DE76722C - Voltametrischer Strommesser - Google Patents
Voltametrischer StrommesserInfo
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- G01R—MEASURING ELECTRIC VARIABLES; MEASURING MAGNETIC VARIABLES
- G01R22/00—Arrangements for measuring time integral of electric power or current, e.g. electricity meters
- G01R22/02—Arrangements for measuring time integral of electric power or current, e.g. electricity meters by electrolytic methods
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 21: Elektrische Apparate.
BERNHARD MUNSBERG in BERLIN. Voltametrischer Strommesser.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 2. Februar 1894 ab.
Der den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildende Strommesser beruht auf der
elektrolytischen Wirkung des Stromes und mifst die verbrauchte Elektricitätsmenge durch
die Menge des an der Kathode aus einer metallischen Lösung ausgeschiedenen Metalls. Der
Betrag des letzteren wird hierbei aus dessen Volumen bestimmt und zu dem Zwecke als
Elektrolyt eine Lösung des in gewöhnlichem Zustande flüssigen. Quecksilbers bezw. eines
Salzes desselben verwendet.
Auf beiliegender Zeichnung ist:
Fig. ι die schematische Anordnung des elektrischen
Arbeitsmessers für gleichgerichtete,
Fig. 2 für Wechselströme, während
Fig. 3 eine Ausgleichvorrichtung für Temperatureinflüsse darstellt.
In dem Gefäfs A aus Glas, Porcellan u. s. w. ist die Quecksilberlösung (Quecksilbernitrat) B
enthalten und in letzerer die Platinkathode c von kegelförmiger bezw. trichterförmiger Gestalt
aufgehängt; Oeffhungen in dem Mantel derselben ermöglichen eine freie Strömung
der Flüssigkeit. Die Anode wird gebildet durch auf dem Boden des Gefäfses befindliches
metallisches Quecksilber F, welches mit der Klemme G in Verbindung steht.
Letztere ist durch den Draht H an die Leitungsklemme / angeschlossen, während der Draht H1
von der die Kathode C tragenden Klemme D zur Leitungsklemme P führt. Zwischen beiden
Klemmen II1 ist der Widerstand R eingeschaltet.
Der bei / eintretende Strom geht einestheils durch den Widerstand R, anderentheils
durch die Drähte H H1 und die elektrolytische Flüssigkeit nach der Klemme I1 und
lagert hierbei durch Zersetzung das Quecksilber auf der Oberfläche der Kathode C ab.
Das Quecksilber sammelt sich infolge der konischen Form dieser Kathode an der untersten
Spitze derselben und tropft von letzterer durch den Trichter L in das durch den Stutzen /
wasserdicht geführte Rohr K. Gleichzeitig wird aber auch eine gleiche Menge der Quecksilberanode
F in der Flüssigkeit jB aufgelöst, so dafs die Stärke der Lösung unverändert
beibehalten wird.
Das Rohr K ist mit einer der zwischen den Klemmen II1 durchfliefsenden Elektricitätsmenge
entsprechenden Theilungversehen, welche ein directes Ablesen der verbrauchten Strommenge
in beliebigem Mafse ermöglicht.
Es kann neben dem Rohre K ein zweites bei O abzweigendes, ebenfalls mit Theilung
versehenes Ueberfallrohr K1 angebracht werden,
in welches das Quecksilber nach Füllung des Rohres K Uberfliefst.
Zum Messen von Wechselströmen dient die in Fig. 2 abgebildete Anordnung, welche die
vorbeschriebene Einrichtung in doppelter Zahl besitzt. Aufsdem ist eine Vorrichtung angebracht,
welche den Strom nur in einer Richtung durch jeden der Mefsapparate treten läfst
bezw. beim Wechsel der Stromrichtung, die Zuleitung zu dem betreffenden Apparat unterbricht.
Dies wird durch die Einwirkung der in die Spulen der Widerstände R R1 gesteckten
Kerne α α l auf eine zwischen gleichnamigen
Polen der Magnete c c1 drehbare polarisirte Zunge b erreicht, welche an dem freien Ende
die Scheibe d aus mit Piatina überzogenem Metall oder Kohle trägt. Dieselbe spielt zwi-
sehen zwei durch die Stellschrauben g g·1 gehaltenen,
aus Kohle gefertigten Hohlkugelhälften
e e\ welche mit gekörnter Kohle ff1
gefüllt sind und durch nachgiebige Lederstückchen oder Häutchen h h1 abgeschlossen
sind, um ein Herausfallen der Kohle zu verhüten.
