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Trockenapparat zum Trocknen von Hüten o. dgl. Gegenstand der Erfindung
ist ein Trockenapparat für Hüte und ähnliches Trockengut zum kontinuierlichen Trocknen
mit einer kürzerenTrockendauer, mitgeringeremRaumbedarf, wodurch es möglich wird,
dieTrockeiiapparate direkt am Arbeitsplatz aufzustellen, dadurch gleichzeitig mit
wesentlich gekürzten Transportwegen, ferner mitwesentlich gekürzten Zeiten für das
Ein- und Ausbringen des Trockengutes und finit geringerem Dampfverbrauch gegenüber
den bisher bekannten Trockeneinrichtungen. Hüte müssen auf der Form getrocknet werden,
stellen somit ein sperriges Gut dar. Die auch in der Hutfabrikation verwendeten
Mehrkammertrockner mit stufenweiser Erwärmung benötigen viel zuviel Raure im Verhältnis
zu der geringen Aufnahmefähigkeit für das Trockengut. Es ergeben sich bei diesen
unverhältnismäßig große Abkühlungsflächen und somit Wärmeverluste. Das Ein- und
Ausbringen ist schwierig und zeitraubend, für kontinuierliche Beschickung und Entleerung
sind sie nicht geeignet.
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Bei diesen Trockenanlagen wird `die Trockenluft mittels Ventilator
stets in gleicher Richtung durch die nebeneinander angeordneten verschiedenen Kammern
gedrückt. Es wird nur der Eintritt der Trockenluft planmäßig gewechselt (stufenweises
Trocknen in abwechselnd hintereinandergeschalteten Heiz- und Trockenkammern).
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Es hat sich nun gezeigt, daß das Trocknen viel rascher vor sich geht,
wenn die Trockenluft abwechselnd in verschiedener Richtung, besonders in entgegengesetzter,
durch das Trockengut hindurchgeführt wird. Für Textilgut sind auch solche Apparate
bekanntgeworden,'jedoch sind hierzu stets mindestens zwei nebeneinanderliegende
Kammern erforderlich, was in vielen Fällen, besonders wenn die Apparate in dem Arbeitsraum
selbst aufgestellt werden müssen, nicht durchführbar ist. Einen weitergehenden Schritt
zeigt ein Apparat, durch den die Trockenluft sogar in vierfacher Richtung durchgeleitet
wird. Auch hierzu sind aber mehrere Kammern erforderlich. Zu beachten ist jedoch,
daß dieser Apparat ohne Erwärmung der Trockenluft arbeitet. Damit aber scheidet
er nach dem heutigen Stande der Technik aus der Reihe der leistungsfähigen Trockenapparate
aus. Die bei nicht erwärmter Luft nur in geringem Maße vorhandene Fähigkeit, Feuchtigkeit
aufzunehmen, kann auch nicht durch öfteres Wechseln der Durchströmrichtung aufgewogen
werden.
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Beider vielen Sorgfalt, die auf die thermodynamisch richtige Durchbildung
vonTrockenapparaten für verschiedenes Trockengut verwendet worden ist, wurde die
doch ebenfalls sehr wichtige konstruktive Durchbildung, besonders auch hinsichtlich
der Beschickungsvorrichtung, vielfach vernachlässigt. So sind z. B. raumsparende
Vorrichtungen wohl zum Trocknen bei einer offenen Wärmequelle bekannt,
in
den Zusammenhang mit einem neuzeitlichen Trockenapparat, entsprechend den heutigen
Anforderungen eines Fabrikbetriebes, sind sie jedoch bisher nicht gebracht worden.
