DE78682C - Trockenanlage - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bei der durch Patent Nr. 77758 geschützten Trockeneinrichtung befinden sich die Heizkörper mit dem Trockengut in einem und demselben Raum. Durch eingehende Versuche ist nun festgestellt, daß man die Trocknung ganz wesentlich steigern kann, wenn die Luft gezwungen wird, in einem beständigen Kreislauf von den Heizkörpern zu dem Trockengut und von diesem wieder zurück zu den Heizkörpern zu fliefsen; die Wärmeabgabe der Heizkörper an das Trockengut wird hierdurch wesentlich erleichtert, indem die von den Heizkörpern erwärmte Luft sofort zu dem Trockengut fließt, hier ihre Wärme abgiebt und dann wieder zu den Heizkörpern zurückfließt, um von denselben aufs Neue erwärmt zu werden. Um einen derartigen Kreislauf der Luft herbeizuführen, sind nach der vorliegenden Erfindung Heizkörper und Trockenraum getrennt von einander angeordnet. Die Trennungswand ist mit Oeffnungen versehen, durch welche mittelst Ventilatoren oder auf sonst geeignete Weise Luft in einem beständigen Kreislauf hindurchgetrieben wird, während gleichzeitig unter dem Einfluß der am Ende der Condensationsleitung wirkenden saugenden Kraft eine allmälige Vorwärtsbewegung der Luft vom kalten nach dem heifsen Ende hin stattfindet, so daß die einzelnen Luftpartikelchen in sehr kurzen spiralförmigen Windungen von dem kalten nach dem heifsen Ende der Trockeneinrichtung wandern, .wobei sie abwechselnd erhitzt werden und ihre Wärme an das Trockengut abgeben. Die Wärme wird auf diese Weise in dergünstigsten Weise ausgenutzt.

Auf der Zeichnung ist eine derartige Anlage in, Fig. ι im verticalen Längsschnitt dargestellt. Fig. 2 zeigt die Anlage im Grundriß und Fig. 3 im verticalen Querschnitt.

Der Trockenkanal A ist seiner ganzen Länge nach durch eine Scheidewand χ in zwei Theile getheilt, in deren einem die Heizkörper untergebracht sind, während der andere Theil den Trockenraum bildet. Der für die Heizkörper bestimmte Raum ist ferner zweckmäßig durch Zwischenwände α in einzelne Abtheilungen A¹A²A³A* getheilt. Diesen Scheidewänden entsprechend können auch in dem Trockenraum Zwischenwände a\ Fig. 2, angeordnet sein, welche mit .dem Trockengut durch den Kanal befördert werden.

Der Raum für das Trockengut ist nach oben abgeschlossen,. wobei für jede der Abtheilungen A¹ bis A"' ein Ventilator ρ angeordnet ist, welcher die erwärmte Luft aus der betreffenden Abtheilung durch das Trockengut schickt.

Nachdem die Luft das Trockengut durchdrungen und ihre Wärme an dasselbe abgegeben hat, gelangt sie durch Oeffnungen q wieder in die Heizkammer zurück, wo sie wieder erwärmt wird. Die Luft beschreibt also in den einzelnen, durch die Querwände gebildeten Abtheilungen einen beständigen Kreislauf von den Heizkörpern zu dem Trockengut und von diesem wieder zu den Heiz körpern. Da nun durch die am kalten Ende

Claims (3)

