-
Deutsche Bundesbahn, vertreten durch das Eisenbahn-Zentralamt Minden
in Minden, Westf.
-
Verfahren zum Umbinden von Holzkörpern
Die bisher verwendeten Bandagensysteme für |
das Umbinden von Holzkörpern, insbesondere |
Eisenbahnschwellen, dienen für das Umbinden be- |
reits ausgetrockneter (lufttrockener) und gerissener |
Hölzer. Der Arbeitsvorgang geht in der Weise vor |
sich, daß die grünen Hölzer (Schwellen) nach dein |
Herrichten durch $-Haken oder Sicherungsschrau- |
ben vorläufig gegen Reißen gesichert und an- |
schließend zwecks Trocknung luftig gestapelt |
werden. \Välirend der Trocknungsdauer (et-,\,a |
6 Monate) werden die Hölzer beobachtet und, so- |
fern trotz der genannten Sicherungsmittel sich die |
Risse erweitern oder neue Risse auftreten, weitere |
$-Haken eingeschlagen. Sind die Hölzer ausge- |
trocknet, werden die $-Haken und Sicherungs- |
schrauben aus jedem einzelnen Holz entfernt und |
der Kopf des Holzes mittels einer besonderen Vor- |
richtung. z. 13. der Gallschen Kette, so weit zu- |
sammengepreßt, daß alle Risse vollkommen ge- |
schlossen sind. Anschließend wird die Bandage um |
das Holz gelegt, mit einem besonderen Spannappa- |
rat gespannt und in gespanntem Zustand befestigt. |
Ist die Baii<iage einmal angelegt, liegt sie in ihrem |
Umfang fest und kann einer etwaigen weiteren |
Verkleinerung des Holzumfanges infolge Schwin- |
dens entweder gar nicht oder nur nach Lösen und |
nochmaligem Anlegen der Bandage angepaßt |
werden. |
Hier greift die Erfindung ein. Sie besteht darin, |
daß eine mittels Mutter, Gewindes und Schrauben- |
schlüssels nachziehbar eingerichteteBandage imGe- |
gensatz zu den vorstehend beschriebenen Bandagen- |
Systemen auf grüne Hölzer, unmittelbar nach ihrer Herrichtung angelegt,
und zwar in der überwiegenden Zahl der Fälle ohne Zuhilfenahme einer zusätzlichen
Vorrichtung für das Zusammenpressen der Hölzer, da die Hölzer bis auf Einzelfälle
noch nicht gerissen sind. Die Zugkraft der Bandagen reicht zudem aus, etwaige bereits
vorhandene geringe Risse zu schließen. Auf lufttrockene Hölzer können die Bandagen
naturgemäß auch jederzeit angelegt werden.
-
Die, nachziehbare Bandage besteht aus ,einem metallenen Band von einer
Stärke, die sich je nach der Beanspruchung ändern kann. An dem einen Ende des metallenen
Bandes ist ein Stützwinkel angeschweißt mittels eines beliebigen Schweißverfahrens,
z. B. der elektrischen Punktschweißung. Der Stützwinkel kann verschieden ausgebildet
sein, entweder als verbreiterte Verlängerung des metallenen Bandes mit einer Öffnung
für das Gewinde und zwei beiderseits im rechten Winkel zum metallenen Band stehenden
Auskragungen oder U-förmig oder in sonstigen Formen. Am anderen Ende des metallenen
Bandes ist ein Gewinde angeschweißt. Das freie Ende des Gewindes ist mit einer Mutter
und einer Vorlegscheibe versehen. Die Abmessungen des Stützwinkels und des Gewindes
richten sich nach den Abmessungen des metallenen Bandes. Das Gewinde muß in der
Länge so viel Spielraum haben, daß kleineUnterschiede im Umfang der Hölzer ausgeglichen
werden können. Zu der nachziehbaren Bandage kommt noch ein Schraubenschlüssel, mit
dem die angelegte nachziehbare Bandage gespannt werden kann.
-
Auf der Zeichnung ist die nachziehbare Bandage dargestellt, und zwar
veranschaulicht Abb. i die Vorderansicht der angelegten nachziehbaren Bandage, Abb.2
die Seitenansicht der angelegten nachziehbaren Bandage, Abb. 3 die Druntersicht
in Blickrichtung A-A der angelegten nachziehbaren Bandage, Abb. q. die Vorderansicht
des Schraubenschlüssels f, Abb. 5 die Seitenansicht des Schraubenschlüssels f, Abb.
