DE79282C

DE79282C - Verfahren und Vorrichtung zum Kühlen und Härten mittels poröser Körper

Info

Publication number: DE79282C
Application number: DENDAT79282D
Authority: DE
Original assignee: E. HAMMESFAHR, Solingen-Foche
Anticipated expiration: 1914-02-25

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Der Gegenstand des Patentes Nr. 71948 ist dahin abgeändert, dafs an Stelle der aus porösen oder durchlässigen Materialien, wie Cement, Stein oder dergl, hergestellten Kühl- oder Härtewalzen bezw. Pressen solche aus porös gemachtem Metall angeordnet sind. Durch diese Abänderung erhalten die pressenden Theile eine gröfsere Widerstandsfähigkeit und ein leichteres Gewicht.

In beiliegender Zeichnung sind einige solcher porös gemachter Metallformen beispielsweise dargestellt.

Die pressenden Theile sind entweder VoIl- oder Hohlkörper, deren Umfangsflächen glatt oder, wenn eine vollständige Umhüllung der zu kühlenden bezw. zu härtenden Gegenstände erforderlich ist, gesenkartig ausgebildet oder mit gesenkartigen, aus Ober- und Untertheil bestehenden Formen besetzt sind. Durch eine Kühlflüssigkeit, insbesondere durch Wasser, durch welche sie entweder hindurchgehen oder von welcher sie berieselt, ausgefüllt oder durchströmt werden, werden diese Theile kühl und nafs gehalten. Ihre Porosität erhalten diese metallischen Theile dadurch, dafs sie mit einer Anzahl mehr oder weniger tiefer oder mehr oder weniger feiner Rillen, Fig. 9 a bis 9f, oder von einer grofsen Anzahl feiner Löcher, wie z. B. in Fig. 8a und 8 b, oder nur von einer geringen Anzahl, aber weiteren Löcher, wie z. B. Fig. 8 c, durchdrungen werden, welch letztere mit porösem Material ausgefüllt sind.

Die feinen Rillen können in gerader, schräger, kreisförmiger, spiralförmiger oder sich kreuzender Liniatur, wie die Fig. 9 a bis gf und 10 diese beispielsweise zeigen, durch Hobeln, Fräsen etc. und auch durch Aetzen oder dergleichen hergestellt sein, welche bei gedeckter Form Kanäle bilden, aus denen die entsprechenden Wasserdämpfe entweichen können.

Die Formen können mit den" pressenden Theilen entweder aus einem Stück gebildet sein, Fig. 1 und 4, oder sie werden auf diese. Theile aufgesetzt. Hierbei können die Formen entweder auf ihrer ganzen Fläche dicht, Fig. 2 und 5, oder nur mit einem vorstehenden Rande, Fig· 3 und 6, aufliegen, so dafs ein hohler Zwischenraum zwischen diesen Theilen entsteht. Nach diesem Zwischenraum ist die Wand des von der Kühlflüssigkeit durchströmten Hohlkörpers von einem' oder mehreren Löchern durchbrochen, so dafs die Flüssigkeit in den Zwischenraum treten kann. Die Form selbst ist mit Poren versehen, durch welche die Flüssigkeit hindurchtreten kann. Wenn die Formen mit dem pressenden Theile aus einem Stück bestehen oder auf diesen, auf der ganzen Fläche abdichtend, aufgesetzt sind, so gehen die Poren, welche die Flüssigkeit hindurchlassen, durch die Form und Wandung zugleich hindurch. Die mit feinen oder poröse Füllung enthaltenden Löchern versehenen Formen werden also von der hindurchtretenden Flüssigkeit nafs und kühl gehalten, während die mit

feinen Rillen versehenen Formen dadurch feucht gehalten werden, dafs sie entweder durch eine Flüssigkeit hindurchgehen oder von einer Spritzvorrichtung getroffen, oder mit einem nassen Pinsel, Schwamm oder dergleichen bestrichen werden, wobei das eine oder andere Mittel gleichzeitig Anwendung finden kann, wie z. B. Fig. 7 zeigt. Die zu viel aufgewendete Flüssigkeit fliefst ab und es verbleibt in den Rillen oder Löchern ein gewisser Grad von Feuchtigkeit, welcher für die Kühl- und Härtezwecke ausreichend ist.

Die mit Rillen versehenen Formen können nach Bedürfnifs auch mit feinen oder mit porösen Stoffen -ausgefüllten Löchern versehen sein, die entweder in den Rillen oder neben denselben ausmünden, Fig. gb, ga und 9 f.
' Fig. 10 stellt als Beispiel einen mit Rillen und Löchern versehenen Matrizentheil zum Kühlen oder Härten löffeiförmiger Gegenstände dar.

Claims

Patent-Ansprüche:
Eine Ausführungsart des durch Patent Nr. 71948 geschützten Verfahrens zum Kühlen und Härten, bei welcher die zu kühlenden oder zu härtenden Gegenstände zwischen zwei Walzen oder in eine Presse gebracht werden, deren pressende Theile, anstatt aus einer porösen, Wasser durchlassenden Masse aus Metall bestehen, das durch Löcher, Rillen oder dergleichen porös gemacht ist, welche während des Pressens mit Kühlflüssigkeit gefüllt sind bezw. gefüllt gehalten werden.

Zur Ausübung des unter 1. gekennzeichneten Verfahrens Walzen, Prefsbehälter oder Prefsformen von Metall, deren pressende Theile an den Oberflächen gerillt, oder in ihren Wandungen durchlocht oder gerillt und gelocht, oder mit von poröser, Wasser durchlassender Masse gefüllten Löchern versehen sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.