der Vorrichtung angebrachten Oeffnungen / ein sehr langsamer geregelter Luftstrom den ganzen Trockenkanal von dem kalten nach dem heifsen Ende durchzieht, so ergiebt sich, dafs die Luft in sehr kurzen Schraubenwindungen durch den Trockenkanal befördert wird, so dafs die Wärmeabgabe eine möglichst vollständige wird. Anstatt die Trennung der einzelnen Abtheilungen durch Scheidewände herbeizuführen, kann man die Abtheilungen auch räumlich getrennt von einander anordnen, wobei die Verbindung derselben durch entsprechende Kanäle hergestellt wird. Die einzelnen Räume können auch, anstatt neben einander, über einander angeordnet werden. Eine derartige Einrichtung, welche besonders zum Trocknen pulverförmiger oder körniger oder zum Eindampfen flüssiger Substanzen bestimmt ist, ist in Fig. 4, 5 und 6 im Längs- und Querschnitt dargestellt, und zwar zeigt Fig. 4 einen Schnitt durch die Heizkammern, Fig. 6 einen Schnitt durch die Trockenkammern. Bei dieser Einrichtung sind über einander vier Abtheilungen A 1A^A3 A* angeordnet, von denen jede durch eine Längswand in zwei Räume getheilt ist, von denen der eine für die Heizvorrichtung, der andere für das Trockengut bestimmt ist. In jeder Scheidewand . ist ein Ventilator ρ angebracht, welcher die Luft aus dem Heizraum in den Trockenraum treibt, worauf sie durch einen Kanal q in den Heizraum zurückkehrt. In der untersten Abtheilung ist die Feuerung e angeordnet, deren Gase in vielen Windungen den Raum durchziehen und dann nach aufsen geführt werden. Der entstehende Brüden wird durch das Rohr g abgesaugt und dann durch die Rohrleitung^/ durch alle Heizräume hindurchgeführt. In jedem Trockenraum befindet sich eine Schneckentrommel zur Aufnahme und zum Weiterführen des Trockengutes bezw. der einzudampfenden Flüssigkeit. Das Trockengut bezw. die Flüssigkeit gelangt durch den Trichter d in die oberste Trommel f4, wird in dieser entlang geführt und fällt durch die Oeffnung q1 in die darunter liegende Trommel i3. Auf diese Weise wird das Trockengut durch sämmtliche Trockenkammern hindurchgeführt, bis es durch die Oeffnung dl die Vorrichtung verläfst, und es findet eine äufserst intensive Ausnutzung der aufgewendeten Wärme statt. Das Eindampfen von Flüssigkeiten geht in der vorliegenden Trockeneinrichtung in wesentlich anderer Weise vor sich als in den bekannten Apparaten, bei welchen der aus einem Verdampfgefäfs abgesaugte Dampf zum Heizen eines zweiten Verdampfgefäfses benutzt wird. Während bei diesen die Heizkörper völlig von der zu verdampfenden Flüssigkeit umgeben sind, so dafs die Wärme unmittelbar an die Flüssigkeit abgegeben wird, geben bei der vorliegenden Einrichtung die von den Abdampfen erhitzten Condensationsrohre ihre Wärme an die sie umgebende Luft ab, welche dann mit der einzudampfenden Flüssigkeit in innige Berührung gebracht wird. Die Flüssigkeit wird entweder continuirlich oder periodisch fortbewegt, um so allmälig von dem kältesten Theil des Apparates zu dem wärmsten zu gelangen, wobei durch den beständigen Kreislauf der Luft die Verdampfung wesentlich beschleuigt wird. In Fig. 7 und 8 ist eine Vorrichtung dargestellt, bei welcher das Trockengut feststeht, während die Trockenvorrichtung selbst bewegt wird. Die Vorrichtung, besteht in diesem Falle aas einer kreisförmigen, auf Schienen laufenden Kammer, die durch eine concentrische Scheidewand in eine innere und eine äufsere Abtheilung getheilt ist. Durch radiale Scheidewände sind dann wieder einzelne Kammern hergestellt, in denen durch die Ventilatoren ρ ein beständiger Kreislauf der Luft aus dem Heizraum in den Trockenraum und wieder zurück stattfindet. Das Trockengut ist ebenfalls kreisförmig angeordnet, so dafs bei der langsamen Drehung der Trockenvorrichtung die heifseste Stelle derselben langsam über jeden Theil des Trockengutes hinweggeführt wird. Pateντ-Ansprüche:

1. Eine Ausführungsform der Trockenanlage nach Patent Nr. 77758, bei der derTrockenraum durch eine Längswand in zwei Räume zerlegt ist, von denen der eine die Heizkörper, der andere das Trockengut aufnimmt, und die mit einander derart verbunden sind, dafs die Trockenluft einen zur Längsachse der Anlage senkrechten' Kreislauf ausführen kann.

2. Eine Ausführungsform der Trockenanlage nach Anspruch 1., bei der Heizraum und Trockenraum in hinter oder über einander liegende Abtheilungen getheilt sind, wobei die Scheidewände des Trockenraumes derart beweglich sein können, dafs sie sich mit dem Trockengut fortbewegen.

3. Eine Ausführungsform der Trockenanlage nach Anspruch 1. oder 2., bei der eine kreisförmige Kammer sich über das feststehende Trockengut fortbewegt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.