6 die Vorderansicht der gestreckten nachziehbaren Bandage, Abb. 7 die Seitenansicht
der gestreckten nachziehbaren Bandage, Abb.8 die Vorderansicht einer Stützwinkel-Variante
i, Abb.9 die Seitenansicht der Stützwinkel-Variante i, Abb. io die Vorderansicht
einer Stützwinkel-Variante 2, Abb. i I die Seitenansicht der Stützwinkel-Variante
2, Abb. 12 die Vorderansicht eines U-förmig ausgebildeten Stützwinkels, Abb. 13
die Seitenansicht des U-förmig ausgebildeten Stützwinkels.
-
Beim Anlegen der nachziehbaren Bandage geht man in der Weise vor,
daß das eine Ende, welches den Stützwinkel b trägt, entweder an der Ober-oder Unterseite
des Holzes, je nachdem wo eine geeignete Kante vorhanden ist, festgehalten und das
andere Ende von Hand aus, gegebenenfalls unter Nachklopfen, um den Holzkörper gelegt
und mittels der Vorlegscheibe e am Stützwinkel b festgehakt wird. Dann wird der
Schraubenschlüssel f auf die Mutter d gesetzt und die Mutter unter Nachklopfen derBandage
so lange nachgezogen, bis dienachziehbare Bandage vollkommen festsitzt. Die Muttern
können gegebenenfalls auch maschinell mit einer Eindrehinaschine nachgezogen «erden.
Nach dem Anziehen wird das überstehende Gewinde mittels einer Bolzenschere oder
eines Meißels entfernt und der Gewindegrat mit einigen Hammerschlägen flachgeklopft,
um ein selbsttätiges Lösen der Mutter zu verhindern.
-
Sind die grünen Hölzer mit nachziehbaren Bandagen gesichert, fällt
das bei den bisherigen Bandagensystemen notwendige vorläufige Sichern der grünen
Hölzer mit S-Haken und Sicherungsschrauben fort. Die bandagierten Hölzer werden
anschließend, wie oben beschrieben, luftig gestapelt. Während der Trocknungsdauer
können die Hölzer im Gegensatz zu den bisherigen Bindeverfahren nur in dem unbedeutenden
?Maße reißen, als durch den Trockenschwund der Hölzer innerhalb der Bandage ein
Spielraum entsteht. Das Beobachten der Hölzer während der Trocknung auf neu entstehende
Risse und das Einschlagen zusätzlicher S-Haken entfällt.
-
Sobald die Hölzer lufttrocken sind, werden sie kurz oberhalb der Bandage
mittels einer besonderen Vorrichtung, z. B. der Gallschen Kette, zusammengepreßt,
so daß die vorhandenen geringfügigen Risse vollkommen geschlossen sind. Dann wird
die nachzielibare Bandage unter Nachklopfen so lange nachgezogen, bis sie wieder
vollständig festsitzt. Überstehendes Gewinde wird beseitigt.
-
Im Bedarfsfall kann die nachziehbare Bandage zu jedem späteren Zeitpunkt
in derselben Weise nachgezogen werden.
-
Die Vorteile, die dieses Bandageverfahren gegenüber den bisherigen
Bandagensystemen aufweist, sind folgende: a) die Hölzer werden vorbeugend, bereits
im grünen Zustand, durch Bandagen gegen Reißen gesichert, zu einem Zeitpunkt also,
wo Risse noch nicht vorhanden sind. Dadurch wird die schädliche größere Rißbildung
ein für allemal verhindert und infolgedessen Wertminderung und Angriffspunkte für
den Verfall des Holzes vermieden.
-
b) S-Haken und Sicherungsschrauben werden sowohl für das erstmalige,
vorläufige Sichern der grünen Hölzer als auch für das Nachsichern während der Trocknungsdauer
eingespart, einschließlich des zugehörigen Arbeits- und Materialaufwandes.
-
c) Die bisher üblichen und umständlichen, zum Teil kostspieligen Spannapparate
für das Spannen der Bandagen entfallen. Sie werden durch einen einfachen Schraubenschlüssel
ersetzt. An sonstigen Werkzeugen wird noch ein Hammer zum Nachklopfen der Bandagen
und eine Bolzenschere oder
ein 'Meißel zum Beseitigen des überstehenden Ge- |
windcs fienfiti@;t. |
d) Das Anlegen der Bandage ist einfach und |
wird von einem Arbeiter durchgeführt. |