Gesetzt, es käme ein Ström in der Richtung von I nach 71, so nimmt derselbe zum Theil
seinen Weg durch die Widerstände R R1, zum Theil nach der Zunge b. Die Wickelung der
ersteren ist derart, dafs die Zunge b vom Kerne a angezogen, vom Kerne al hingegen abgestofsen
wird und durch die Platte d die Kohlenkörner/ in der Hohlkugelhälfte e zusammendrückt. Der
Zweigstrom geht daher von der Zunge b über den Draht H,: die Klemme G, durch das Gefäfs A,
lagert das Quecksilber an der Elektrode C ab und geht dann durch die Drähte H"2 H% zur
Klemme P. Bei umgekehrter Stromrichtung läuft der Strom durch die Spiralen R1 R, zieht
hierbei die Zunge b gegen den Kern al und
bewirkt ein Zusammendrücken der in der Hohlkugelhälfte e1 enthaltenen Kohlenkörner/1,
so dafs nunmehr der Strom nach der Zunge b seinen Weg durch die Drähte H3H1 und das
Gefäfs A1 nimmt, dessen zugehörige Theile mit denselben Buchstaben wie die Gefäfse A,
jedoch mit dem Index ι versehen, bezeichnet sind.
Wie ersichtlich, zweigt sich ein kleiner Theil des die Kohlenkörner der einen Seite zusammendrückenden
Stromes durch die gelockerten Kohlenkörner auch nach der anderen Seite ab, wo derselbe auf das durchflossene Gefäfs eine
neutralisirende Wirkung ausübt. Dieselbe bleibt jedoch ohne nennenswerthen Einflufs auf die
Ablesung.
Der vorliegende Strommesser besitzt den Vorzug, dafs derselbe jederzeit mit Leichtigkeit
auf Null bezw. in die Anfangslage gebracht werden-kann;
man hat nur nöthig, die Vorrichtung umzukehren und das Quecksilber der Röhre K wieder zurück in das Gefäfs A
fliefsen zu lassen.
Um eine Beeinflussung der Abscheidung des Metalls infolge Temperaturveränderung und
durch die infolge dessen bewirkte Veränderung der Leitungsfähigkeit der elektrolytischen Flüssigkeit,
und damit eine falsche Registrirung der verbrauchten Elektricitätsmenge zu verhüten,- ist
die in Fig. 3 veranschaulichte Einrichtung getroffen.
Die Kathode c ist nicht wie vorhin fest, sondern an dem um ρ drehbaren und durch
das Gegengewicht W ausgewuchteten Hebel m in der Höhe verstellbar aufgehängt.
Ein auf der Quecksilbersäule M befindlicher Schwimmer JV greift mittelst der Stange η an
dem Gelenk ρ des Hebels m an und hebt
bei Temperaturerhöhungen die Kathode an, so dafs die durch die Temperaturerhöhung herbeigeführte
Verminderung des Leitungswiderstandes durch die Verlängerung der zwischen den
Elektroden befindlichen Flüssigkeitssäule ausgeglichen wird. .
Statt in der umgebenden Luft, kann man die Quecksilbersäule M sammt dem Schwimmer N
auch in der Flüssigkeit des Gefäfses A unterbringen.
Claims (2)
1. Ein voitametrischer Strommesser, bei welchem als Anode metallisches Quecksilber F
verwendet wird, dadurch gekennzeichnet, dafs das aus einer Quecksilbersälzlösung an
der trichterförmigen Kathode c ausgeschiedene Quecksilber von dieser Kathode in
ein mit Theilung versehenes Rohr K tropft, so dafs die Strommessung nach dem Volumen
des niedergeschlagenen Quecksilbers erfolgen kann, während die Einstellung des Strommessers in die Anfangslage durch
Zurückfliefsenlassen des Quecksilbers aus dem Rohre K nach der Anode F bewirkt
wird.
2. Behufs Verwendung des durch Anspruch 1. gekennzeichneten Strommessers für Wechselströme
ein Umschalter, bestehend aus einer zwischen zwei Hohlkugelhälften e e1 schwebenden
Scheibe (d), welche an der zwischen den gleichnamigen Magnetpolen C C1
hängenden polarisirten Zunge b befestigt ist und unter Vermittelung der Elektromagnete
α α1 in Schwingungen versetzt wird, so dafs hierbei abwechselnd die in den Hohlkugelhälften
e e1 enthaltene gekörnte Kohle ff1
zusammengedrückt und dadurch der an die Zunge b angeschlossene Strom entweder
durch das Gefäfs A oder das Gefäfs A\ geleitet wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE76722T | 1894-02-02 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE76722C true DE76722C (de) | 1894-08-09 |
Family
ID=33426450
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE189476722D Expired DE76722C (de) | 1894-02-02 | 1894-02-02 | Voltametrischer Strommesser |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE76722C (de) |
-
1894
- 1894-02-02 DE DE189476722D patent/DE76722C/de not_active Expired
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