DE802925C

DE802925C - Verfahren zur Herstellung von gebrannten Quarzkunststeinen

Info

Publication number: DE802925C
Application number: DEH2208A
Authority: DE
Inventors: Friedrich Fuchs; Friedrich August Dr Henglein
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1950-04-02
Filing date: 1950-04-02
Publication date: 1951-02-26

Description

Verfahren zur Herstellung von gebrannten Quarzkunststeinen Im Jahre 1949 machten F. A. H e n g 1 e i n und W. Schwabe (Zs. Zement-Kalk-Gips) die Mitteilung, daß die Härtungszeit bei der Herstellung von Bausteinen nach Art der Kunstsandsteine durch Zusatz von :\ atronlaiige -,wesentlich herabgesetzt werden kann.
Es wurde numnehr gefunden, daß bei Zusätzen von NaOH- und Fe.., 03-haltigen Materialien aus Quarzsand auch gebrannte Quarzkunststeine mit wertvollen Eigenschaften hergestellt werden können, wie nachstehend beschrieben wird.
Möglichst feinkörniger und reiner Ca C 03 und MgC03-freier Quarzsand wird mit 2% Fe20' oder einer die entsprechende Menge Fe203 enthaltenden Masse aus natürlichen Mineralien oder technischen Rückständen unter Zusatz von 1,7% Na 01-1 bei 35o atü Preßdruck verformt. Der Anmachwassergehalt beträgt etwa 8% und richtet sich nach der Korngrößenzusammensetzung des Quarzsandes. Das zugesetzte NaOH befindet sich in wässeriger Lösung des Anmachwassers. Die Druckverformung kann durch Drehtischpressen erfolgen. Die so erhaltenen Formlinge werden unmittelbar nach der Verformung bei iooo° C gebrannt, wobei die Temperatur so lange gehalten werden muß, bis der ganze Stein durchgeglüht ist, da sonst nur eine Oberflächenhärtung erfolgt.
Die durch das Brennen erhaltenen Ouarzkunststeine besitzen bei einem spez. Gewicht von etwa 1,8 und einer Wasseraufnahme von etwa 15% noch Druckfestigkeiten von 6oo kg und mehr. Der Stein erweist sich im Feuer vollkommen maßhaltig; es konnten weder Schwindungs- noch Wachstumserscheinungen festgestellt werden. Selbst nach mehrtägiger Behandlung mit Königswasser zeigte er keine Veränderung. Die Feuerbeständigkcit wurde nur bis i ioo° C überprüft, doch tritt bei dieser Temperatur noch keinerlei Formänderung oder Festigkeitsminderung auf. Außerdem zeichn; n sich diese Quarzsteine durch große Oberflächenhärte aus.
Auf Grund von Parallelversuchen, in welchen Si 02 mit Fe" 03 ohne Na O H-Zusatz verpreßt und hei iooo° C gebrannt wurden, konnte gezeigt werden, daß keine Verfestigung auftrat. Desgleichen ergab SiOz mit NaOH ohne Fe203-Zusatz keine brauchbaren Festigkeiten, da die katalytische Wirkung von Alkalien auf die Quarzumwandlung zu Tridymit eine Volumenzunahme verursacht. Die oben beschriebenen hohen Festigkeiten sind auf das Zusammenwirken von NaOH und Fe203 zurückzuführen. Es tritt eine Aufhellung der Farbe von Rot nach Weiß ein, wobei offenbar stark färbendes Fee 03 in wenig farbkräftiges Fe Si 03 übergeht und somit eine Vernetzung der Si 02 Tetraeder mit Fe bzw. anderen mehrwertigen Kationen eintritt.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Quarzkunststeinen hoher Druckfestigkeit, großer Säurebeständigkeit und guter Feuerbeständigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß möglichst reiner Quarzsand mit etwa 2% Fe2 03 oder diese Verbindung enthaltenden sonstigen Materialien (Mineralien, technische Abfallstoffe) sowie mit Alkalilauge (etwa 1,7 % Na OH) verpreßt und bei etwa iooo° C gebrannt wird.