DE262112C - - Google Patents
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- DE262112C DE262112C DENDAT262112D DE262112DA DE262112C DE 262112 C DE262112 C DE 262112C DE NDAT262112 D DENDAT262112 D DE NDAT262112D DE 262112D A DE262112D A DE 262112DA DE 262112 C DE262112 C DE 262112C
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Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D02—YARNS; MECHANICAL FINISHING OF YARNS OR ROPES; WARPING OR BEAMING
- D02G—CRIMPING OR CURLING FIBRES, FILAMENTS, THREADS, OR YARNS; YARNS OR THREADS
- D02G3/00—Yarns or threads, e.g. fancy yarns; Processes or apparatus for the production thereof, not otherwise provided for
- D02G3/02—Yarns or threads characterised by the material or by the materials from which they are made
- D02G3/08—Paper yarns or threads
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- Textile Engineering (AREA)
- Yarns And Mechanical Finishing Of Yarns Or Ropes (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren, welches es ermöglicht, Garne, insbesondere
Papierstoff garne, aus kurzen Fasern, wie Zellulose, Holzstoff, Papierstoff und ähnliehen
Stoffen, auf einfache und billige Weise zu erzeugen. Das Wesentliche des neuen Verfahrens
liegt in einer Dreiteilung des Arbeitsganges, und zwar werden bei der Herstellung
von Garnen aus dem als Ausgangsgut dienenden Stoff folgende drei Abteilungen unterschieden:
1. Herstellung einer Anzahl, z. B. zwei, drei oder vier spinnfeuchter Vließbahnen auf
der Papiermaschine, sogenannter Stoffbahnstreifen;
2. Teilung dieser Stoffbahnstreifen auf selbständigen Maschinen in Fadenstreifen ohne
oder mit darauf folgendem Runden der letzteren durch Nitschelung oder andere Vorrich-
ao tungen zur Bildung von Vorgarn;
3. Verarbeitung der Fadenstreifen oder des Vorgarns auf üblichen Spinnmaschinen zu
Fäden.
Die Teilarbeiten 1 und 2 liefern Zwischenerzeugnisse
bestimmter Art: die erstere gibt breite Stoffbahnstreifenrollen, die zweite die
Fadenstreifen oder das Vorgarn, die Teilarbeit 3 endlich das fertige Garn, Kette oder Schuß.
Die bekannten Verfahren wenden diese Dreiteilung nicht an.
Bei der ersten Klasse derselben, bei welcher die feuchte Stoffbahn zum Ausgangspunkt
der Garnherstellung dient, wie bei den Verfahren von Dr. Kellner, Türk, Krön, Dr.
Müller usw., werden auf dem Stoffsieb sofort die Bändchen (Fadenstreifen) gebildet und
dann getrennt oder in Sammelrollen noch lose zusammenhängend aufgewickelt. Das Teilen
erfolgt dabei, wie bekannt, entweder, indem Teile des Siebes undurchlässig gemacht werden
(auf Streifensieben) oder durch Abspritzen, Furchen usf. So wird auch insbesondere nach
Patent 185893 bei der Garnherstellung in der Weise vorgegangen, daß eine auf dem Siebe
der Papiermaschine unter Ausnutzung der vollen Arbeitsbreite hergestellte Faserstoff bahn
nach oder während des Verlassens des Siebes derart vorgeteilt oder ganz geteilt wird, daß
rauhkantige, zum unmittelbaren Verspinnen geeignete Faserfilzbänder entstehen. Unter
Vorteilung wird hierbei eine unvollständige Trennung derart verstanden, daß die einzelnen
Fadenstreifen nach dem Verlassen des Siebes noch lose bis zu einem Betrage zusammenhängen,
der das Abziehen der einzelnen Streifen, die je einen Faden ergeben, ohne weiteres gestattet. Der Te'ilungsvorgang selbst
ist also auf dem Siebe oder unmittelbar hinter dem Siebe erledigt.
Demgegenüber wird bei dem neuen Verfahren die Teilung der feuchten Stoffbahn auf
der Papiermaschine nicht in Fadenstreifen, sondern in breite Stoffbahnstreifen vorgenommen
und erst auf der zweiten Stufe des Ver-
fahrens die Teilung dieser Stoffbahnstreifen in die Fadenstreifen auf selbständigen Maschinen
durchgeführt.
Der Nachteil der genannten bekannten Verfahren besteht darin, daß dabei die Arbeitsgeschwindigkeit
der Papiermaschine in Abhängigkeit bleibt von dem eigentlichen Spinnvorgang, und zwar derart, daß die Siebgeschwindigkeit nur
so weit gesteigert werden kann, als die Teilung
ίο der vollen Papierbahnbreite in die zum unmittelbaren
Verspinnen geeigneten, also schmalen Fadenstreifen noch mit der erforderlichen
Genauigkeit erreicht werden kann. Diese Grenzgeschwindigkeit liegt aber beträchtlich
unter der bei der Papiermaschine für die Herstellung der Papierbahn überhaupt zulässigen
Geschwindigkeit; so daß eine volle Ausnutzung der Leistungsfähigkeit der Papiermaschine verhindert
ist, was eine Erzeugungsbeschränkung und daher eine Erhöhung der Herstellungskosten
bedeutet.
Bei Anwendung von Streifensieben kann nicht die volle Siebbreite ausgenutzt werden,
und außerdem ist, weil in diesem Falle nur Rundsiebe anwendbar sind, die Arbeitsgeschwindigkeit
überhaupt einer Langsiebmaschine gegenüber eine sehr geringe.
