DE80252C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 71: Schuhwerk.

FEDOR SOKOL in BERLIN. Fufsmefs -Vorrichtung.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 13. September 1894 ab.

Vorliegende Erfindung bezweckt, einen Fufsmesser zu schaffen, welcher die Höhe bezw. Lage der Fufsbeuge (Gelenk), sowie die Länge des Fufses in aufgesetzter Stellung feststellt und dadurch die Winkelrichtungen (z. B. der Beuge zur Ferse) angiebt, um dieselben auf den Leisten sowie auf das Schnittmuster unter Anwendung desselben Apparates als Transporteur übertragen zu können.

Auf beiliegender Zeichnung veranschaulicht:

Fig. ι die Vorderansicht des Apparates bei Messung der Fufsbeuge,

Fig. 2 die Aufsicht der Fig. 1,

Fig. 3 die Ansicht desselben Apparates beim Messen der Länge eines Fufses,

Fig. 4 die Aufsicht der Fig. 3,

Fig. 5 und 6 sind Details der Fig. 1.

Dieser Apparat besteht im wesentlichen aus einer mit schwalbenschwanzförmigen Einschnitten, in welche Holzleisten eingesetzt werden können, versehenen Anlegeplatte, an welcher ein Winkelmesser, sowie eine mit Mafseintheilung versehene Schiene beweglich angebracht sind; auf letzterer befindet sich ein mit einer Zahlenstange verbundener Schieber.

Die Grundplatte α besitzt zwei schwalbenschwanzförmige Einschnitte bb^l, welche zur Aufnahme des Klobensf dienen; letzterer ist mit Feder und Nuth an-einer Leiste g angebracht und ebenfalls schwalbenschwanzförmig hergestellt. Die mit Mafseintheilung versehene Schiene c ist bei h mittelst einer Ansatzschraube an der Grundplatte α beweglich befestigt. Die Schraube i, sowie Feder k dienen zur Führung des Winkelmessers d; auch kann letzterer durch Anziehen der Mutterschraube/ festgestellt werden.

Dieser Winkelmesser ist nun gleichfalls mittelst einer Ansatzschraubeά^Λ beweglich an der Grundplatte befestigt und ruht auf einer Feder m, welche gleichzeitig zum Feststellen des Winkelmessers beim Umlegen des letzteren dient.

Der Schieber ist gleitend auf der Schiene c angeordnet und besteht aus einer rechtwinklig mit einer Zahlenstange t verbundenen Platte n, die an einem Ende spitzwinklig umgebördelt ist, und einer beweglichen Platte 0. Letztere kann mittelst einer Mutterschraube / und Feder ρ auf der festen Platte η festgestellt werden, wodurch gleichzeitig die Festlegung des Schiebers auf der Schiene bewirkt wird. Das Drehen der Platte ο wird durch die beiden Führungsstifte r verhindert.

Um nun mit diesem Instrument die Fufsbeuge messen zu können (Fig. 1 und 2), wird die Holzleiste g mit dem Kloben f in den Einschnitt b¹ der Grundplatte α geschoben, dann der Winkelmesser6? zwischen die Schraube« und Feder k geführt und der Schieber so lange auf der Schiene dem Fufs genähert, bis die Zahlenstange t auf. dem Gelenk des Fufses liegt. Sobald dies geschehen, werden die Mutterschrauben e I fest angezogen und. nachdem so die Vorrichtung festgestellt ist, kann mit Leichtigkeit der Winkel, sowie die Durchmesserlänge von der Ferse zur Beuge abgelesen werden.

Beim Messen der Länge des Fufses (Fig. 3 und 4) wird wieder die Holzleiste g in den Einschnitt b geschoben und die Grundplatte 'so gedreht, dafs der Einschnitt b nach oben zu liegen kommt; dann wird der Winkelmesserd aus der Führung herausgezogen und nach vorn umgelegt. Die Schiene c dagegen wird so

umgelegt, dafs dieselbe eine Verlängerung der Grundplatte α bildet. Nachdem der Fufs gegen die Holzleiste g gestellt ist, wie in Fig. 3 punktirt gezeichnet, wird der Schieber so lange auf der Schiene verstellt, bis die Zahlenstange t die Zehenspitze berührt, wonach die Ablesung erfolgen kann.

Um nun auch die Dicke (z. B. den Ballen) des Fufses messen zu können, bleibt die Vorrichtung in der beschriebenen Stellung, nur mit dem Unterschiede, dafs die Holzleiste g in den Einschnitt b^l geschoben wird. Die Theilung der Zahlenstange t hat noch den weiteren Zweck, den Abstand aufsergewöhnlicher Erhöhungen des Fufses von der Fufskante feststellen zu können.

Als Transporteur wird dieser Apparat so zusammengestellt, wie Fig. 1 angiebt, nur dafs der Schieber und die Holzleiste entfernt sind. Striche s dienen zur genauen Ablesung der Grade.

Die Vorrichtung wird, mit Ausnahme der Leiste, aus Messing hergestellt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Fufsmefsvorrichtung, bei welcher dieselbe Mefsschiene (c) zum Messen sowohl der Fufslänge als auch der Spannhöhe dadurch benutzt werden kann, dafs eine Anlegeplatte (a) mit zwei Ausschnitten (b b¹) zur Aufnahme eines Anschlages (g) für die Ferse versehen ist, derart, dafs bei der einen Stellung des Fufses die an einem Bogen in den richtigen Neigungswinkel eingestellte Mefsschiene die Spannhöhe ergiebt, bei der anderen die niedergelegte Schiene die Fufslänge ablesen läfst.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.