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Vorrichtung zum Heben und selbsttätigen Entleeren von Fässern u. dgl.
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Die Erfindung bezieht sich eine Vorrichtung zum Heben und selbsttätigen
Entleeren von Fässern u. dgl.
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Die bisher bekanntgewordenen Hebevorrichtungen zur Überwindung eines
verhältnismäßig geringen Hubes zeigen meist elektromotorischen Antrieb, der alter
einen durch den .\n- und Ablauf des Ntotors bedingten Zeitverlust mit sich bringt
oder aber beim Einbau einer Kupplung zum Zwecke der Erzielung des Dauerlaufes des
Motors einen ziemlichen Stromverbrauch auslöst. Es ist nun Tatsache, daß gerade
auf dem Lande, wo derartige Vorrichtungen beispielsweise zum Anhub von Milch in
den sog.
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Milchhäusern unbedingt erforderlich sind, meist eher und mehr Wasser
als Strom vorhanden ist und infolgedessen eine derartige Vorrichtung unter Ausnutzung
von Wasserkraft auf eine einfachere und billigere Weise betrieben werden kann.
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Bei der Erfindung wurde demzufolge von dem Gedanken ausgegangen,
eine Hebevorrichtung zu schaften, die eine äußerst leichte und dabei doch sehr stabile
Bauweise zeigt, weshalb die Anschaffungskosten für eine derartige Vorrichtung äußerst
niedrig liegen.
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Dies wird der Erfindung gemäß dadurch erreicht, daß auf eine Grundplatte
o. dgl. stehende und mit Kolben versehene Zylinder aufgesetzt sind deren Kolbenstangen
über ihren oberen Enden J)rahtseile, Ketten oder ähnliche Elemente führen, die einerseits
mit der Grundplatte und andererseits mit einem Traggestell in Verbindung stehen
das innerhalb besonderer Führungsschienen geführt und je nach dem regelbaren Einfluß
von Druckwasser, Druckluft o. dal. gegen die Kolben jeweils bis auf die doppelte
Länge des Kolbenhubes angehoben und gesenkt werden kann. Die übrigen Kennzeichnungs-
merkmale
sind aus den am Schluß angeführten Patentansprüchen ersichtlich.
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Die Zeichnung gibt den Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
wieder, das nachfolgend auch beschrieben ist, ohne dabei aber die Erfindung auf
dasselbe zu beschränken. Es zeigt Abb. I die Hebevorrichtung in Längsansicht, Abb.
2 dieselbe in Seitenansicht, Abb. 3 in Draufsicht.
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Von einer an den Ecken mit Stützfüßen versehenen Grundplatte I verlaufen,
dieser angelascht, nach oben hin in entsprechendem Abstand zwei Führungsschienen
2 in Form von einander mit ihrer Ausnehmung zugekehrten U-Eisen, die an ihren oberen
Enden über den Bügel 3 miteinander in Verbindung stehen und außerdem jeweils einen
das Schienenprofil überdeckenden Winkel 4 mit einem daran befestigten elastischen
Puffer in Form einer Gummiauflage, einer Feder 0. dgl. aufweisen.
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Innerhalb dieser Führungsschienen gleitet nun das Traggestell 5, das
sich hier aus den beiden dreieckig gestalteten Armen 6 und dem die beiden verbindenden
und , als Kannenstütze dienenden Rundbügel 7 sowie einer in den Ausschnitt 8 der
Grundplatte ragenden Versteifung 9 zusammensetzt. Die zu den Führungsschienen parallel
verlaufenden Seitenleisten 10 des Traggestelles sind nach der Profilseite der Schienen
hin abgekröpft gestaltet, und es tragen diese an ihren Außenflächen besondere Führungszapfen
II, die jeweils zwischen die Flanschen und den Steg des U-Profils greifen. Nach
der Gegenseite hin sind diese Seitenleisten mit U-förmig gestalteten und somit nach
oben hin offenen Zapfenlagern 12 ausgestattet, die zur kippbaren Aufnahme des Ladebehälters
I3 dienen. Derselbe besteht aus einem Boden 14, von dem aus beiderseits nach oben
hin die Behälterleisten Ig verlaufen, die in den Gurt I6 ausmünden, der mit seinen
scharnierartig angelenkten Verschlußhälften die eigentliche Kanne 17 erfaßt. Den
beiden Behälterleisten sind nach außen hin die gegenseitig auf gleicher Achse liegenden
Schwenkzapfen I8 angearbeitet, die in die Zapfenlager I2 des Traggestelles 5 passen.
