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Elektrolytischer Kondensator leichter Bauweise Es liegt im Zuge der
allgemeinen technischen Entwicklung, Produkte immer kleiner und leichter unter Beibehaltung
ihrer Eigenschaften herzustellen. So war es ein erheblicher Sprung in der Entwicklung,
als für Kondensatorenzwecke die sog. Elektrol#,-tkondeiisatoren in einer solchen
Form auf dem Markt erschienen, claß sie allgemein Anwendung finden konnten. Infolge
der großen Volumenkapazität der elektrolytischen Kondensatoren wurde eine erhebliche
Platz-, Gewichts- und Preisersparnis erzielt. Aber auch innerhalb des Gebietes der
Elektrolytkondensatoren ging die Entwicklung «-eiter. Seit einiger Zeit benutzt
man für den Aufbau des Kondensatorkörpers sog. aufgerauhte Folien, uni die Volumenkapazität
derartiger Kondensatoren noch weiter zu vergrößern. Da es im Laufe dieser Entwicklung
weiterhin gelungen ist, die Kondensatoren so aufzubauen, daß einerseits ein Austrocknen
des Elektrolyten nicht mehr zu befürchten steht und andererseits auch ein Auslaufen
des Elektrolyten nicht mehr eintreten kann, ist es eigentlich überflüssig, vollkommen
dichte und widerstandsfähige Gehäuse zu verwenden, die sowohl den Aufbau verteuern
als auch das Gewicht des Kondensators vergrößern. ltan hat deshalb Elektrolytkondensatoren
bereits in einer sehr leichten :",tifbauweise hergestellt, indem man als Gehäuse
Pappbehälter vorsah, die mit einem wachs o. dgl. getränkt waren, um einen wenigstens
oberflächlich bildenden Feuchtigkeitsschutz auszuüben.
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Bei derartigen Ausführungsformen nun ergibt sich immer wieder die
Schwierigkeit, daß auf die Befestigungsmöglichkeit keine Rücksicht genommen ist.
Der Verbraucher ist gezwungen, Klemmbügel, Schellen o. dgl. herzustellen, um mit
Hilfe dieser den Kondensator auf einer Geräteplatte o. dgl. befestigen zu können.
Der Grund dafür, daß fertigungsmäßig solche Einrichtungen nicht vorgesehen werden,
ist vermutlich darin zu suchen, daß die Pappgehäuse mechanisch nicht genügend widerstandsfähig
sind und die Anbringung von Halterungsorganen nicht ohne weiteres zulassen,
wie
es bei Metallgehäusen der Fall ist. Außerdem zeigt sich, daß man bei der vereinfachten
Konstruktion solcher Elektrolytkondensatoren offenbar doch zu wenig Rücksicht auf
den möglichen Feuchtigkeitsaustausch zwischen Atmosphäre und Kondensatorinhalt genommen
hatte, so daß Elektrolytaustritt zu verzeichnen war, der innerhalb eines Gerätes
naturgemäß zu untragbaren Mißständen führt.
