DE79272C

DE79272C - Verfahren zur Herstellung von Vorgespinst aus Papierstoff

Info

Publication number: DE79272C
Application number: DENDAT79272D
Authority: DE
Original assignee: G. türk, Lend, Gastein, Salzburg
Anticipated expiration: 1912-02-16

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Das nachfolgend beschriebene Verfahren und der in der Zeichnung dargestellte Apparat bezweckt die Erzeugung von sogenanntem Vorgarn aus Faserstoffen, wie Lumpenhalbstoff, Holzcellulose, Asbest, und den anderen in der Papier- und Textilbranche zur Verarbeitung kommenden Stoffen. Zu diesem Zwecke wird auf bekannte Art der Faserstoff vorgerichtet, z. B. im Holländer, d. h. er wird aufgelöst oder zertheilt und darauf in einer besonders eingerichteten Trommelsiebmaschine zu schmalen Streifen und Bändern verarbeitet, welche, nachdem sie gröfstentheils von ihrem Wassergehalt befreit sind, ein Frottirwerk passiren, von dem sie durch Würgelung gerundet werden, so dafs sie lose Garnfäden, das sogenannte Vorgarn, bilden.

Aus der im Wasser vertheilten Fasermasse wird sogleich von einer entsprechend eingerichteten Tr-ommelsiebmaschine eine Reihe von getrennten Bändern von passender Breite gebildet, welche ohne weitere Zertheilung je für sich einen Vorgarnfaden schon vor der Würgelung bilden. Das bei diesem Verfahren verwendete Trommelsieb ist nicht aus einem zusammenhängenden Sieb, sondern aus einzelnen Siebstreifen gebildet, die durch entsprechende Zwischenräume von einander getrennt sind.

Aus beiliegender Zeichnung ist die Bauart des Trommelsiebes t ersichtlich. Das Sieb der Trommel ist durch einzelne Streifen i¹ von undurchlässigem Material, wie Gummibänder, Metallblech, Leinewand, in entsprechend viele Siebringe zerlegt, 1, 2, 3 etc., so dafs nur an dem Sieb in der Breite dieser Ringe Faserstoff anhaftet und zu einem Faserstreifen sich ausbilden kann, während die undurchlässigen Ringe f¹ von Faserstoff freibleiben, da der Stoff nicht anhaftet, sondern durch das Stoffwasser stetig abgespült wird, wenn das Trommelsieb rotirt.

Bei dieser Rotation des Trommelsiebes bilden sich einzelne Faserstreifen oder Bänder; das über den undurchlässigen Streifen i¹ spülende Stoffwasser schwemmt noch alle über die Ringe t seitlich vorstehenden Fasern derart fort, dafs eine Verstärkung der Faserbänder an beiden Rändern der Streifen stattfindet, welche Wirkung durch ein entsprechendes "Spritzrohr noch verstärkt werden kann. Die so gebildeten Faser- oder Papierstreifen a¹ a² etc. werden in bekannter Weise durch ein Filztuch f vom Trommelsieb abgenommen, unter der Walzenpresse d d^l entwässert, worauf sie an der oberen blanken Walze d haften bleiben. Ein Schaber s nimmt die gebildeten Faserstreifen von der Walze d ab und überliefert sie dem Frottirwerk n. In der Zeichnung Fig. 2 sind zwei Frottirwerke über einander mit einem kammartigen und einem vollen Schaber 5 auf der Walze d vorgesehen. Die durch das Frottirwerk zusammengerollten Faserstreifen werden auf die Spulen ρ aufgerollt und dann in bekannter Weise als Vorgarn verwendet. Die Frottirwerke nn¹ sind mit wasserdichten Gummiblättern bezogen.

Das Trommelsieb kann sowohl aus einem einzelnen breiten Sieb mit übergelegten Deckringen, als auch aus einzelnen Siebstreifen mit zwischenliegenden undurchlässigen Streifen gebildet sein.

Claims

Patent-Anspruch:

Ein Verfahren zur Herstellung von Vorgespinnst aus Papierstoff, bei welchem die auf einem Trommelsieb aus dem Faserbrei gebildeten Faserstreifen auf besonderen Frottirwerken durch Würgelung gerundet werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.