DE802665C - Einrichtung zur Kennzeichnung des Zustandes der einzelnen Voelker in einem Bienenstand - Google Patents
Einrichtung zur Kennzeichnung des Zustandes der einzelnen Voelker in einem BienenstandInfo
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Description
Bekanntlich unterliegt der Zustand eines Bienenvolkes im Laufe der Zeit gewissen Veränderungen,
die einmal durch biologische Vorgänge und zum anderen durch die äußeren Eingriffe des Imkers
bedingt sind. Diese Zustände seien im einzelnen durch die folgenden acht Begriffe gekennzeichnet
bzw. ausgedrückt: i. Volk ist in Ordnung, 2. Volk ist in Schwarmstimmung, 3. Volk ist dröhnen-,
fehl- oder buckelbrütig, 4. Volk hat Weiselprobe bekommen, 5. Volk ist weisellos, 6. Volk wurde
junge, unbegattete Königin zugesetzt, 7. Volk hat eine geschlüpfte, unbegattete Königin, 8. Volk
wurde begattete Königin zugesetzt.
Damit der Imker zur Durchführung seiner vielfältigen Arbeiten weiß, in welchem der obigen Zustände
sich das einzelne Volk gerade befindet, führt er für jedes Volk eine sog. Stockkarte, in der fortlaufend
jede Zustandsänderung gemäß obigen Begriffen eingetragen wTird. Diese Unterlage dient
ihm dann als Wegweiser bei der Nachschau und Behandlung, die er bei seinen Bienenvölkern durchführen
muß, um sie in dem richtigen Zustand zu halten und damit leistungsfähig zu machen. Dieses
Verfahren hat sich insofern als unzulänglich erwiesen, als es dem Imker zuviel Umstände macht.
Abgesehen davon, daß es ihm fortlaufend die genaue Beschriftung dieser Karten auferlegt, womit
ein gewisser Zeitverlust verbunden ist, hat es den erheblichen Nachteil, daß es eine rasche Gesamtübersicht
über alle Völker nicht gestattet; denn er muß immer erst von Wabenkasten zu Wabenkasten
schreiten, um die in der Regel dort angebrachte
Stockkarte nachzulesen, oder wenn diese in einer Kartei zusammengestellt sind, sie zuerst auf einen
Tisch ausbreiten, um einen einigermaßen Überblick zu gewinnen, der aber durch das fortgesetzte Lesen
jeder Einzelkarte am Ende wieder verwischt wird. Schließlich müssen diese Stockkarten, nachdem sie
voll beschriftet sind, durch neue Karten ersetzt werden, womit ein zusätzlicher Verlust verbunden
ist.
ίο Die vorliegende Erfindung beseitigt diese Nachteile,
indem sie an die Stelle des karteimäßigen Verfahrens eine immerwährende Einrichtung setzt,
welche von der optischen Wirkung Gebrauch macht. Sie ist gekennzeichnet durch eine sog. Markierungsscheibe,
die auf der Oberfläche mit sinnfällig wirkenden, d. h. mit dem Verstand leicht zu erfassenden
und mit dem Auge schon aus der Entfernung sofort wahrnehmbaren Merkmalen versehen ist, und
eine verschiebliche, im wesentlichen gleichartige
ao und undurchsichtige Wählerscheibe, die ein Blickfenster aufweist, das so angeordnet und bemessen
ist, daß dieses bei der wahlweisen Verstellung der Scheibe die einzelnen Markierungen oder Merkmale
oder die. Kombination von benachbarten Merk-
»5 malen sichtbar werden läßt, die den einzelnen Positionen des vorgezeichneten Zustandsplanes jeweils
zugeteilt sind. Die Markierungs- und Wählerscheibe sind vornehmlich als kreisrunde Scheiben
ausgebildet und das Blickfenster in letzterer vorteilhaft als langlochförmigeDurchbrechung ausgeführt,
die zur Kreistangente parallel verläuft.
