DE79868C - - Google Patents

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DE79868C
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  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

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KAISERLICHES
PATENTAMT
OC2H5
Bei geeigneter Einwirkung von p-Phenetidin auf Phenacetin entsteht unter Wasseraustritt ein Amidin von der Formel
r /NH- C8 /
C VN-C6If4.
Die Darstellung dieser Verbindung geschieht nach den für die Gewinnung von Amidinen bekannten allgemeinen Methoden, sowie einigen von dem Erfinder selbst aufgefundenen Modifkationen derselben.
Man läfst entweder auf ein Gemenge von p-Phenetidin und Eisessig oder von Phenacetin und ^Phenetidin oder auch auf Phenacetin allein Phosphortri-, Phosphproxy- oder Phosphorpentachlorid einwirken. In allen diesen Fällen scheint die Bildung des Amidins auf •ein .und derselben Reaction zu beruhen.. Es findet wahrscheinlich intermediär die Bildung des Chlorids
statt, das dann mit 1 Mol. Phenetidin in Reaction tritt.
Aufser nach diesen Methoden erhält man das Amidin beim Erhitzen von salzsaurem p-Phenetidin mit Acetonitril auf hohe Temperaturen, beim Ueberleiten von Chlorwasserstoffgas über erhitztes Phenacetin, bei längerem Erhitzen eines Gemenges von Phenacetin und salzsaurem p-Phenetidin, aus Phenacetin Und Phosphorpentasulfid, beim Erhitzen von Thiophenacetin für sich und endlich bei der Einwirkung von Phosgen in der Wärme auf Phenetolglycinphenelidid.
Die Darstellung des neuen Amidins sei durch folgende Beispiele erläutert:
Beispiel I. 4 Gewichtsth. p-Phenetidin und ι Th. Eisessig werden vermischt. Das abgekühlte Gemenge, eine krystallinisch erstarrte Masse, wird zerkleinert und unter guter Kühlung mit 2 Gewichtsth. Phosphortrichlorid allmälig versetzt. Man mischt möglichst „ rasch durch, während man durch Entfernung des Kühlwassers eine langsame Erwärmung der Masse gestattet; nachdem die freiwillige Erwärmung aufgehört hat, erhitzt man noch einige Stunden im Oelbade auf ca. i6o° und läfst dann erkalten. Das Product wird nun mit Wasser und überschüssigem Alkali erwärmt, wobei ein dickflüssiges Basengemenge — Amidin und Phenetidin — abgeschieden wird. Nach dem Erkalten filtrirt man und krystallisirt das auf dem Filter zurückbleibende Rohproduct aus ca. öoproc. Sprit um; dabei wird fast reines Amidin erhalten. Durch Umkrystallisiren aus Benzol-Ligroine erhält man es im Zustande völliger Reinheit.
Beispiel H. 18 Gewichtsth. fein zerriebenes Phenacetin werden mit 30 Gewichtsth. Benzol übergössen und unter Kühlung 10,5 Gewichtsth. Phosphorpentachlorid (oder 1 5,3 Th. Phosphoroxychlorid oder 14 Th. Phosphortrichlorid) zugefügt. Zu dem Gemisch giebt man sogleich unter Abkühlung eine Lösung von 14 Th. p-Phenetidin in 20 Th. Benzol und schüttelt gut durch, pie Reaction wird durch mehrstündiges
Erwärmen zu Ende geführt, das Benzol abdestillirt, der harzige, hellgelbe Rückstand mit heifsem Wasser aufgenommen und die Aethenylbase aus der Lösung mit Ammoniak gefällt. Die Reinigung erfolgt wie bei Beispiel I.
Beispiel III. Gleiche Gewichtstheile Phenacetin und salzsaures p-Phenetidin werden zusammengerieben und das Gemenge ι 5 Stunden lang im Oelbade auf i8o° erhitzt. Das Product, das dunkelviolett gefärbt und in der Wärme dünnflüssig ist, wird mit der zwanzigfachen Menge Wasser aufgekocht. Dann läfst man erkalten, filtrirt die Lösung von wenig Harz und etwas unverändertem Phenacetin ab und fällt im Filtrat die neue Base durch Alkali. Die Reinigung der Rohbase erfolgt wie oben.
Beispiel IV. Phenacetin wird in dünner Schicht ausgebreitet, auf ca. 1500 erhitzt und mehrere Stunden lang ein langsamer Strom trockenen Salzsäuregases darüber geleitet. Das Reactionsproduct wird wie bei Beispiel III. verarbeitet.
Beispiel V. 5 Gewichtsth. salzsaures p-Phenetidin und 1 Th. Acetonitril werden im geschlossenen Gefäfs 12 Stunden lang auf 230 bis 240° erhitzt. Das dunkle Reactionsgemisch wird mit Wasser möglichst in Lösung gebracht, aus der filtrirten Lösung die Amidinbase mit Alkali gefällt und aus Sprit umkrystallisirt.
Beispiel VI. 2 Gewichtsth. Phenacetin und 1 Gewichtsth. Phosphorpentasulfid werden zusammengerieben und in einem geräumigen Gefäfs auf ioo bis 1200 erwärmt. Dann fügt man langsam 10 Gewichtsth. Alkohol hinzu, wobei starke Schwefelwasserstoffen! wickelungstattfindet. Nachdem diese beendet ist, filtrirt man und versetzt das Filtrat mit Natronlauge und dem doppelten Volumen Wasser. Die dabei entstehende Abscheidung wird nach einigen Stunden abfiltrirt und durch Lösen in heifser, sehr verdünnter Salzsäure, Wiederausfällen mit Ammoniak und Umkrystallisiren aus 60 proc. Sprit gereinigt.
Beispiel VII. Ueber geschmolzenes, auf 140 bis 150° erhitztes ρ - Phenetolglycin -pphenetidid wird einige Stunden Phosgengas geleitet. Das Reactionsgemisch wird durch sehr verdünnte heifse Salzsäure so weit wie möglich in Lösung gebracht, von ungelösten harzigen Substanzen wird abfiltrirt und im Filtrat das rohe Amidin mit Alkali gefällt. Es wird gereinigt, wie beschrieben.
Das für diese Darstellungsweise erforderliche, noch unbekannte p-Phenetolglycin-p-phenetidid wurde aus p-Phenetidin und Chloracetylchlorid gewonnen; es stellt gelbliche Blättchen vom Schmp. 138° dar, die in Alkohol und Benzol sehr leicht, in Wasser und Petroläther sehr schwer löslich sind.
Eigenschaften des Amidins. Leicht löslich in Alkohol, Benzol und Aether, kaum löslich in Ligroin, unlöslich in Wasser; krystallisirt in weifsen Nadeln vom Schmp. 1210. Das schön krystallisirende salzsaure Salz ist in heifsem W7asser leicht, in kaltem ziemlich schwer, in Salzsäure fast unlöslich. Aehnliche Löslichkeit besitzt das gleichfalls schön krystallisirende schwefelsaure und das salpetersaure Salz; auch das milchsaure Salz ist sehr krystallisationsfähig.
Das Aethenyldiäthoxydiphenylamidin soll Verwendung für medizinische Zwecke finden.

