DE43959C

DE43959C - Vorrichtung zum Anzeigen von Temperatur-„Druck" und Wasserstandsänderungen auf Entfernungen

Info

Publication number: DE43959C
Application number: DENDAT43959D
Authority: DE
Original assignee: G. BERT, Oberlehrer am Realgymnasium in Dortmund, Töllnerstr. 10
Anticipated expiration: 1907-05-06

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

KLASSE 74: Signalwesen.

GEORG BERT in DORTMUND.

auf Entfernungen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 6. Mai 1887 ab.

Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung, durch welche es ermöglicht wird, Aenderungen der Temperatur eines Raumes, des in einem Behälter herrschenden Druckes oder im Wasserstande eines Kessels auf einer in gröfserer Entfernung angebrachten Scala zur Anzeige zu bringen.

Fig. ι der beiliegenden Zeichnung zeigt den den wesentlichsten Bestandtheil der Vorrichtung bildenden Zeigerapparat in perspectivischer Darstellung. In Fig. 2 ist eine obere Ansicht der ganzen Vorrichtung, sowie ein Schnitt durch den Zeigerapparat gegeben.

Wie ersichtlich, sind eine Anzahl von Elektromagneten s, welche in der oberen Ansicht mit arabischen Ziffern (o bis 7) bezeichnet sind, in einem Kreise auf einem gemeinschaftlichen Ringe t befestigt. Die oberen Enden der Elektromagnete sind in einem zweiten gemeinschaftlichen Ringe t_} gelagert, durch welchen sie in der richtigen Lage gehalten werden. Innerhalb der Elektromagnete, und zwar im Mittelpunkte des durch dieselben gebildeten Kreises, ist der Zapfen ο leicht drehbar gelagert, an welchem sich eine schwere astatische Nadel m und über derselben ein Zeiger q befindet. Der Apparat ist zwischen der Nadel und dem Zeiger von einer kreisrunden Platte überdeckt, auf welcher eine Scala angebracht ist, deren Theilstriche sich genau oberhalb der Mitte der einzelnen Elektromagnete befinden.

Die mit gleichen Zahlen (0-0, 1-1 u. s. w.) bezeichneten gegenüberliegenden Elektromagnete bilden je ein Paar, welches durch je einen Leitungsdraht in Verbindung steht. Von der einen Hälfte der Elektromagnete, also an je einem Elektromagneten eines Paares, sind die Drähte zu den Contactklemmen o, I bis VII geführt, während die zweite Hälfte der Elektromagnete durch einen Halbring n> aus leitendem Material mit einer gemeinschaftlichen Contactklemme in Verbindung steht. Von der letzteren führt eine Leitung r zu dem positiven Pol C einer Batterie, deren negativer Pol Z zur Erde geleitet ist. Von den Klemmen o, I, II, III, IV, V, VI und VII führen Leitungen e₀ e_x bis e₇ zu dem Raum, dessen Temperatur u. s. w. controlirt werden soll, und sind dort wiederum an Klemmen angeschlossen, die mit Contactplättchen/₀/, bis/₇ in leitender Verbindung stehen. Eine Vorrichtung A passender Art (z. B. ein Metallthermometer, ein durch Schwimmer bewegter Wasserstandszeiger u. s. w.) ist mit einem Zeiger g versehen, welcher sich oberhalb der Contactplättchen / bewegt. Soll die Vorrichtung z. B. zur Anzeige der Temperaturschwankungen in Wohnräumen dienen, so ist dieselbe, wenn, wie gezeichnet, acht Elektromagnetpaare vorhanden sind, vielleicht derart eingerichtet, dafs der Zeiger g bei einer Temperatur von unter i8° C. auf der Contactplatte^, bei 18⁰C. auf/i, bei 19⁰C. auf/₂, bei 2O° C. auf/₃, bei 21⁰ C. auf/₄, bei 22⁰ C. auf/₅, bei 23⁰C. auf/g und bei einer Temperatur von über 23⁰ C. auf der Platte /_Ί ruht. Da nun der Zeiger g Erdleitung besitzt, so wird in jeder Stellung des Zeigers in einem bestimmten Elektromagnetpaare Strom hervor-

gerufen und die Nadel m und somit auch der Zeiger q stellt sich zwischen diesen beiden Elektromagneten ein, wobei Schwankungen der Nadel durch besondere Hemmungsvorrichtungen verhindert werden. Herrschen in dem betreffenden Räume z. B. 2O° C. und liegt somit die Nadel g auf der Contactplatte f₃, so geht Strom von der Batterie B durch Leitung r, Contactring w, Elektromagnetpaar 3, 3, Leitung e₃, Contactplatte /₃ und Nadel g zur Erde. Die Nadel m und der Zeiger q stellen sich zwischen den beiden Elektromagneten 3, 3 ein und die Nadel zeigt auf den mit 18⁰C. bezeichneten Theilstrich der Scala /. Man ist also, wenn z. B. bei einer Centralheizung für jedes Zimmer ein derartiger Apparat angeordnet ist, jederzeit an der Heizstelle im Stande, die Temperatur jedes einzelnen Raumes ablesen und dementsprechend die Züge reguliren zu können.

Behufs Anzeige von Druckschwankungen, Wasserständen u. s. w. gestaltet sich die Anordnung in ganz analoger, nach vorstehendem leicht verständlicher Weise.

Aufser dem Zeiger q können auf dem Zapfen 0 auch noch Maximal- und Minimalzeiger angebracht sein, damit man zugleich eine Angabe der in einem gewissen Zeitraum eingetretenen höchsten und niedrigsten Temperaturen , Drucke, Wasserstände u. s. w. erhält.

Claims

Patent-Ansprüche:

ι . Eine Vorrichtung zum Anzeigen von Temperatur-, Druck- und Wasserstandsänderungen auf Entfernungen, gekennzeichnet durch eine Anzahl im Kreise angeordneter Elektromagnete (o, 1, 2 . . .), von denen die einander gegenüberliegenden mit einander leitend verbunden sind und durch welche eine im Mittelpunkte derselben mit einem Zapfen drehbare astatische Nadel fm) jedesmal zwischen demjenigen Elektromagnetpaare eingestellt wird, welches durch Vermittelung eines Mefsapparates irgend welcher Art Strom erhält.
2. Bei der durch Anspruch 1. gekennzeichneten Vorrichtung die Schaltung der kreisförmig angeordneten Elektromagnete in zwei Gruppen, deren jede ein Glied jedes Elektromagnetpaares enthält und von denen die Elektromagnete der einen Gruppe durch eine gemeinschaftliche Klemme an die Batterie, die der anderen Gruppe jeder für sich an eine im Bereich eines Zeigers liegende Contactplatte in dem zu controlirenden Raum angeschlossen sind.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.