Bei der Anwendung der Erfindung hat es sich als zweckmäßig erwiesen, die Merkmale als unterschiedlich
getönte Farbfelder auszubilden. Alan hat dabei den Vorteil der Unbestechlichkeit auch bei
kleinster Flächenwirkung sowie der unbedingten Sichtbarkeit der einzelnen Farben noch aus größerer
Entfernung. Außerdem hat man die Möglichkeit der Kombination von jeweils zwei benachbarten
Farben, um damit ebenfalls einen bestimmten Zustand kennzeichnen zu können, so daß man für die
vorgezeichneten acht Zustände schon mit vier Farbtönen auskommt. Selbstverständlich entspricht
es aber auch dem Sinn und Zweck der Erfindung, wenn man an Stelle von Farben andere
Merkmale zur Kennzeichnung der einzelnen Zustände anordnet. So kann man erfindungsgemäß zur
Markierung des einzelnen Zustandes auch eine Zahl oder einen Buchstaben oder Kombinationen von
beiden vorsehen, und nicht zuletzt besteht auch noch die Möglichkeit, mit zweckdienlichen bildlichen
Darstellungen für die einzelnen Merkmale zu arbeiten, indem der Inhalt eines jeden Bildmerkmals
den betreffenden Zustand möglichst unzweideutig wiederspiegelt. Das ist an sich ganz leicht
durchzuführen, wie die folgenden Beispiele zeigen. Wenn das Volk in Ordnung ist, so kann man für
diesen Fall sogar auf eine bildliche Darstellung dieses Zustandes verzichten, indem man ihn beispielsweise
einfach nur durch die helle Bildgrundfläche anzeigt. Ist das Volk in Schwarmstimmung,
so kann dieser Zustand z. B. durch eine Darstellung einer fliegenden Biene verdeutlicht werden, und so
läßt sich eben für jeden der folgenden Zustände eine bildliche Ausdrucksform finden. Ein weiteres
j Erfindungsmerkmal besteht schließlich noch darin, J daß die einzelnen Markierungszeichen oder Merkmale
auch als Leuchtzeichen ausgebildet sein können, um ihre Erkennung auch bei Dunkelheit
oder im Halbdunkel zu gewährleisten.
Auf der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht, wobei
Fig. ι und 2 die Markierungs- bzw. Wählerscheibe
in einer Draufsicht zeigen, während die
Fig. 3 und 4 die Erfindung im gebrauchsfertigen Zustand in der Ansicht und im Schnitt darstellen.
Die Oberfläche der Markierungsscheibe a, die zweckmäßigerweise aus dünnem Aluminiumblech
hergestellt ist, ist in vier gleich große Sektoren O1, a2, a3, O4 unterteilt, von denen beispielsweise der
eine grün, der danebenliegende gelb, der nächste rot und der übernächste weiß angestrichen ist, und
zwar derart, daß keine freien Flächen mehr verbleiben. Im Mittelpunkt der Scheibe α ist einLoch d
vorgesehen und die umliegende Partie des Materials in Form eines Trichters e nach unten bzw. der
Scheibenrückseite hin durchgedrückt. Die Wählerscheibe b ist gemäß Fig. 2 ebenfalls kreisrund gej
staltet, sie besitzt den gleichen Durchmesser wie die Scheibe α und besteht aus dem gleichen Material
wie diese. Erfindungsgemäß ist die Wählerscheibe b mit einem Blickfenster/ versehen, das nach weiteren
Merkmalen der Erfindung eine langlochförmige Gestalt hat und mit seinen Längsseiten parallel zur
Kreistangente t verläuft. Außer der Durchbrechung / besitzt diese Scheibe in der Mitte ebenfalls
ein Loch (I1 sowie eine Senkung ev welche in
ihren Abmessungen denjenigen der Scheibe α etwa entsprechen.
