AT142252B - Verfahren zur Herstellung eines Mörtelstoffes, Baustoffes, keramischen Kittes, Bindemittels, Kunststeines und ähnlicher Massen. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Mörtelstoffes, Baustoffes, keramischen Kittes, Bindemittels, Kunststeines und ähnlicher Massen.

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AT142252B
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Ludwig Dr Ing Holleck
Paul Ing Hallawitsch
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Ludwig Dr Ing Holleck
Paul Ing Hallawitsch
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  Verfahren zur Herstellung   eines Mörtelstoffes,   Baustoffes, keramischen   Kittes,   Bindemittels, Kunst- steines und   ähnlicher   Massen. 



   Es ist bereits bekannt, Mörtelstoffe u. dgl. aus Dolomit und   ähnlichen   Calcium- und Magnesiumcarbonat haltigen Materialien in der Weise herzustellen, dass diese Stoffe bei höherer Temperatur gebrannt werden und die so erhaltenen Massen mit Wasser angemacht an der Luft erhärten. Eine besondere Bedeutung kommt diesen Materialien vielfach nicht zu, da sie zu geringe mechanische Festigkeiten aufweisen. 



   Es wurde nun gefunden, dass, wenn man Calcium- und Magnesiumcarbonat, oder Magnesiumcarbonat enthaltende Materialien vorzugsweise nach einer Wärmebehandlung, durch die die Kohlensäure ganz oder teilweise entfernt wurde, nach geeigneter Zerkleinerung mit wässerigen Lösungen von Alkalien, insbesondere Ätznatron, behandelt, ausgezeichnete Festigkeitseigenschaften erzielt werden können. 



   Als besonders geeignetes Ausgangsmaterial haben sich Dolomit und   ähnliche   Calcium- und Magnesiumcarbonat enthaltende Materialien erwiesen. Es hat sich weiterhin gezeigt, dass für einen besonders günstigen Grad der Festigkeit oder für Erreichung maximaler Festigkeiten der Brenngrad des Ausgangsmaterials von wesentlicher Bedeutung ist. Günstige Ergebnisse werden erzielt, wenn man den Kohlen- 
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   CaC03   vorliegt. 



   Es wurde festgestellt, dass, wie aus beiliegender Zeichnung hervorgeht, die Festigkeitswerte vom jeweiligen Brenngrad eines kohlensäurehaltigen Rohmaterials abhängen. Dabei gibt es für jedes Rohmaterial ein Maximum der Festigkeit, das aber von   der Materialbeschaffenheit abhängt,   bspw. vom Gehalt des Ausgangmaterials an MgC03 und COCO3 sowie vom Verhältnis MgC03 : CaC03 und sich daher nicht von vornherein voraussehen lässt. Durch einfache Anstellung von Brennversuchen und Ermittlung der resultierenden Festigkeit nach entsprechender Alkalibehandlung kann dann jener verbleibende CO2-Gehalt und Brenngrad festgestellt werden, der einer maximalen Festigkeit entspricht. 



   In der Zeichnung, welche diese Verhältnisse für Dolomit von der ungefähren Ausgangszusammensetzung   SMgCOs. SCaCOg   wiedergibt, entspricht dem ungebrannten Material bei einem CO2-Gehalt von 45%, nach der Behandlung mit Alkalien eine Festigkeit von 175   / < 'm.   Diese Festigkeit steigt mit sinkendem Kohlensäuregehalt bis auf etwa 380   kg/cm2   bei   27 -22% CO2, um   dann bei noch stärker gebranntem Dolomit rasch abzusinken. Diesem Maximum entspricht im Falle des Beispieles ungefähr eine Zusammensetzung von 4 MgO. 3 CaO. 3   CaC03,   Diese angeführten Festigkeitswerte kommen normenmässig eingeschlagenen Mörtelwürfeln zu. 



   Als günstigste und ökonomischeste Alkalilösung hat sich Natronlauge erwiesen. Es können jedoch auch andere alkalische Lösungen, beispielsweise Kalilauge, Bariumhydroxydlösung, Kalkmilch u. dgl., verwendet werden. Vorteilhaft wird die Konzentration der Natronlauge nicht allzu verdünnt gewählt, sondern beispielsweise 25-45%. Es hat sich herausgestellt, dass bei gleicher Materialzusammensetzung unter Umständen durch Anwendung einer konzentrierteren Lauge eine höhere Festigkeit als bei Anwendung dünnerer Lauge erzielt werden kann. Als geeignet hat sich auch die   chloridhaltige   wässerige Lösung von Alkalien, die bei der Alkali-Chlor-Elektrolyse anfällt, erwiesen. Der verwendeten Lauge kann man auch Natriumsilikat bzw. dessen Lösung, insbesondere Wasserglaslösung, zusetzen. 



   Neben Dolomit und andern ähnlichen Magnesium- und Calciumcarbonat enthaltenden Stoffen, haben sich auch jene in der Natur vorkommenden Calcium und Magnesium enthaltenden Rohmaterialien als geeignet erwiesen, die auch Kieselsäure, Eisenoxyd und/oder Tonerde enthalten, wie beispielsweise 

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 diese Stoffe enthaltenden oder damit   vergesellschaftet vorkommenden dolomitischen Kalke   u. dgl. Weiters wurde die Beobachtung gemacht, dass die Festigkeitswerte der mit Lauge versetzten oder vermischten Ausgangsmaterialien durch eine mechanische Bearbeitung, wie beispielsweise eine Verdichtung durch Stampfen, Pressen, in Formenschlagen u.   dgl.,   gesteigert werden können. 



   Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass eine ganz besondere Steigerung der Festigkeitswerte erreicht werden kann, wenn die mit der Lauge behandelten Ausgangsmaterialien, vorzugsweise in bereits geformten Zustand, einer Wärmebehandlung unterzogen werden, wobei sich eine Wärmebehandlung an noch nicht abgebundenem Material als vorteilhaft erwiesen hat. Die Wärmebehandlung besteht in einem Erhitzen auf Temperaturen zwischen etwa   40-150  C,   z. B. in einen hiezu geeigneten Ofen. 



   So haben z. B.   Mortelwürfel,   die aus einem bis   25% CO-Gehalt   gebrannten Dolomit von der ursprünglichen Zusammensetzung 3 CaC03. 2 MOCO3 mit etwa   45%   COW-Gehalt im Verhältnis   l :   3 mit Normensand und bis zur Erdfeuchte mit einer Lauge von   36%   NaOH vermischt hergestellt wurden, folgende Druckfestigkeiten ergeben : Nach sieben Tagen ohne Erwärmung eine Festigkeit von 320   kg/cw,   während nach eintägiger Erhitzung auf 800 C die Festigkeit eines auf gleiche Weise hergestellten Würfels auf   700 kg/?m2   erhöht wurde. Festigkeitswerte von   800 kg/cm2   wurden unter günstigen Versuchsbedingungen erzielt.

   Es hat sieh dabei auch herausgestellt, dass für die Erreichung hoher bzw. höchster Festigkeiten bei der Nachbehandlung durch Erwärmen die   Laugenkonzentration   niedriger gewählt werden kann, als wenn das gleiche Ausgangsmaterial ohne Erwärmung nur mit Lauge behandelt wird. Die Wärmebehandlung kann durch strahlende Wärme oder mittels direkter Flamme erfolgen. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung eines Mörtelstoffes, Baustoffes, keramischen Kittes, Bindemittels, Kunststeines und ähnlicher Massen, dadurch gekennzeichnet, dass Calcium- und Magnesiumcarbonat oder Magnesiumcarbonat enthaltende Materialien vorzugsweise nach einer Wärmebehandlung, durch die die Kohlensäure ganz oder teilweise entfernt wurde, nach geeigneter Zerkleinerung mit wässerigen Lösungen von Alkalien, insbesondere Ätznatron, behandelt werden.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als vorteilhaftestes Ausgangsmaterial Dolomit oder ähnliche Magnesium- und Calciumcarbonat enthaltende Materialien verwendet werden.
    3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der CO2-Gehalt durch die Wärmebehandlung derart vermindert wird, dass vorwiegend MgO neben MgC03 und grösstenteils unverändertem CaCOg vorliegt.
    4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der CO2-Gehalt durch die Wärmebehandlung derart vermindert wird, dass vorwiegend MgO neben CaCOg vorliegt.
    5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der CO2-Gehalt durch die Wärmebehandlung derart vermindert wird, dass MgO neben CaO und COCO3 vorliegt.
    6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erzielung maximaler Festigkeit nach der Behandlung der gebrannten Stoffe mit Alkalien jener CO2-Gehalt, der eine maximale Festigkeit ergibt, durch Brennversuche ermittelt wird.
    7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Konzentration der Natronlauge vorzugsweise 25-45% beträgt.
    8. Verfahren nach "den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass als wässerige Lösung von Alkalien die chloridhaltige, bei der Alkali-Chlor-Elektrolyse anfallende Lauge verwendet wird.
    9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Alkalilösung Natriumsilikat bzw. dessen Lösung zugesetzt wird.
    10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass als Ausgangsmaterialien solche verwendet werden, die auch Kieselsäure, Eisenoxyd und bzw. oder Tonerde enthalten.
    11. Verfahren nach einem der Ansprüche l bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die mit Lauge versetzten oder vermischten Ausgangsmaterialien einer mechanischen Bearbeitung, wie beispielsweise einer Verdichtung durch Stampfen, Pressen, in Formensehlagen u. dgl., ausgesetzt werden.
    12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die mit Lauge behandelten Ausgangsmaterialien vorzugsweise in bereits geformtem Zustand einer Wärmebehandlung unterzogen werden, wobei diese Wärmebehandlung zweekmässigerweise am noch nicht abgebundenen Material erfolgen soll.
    13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärmebehandlung in einem Erhitzen auf Temperaturen zwischen 40-150 C besteht.
    14. Verfahren nach einem der Ansprüche l bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Laugenkonzentration für die Erreichung hoher bzw. maximaler Festigkeiten bei der Nachbehandlung durch Erwärmen niedriger gehalten wird, als wenn das gleiche Ausgangsmaterial ohne die Nachbehandlung durch Erwärmen nur mit Lauge behandelt wird.
    15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Wärme- EMI2.1
AT142252D 1934-03-07 1934-03-07 Verfahren zur Herstellung eines Mörtelstoffes, Baustoffes, keramischen Kittes, Bindemittels, Kunststeines und ähnlicher Massen. AT142252B (de)

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