Die nun in ihren Ausmaßen auf den Ladebehälter bemessene Kanne trägt hier zum Zwecke
ihrer Inhaltsbemessung in bekannter Weise einen Schwimmer mit einem nach oben verlaufenden
Skalenstab, unterhalb des Bodens einen Schwenkarm 19 und außerdem eine entsprechend
ausgeprägte Schnaube 20. Dieser ist eine von der Grundplatte aus lotrecht nach oben
verlaufende Führungsleiste 21 vorgesetzt, die dem Zwecke dient, die pendelnd eingehängte
Kanne zusammen mit dem Rundbügel 7 bis zum Verlassen der Leiste in ihrer lotrechten
Stellung zu halten. Für den Anhub und das Senken des Traggestelles innerhalb der
Führungsschienen sind nun zu beiden Seiten der letzteren die Zylinder 22 lotrecht
angeordnet, deren von den Kolben 23 ausgehende Kolbenstangen 24 an ihren oberen
Enden die in Rollenkappen 25 auslaufenden Gabelköpfe 26 tragen, auf deren Bolzen
27 Rollen 28 drehen, über deren Umfang Drahtseile 29 verlaufen, deren eine Enden
jeweils mit der Grundplatte und die Gegenenden mit den Armen 6 des Traggestelles
in fester Verbindung stehen. Zur Vervollkommnung kann die Grundplatte mit einem
in seiner Höhe verstellbaren Schreibpult zur schriftlichen Festlegung der Menge
des Hebegutes versehen sein.
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Zum Zwecke der Tätigung der Vorrichtung kann nun dieselbe, je nach
dem Wasserreichtum ihres Aufstellungsortes, entweder an eine gewöhnliche Wasserleitung
mit Abfluß des verbrauchten Wassers oder an eine Ringleitung angeschlossen sein.
Im letzteren Falle wird die geringe verbrauchte Wassermenge über eine kleine Pumpe
entweder motorisch oder von Hand einem Wasserbehälter zugeführt. Die Zuleitung 30
läuft dabei in einen Mehrwegehahn 3I oder eine ähnliche Armatur aus, der durch einen
darüber auf der Grundplatte angeordneten Steuerbock 32 mit seinem Steuerhebel 33
regelbar ist. Die von dem Hahn ausgehenden Leitungen 34 führen zu den Zylindern,
während die Ableitung 35 zur Abführung des aus den Zylindern rückströmenden Wassers
dient, das sich entweder ins Freie oder zum Zwecke seiner Wiederverwendung in ein
Sammelbecken ergießt.
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Die Wirkungsweise ist nun derart, daß nach der Füllung der auf dem
Traggestell 5 eingespannten Kanne 17, beispielsweise mit der vom Landwirt zur Sammelstelle,
dem Milchhaus, gelieferten Milch, der Kanneninhalt mittels der dafür vorgesehenen
Einrichtung abgelesen, schriftlich festgehalten und darauf die Milch dem der Hebevorrichtung
nach der Kannenseite hin vorgebauten Milchkühler zugeführt wird. Zu diesem Zweck,
der im nichtmechanisierten Fall, also von Hand, ein Anheben der schweren Milchkannen
auf eine ziemliche Höhe und damit über Leitern oder andere Hilfsmittel erfordern
würde, werden nun lediglich durch Tätigung des Steuerhebels 33 unter dem Einfluß
des Druckwassers die Kolben 23 innerhalb der Zylinder 22 angehoben, und wird damit
über die Kolbenstangen 24, die Seilrollen 28 und die Drahtseile 29 das Traggestell
5 samt Kanne I7 innerhalb der Führungsschienen 2 auf die Höhe des doppelten Kolbenhubes
angehoben. Ein Kippen der Kanne ist nun dabei durch Rundbügel 7 und Führungsleiste
21 unmöglich gemacht. Nach Erreichung der in Abb. 2 angedeuteten Höchststellung
kippt die Kanne unter dem Einfluß ihrer Schwerpunktverlagerung nach dem Austritt
der Schnaube aus der Führungsleiste etwa im rechten Winkel um die beiden Schwenkzapfen
I8, und ergießt sich so der Kanneninhalt selbsttätig in den der Vorrichtung vorgesetzten
Milchkühler oder einen beliebigen anderen Behälter, eine Zentrifuge 0. dgl. Die
Umlegung des Steuerhebels hat die Entleerung der Zylinder von Druckwasser über den
Mehrwegehahn 3I und die daran angeschlossene Ableitung 35 und damit das Senken von
Traggestell und Kanne zu deren neuerlicher Füllung und selbsttätiger Entleerung
nach einem weiteren Anhub zur Folge. Die Arbeitsweise geht in diesem Falle nicht
nur äußerst einfach und schnell vor sich, sondern wird diese besondere Zweckerfüllung
auch auf die billigste Art und Weise
erzielt, besonders dann, wenn
das Abwasser aufgefangen wird und im Kreislauf zur Anwendung kommt.
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Selbstverständlich wäre nun, entgegen der Zeichnung und Beschreibung,
auch die Möglichkeit gegeben, eine derartige Hebevorrichtung auch zu anderen Zwecken,
die einen Anhub und dabei die Entleerung eines gefüllten Flüssigkeitsbehälters erfordern,
zu benutzen. Genau so könnte aber auch jedes andere Gut als Flüssigkeit auf diese
Weise und mit der gleichen Vorrichtung zum Anhub gebracht und bei sinngemäßer Ausbildung
einer Entleerungsvorrichtung für das Traggestell dasselbe entladen werden. Weiterhin
bestünde naturgemäß auch die Möglichkeit, die Hebevorrichtung statt mit Druckwasser
mittels Druckluft oder eines anderen Druckmittels zu betreiben.