Gemäß Fig. 3 und 4 erfolgt der Zusammenbau der Einrichtung" in der Weise, daß zunächst die
Markierungsscheibe α auf die Wand des Wabenkastens w aufgenagelt wird, wozu die kleinen
Löcher c dienen. An der Stelle der durch die Senkung e hervorgerufenen Ausbuchtung, auf der
Rückseite der Scheibe a, wird durch Wegnahme von etwas Holz der Kastenwand dafür Sorge getragen,
daß eine plane Auflage der Markierungsscheibe a gewährleistet ist. Alsdann wird die Wählerscheibe b
mit dem rückwärts vorstehenden Teil der Senkung et in der entsprechenden Vertiefung der
Senkung e der Markierungsscheibe ο gelagert und durch die beiden sich deckenden Löcher d, (I1 eine
Holzsenkschraube g in die Kastenwand w eingeschraubt. Will man nun das Blickfenster / auf
einen bestimmten Farbsektor oder die Kombination von zwei benachbarten Sektoren (Fig. 3) verstellen,
so erfolgt das von Hand aus durch Rechts- oder Linksdrehung der Scheibe. Die Holzschraube g ist
nur in dem Maß angezogen, daß sich zwar noch eine Drehung der Wählerscheibe b bewerkstelligen
läßt, demgegenüber jedoch eine selbsttätige Verstellung ausgeschlossen ist. Zur Blockierung genügt
es, die Holzschraube g fester anzuziehen.
Die Verteilung der einzelnen Farben und ihrer Kombinationen auf die Positionen 1 bis 8 des Zn-
Standsplans kann beliebig sein. Gemäß dem vorliegenden Beispiel ist sie wie folgt: grün Volk ist in
Ordnung, grün-gelb Volk ist in Schwarmstimmung, gelb Volk ist dröhnen-, fehl- oder buckelbrütig,
gelb-rot Volk hat Weiselprobe bekommen, rot Volk ist weisellos, rot-weiß Volk wurde junge, unbegattete
Königin zugesetzt, weiß Volk hat eine geschlüpfte, unbegattete Königin, weiß-grün Volk
wurde begattete Königin zugesetzt.
ίο Gegenüber dem bekannten Verfahren mit Stockkarten
erspart die erfindungsgemäße Einrichtung dem Imker viel Mühe und Arbeit, vor allem aber
sichert sie ihm infolge ihrer unfehlbaren sinnfälligen Wirkung einen schlagartigen Überblick über
den jeweiligen Zustand der einzelnen Völker, auch von entfernter Stelle aus. Schließlich ist die Einrichtung
absolut preiswert und besitzt dabei noch den Vorteil, daß sie bei sachgemäßer Behandlung
eine fast unbegrenzte Lebensdauer aufweist. Ihre Anbringung am Wabenkasten ist ebenso einfach
wie ihre Bedienung.
Claims (6)
- Patentansprüche:i. Einrichtung zur Kennzeichnung des Zustandes der einzelnen Völker in einem Bienenstand, gekennzeichnet durch eine zweckmäßig am Wabenkasten befestigte, auf der Oberfläche mit einer Anzahl sinnfällig wirkenden unterschiedlichen Merkmalen versehene Markierungsscheibe, welcher eine im wesentlichen gleichartige, jedoch verschiebliche Wählerscheibe mit einer als Blickfenster dienenden Durchbrechung zugeordnet ist, so daß durch die Verschiebung letzterer die den verschiedenen Zuständen zugeteilten Merkmale einzeln wahlweise im Blickfenster sichtbar gemacht werden können.
- 2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Merkmale Farbfelder unterschiedlicher Tönung dienen, die das Blickfenster ganz ausfüllen und sowohl einzeln sowie als einander benachbarte paarweise gebraucht werden.
- 3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Merkmale vom Unter- grund der Markierungsscheibe scharf abstechende. Zahlen oder/und Buchstaben oder sonstige Zeichen und Sinnbilder zur Anwendung kommen.
- 4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Merkmale Bilder dienen, welche die Charakteristik der verschiedenen Zustände im einzelnen darstellen.
- 5. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Merkmale als Leuchtzeichen in der Dunkelheit oder im Halbdunkel ausgebildet sind.
- 6. Ausführungsform einer Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Markierungs- und Wählerscheibe als kreisförmige ebene Platten (α bzw. b) ausgebildet sind und in der Scheibenmitte kleine kegelförmige Aus- bzw. Einbuchtungen (e bzw. £j) zur gegenseitigen Lagerung und Führung aufweisen und daß als Blickfenster in der Wählerscheibe (b) eine zur Kreistangente (i) parallel verlaufende langlochförmige Durchbrechung (/) vorgesehen ist.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen3475 2.
Priority Applications (1)
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DE802665C true DE802665C (de) | 1951-02-19 |
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