24 ist am Ständer 2 verstellbar, so dass die Fallzeit nach Wunsch geändert werden kann.
Die Fadenspannung sämtlicher Schiffchen einer Maschine wird auf die gleiche Spannung, z. B. auf Teilstrich 4 der Skala, einzustellen sein.
Die Fig. 3 veranschaulicht eine abgeänderte Ausführung der Fadenspann-und Anzeigevorrichtung, u. zw. besteht diese aus einem an dem Arm 10, angelenkten, die FadenbefestigllngsroHe 15 und den Zeiger 12 tragenden Arm 35, der mit einem Arm 36 ausgestattet ist. An Stelle des Gewichtes 11 tritt hier eine am Arm 35 und am Ende des Armes 36 befestigte Schraubenfeder 37.