-
Es sind Scharniergriffe für Koffer o. dgl. bekannt, die aus Blech
bzw. mit Leder überzogenem Blech bestehen. Auch ist es bekannt, derartige Blechgriffe
aus zwei Schalen herzustellen, wobei ,lnan diese beiden Schalen beispielsweise an
ihren Stoßnähten miteinander verschweißte. Diese Griffe haben aber alle die Form
eines gebogenen Rohres, dessen Enden vollkommen offen sind. Auf diese offenen Enden
werden Kappen gesetzt, die jedoch nur zum Abschluß dieser Enden dienen.
-
Für die Durchführung des Scharnierbolzens sind nun in diesen Enden
Löcher angebracht, so daß also die ganze Last lediglich auf sehr schmalen Flächen
ruht, die durch die Stärke des verwendeten Bleches bestimmt sind. Da sehr häufig
aber diese Löcher auch noch auf die Nahtstelle zu liegen kommen, ist die Tragfähigkeit
eines solchen Griffes verhältnismäßig gering. Hinzu kommt nun noch, daß diese Griffe,
wenn sie umgelegt sind, weit über das eigentliche Scharnier vorstehen, was beim
Verpacken und Stapeln der Koffer hinderlich ist.
-
Durch die Erfindung wird nun ein Scharniergriff angegeben, der ebenfalls
aus Blech besteht und auch mit Leder überzogen werden kann, bei dem aber die Tragfähigkeit
wesentlich erhöht ist, und bei dem ferner ein Vorstehen des umgelegten Griffes über
das Scharnier nicht eintritt.
-
Außerdem ist der Griff gemäß der Erfindung mit viel weniger Arbeitsgängen
herzustellen; man ist ferner freier in der Formgebung, braucht keine Abschlußkappen
für die Enden; der Lederüberzug ist außerdem in einfachster Weise durchzuführen.
-
Grundsätzlich wird dieses bei der Erfindung durch einen schalenförmig
gekümpelten, um seine Symmetrielinie zusammengeklappten Ring erreicht. Dieser Ring
kann nun die verschiedensten Formen aufweisen.
-
Um eine übliche Grifform zu erzielen, wird er erfindungsgemäß langgestreckt,
also in Form einer Brezel hergestellt. Hierbei sind die Kanten der Schmalseiten
auf ihrer Mitte eingezogen. An diesen eingezogenen Stellen liegen nach Zusammenklappen
des Ringes die Scharnierbolzen bzw. -bügel.
-
Nun ist es natürlich möglich, die beiden zusarr:-mengeklappten Ringteile
auch durch Schweißen o. dgl. miteinander zu verbinden. Eine einfache Befestigung
besteht jedoch darin, daß sich erfindungsgemäß die zusammengelegten schalenförmigen
Ringteile überlappen und diese Überlappung notfalls noch durch Körnung miteinander
verbunden werden.
-
Der Erfindungsgegenstand ist auf der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel
in verkleinertem Maßstab dargestellt.
-
Es zeigen Abb. i eine Vorderansicht des Griffes, teilweise im Schnitt,
Abb. 2 eine Teilvorderansicht des Griffes mit anderer Scharnierbefestigung, Abb.
3 einen Schnitt nach der Linie A-13 in Abb. i, Abb. q eine Seitenansicht
des umgeklappten Griffes, Abb. 5 eine Draufsicht auf das Halbfabrikat vor dem Zusammenklappen.
-
Aus einem Blechstreifen wird ein langgestreckter Ring mit den schalenartig
ausgebildeten Längsseitenteilen i und 2 hergestellt. Die Schmalseitenteile 3 und
,4 dieses Ringes sind auf ihrer Mitte eingezogen, so daß an dieser Stelle eine Verbindungsbrücke
5 und 6 zwischen den beiden Teilen i und 2 entsteht.
-
Das Teil i besitzt die Lappen 7 und B. Der Ring wird nun um die Symmetrielinie
x-x derart zusammengelegt, daß die Teile i und 2 mit ihren Rändern zusammenstoßen
und die Lappen 7 und 8 auf die Innenwandungen des Teiles 2 zu liegen kommen. Bei
diesem Zusammenklappen werden durch die Brücken 5 und 6 Ösen 9 gebildet, durch die
der Scharnierbolzen io oder der Scharnierbügel i i hindurchtritt. Der Scharnierbolzen
io sitzt in bekannter Weise in einem Böckchen 12, welches auf der Deckplatte 13
befestigt ist. Der Scharnierbügel ii ist unmittelbar mit dieser Deckplatte
13
verbunden. Wenn der Griff mit Leder überzogen werden soll, so geschieht
dieses unmittelbar nach dem Ausstanzen und Formgeben des Griffes. Die Kanten des
Leders werden dann in die Griffschalen eingeschlagen, daraufhin wird der Ring, wie
oben beschrieben, zusammengelegt.
-
Sowohl der Scharnierbolzen io als auch der Scharnierbügel i i liegen
in breiter Fläche auf der Öse 9 auf. Dieses Osenende des Griffes ist nicht auftragend,
so daß dieses Osenende 9 bei umgelegtem Griff nicht über das Scharnierböckchen 12
übersteht. Irgendwelche Kappen brauchen auf die Enden nicht aufgesetzt zu werden.
-
Die Arbeitsgänge sind auf ein Mindestmaß herabgesetzt, und zwar insofern,
als lediglich ein Arbeitsgang zum Ausstanzen und Formen notwendig ist, ein weiterer
Arbeitsgang zum Zusammenlegen und notfalls ein dritter Arbeitsgang zur gegenseitigen
Befestigung der Schalen.