DE963251C

DE963251C - Elektrisch isolierte Pruefstange mit am Stangenende angebrachten Arbeitsgeraeten

Info

Publication number: DE963251C
Application number: DER14448A
Authority: DE
Inventors: Hans Dohle
Original assignee: Rheinisch Westfaelisches Elektrizitaetswerk AG
Current assignee: RWE AG
Priority date: 1954-06-17
Filing date: 1954-06-17
Publication date: 1957-05-02

Description

Zur Durchführung von Prüf- und Reparaturarbeiten· an Hochspannungsanlagen sind Arbeitsgeräte bekannt, die an Stangen befestigt sind. Sie dienen beispielsweise zur Prüfung von Isolatoren.

Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, die an Holzmasten erforderlichen Zopfuntersuchungen, d. h. die Untersuchung der Mastkrone auf Fäulnis und dieFeststellung der Fäulnistiefe, zu erleichtern. Die Zopfuntersuchungen sind bisher umständlich und schwierig, da die Arbeiter durch die Leitungen bei der Zopfuntersuchung behindert und gefährdet werden. Die bekannten Isolatorprüfstangen eignen sich nicht für die Durchführung derartiger Zopfuntersuchungen.

Die Erfindung betrifft eine elektrisch isolierte Prüfstange mit am Stangenende angebrachten Arbeitsgeräten und besteht darin, daß sie als Untersuchungsgerät für das Zopfende der Holzmasten ausgebildet ist und zu diesem Zweck einen vorzugsweise verstellbaren und/oder auswechselbaren Untersuchungsdorn und/oder einen Spiegel besitzt. Nach einer bevorzugten Ausführungsform besteht die Prüf stange aus einer auf die Stange aufgesetzten Traverse mit Führungsschienen zum Einschieben des Spiegels. Das Rohr der Stange besteht zweckmäßig aus Kunststoff, wobei sich ein durchsichtiger Isolierkunststoff besonders bewährt hat. Es empfiehlt sich ferner, Kontrollampen, wie

Glimmlampen, zur Spannungsanzeige und als Warnlampe in dem durchsichtigen Rohr der Stange vorzusehen. Man kann zusätzlich einen Haken an der Prüfstange anbringen, der dazu dient, zu prüfen, ob die Isolatorstützen am Mast noch fest sitzen. Wenn Fäulnisherde, die sich am Mast gebildet haben, entfernt werden sollen, wird man eine entsprechende Vorrichtung an der Prüfstange ebenfalls anbringen. Auch kann die P ruf stange mit einer

ίο Vorrichtung zur Aufbringung einer Kopfabdeckung auf den Zopf des Mastes versehen sein.

Zur Handhabung des erfindungsgemäßen Zopfuntersuchungsgerätes befestigt man z. B. Traverse mit Spiegel und Untersuchungsdorn an einer Bedienungsstange aus Isoliermaterial. Mit diesem Gerät besteigt der Arbeiter mittels Steigeisen in üblicher Weise einen Spannungsmast, wobei er durch die lange Bedienungsstange bis zu 1,50 oder 2 m von gefährlichen spannungführenden Leitungen

ao entfernt bleiben kann. Mit Hilfe des an dem Gerät angebrachten Spiegels beobachtet er von dieser Stellung aus zunächst den Zopf des Mastes, in dem er den Spiegel über den Zopf hält. Dabei kann er die Bedienungsstange zur Abstützung an die Hoch-Spannungsleitung anlegen, da die Stange isoliert ist. Um festzustellen, ob der Zopf durch Fäulnis beschädigt ist, und um die Fäulnistiefe zu ermitteln, bedient er sich des Untersuchungsdorns der Bedienungsstange. Er setzt diesen an der Bedienungsstange nach unten gerichteten Dorn auf den Zopf auf und zieht an der Bedienungsstange, wodurch der Dorn in das faule Holz eindringt. Die Eindringtiefe ermittelt die Fäulnistiefe. Durch Rütteln und Ziehen an der Stange können Rückschlüsse auf den Zustand des Holzes unterhalb der Zopfspitze gezogen werden.

Im folgenden wird die Erfindung an Hand einer Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel· darstellt, erläutert. Es zeigt die Figur in schematischer Darstellung eine Ansicht des erfindungsgemäßen Zopfuntersuchungsgerätes .

Das Zopfuntersuchungsgerät besteht aus einem isolierten Rohr 1, beispielsweise aus Kunststoff, vorzugsweise aus durchsichtigem Kunststoff. Auf das Rohr 1 ist ein Rohr 2 mit Traverse 3 aufgeschoben und beispielsweise durch Hindurchstecken eines Domes 4 oder durch eine andere Befestigungsvorrichtung mit der Bedienungsstange verbunden. An der Traverse 3 ist auf einer Seite in Schienen 5 ein Spiegel 6 ein- und ausschiebbar gelagert, der außerdem durch eine Klammer 7 an der Traverse 3 festgehalten ist. Der Spiegel 6 wird so eingeschoben, daß die Spiegelfläche 8 zur Bedienungsstange 1 hinzeigt. An der anderen Seite der Traverse 3 befindet sich ein Untersuchungsdorn 9, parallel in Richtung der Bedienungsstange 1 verlaufend, der an der Traverse 3 verstellbar ist und der mit seiner Spitze nach unten zeigt. Dieser Dorn dient dazu, die Fäulnistiefe am Zopf eines Hochspannungsmastes zu untersuchen. Die Traverse 3 ist an der Seite des Untersuchungsdornes 9 durch eine Stütze 11 abgestützt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

1. Elektrisch isolierte Prüf stange mit am Stangenende angebrachten Arbeitsgeräten, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Untersuchungsgerät für das Zopfende von Holzmasten ausgebildet ist und zu diesem Zweck einen, vorzugsweise verstellbaren und/oder auswechselbaren Untersuchungsdorn (9) und/oder einen Spiegel. (6) besitzt.

2. Prüf stange nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine auf die Stange (2) aufgesetzte Traverse (3) mit Führungsschienen (5) zum Einschieben des Spiegels (6).

3. Prüfstange nach den Ansprüchen I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr der Stange aus vorzugsweise durchsichtigem Isolierkunststoff besteht.

4. Prüfstange nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Kontrollampen, wie Glimmlampen, zur Spannungsanzeige und als Warnlampe vorzugsweise in dem durchsichtigen Rohr der Stange vorgesehen sind.

5. Prüfstange nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich ein Haken an der Prüfstange vorgesehen ist zur Überprüfung, ob die Isolatorstützen am Mast noch fest sitzen.

6. Prüf stange nach den Ansprüchen 1 bis 5, gekennzeichnet durch Vorrichtungen an der Prüfstange zur Entfernung von Fäulnisherden am Mast und/oder eine Vorrichtung zum Aufbringen einer Kopfabdeckung auf den Zopf des Mastes.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Zeitschrift »Energiewirtschaft«, 1952, S. 12ff.; deutsche Patentschrift Nr. 630 690.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

609 707/264 11.55 (609873 4.57)