Claims (7)

Patent-Anspruch: Verfahren zur Darstellung von Aethenyl-pdiäthoxydiphenylamidin, darin bestehend, dafs man
1. auf Phenacetin allein oder auf ein Gemenge von Phenacetin und p-Phenetidin,, oder auf ein Gemenge von p-Phenetidin und Eisessig eine Phosphorhalogenverbindung, z. B. Phosphortrichlorid, Phosphoroxychlorid, Phosphorpentachlorid, einwirken läfst,
2. Phenacetin mit salzsaurem p-Phenetidin erhitzt,
3. Phenacetin im Salzsäuregasstrom erhitzt,
4. Salze des p-Phenetidins mit Acetonitril auf hohe Temperaturen erhitzt,
5. Phenacetin mit Phosphorpentasulfid erhitzt,
6. Thiophenacetin für sich erhitzt,
7. p-Phenetolglycin-p-phenefidid in Phosgengas erhitzt.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0551330A1 (de) * 1990-08-30 1993-07-21 The STATE OF OREGON acting by and through the STATE BOARD OF HIGHER EDUCATION on behalf of the UNIV. OF OREGON Substituierte amidine die eine hohe bindung an den sigma rezeptor aufweisen und ihre verwendung

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0551330A1 (de) * 1990-08-30 1993-07-21 The STATE OF OREGON acting by and through the STATE BOARD OF HIGHER EDUCATION on behalf of the UNIV. OF OREGON Substituierte amidine die eine hohe bindung an den sigma rezeptor aufweisen und ihre verwendung
EP0551330A4 (en) * 1990-08-30 1994-07-06 Oregon State Substituted amidines having high binding to the sigma receptor and the use thereof
US5552443A (en) * 1990-08-30 1996-09-03 Oregon Health Sciences University Substituted amidines having high binding to the sigma receptor and the use thereof

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