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Der vorliegende Trockenapparat für Hüte ist sowohl für kleinere wie
für Großbetriebe verwendbar. Im ersten Fall wird er durch Einbau eines Heizkörpers
und eines Lüfters mit umsteuerbarer Drehrichtung als selbständiges Aggregat ausgebildet,
im zweiten Falle mit Anschlußstutzen für Warm- und Abluft und einer Umsteuervorrichtung
für wechselnde Durchstromrichtung. Es können auf diese Weise eine ganze Reihe solcher
Apparate mit beliebigen Abständen'untereinander in einem oder mehreren Räumen aufgestellt
und von einem zentralen Luftheizaggregat mit Warmluft beliefert werden. Der Luftein-
und -austritt ist wechselweise oben oder unten im Apparat. Seine Hauptausdehnung
liegt in der Senkrechten, also in der gleichen Richtung wie die Luftströmung. Mit
Umkehrung derselben werden somit zwei Trocknungszonen erhalten, bläst die Lüft von
oben nach unten, so wird unten vorgetrocknet, oben nachgetrocknet; bläst die Luft
von unten nach oben, so ist das Umgekehrte der Fall. Es könnte vermutet werden,
daß die Anordnung einer bekannten Vorrichtung dem Gegenstand der Erfindung ähnlich
ist. Sie ist es jedoch nur hinsichtlich der Umkehrbarkeit der Luftdurchströmung,
und bei einer anderen bekannten Vorrichtung findet sich nur ein Drehschieber für
die Umschaltung. Weicht die vorliegende Erfindung schon im Prinzip des Apparateaufbaus
von den bekannten ab, so noch sehr viel mehr in der Einrichtung. Die Führung und
der Wechsel des Luftstroms ist hier konstruktiv mit der Beschickung gelöst mit dem
Ergebnis, daß auf kleinem Raum und besonders auf kleiner Grundfläche eine Höchstmenge
an sperrigem Trockengut bestens -untergebracht und in kürzester Zeit getrocknet
wird. In dem mit zwei schmalen Türen, die senkrecht übereinander angeordnet sind,
ausgerüstetenTrockenraum ist als Neuheit eine mit Winkeleisenpaaren spiralförmig
besetzte, drehbare Aufnahmevorrichtung eingebaut, die eine vollständige Ausnutzung
der ringförmigen Trockenkammer ermöglicht, wobei das Beschicken und Entleeren infolge
des bequemen Vorbeibewegens der Beschickungsvorrichtung an den beiden Türen, die
auf diese Weise den ganzen Schrank öffnen, besonders rasch vor sich geht. Die bei
quadratischem Grundriß anfallenden Ecken des Trockenraumes, welche von der drehbarere
Beschickungsvorrichtung nicht ausgefüllt werden und deshalb ungenützte Räume wären,
werden durch Leitbleche abgetrennt und dienen für die Umführung der Trockenluft,
je nach der Luftströmungsrichtung für die Zu- oder Abluft. Die Konstruktion von
Trockenapparat mit Beschickungsvörrichtung greift mit dem Trocknungsprozeß ineinander.
Dadurch entsteht bei wechselnder Beschickung der beiden übereinanderliegenden Raumhälften
und entsprechender Einstellung der Luftstrornrichtung auf einfachste Weise der kontinuierliche
Betrieb.
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An Hand der Abbildungen wird der Apparat wie folgt beschrieben: Abb.
r zeigt die Vorderansicht mit den beiden senkrecht übereinander angeordneten Türen
z und der nur gestrichelt angedeuteten Umschaltvorrichtung im obersten Teil. Abb.
2 ist der Längsschnitt durch den Schrank und die Umschaltvorrichtung und zeigt die
Beschickungsvorrichtung in der Ansicht. Der doppelwandige Schrank a mit den beiden
Türen umschließt den Trokkenraum n einschließlich Umschaltvorrichtung und Umführungskanälen.
.Letztere sind durch den Boden w und die beiden paarweise angeordneten Kanäle
l und k bzw. deren Leitbleche von dem eigentlichen Trockenraum getrennt
(Abb. 4.). Die trockene Warmluft, die von einem Lufterhitzer außerhalb geliefert
wird, tritt durch den Drehschieber e in den Schrank ein, und zwar entweder in der
Richtung, wie Abb. 2 zeigt, also in den Raum d, und von dort in die beiden Urnführungskanäle
Z. Aus diesen tritt die Luft durch die Öffnungen m unten in den eigentlichen Trokkenraum
n ein, umstreicht das Trockengut. von unten nach oben, um dann als feuchte Luft
durch die Öffnung b in der Decke w in den Raum b und von .dort in
den Drehschieber f zu gelangen. Teilweise wird sie dann durch den Ventilator des
Lufterhitzers der frischen trockenen Luft beigemischt, der andere Teil wird ins
Freie ausgestoßen. Wird der Schiebere um r8o° gedreht und damit zugleich der reit
ihm durch die Kettenräder g und die Kette h zwangsläufig verbundene Schieber f ebenso
(Abb. 3), dann tritt die trockene Warmluft in den Raum b und von dort direkt von
oben in den Raum et, um ihn unten durch die Öffnungen i und die Kanäle
k
zu verlassen. Durch Raum c wird sie in den Auslaßschieber f gedrückt. Die
Beschickungsvorrichtung besteht aus der in p und q drehbar gelagerten Welle o und
den auf ihr paarweise befestigten Schienen r. Diese sind, wie Abb.2 und q. erkennen
lassen, so gegeneinander versetzt, daß ihre Enden eine doppelte Spirale beschreiben.
Die einzelnen Schienenpaare ermöglichen infolge des zwischen zwei Schienen vorhandenen
Zwischenraumes sowohl ein Einhängen wie Aufsetzen der zu trocknenden Formen. Form
s z. B. ist eingehängt, Form u mit Unterlage v ist aufgesetzt.
Abb.3
zeigt einen Schnitt waagerecht durch den Raum d, b und c sowie durch die
Drehschieber e und f.
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Die beiden Drehschieber mit den Räumen b, r und d können ebensogut
auch unterhalb des eigentlichen Trockenraumes za eingebaut werden. Ihre Lage wird
durch die Stellung des Lufterhitzers und die Führung der Warmluftkanäle bestimmt.