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Die vorliegende Erfindung gibt nun einen Aufbau eines Elektrolytkondensators
an, der im Sinne der skizzierten Entwicklung als sehr einfach und leicht zu bezeichnen
ist und trotzdem unter Anwendung der in der Zwischenzeit gemachten Erfahrungen unter
Berücksichtigung.der dem Elektrolytkondensator zugeordneten Eigenschaften eine betriebssichere
Ausführung darstellt. Der Kondensator ist dadurch gekennzeichnet, daß der Wickelkörper
in einem nur einseitig offenen, mit Lack, und zwar vorzugsweise Kunststofflack,
bedeckten Pappgehäuse untergebracht ist und daß die Gehäuseöffnung durch eine auf
dem Wickelkörper aufliegende feuchtigkeitsundurchlässige Isolierscheibe und weiterhin
durch eine oder mehrere auf dieser aufliegenden feuchtigkeitsaufsaugenden Isolierscheiben,
welche ihrerseits von einem mit dem Gehäuse durch Verkleben verbundenen Deckel aus
dem Stoff des Behälters abgedeckt sind, verschlossen ist, während die Stromanschlußstreifen
des Wickelkörpers zunächst zwischen den geschlossene Flächen darstellenden Abdeckscheiben
und der Gehäuseinnenwand eingeklemmt, dann aber ein- oder mehrmals abgewinkelt,
die weiteren Abdeckscheiben durchdringend, in Form von Anschlußdrähten, die innerhalb
der Abdeckscheiben mit den Anschlußstreifen verschweißt oder vernietet sind, nach
außen geführt sind. Bei dieser Ausführung ist das Gehäuse aus Pappe im Sinne der
leichteren Ausführung von Wert. Da es aber gleichzeitig mit einem Lack wenigstens
überzogen ist, zweckmäßigerweise jedoch mit diesem Lack imprägniert ist, stellt
es ein bereits mechanisch widerstandsfähiges, aber insbesondere gegen Feuchtigkeitsaustausch
widerstandsfähiges Gebilde dar. Durch die geschlossene Form des Gehäuses ist lediglich
eine einzige, nämlich die Einsatzöffnung für den Wickelkörper zu verschließen. Wie
bereits angegeben, wird der Wickelkörper zunächst mit einer feuchtigkeitsundurchlässigen
Isolierscheibe bedeckt, die einen Feuchtigkeitsaustritt nur an der Berührungsstelle
zwischen Scheibenrand und Gehäuseinnenwand zuläßt. Es ergibt sich daraus also, das
zweckmäßig ist, diese Abdeckscheibe möglichst genau einzupassen und gegebenenfalls
mit Druck einzusetzen. Feuchtigkeits- und Elektrolytspuren, die trotzdem um den
Scheibenrand herumkriechen, werden dann in einer darauf angeordneten feuchtigkeitsaufnehmenden
Scheibe, beispielsweise aus Zellstoff, aufgenommen. Diese Anordnung kann bei Bedarf
ein- oder mehrmals wiederholt werden. Es zeigte sich jedoch, daß eine Wiederholung
nicht erforderlich ist, da die zur Zeit gebräuchlichen Elektrolyte so beschaffen
sind, daß mit dem Austritt größerer Flüssigkeitsmengen aus dem Wickelkörper nicht
gerechnet zu «-erden braucht.
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Die Stromzuführungen zum V@'ickelkörper bestehen, wie es bei Elektrolytkondensatoren
üblich ist, aus Folienstreifen, die zweckmäßigerweise flach zwischen den beschriebenen
Abdeckscheiben und der Gehäuseinnenwand eingeklemmt werden. Hierauf werden sie zweckmäßigerweise
abgewinkelt und mit den äußeren Stromzuführungen in Form von lötfähigen Drähten
vernietet oder verschweißt. Die Verbindungsstelle wird zwischen der beschriebenen
saugfähigen Abdeckscheibe und einer weiteren saugfähigen Abdeckscheibe angeordnet,
damit Elektrolytspuren, die längs der Stromzuführung aus dem Wickelkörper austreten,
nicht bis zur Verbindungsstelle mit dem Nichtventilmetall vordringen können, um
elektrische Nachteile zu vermeiden. Diese zweite saugfähige Abdeckscheibe wird von
den nunmehr als Drähte weitergeführten Stromzuführungen durchdrungen und zweckmäßigerweise
unter nochmaliger Abwinklung durch den Gehäusedeckel geführt, der mit dem Gehäuse
durch Verkleben dicht verbunden ist. Um auch an der Austrittsstelle der Anschlußdrähte
eine gewisse Dichtigkeit zu bieten und die Zugentlastung der Anschlußdrähte
zu vergrößern, führt man diese durch in den Abschlußdeckel eingesetzte Hohlnieten
und verlötet sie mit den Anschlußdrähten.
