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Aufsteckgatter für die Vorgarnspulen an Ringspinn-und ähnlichen Maschinen
In Spinnereien kommt es häufig vor, daß auf Ringspinnmaschinen die Vorgarnspulenart
gewechselt werden muß. 1)as eilte Mal muß beim Übergang auf eine feinere Nummer
an Stelle der Mittelflyerspule eine Feinflyerspule aufgesteckt werden. Bei unübersichtlichen
Rohmaterialverhältnissen kommt es insbesondere häufig vor, daß bei Eintreffen einer
schlechteren Baumwollqualität es nicht mehr möglich ist, auf der Ringspinnmaschine
so hohe Verzüge anzuwenden wie bei besseren Baumwollqualitäten. Damit ist ebenfalls
ein Wechsel der Vorgarnspulettart notwendig.
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Für eine Spinnerei ist es von entscheidender Bedeutung, eine derartige
Umstellung des Spulengatters rasch durchführen zu können. Diese Umstellung des Spulengatters
bedeutet einen Produktionsausfall, der sehr kostspielig ist. Außerdem werden zum
Umstellen und Ummontieren des Spulengatters :Arbeitskräfte benötigt, die in einer
Spinnerei die Gemeinkosten erheblich erhöhen. Es sind dies insbesondere Meister
und Fachmonteure, die nicht direkt im Produktionsprozeß stehen.
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Die bekannten Aufsteckgatter der Ringspinnmaschinen sind so eingerichtet,
daß beim Cbergang von einer kleineren Vorgarnspulenart zu einer größeren oder umgekehrt
die Gatterstangen oder Gatterträger ummontiert werden müssen. Die Gatterstangen
oder Träger sind in Haltern gelagert, die in den Gatterträgerstangen nach Lösen
von Befestigungsschrauben verschoben werden können.
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Dabei lassen sich diese Halter in den Gatterträgerstangen häufig infolge
des sich ansetzenden Schmutzes und Fluges sehr schwer verschieben, so daß diese
Montage sehr miihsam und viel Ärger
damit verbunden ist. Häufig
muß das ganze Gatter mit den Gatterstangen vorher gründlich gereinigt und entrostet
werden, um die Verschiebung der Gatterstangen oder Träger vornehmen zu können.
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Gegenüber den bekannten unterscheidet sich nun das Aufsteckgatter
gemäß der Erfindung dadurch, daß die die Vorgarnspulen haltenden Gatterstangen mittels
einer von einer Stelle der Maschine aus bedienbaren Heb- und Senkeinrichtung in
der Höhe verstellbar und damit auf verschiedene Spulenlängen einstellbar sind. Die
Gatterträgerstangen sind als drehbare Gewindespindeln ausgebildet, die über Kegelräder
mit einer drehbaren Verstellwelle verbunden sind. Auf den Gatterträgerstangen können
auch Gewindehülsen befestigt, z. B. angeschraubt sein. Die Gatterträger besitzen
in ihrer Bohrung Gewinde, so daß sie auf den Gewindehülsen der Gatterträgerstangen
beim Drehen dieser in ihrer Höhenlage verschoben werden.
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Bei Aufsteckgattern mit zwei übereinander angeordneten Spulenreihen
muß der obere Gatterträger mit dem Gatterbrett gegenüber dem mittlern um den doppelten
Abstand nach oben verschoben werden. Zur Erzielung der unterschiedlichen Verstellhöhen
der Gatterträger sind den Spulenreihen infolgedessen Gewinde mit verschiedener Steigung
zugeordnet, d. h. das obere Gewinde besitzt bei zwei Spulenreihen die doppelte Steigung
des unteren.
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Die gleiche Anordnung kann sinngemäß auch bei Gattern getroffen werden,
die statt zwei drei Spulenreihen übereinander haben. Gatter mit spindelloser Aufhängung
der Vorgarnspulen, bei denen die Vorgarnspulen also z. B. hängend in federnden Haltern
drehbar gelagert sind, lassen sich gleichfalls im Sinne der Erfindung ausbilden.
Ein gemäß der Erfindung ausgebildetes Aufsteckgatter kann von der Spinnerin selbst
ohne weiteres umgestellt werden.
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Ein Ausführungsbeispiel des Gatters nach der Erfindung ist in der
Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt diese der Einfachheit halber für die beiden
Seiten der Maschine zwei verschiedene Stellungen des Aufsteckgatters. Die durch
die Maschine gehende Welle ist mit i bezeichnet. Auf der Welle sind die Kegelräder
2 befestigt, die mit den Kegelrädern 3 auf den Gatterträgerstangen 4 kämmen. Die
Gatterträgerstange 4 ist im Lager 5 gelagert, das auf dem Abdeckbrett der Ringspinnmaschine
oder sonstwo festgeschraubt ist. Auf dem Lager 5 sitzt der Stellring 6, der auf
der Welle 4 festgeschraubt ist. Auf der Welle 4 sind außerdem noch die Gewindehülsen
7 und 8 befestigt, wobei die Gewindehülse 8 ein Gewinde mit doppelter Steigung gegenüber
der Gewindehülse 7 besitzt. Der Gatterstangenträger 9 ist mit einem entsprechenden
Innengewinde versehen und trägt die Gatterstangen i i. Das obere Gatterbrett ist
mit dem Träger 12 verbunden.
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Bei einer Verstellung des unteren Gatterstangenträgers 9 um das Maß
a erfolgt also am oberen Träger io eine Verstellung um das doppelte Maß b.
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Damit die Gatterträgerstangen glatt bleiben und die Gewinde sich nicht
verflugen und verschmutzen können, sind Hülsen 13, 14, 15, 16 angeordnet. Die Hülsen
14 und 15 gehen ineinander, so daß beim Verstellen des Gatters die Gewindespindeln
trotzdem noch verdeckt sind und kein Flug in die Spindeln oder in das Innengewinde
der Träger 9 und io gelangen kann. Die Hülse 16 ist bei 17 geschlossen, so daß auch
hier kein Flug und Schmutz an die Gewindespindeln gelangen kann.
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Dieses Abdecken der Gewindespindeln durch entsprechende Gewindehülsen
ist in der Spinnerei von besonderer Bedeutung, da ein Verflugen und Verschmutzen
der Gewinde verhütet wird und damit das Verstellen des Gatters nicht in Frage gestellt
ist.