Nach der zweiten Klasse der bekannten Verfahren, die vom fertigen Papier ausgeht,
wie denen von Claviez, Jagenberg, Hellberg usw., kann zwar die volle Geschwindigkeit
der Papierbahn ausgenutzt werden; der Nachteil dieser Methoden liegt jedoch in der
damit verbundenen Vergrößerung der Herstellungskosten. Das als Rohgut dienende fertige
Papier mußte bei seiner Herstellung erst einer Trocknung unterworfen werden, während seine
weitere Verarbeitung zu Garn wieder mehrfache Anfeuchtung verlangt. Es ist einmal
klar, daß die Herstellung fertigen Papiers teurer sein muß als die einer feuchten Papierbahn
(Stoffbahnstreifen), die, wie es die Verarbeitung zu Garn erfordert, noch etwa 40 Prozent
Feuchtigkeit enthält; dann verursacht aber auch das vorherige Trocknen bei nachträglich
wieder unbedingt notwendigem Anfeuchten nutzlosen und im neuen Verfahren vermiedenen Verbrauch und Ersparung von
Arbeit und Kosten. Die bekannten Verfahren kennen daher weder das Zwischen erzeugnis
der breiten Stoffbahnstreifen noch die die Herstellung verbilligende Dreiteilung.
Das neue Verfahren benutzt in seinem ersten Teil als Ausgangsgut den in Flüssigkeiten aufgeschwemmten
Stoff, aus welchem auf bekannte Weise eine Stoffbahn gebildet und auf dem Flachsiebe je nach dessen Breite durch
bekannte Vorrichtungen in eine Anzahl, z. B. zwei, drei oder vier Streifen geteilt wird. Diese
Streifen, die sogenannten Stoffbahnstreifen, kommen nicht trocken, sondern in spinnfeuchtem
Zustande, d. h. mit dem bekannten Wassergehalt von etwa 40 Prozent von der Maschine und werden in Rollen, sogenannte
Stoffbahn streifenrollen, aufgewickelt. Es ist einleuchtend, daß bei der Herstellung der
Stoffbahnstreifen die Maschine mit jeder beliebigen, auch der größten zulässigen Geschwindigkeit
laufen kann, und daß die Siebbreite voll zur Ausnutzung kommt.
Im zweiten Teile des neuen Verfahrens werden die spinnfeuchten Stoffbahnstreifen auf
selbständigen Maschinen durch geeignete Vorrichtungen in einzelne, den Garnnummern entsprechend
schmal gehaltene Fadenstreifen geteilt, d. h. in Stoffstreifen, deren jeder nur
einen Faden ergibt. Diese Teilung kann mit großer Genauigkeit geschehen, so daß eine
außerordentlich große Gleichmäßigkeit der Garnstärke gewährleistet ist. Die abgeteilten
Fadenstreifen werden darauf entweder unmittelbar nach der unten erläuterten dritten
Teilarbeit behandelt oder vorher einer Nitschelung unterworfen. Sie erhalten durch letztere
eine Vofrundung, die ihrerseits wieder eine schöne gleichmäßige Rundung des aus dem
späteren Spinnvorgang hervorgehenden Fadens verbürgt. Es wird durch das Nitscheln also
ein Vorgarn erhalten.
Im dritten Teil des neuen Verfahrens geschieht das Verspinnen der Fadenstreifen oder
des Vorgarns auf Maschinen bekannter Bauart, besonders zweckmäßig auf solchen, die
imstande sind, Kötzer in Schlauchform zu erzeugen, die sich von innen heraus abziehen
lassen. Dabei bleibt die Feuchtigkeit in den Kötzern erhalten, und es ist nicht nötig, für
das Verweben, sofern dieses nur in nicht zu ferner Zeit erfolgt, sie durch Anfeuchten
wieder geschmeidig zu machen. Es entfällt daher das bei anderen Verfahren notwendige,
umständliche und teuere Trocknen der gesponnenen Fäden, um sie durch Umspulen in
die für das Verweben geeignete Kötzerform zu bringen.
Die Dreiteilung des Arbeitsverfahrens gestattet die volle Ausnutzung der Arbeitsgeschwindigkeit
und Arbeitsbreite der jeweiligen Arbeitsmaschinen und gewährleistet dadurch
eine gute Ertragsfähigkeit der Anlage. Die Bedienung hat nur sehr einfache Handgriffe
zu machen und kann deshalb ihre Aufmerksamkeit auf einen großen Arbeitsbereich ausdehnen.
Störungen, welche an der einen Maschine entstehen, beeinträchtigen die Herstellung
nicht, wenn für genügenden Vorrat an Zwischenerzeugnissen gesorgt ist.
Für den Fall, daß das Vorgarn selbst für wisse Zwecke zur Verwendung kommt, kann
das Verfahren auch dahin abgeändert werden, daß der dritte Teil des Verfahrens in Wegfall
kommt oder daß sich an den zweiten Teil
eine weitere Bearbeitung des Vorgarnes anschließt,
daß dasselbe z. B. noch doubliert oder mehrfach zusammengedreht wird.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur Herstellung von Garnen, insbesondere Papierstoffgarnen, aus kurzen Fasern, wie Zellulose, Holzstoff, Papierstoff, Asbest und ähnlichen Stoffen, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Papiermaschine zunächst eine Anzahl, z. B. zwei oder vier noch feuchte Vließbahnen hergestellt, diese Bahnen alsdann auf selbständigen Maschinen in Stoff streif en geteilt und diese Streifen schließlich auf üblichen Spinnmaschinen zu Fäden verarbeitet werden.
Publications (1)
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