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Wasserstandsanzeiger. Die Erfindung bezieht sich auf Wasserstandsanzeiger
mit Speiserufer für Dampfkessel. Der Erfindungsgegenstand kann als Wasserstandsanzeiger
an und für sich dienen; er kann aber auch eine Schalteinrichtung für die In- oder
Außerbetriebsetzung von Pumpen oder Ventilen beeinflussen, um das Wasser auf einem
vorher festgelegten Stand zu erhalten.
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Im besonderen bezieht sich die Erfindung auf einenWasserstandsanzeiger
mit einem die Anzeigevorrichtung durch einen Waagebalken beeinflussenden Behälter,
.der durch gebogene Rohre mit den Dampf- und Wasserräumen des Kessels verbunden
ist. Die Erfindung besteht darin, daß die Schenkel der U-förmig gebogenen Rohre
so angeordnet sind, daß die Ausdehnung oder Zusammenziehung der Rohre, welche durch
die wechselnden Temperaturverhältnisse in den Rohren entsteht, ohne Einfluß auf
den Anzeige- oder Schaltapparat bleibt. Ein weiteres Merkmal .der Erfindung besteht
in der besonderen Art der Einwirkung des Waagebalkens auf die An- und Abstellung
eines Signals oder der Speisung. -Die Erfindung ist in den beiliegenden Zeichnungen
dargestellt, und zwar -neigen: Abb. i den schematischen vorderen Aufriß einer Ausführungsart
des Wasserstandsanzeigers mit Speiserufer, wobei die Vorderseite des Gehäuses und
die Anzeigeskala entfernt sind, Abb. a einen Schnitt nach der Linie X-Y der Abb.
i, Abb. 3 einen Schnitt nach der Linie E-0 der Abb. i.
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Ein an beiden Enden geschlossener Behälter F ist mittels Schneiden
in Gliedern F' aufgehängt, die ihrerseits auf Schneiden in einem gabelförmigen Balken
B gelagert sind. Dieser gabelförmige Balken B ist in X ebenfalls auf
Schneiden gelagert, die im Gehäuse C befestigt sind. Am oberen und unteren Ende
des Behälters F sind biegsame [)-Rohre U angeschlossen, die mit den Dampf- und Wasserräumen
des Kessels Verbindung haben.
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Das Gewicht des Behälters F wird ausgeglichen durch ein einstellbares
Gegengewicht W, welches auf dem Balken B festgestellt werden kann.
Der Balken Bist durch ein Glied L mit dem Zeiger P verbunden, der
bei X' drehbar ist. Das Gewicht W ist so eingestellt, daß der Balken B wagerecht
liegt, wenn der Behälter F halb mit Wasser gefüllt ist. Die Länge des Gliedes L
ist so eingestellt,
(laß unter diesen Verhältnissen der Zeiger P
sich ebenfalls in wagerechter Lage befindet und anzeigt, daß das Wasser seinen normalen
Stand hat. Da die (-Rohre L' mit den Dampf-und Wasserräumen des Kessels verbunden
sind, so steigt (las Wasser auch im Behälter F, wenn es im Kessel steigt. Die Erhöhung
des Wassergewichts im Behälter verursacht, claß der Behälter nach unten geht, welche
Bewegung durch die Biegsamkeit der (-Rohre ermöglicht wird. Die Abwärtsbewegung
des Behälters bringt das Gegengewicht ff' zum Steigen; der lange Arm des Balkens
B, der durch (las Glied I_ mit dem, Zeiger P verbunden ist, steigt ebenfalls, so
.daß das hierdurch hervorgerufene Steigen des Zeigers P ein Steigen des Wasserstandes
anzeigt. Sobald der Wasserstand im Kessel fällt, zeigt sich der umgekehrte Vorgang.
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Der Anzeiger kann so angefertigt werden, daß er die Schwankungen im
Wasserstand vergrößert darstellt, da die Bewegung des Zeigers P von den Längen der
Hebelarme abhängig ist.
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Ein gebogenes Glas oder eine andere Skala (in der Zeichnung nicht
dargestellt) ist unmittelbar hinter dem Zeiger P befestigt. Die Skala wird zweckmäßig
durch eine in dein Gehäuse befestigte elektrische Lampe beleuchtet, wodurch geringe
Bewegungen des Zeigers aus beträchtlicher Entfernung beobachtet werden können.
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,Die Anordnung eines Speiserufers ohne Rückwirkung auf den Wasserstandsanzeiger
ist ebenfalls in der Abb. i dargestellt. Ein Hebel Ll mit Gewicht TV' ist bei X2
drehbar gelagert. Der untere Teil dieses Hebels bildet einen Daumen Cl. Das Gewicht
WI erteilt dein Hebel die Neigung, sich um den Zapfen X2 zu drehen, wird jedoch
unter normalen Verhältnissen durch einen Ansatz L3 am Hebel L1 festgehalten, der
sich gegen .den Anschlag B3 legt, welcher an dein Balken B befestigt ist. Die Überplattung
zwischen Ansatz L3 und Anschlag B3 bestimmt den Weg des Balkens B, ohne daß der
Hebel L1 beeinflußt wird. Wenn jedoch das Ende des langen Armes von dem Hebel B
über die vorher fastgelegten Punkte steigt oder fällt infolge .des Steigens oder
Fallens des in dein Behälter F befindlichen Wassers, so wird der Ansatz L3 vom Anschlag
B3 freigegeben, so daß der Hebel L1 sich um den Zapfen X2 drehen kann. Der Daumen
C wird daher gegen die Spindel S der Dampfpfeife .drücken und diese so lange in
Tätigkeit halten, bis der Hebel Ll wieder eingestellt ist, , Uni das Schwanken des
Zeigers besonders hei Schiffskesseln zu vermindern, kann ein Dämpferzylinder Y angebracht
werden, in welchem sich ein beweglicher Kolben Z befindet, der an einem Armn P1
befestigt ist, welcher seinerseits mit dem Zeiger P in Verbin-(lung steht.
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Die Ausdehnung der (-Rohre infolge Schwankungen der Temperatur hat
keinen Einfluß auf die Lage des Behälters F, da die Ausdehnungen der Schenkel sich
ausgleichen.
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Anstatt eine Dampfpfeife zu verwenden, kann der Balken B so angeordnet
werden, daß ein Stronischluß entsteht, wenn 'das freie Ende des langen Armes über
die vorher festgelegten Punkte steigt oder fällt, und dieser Strotnschluß kann in
der Weise verwendet «erden, daß eine Glocke eingeschaltet oder die Speisepumpen
in Betrieb gesetzt oder ausgeschaltet werden.
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In Verbindung mit oller an Stelle des oben beschriebenen Zeigers kann
ein elektrisch gesteuerter Zeiger vorgesehen werden. Z. B. können mit dem Balken
B eine Anzahl fester Kontakte von verschiedener Länge verbunden sein, die in eine
Quecksilberschale eintauchen oller in anderer Weise von dem Balken herabhängen,
wobei jeder Kontakt durch einen Stromkreis mit einer Lampe verbunden ist. Das Quecksilber
steht in Verbindung mit allen S S tromkreisen, so daß, sobald die Kontakte einer
nach dem andern in das Quecksilber eintauchen oder aus diesem heraustreten - je
nachdem der Wasserstand im Kessel steigt oder fällt .-, elektrische Lampen nacheinander
aufleuchten oder verlöschen.