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Zur Befestigung des Kondensators auf einer Geräteplatte dienen zwei
an diametral gegenüberliegenden Mantellinien in die Gehäusewand eingekrallte Blechstreifen,
wie sie aus der Papp- und Papierindustrie her bekannt sind und z. B. zum Schutz
von Ordnerecken u. dgl. benutzt werden. Diese Blechstreifen überragen eine Stirnseite
des Kondensatorbehälters und werden bei der Montage des Kondensators durch Schlitze
in der Geräteplatte geführt und hinter diesen verschränkt.
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Durch Anwendung vieler an sich zum Teil bekannter Maßnahmen ergibt
sich somit ein Produkt, das die gestellte Aufgabe, nämlich eine leichte, billige
und trotzdem mechanisch und elektrisch sichere Ausführung zu schaffen, in vorzüglicher
Weise erfüllt. In der Zeichnung ist im Schnitt in der Abb.i ein in diesem Sinne
aufgebauter Elektrolytkondensator wiedergegeben. a ist der Wickelkörper, der in
dem einseitig offenen, mit Lack imprägnierten Becher b untergebracht ist. Der Wickelkörper
ist zunächst mit einer feuchtigkeitsundurchlässigen Isolierscheibe c aus Lackpapier
oder Hartpapier bedeckt, die möglichst unter Druck in die Gehäuseöffnung eingesetzt
wird. Auf diese Scheibe ist eine saugfähige, beispielsweise aus Zellstoff bestehende
Scheibe draufgelegt, die zur Aufnahme etwaiger ausgetretener Elektrolytspuren dient.
Stromzuführungen e und f sind zwischen diesen beiden Scheiben und
der Gehäuseinnenwand eingeklemmt und werden oberhalb der Scheibe d abgewinkelt und
mit den Anschlußdrähten g und h
an den Stellen i und
k in geeigneter Weise verbunden. Danach wird eine weitere saugfähige Scheibe
l vorgesehen, die von den Anschlußdrähten g und h durchdrungen wird. Die Verbindungsstellen
i
und k sind somit innerhalb der saugfähigen Scheiben d und l angeordnet
und vor Korrosionen durch den Elektrolyten verhältnismäßig gut geschützt. Den Abschluß
bildet schließlich eine aus dem Gehäusematerial bestehende Scheibe in, die in Form
eines eingepaßten Deckels mit dem Gehäuse d durch Verkleben verbunden ist. Die Stromzuführungen
g und h durchdringen nach nochmaliger Abwinkelung auch den Deckel m, der an den
Durchtrittsstellen mit Hohlnieten n und ausgerüstet ist, die schließlich mit den
Anschlußdrähten g und h verlötet werden.
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Zur Haltung des Kondensators auf einer Geräteplatte dienen die Blechstreifen
p und q, von denen einer in der Fig. 2 in der Seitenansicht wiedergegeben
ist. Es handelt sich um einen gezahnten Blechstreifen, der in die Gehäusewand d
eingekrallt ist und eine mechanisch sichere Verbindung mit dem Gehäuse gibt. Die
frei herausstehenden Enden von p und q werden nach dem Durchtritt durch entsprechende
Schlitze der Geräteplatte verschränkt.
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Der in der Zeichnung dargestellte Aufbau des Kondensators ist lediglich
als Beispiel anzusehen. Es ist ohne weiteres möglich, den Kondensator auch in kopfstehender
Anordnung zu verwenden, wenn man die Halterungsorgane p und q über die andere
Stirnseite des Kondensators hervorstehen läßt. Auch kann die Anordnung der Verschlußscheiben
und die Führung der Stromschlüsse sowie deren Ausbildung, beispielsweise als Lötfahne,
vorgesehen werden. ohne grundsätzlich an dem geschilderten Aufbau des Kondensators
etwas zu ändern. Wichtig ist lediglich, daß das Gehäuse mit Lack behandelt ist,
nur eine einzige Öffnung besitzt und daß diese mit feuchtigkeitsundurchlässigen
und feuchtigkeitsaufsaugenden Scheiben verschlossen ist.