DE801375C

DE801375C - Fahrrad mit Hilfsmotor

Info

Publication number: DE801375C
Application number: DEP8733D
Authority: DE
Inventors: Otto Dr-Ing Lutz
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1948-10-02
Filing date: 1948-10-02
Publication date: 1951-01-04

Description

(WiGBl. S. 175)

AUSGEGEBEN AM 4. JANUAR 1951

Fahrrad mit Hilfsmotor

Fahrrad-Hilfsmotoren haben sich bis jetzt nicht endgültig durchsetzen können, weil sie durchweg das nun einmal gegebene Fahrgestell und die Hereifung eines normalen Rades zu sehr beanspruchen. Es hat sich deshalb die fest vorgefaßte Meinung herausgebildet, daß alle Fahrrad-Hilfsmotoren nichts weiter als Totengräber der normalen Räder sind.

Die vorliegende Erfindung schafft die technischen Mittel, diesem (/beistand von (irund aus abzuhelfen.

Zwei technische Gegebenheiten sind entscheidend für die Lösung der Aufgabe: einmal der L^Tmstand. dal.l ein Fahrrad praktisch unabgefedert ist, abgesehen von der Elastizität der Hereifung und der geringen Eigenelastizität des Rahmens. Zusammen mit der geringen Masse des Rades ergibt sich eine hochfrequente, eigentlich völlig ungenügende Federung, wenn man sie mit der niederfrequenten Federung eines modernen Kraftwagens mit einzeln aufgehängten Rädern vergleicht (große gefederte Masse, kleine ungefederte Massen). Der zweite Umstand ist die Unmöglichkeit, beim Einzylindermotor einen völligen Massenausgleich zu erzielen. Eine Kraff, proportional der Masse des Kolbens und des oberen Pleuelteiles, außerdem verhältig dem Hub und dem Quadrat der Drehzahl, schüttelt den Motor und alles fest mit ihm Verbundene hin und her bzw. auf und ab. Dabei ist es völlig belanglos, ob der Motor schwer oder leicht ist. Die Schüttelkraft hängt nur von den angeführten Einrlußgrößen ab, nicht von der Masse des Motors. Es sei dabei nur am Rande vermerkt, daß bei gleicher Leistung ein groß volumiger, langsam drehender Motor günstiger abschneidet als ein kleiner, schnell drehender.

Die bisher bekanntgewordenen Aufhängungen tragen diesen Gegebenheiten nur unvollkommen

Claims

Rechnung. Eine Aufhängung über dem Vorderrad odtT am Hinterrad vergrößert das Trägheitsmoment des Gesamtrades in unerwünschter und unzulässiger Weise; wendet man gar eine Reibrolle an, so wird die entsprechende Bereifung zusätzlich noch um mehr als ioo% stärker beansprucht, denn die Bereifung hat die Motorleistung nicht nur auf die Straße zu übertragen, sondern an der Stelle der Reibrolle auch aufzunehmen. ίο Erfindungsgemäß werden alle diese Nachteile dadurch vermieden, daß der Motor, der vorzugsweise im Rahmen nahe dem Radschwerpunkt angeordnet wird, weich federnd, also niederfrequent schwingend aufgehängt ist, wobei die Kraftübertragung auf das Hinterrad in bekannter Weise durch Kette oder Riemen erfolgt. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird die Federung progressiv wirkend ausgeführt, also mit gekrümmter Kennlinie, damit keine unerwünschten Resonanzausschläge entstehen. Die Erfindung ist mit weiteren Merkmalen'beispielsweise an Hand der Zeichnung beschrieben, !•"ig. ι ist die Ansicht eines Rades mit Hilfsmotor, Fig. 2 zeigt im Schnitt eine Ausführung der federnden Aufhängung nach der Erfindung. Das Befestigungsauge ι am Motorgehäuse 2 ist etwas breiter als der Durchmesser des Rahmen-Stahlrohres 3. Das federnde Element ist die Haltringfeder 4 in Doppelbügelform, die durch Bolzen und Muttern 5 am Bestigungsauge 1 befestigt ist und dadurch das Motorgehäuse trägt; Zweckmäßig besteht die Bügelfeder 4 aus mehreren Lagen, deren Reibung aufeinander beim Arbeiten der Feder eine Dämpfung j bewirkt. Die Bügelfeder 4 umschließt das Rahmen-Stahlrohr 3 auf der dem Motorauge zugewendeten Seite, zweckmäßigerweise unter Zwischenlage einer (iummiplatte 6. Die Bügelfeder 4 wird mittels der Schraube 7 um das Rahmen-Stahlrohr 3 gepreßt, wobei in die dem Motorauge abgewendeten Bügel Weichgummistücke 8 eingelegt -sind. Bei Querbewegungen des Motors legt sich jeweils ein Schenke! der Bügelfeder 4 an das entsprechende Weichgummistück 8 an, wodurch diese Seite der Feder verkürzt, die andere gleichzeitig verlängert wird. Damit wird eine krumme Kennlinie der Feder und eine verschiedene Eigenscliwingungszahl der beiden Federschenkel geschaffen und so eine Aufschauke- -lung der Schwingungen unterbunden. PATENTiXSlM! Γ C, ;i K:

1. Fahrrad mit Hilfsmotor, der vorzugsweise im Rahmen gelagert und mit dem Hinterrad durcli einen Ketten- oder Riemenantrieb verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Hilfsmotor durch Vermittlung elastischer Federn am Fahrradrahmen aufgehängt ist.

2. Fahrrad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Federungen progressiv wirkend ausgebildet oder angeordnet sind.

3. Fahrrad nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die den Hilfsmotor tragenden, am Fahrrad befestigten Federn die Form von Stahlbändern in Doppelbügelform besitzen, die die Rahmenstange umfassen und mit ihren Enden am Hilfsmotor befestigt sind.

4. Fahrrad nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß längs der Berührung zwischen der Innenseite der Bügelfeder und der Rahmenstange eine nachgiebige Zwischenlage (Gummiplatte 6) angeordnet ist.

5. Fahrrad nach Anspruch 3, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Motorauge abgewendeten Bügelpartien der Feder durch Weichgummiformstücke 8 ausgefüllt sind, an die sich die freien Federenden lose anlegen.

6. Fahrrad nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die bügeiförmige Haltefeder aus einer mehrfachen Stahlbandlage besteht.

7. Fahrrad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Hilfsmotor mit dem Fahrradrahmen durch weiche Federelemente an drei Stellen verbunden ist, von denen zwei etwa in einer Schwerpunktslinie durch den Motor liegen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen