DE764598C - Verfahren zur Herstellung von analgetisch wirksamen Derivaten des 1-Oxyphenyl-3-aminobutans - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von analgetisch wirksamen Derivaten des 1-Oxyphenyl-3-aminobutansInfo
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Description
Es ist bekannt, daß ß- (p-Oxyphenyl') -isopropylamin
und seine Abkömmlinge ausgesprochene Kreislaufwirkungen haben.
Das nächsthöhere homologe Amin, das i-Oxyphenyl-3-aminobutan wurde von Mannich
aus dem p-Oxybenzylaceton über das Oxim durch Reduktion hergestellt (Archiv
für Pharmazie, Bd. 265, [1927], S. 23). Bei dieser Verbindung treten die Kreislauf Wirkungen
zurück. Analgetische Eigenschaften sind bei ihr eben nachweisbar, aber viel zu schwach,
um eine praktische Verwendung zuzulassen.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß Derivate des 1-0-, -p- oder
-m-Oxyphenyl-3-aminobutans der allgemeinen
Formel
HO-C6H4-CH2-CH2-CH-CH3
X-N.-Y
in der X Wasserstoff, Alkyl, Alkenyl, Cycloalkyl, Cycloalkenyl, Aralkyl oder Aralkenyl
und Y Alkyl, Alkenyl, Cycloalkyl, Cycloalkenyl, Aralkyl oder Aralkenyl bedeutet, wie
die bekannte nor-Base keine Kreislauf wirkung, im Gegensatz zu dieser aber ausgezeichnete
analgetische Wirkungen haben. Von
den Alkylabkömmlingen des i-Oxyphenyl-3-aminobutans
hat das Methylderivat starke, das Butylderivat außerordentlich ausgeprägte analgetische Wirkungen, während die anderen
Alkylderivate wesentlich schwächer wirken. Verbindungen mit einem Alkyl mit mehr als
6 Kohlenstoffatomen haben praktisch geringere Bedeutung. Diese Gesetzmäßigkeiten gelten
unabhängig davon, ob die OH-Gruppe des
ίο Benzolkerns in o-, p- oder m-Stellung steht.
Gute analgetische Wirkungen zeigen auch Alkenyl-, Cycloalkyl-, ζ. Β. Cyclopentyl-, Cyclohexyl-,
Cycloalkenyl-, ζ. B. Cyclopentenyl- oder Cyclohexenyl, Aralkyl-, z.B. Benzyl- oder
Aralkenylabkömmlinge. Es kommen für die Verwendung als Analgetica auch solche Verbindungen
in Frage, in denen der Stickstoff der Aminogruppe Glied eines hydrierten Ringes ist, z. B. eines Piperidins oder Pyrrolidins,
die also die Gruppe
X-
aufweisen.
Die Herstellung der neuen Analgetica kann auf verschiedenen Wegen erfolgen. Man kann
das i-Oxyphenyl-3-aminobutan in an sich bekannter
Weise mit Mitteln behandeln, die zur Einführung des gewünschten Kohlenwasserstoffrestes
geeignet sind, z. B. mit Halogeniden der entsprechenden Kohlenwasserstoffe oder mit entsprechenden Aldehyden oder Ketonen,
wobei in diesem Falle die sich bildenden Schiffschen Basen hydriert werden müssen,
oder nach Leuckart-Wallach.
Man kann auch umgekehrt von einem i-Oxyphenyl-3-halogenbutan
ausgehen und dieses mit einem primären oder sekundären Amin umsetzen.
Bei der Herstellung der neuen Verbindungen kann man auch von Oxybenzylaceton ausgehen
und dieses mit einem primären oder sekundären Amin oder Ammoniak umsetzen und die entstehenden Kondensationsprodukte
hydrieren. Bei Anwendung von Ammoniak muß das hierbei erhaltene 1 - Oxyphenyl-3-aminobutan
noch mit Mitteln behandelt werden, die zur Einführung des gewünschten Kohlenwasserstoffrestes
geeignet sind.
Am einfachsten ist die Darstellung der erfindungsgemäßen
Verbindungen aus Oxybenzalaceton durch Umsetzung mit primären oder
sekundären Aminen oder i\.mmoniak. Auch in diesem Falle entstehen Kondensationsprodukte,
deren Kohlenstoff doppelbindung und Kohlenstoff - Stickstoff - Doppelbindung in einem Arbeitsgange, z. B. katalytisch durch
Wasserstoff in Gegenwart von Platin hydriert werden können. Wendet man zur Bildung der
Kondensationsprodukte Ammoniak an, so muß wiederum das entstehende 1 - Oxyphenyl-3-aminobutan
mit Mitteln behandelt werden, die zur Einführung des gewünschten Kohlenwasserstoffrestes
geeignet sind.
Schließlich kann mandieerfindungsgemäßen
Analgetica aus den entsprechenden Azoxyverbindungen herstellen durch Auf spaltung der
verätherten Oxygruppe, z. B. durch Behandlung mit Halogenwasserstoffsäuren, insbesondere
Bromwasserstoffsäure. Ferner erhält man sie durch Verseifung der an Sauerstoff und/oder Stickstoff acylierten Verbindungen.
Beispiele ϊ. ι -o-Oxyphenyl-3-butylamino-butan
8,1 g o-Oxybenzalaceton werden in absolutem
Alkohol gelöst und dazu 3,7 g Butylamin gegeben; dabei färbt sich die gelbe Lösung
weinrot. Nach Zugabe von Platinmohr wird in Wasserstoffatmosphäre bei normalem Druck geschüttelt. Es werden 2200 ecm
(Theorie 2,5 1) aufgenommen. Xach Trennung vom Katalysator wird die Lösung mit HCl
angesäuert und zur Trockne verdampft. Der Rückstand ist teils kristallinisch, teils ölig.
Die Kristalle werden abgenutscht und dann go
aus Aceton unter Zusatz von sehr wenig Methanol umkristallisiert. F. 161 bis 1620. Der
ölige Rückstand wird in Wasser gelöst und ■ mit Tierkohle ausgekocht. Dann wird zur
Trockne eingedampft und der Rückstand aus Aceton mit wenig Methanol umkristallisiert;
F. i6i°.
Die Analyse der Kristalle ergibt: C 65,12°/o,
H 9,41°/o, N 5,4°/o; berechnet für i-o-Oxyphenvl
- 3 - butylamino - butan - chlorhydrat C 65',351Vo, H 9,41 °/o, X 5,45 °/o.
In analoger Weise wurden folgende Derivate des i-Oxyphenyl-3-aminobutans dargestellt
:
i-m-Oxyphenyl-3-butylamino-butan, F. des
Bromids 117°,
i-p-Oxyphenyl-3-äthylamino-butan, F. des
Bromids 130°,
i-p-OxyphenyI-3-propylamino-butan, F. des
Bromids 1380,
i-o-Oxyphenyl-3-propylamino-butan, F. des
Chlorids 1430.
2. ι -p-Oxyphenyl-3-butyIamino-butan
4,1 g p-Oxybenzylaceton werden mit 1,85 g
Butylamino in absolut alkoholischer Lösung mittels Platinmohr hydriert. Es werden
ecm H2 aufgenommen (95 %). Die Lösung wird angesäuert und eingedampft, der Rückstand
in Wasser gelöst und ausgeäthert. Dann wird mit Ammoniak alkalisch gemacht und ausgeäthert. Der Rückstand der ätherischen
Lösung wird zur Entfernung von Butylaminresten im Vakuum auf dem Wasserbad erhitzt,
danach mit verdünnter Bromwasserstoffsäure aufgenommen. Die anschießenden Kristalle
des i-p-Oxyphenyl-3-butylamino-butan-hydrobromids
haben nach Umkristallisieren aus Wasser den F. 1700.
In derselben Weise wurden hergestellt:
i-(p-Oxyphenyl)-3-methylamino-butan,
Hydrobromid F. 1430,
i-(p-Oxyphenyl)-3-methylamino-butan,
Hydrobromid F. 1430,
i-(p-Oxyphenyl)-3-benzylamino-butan,
Hydrobromid F. 1580,
i-(p-Oxyphenyl)-3-piperidino'-butan,
Hydrobromid F. 218 bis 2190.
i-(p-Oxyphenyl)-3-piperidino'-butan,
Hydrobromid F. 218 bis 2190.
3. i-p-Oxyphenyl-3-amylamino-butan
4,4 g p-Methoxy-benzalaceton werden mit 2,3 g Amylamin mittels Platin in absolutem
Alkohol hydriert (Aufnahme 1260 ecm H2,
berechnet 1250 ecm). Bei der Destillation
geht das i-p-Methoxyphenyl-3-amylaminobutan
bei 20 mm bei 192 bis 1940 über. Hydrochlorid F. 1030.
Zur Entmethoxylierung wird die Base mit der iofachen Menge konstant siedender
Bromwasserstoffsäure 1 Stunde gekocht. F. des Hydrobromids des i-p-Oxyphenyl-3-amylaminoJbufans
1250 (aus Wasser).
4. i-(p-Oxyphenyl)-3-alIylamino-butan
Zur heißen Lösung von 5,0 g i-(p-Oxyphenyl)-3-amino-butan,
das nach Mannich und Merz, Arch. Pharm. 265, 15 (1927),
dargestellt wurde, in Benzol gibt man 2,0 g
Allylbromid und kocht 3 Stünden am Rückfluß. Man saugt dann das auskristallisierte
Bromhydrat des Ausgangsamins ab, engt die Mutterlauge ein, filtriert nötigenfalls nochmals
von einer kleinen Menge nicht umgesetzter Ausgangsbase, verdampft zur Trockne und führt das in fast quantitativer Ausbeute
zurückbleibende i-(p-Oxyphenyl)-3-allylamino-butan mit ätherischer Bromwasserstoffsäure
in das Bromhydrat über, das nach dem Umkristallisieren aus Aceton bei 115 bis ii6°
(unkorr.) schmilzt.
5. i-(p-Oxyphenyl)-3-cyclopentylamino-butan
5,0 g i-(p-Oxyphenyl)-3-amino-butan werden
zusammen mit 2,8 g Cyclopentanon in Methanol mit 0,3 g Platinoxyd unter Wasserstoff
geschüttelt. Wenn im Laufe von etwa 2 Stunden die für 1 Mol berechnete Menge
Wasserstoff aufgenommen ist, filtriert man vom Katalysator, verdampft das Methanol,
nimmt den Rückstand in Äther auf und fällt mit ätherischer Bromwasserstoffsäure das
Bromhydrat des 1 - (p- Oxyphenyl) - 3 - cyclopentylamino-butans.
Es schmilzt nach dem Umkristallisieren aus Aceton bei 180 bis 1820
(unkorr.).
6. ι - (p-Oxyphenyl) -3 -allylamino-butan
Aus 5,0 g i-(p-Oxyphenyl)"3-oxy-butan,
das nach Mannich und Merz, Arch. Pharm.
265, 22 (1927), dargestellt wurde, stellt man durch 3stündiges Erhitzen mit Bromwasserstoff
in Eisessig auf ioo° des i-(p-Oxyphenyl)-3-brom-butan
her, das nach dem Abdestillieren des Eisessigs im Vakuum durch Aufnehmen in Äther, Ausschütteln des Äthers mit
Bicarbonatlösung, Trocknen und Verdampfen des Äthers gereinigt wird. Dieses Rohprodukt
wird mit einem großen Überschuß an AlIyJ-amin 5 Stunden im Bombenrohr auf 120
bis 1300 erhitzt, das überschüssige Allylamin
abgedampft, der Rückstand in verdünnter Salzsäure aufgenommen, zur Entfernung von
Neutralkörpern ausgeäthert, die saure Lösung mit Bicarbonat alkalisch gemacht und die
entstandene Base in Äther aufgenommen. Der Ätherrückstand wird nach der Destillation im
Hochvakuum, in dem er bei 145 bis 1500 Badtemperatur
unter 0,05 mm übergeht, in das Bromhydrat übergeführt, das nach dem Umkristallisieren
aus Aceton bei 115 bis Ii6° schmilzt und keine Depression mit dem nach
Beispiel 1 hergestellten Bromhydrat gleicher Konstitution gibt.
7. i-(p-Oxyphenyl)-3-crotylamino-butan
Die Lösung von 8,3 g i-(p-Oxyphenyl)-3-amino-butan
(vgl. Beispiel 4) in 250 ecm Benzol wird mit 4,5 g Crotylbromid 7 Stunden
unter Feuchtigkeitsausschluß am Rückfluß gekocht. Man saugt aus der abgekühlten
Lösung das ausgeschiedene Bromhydrat des Ausgangsamins vom Schmelzpunkt 210
bis 2ii° ab, dampft das Benzol im Vakuum ein, nimmt den Rückstand in Äther auf und
fällt mit ätherischer Bromwasserstoffsäure das Bromhydrat des i-(p-Oxyphenyl)-3-crotylamino-butans,
das beim Aufnehmen in Aceton und Versetzen mit wenig Essigester kristallisiert und durch zweimaliges Umkristallisieren
aus Methanol unter Zusatz von Essigester mit dem konstanten Schmelzpunkt 173
bis 1740 (Sintern ab 1700) erhalten wird.
Durch katalytische Hydrierung mit Platinoxyd und Methanol wird es in das in Beispiel
2 beschriebene i-(p-Oxyphenyl)-3-n-butylamino-butanbromhydrat
übergeführt.
8. i-(p-Oxyphenyl) -3-cyclopentenylamino-
butan
Die Lösung von 5,0 g i-(p-Oxyphenyl)-3-amino-butan
(vgl. Beispiel 4) in 50 ecm trocknem Dioxan wird mit einer Lösung von
i,S g i-Chlor-cyclopenten-^ in wenig Dioxan
versetzt. Man läßt 36 Stunden bei Zimmertemperatur stehen, erwärmt dann noch 3 Stunden
auf 300, saugt das ausgeschiedene Chlor-
hydrat des Ausgangsamins ab, dampft das Filtrat im Vakuum zur Trockne, löst den
Rückstand in Äther und fällt mit ätherischer Salzsäure das Chlorhydrat, das aus Alkohol
unter Zusatz von Essigester umkristallisiert wird. Es kristallisiert zuerst noch Chlorhydrat
von unverändertem Ausgangsmaterial. Aus der Mutterlauge wird beim langsamen Verdunsten das Chlorhydrat des i-(p-Oxyphenyl)
-3-cyclopentenyl-amino-butans erhalten, das nach dem Umkristallisieren aus Methanol-Essigester
und aus 2 n-Salzsäure bei 157 bis 15 8° schmilzt.
9. i-(p-0xyphenyl)-3-n-butylamino-butan
1,2 g Chlorhydrat des i-(p-Acetoxyphenyl)-3-n-butylamino-butans
vom Schmelzpunkt 132 bis 1330 (nach vorherigem Sintern), das
durch katalytische Hydrierung eines äquimolekularen Gemisches von p-Acetoxybenzalaceton
(dargestellt nach Th. Zincke und G. Mühlhausen, Berichte 36, 134 [1903])
und n-Butylamin in Eisessig mit Platin als Katalysator, einengen im Vakuum, Fällen mit
ätherischer Salzsäure und Umkristallisieren aus Alkohol/Äther erhalten worden war, werden
mit 50 ecm 1 n-Salzsäure 2 Stunden am Rückfluß gekocht. Man fällt dann die Base
durch Zugabe von Kaliumcarbonatlösung, äthert sie aus und erhält nach dem Trocknen
des Äthers durch Fällen mit ätherischer Salzsäure das Chlorhydrat des i-(p-Oxyphenyl)-3-n-butylamino-butans,
das nach dem Umkristallisieren aus Alkohol unter Zusatz von Äther konstant bei 170 bis 171 ° schmilzt.
10. i-(p-Oxyphenyl)-3-n-butylamino-butan
1,8 g i-(p-0xyphenyl)-3-(acetyl-n-butylamino)
-butan vom Schmelzpunkt 67 bis 700 werden mit 13 ecm 38°/<>iger Salzsäure
5V2 Stunden im Einschlußrohr auf 140 bis 1450 erhitzt. Man dampft im Vakuum zur
Trockne, behandelt den Rückstand mit Wasser und schüttelt die wäßrige Schicht mit Äther
aus, wobei eine geringe Menge von Schmieren ungelöst bleibt, von der abfiltriert wird. Die
gut ausgeätherte saure wäßrige Schicht ergibt beim Alkalischmachen mit Ammoniak und
Ausäthern das i-(p-0xyphenyl)-3-n-butylamino-butan, das bei 170 bis i8o° (Badtemperatur)
unter 0,01 mm siedet und dessen in üblicher Weise dargestelltes Chlorhydrat nach
dem Umkristallisieren aus absolutem Alkohol bei 170 bis 1710 schmilzt. Es ist identisch
mit dem nach Beispiel 9 dargestellten Präparat. Die Verseifung der Acetylverbindung
kann auch mit io°/oiger Natronlauge unter Druck durchgeführt werden.
Das Ausgangsmaterial wird dargestellt, indem man Anisalaceton analog der Vorschrift
des Beispiels 3 mit n-Butylamin in absolutem j Alkohol mit Wasserstoff und Platinoxyd zum
i- (p-Methoxyphenyl) -3 -n-butylamino-butan
umsetzt, das bei iSo bis 1850 (Badtemperatur)
unter 13 mm siedet, anschließend durch zweistündiges Kochen mit 10 Mol Essigsäureanhydrid
zum i-(p-Methoxyphenyl)-3-(acetyln-butylamino)-butan
acetyliert, das bei 165 bis 1700 (Badtemperatur) unter 0,01 mm
siedet, und 5 g dieser Verbindung mit 35 ecm 48°/i>iger Bromwasserstoffsäure V2 Stunde
zum Sieden erhitzt, wobei praktisch nur die Methoxylgruppe verseift wird. Man dampft
die Bromwasserstoffsäure im Vakuum ab, löst den Rückstand in Äther, schüttelt mit
verdünnter Salzsäure Spuren (etwa 1 bis 2 °/o des eingesetzten Materials) von i-(p-Oxyphenyl)-3-n-butylamino-butan
aus und gewinnt aus dem Äther das i-(p-Oxyphenyl)-3-(acetyl-n-butylamino)-butan,
das bei 2io° (Badtemperatur) unter 0,01 mm übergeht und
beim Verreiben mit Äther mit dem Schmelzpunkt 67 bis 700 kristallisiert.
11. i-(o-Oxyphenyl)-3-(methyl-n-butylamino)-butan
2,0 g i-(o-Oxyphenyl)-3-n-butylaminobutan
(vgl. Beispiel 7) werden im Einschlußrohr mit 3,9 g Methyl j odid 3 Stunden auf ioo° erhitzt. Man versetzt mit Äther und verdünnter
Salzsäure, äthert die salzsaure Schicht noch mehrfach aus, setzt mit Ammoniak die
Base in Freiheit und äthert sie aus. Die so gewonnene tertiäre Base enthält noch etwas
Ausgangsmaterial, das vorteilhaft durch Acetylierung der Rohbase abgetrennt wird.
Man erhitzt sie zu diesem Zweck 20 Minuten mit 4 g Essigsäureanhydrid zum Sieden,
dampft im Vakuum zur Trockne, nimmt den Rückstand mit Äther und verdünnter Salzsäure
auf, äthert sauer noch mehrfach zur Entfernung des nicht basischen O, X-Diacetylprodukts
der Ausgangsbase aus und gewinnt die O-Acetylverbindung der tertiären Base durch
Alkalischmachen der salzsauren Schicht mit Ammoniak und Ausäthern. Das nach dem Trocknen und Verdampfen der Ätherlösung
zurückbleibende 1 - (o-Acetoxyphenyl) -3- (methyl-n-butylamino)-butan
siedet im Hochvakuum bei 145 bis 1500 (Badtemperatur)
unter 0,01 mm. Zur \rerseifung wird mit
50 ecm 2 n-Salzsäure 3 Stunden zum Sieden erhitzt, die Base mit Ammoniak in Freiheit
gesetzt, ausgeäthert und im Hochvakuum destilliert. Das i-(o-Oxyphenyl)-3-(methyln-butylamino)-butan
siedet bei 160 bis 1700 Badtemperatur unter 0,05 mm.
12. i-(p-0xyphenyl)-3-(methyl-benzylamino)-butan
2,0 g i- (p-Oxyphenyl) - 3 - methylaminobutan
(vgl. Beispiel 4) werden mit 4,0 g frisch
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destilliertem Benzylchlorid 3 Stunden auf
ioo° erhitzt. Man versetzt mit Äther, schüttelt die Base mit verdünnter Salzsäure aus,
äthert die salzsaure Schicht noch mehrmals aus, macht ammoniakalisch und gewinnt das
so in Freiheit gesetzte 1-(p-Oxyphenyl) 3-(methyl-benzylamino)-butan
durch Ausäthern, das nach einem kleinen Vorlauf, bei 220 bis 2300 (Badtemperatur) unter 0,2 mm
ίο übergeht. Man löst die Base in Äther und fällt
mit ätherischer Salzsäure das Chlorhydrat. Das zuerst amorph erhaltene Produkt läßt
sich aus absolutem Alkohol durch Zusatz von Äther kristallisiert erhalten; es schmilzt nach
dem Umkristallisieren aus absolutem Alkohol bei 163 bis i66°."
Statt die Base unmittelbar in das Chlorhydrat zu verwandeln, kann man sie auch wie
in Beispiel 1 über die Acetylverbindung reinigen.
13. ι - (p-Oxyphenyl) -3-piper idino-butan
2,5 g i-(p-Oxyphenyl)-3~brom-butan vom
Siedepunkt 115 bis 1200 unter 0,2 mm, das
nach Beispiel 3 dargestellt worden war, werden mit 20 ecm Piperidin 6V2 Stunden am
Rückfluß zum Sieden erhitzt. Man saugt vom auskristallisierten Piperidin-bromhydrat ab,
dampft aus dem Filtrat das überschüssige Piperidin im Vakuum ab, nimmt den Rückstand
in verdünnter Salzsäure auf, äthert zur Entfernung von Neutralkörpern aus, macht
mit Kaliumcarbonat alkalisch und gewinnt das sich abscheidende i-(p-Oxyphenyl)-3-piperidino-butan
durch Ausäthern. Es destilliert bei 115 bis 1200 (Badtemperatur)
unter 0,8 mm und kristallisiert beim Verreiben mit absolutem Äther mit dem Schmelzpunkt
112 bis 1130. Das in üblicher Weise dargestellte
Chlorhydrat läßt sich aus absolutem Alkohol unter Zusatz von Äther mit dem Schmelzpunkt 145 bis 1460 erhalten.
14. i->(p-Oxyphenyl)-3-dimethylamino-butan
9,3 g i-(p-Oxyphenyl)"3-brom-butan (vgl.
Beispiel 3) werden im Einschlußrohr mit 20 ecm 33°/oiger Dimethylaminlösung 7 Stunden
auf 130 bis 1400 erhitzt. Man dampft im Vakuum ein, versetzt den Rückstand mit verdünnter
Salzsäure, äthert zur Entfernung von Neutralkörpern aus und gewinnt wie in Beispiel
3 das i-(p-Oxyphenyl)-3-dimethylaminobutan, das bei i8o° _ (Badtemperatur) unter
2 mm destilliert. Das in üblicher Weise hergestellte Chlorhydrat schmilzt nach dem Umkristallisieren
aus absolutem Alkohol bei 161 bis 1630.
15. i-(p-Oxyphenyl) -3-diäthylamino-butan
4,6 g i-(p-Methoxyphenyl)-3-diäthylaminobutan
vom Siedepunkt 165 bis 1670 (Badtemperatur)
bei 2 mm werden mit 30 ecm 48°/»iger Bromwasserstoffsäure 2V2 Stunden
zum Sieden erhitzt. ^Man dampft im Vakuum
zur Trockne, löst den Rückstand in Wasser und isoliert in üblicher Weise die freie Base,
die bei 170 bis 1750 (Badtemperatur) unter
0,1 mm übergeht. Das in üblicher Weise gewonnene Chlorhydrat schmilzt nach dem Umkristallisieren
aus absolutem Alkohol bei 156 bis 1570.
Das Aüsgangsmaterial wird aus i-(p-Methoxyphenyl)-3"Oxy-butan
(dargestellt nach Strauss und Grindel, Liebigs Annalen 43§) 3°3 [1924]), über das in üblicher Weise
mit Phosphortribromid erhaltene i-(p-Methoxyphenyl)-3"brom-butan
vom Siedepunkt 144 bis 1460 unter 14 mm durch 6V2Stündiges Erhitzen
mit Diäthylamin auf 130 bis 1400 und
übliche Aufarbeitung erhalten.
16. ι -(m-Oxyphenyl) -3~(n-butyl-allylamino) butan
3,8 g i- (m-Methoxyphenyl) - 3 - (n-butylallylamino)-butan
vom Siedepunkt 170 bis i8o° (Badtemperatur) unter 2 mm werden
mit 20 ecm 48%iger Bromwasserstoffsäure 2V2 Stunden zum Sieden erhitzt. Man arbeitet
wie in Beispiel 5 auf und erhält das i-(m-0xyphenyl)-3-(n-butylallylamino)-butan
mit dem Siedepunkt 170 bis i8o° (Badtemperatur) unter 0,05 mm. Das in üblicher Weise dargestellte
Chlorhydrat ist amorph.
Das Ausgangsmaterial wird durch katalytisehe Hydrierung eines Gemisches von m-Methoxy-benzalaceton
(dargestellt nach Bauer und Vogel, Journal für prakt. Chemie 88,
332 [1913]) mit n-Butylamin in Alkohol und
Umsetzung des so erhaltenen i-(m-Methoxyphenyl)-3-n-butylamino-butans
mit Allylbromid in üblicher Weise dargestellt.
17. i-(p-Oxyphenyl)-3-(äthyl-cyclopentylamino)
-butan
6,8 g i-(p-Methoxyphenyl)-3-(äthyl-cyclopentylamino)-butan
vom Siedepunkt 190 bis 200° (Badtemperatur) bei 0,01 mm werden
mit 30 ecm 48%iger Bromwasserstoffsäure wie in Beispiel 5 entmethyliert und aufgearbeitet.
Das erhaltene 1-(p-Oxyphenyl)-3-.(äthyl-cyclopentylammo)
-butan siedet bei 190 bis 1950 unter 0,01 mm. Das in üblicher
Weise dargestellte Chlorhydrat ist amorph.
Das Ausgangsmaterial wird analog wie in Beispiel 6 durch katalytische Hydrierung eines
Gemisches· von Anisalaceton mit Cyclo^
pentylamin und Umsetzung des so erhaltenen ι - (p - Methoxyphenyl) - 3 - cyclopentylaminobutans,
dessen Chlorhydrat nach dem Umkristallisieren aus absolutem Alkohol bei 160
bis i6i° schmilzt, mit Äthyljodid in üblicher
Weise dargestellt.
Claims (2)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Herstellung von analgetisch wirksamen Derivaten des i-Oxyphenyl-3-aminobutans der allgemeinen FormelHO-C6H4-CH2-CH2-CH-CH3Χ —Ν —Υin der X Wasserstoff, Alkyl, Alkenyl, Cycloalkyl, Cycloalkenyl, Aralkyl oder Aralkenyl und Y Alkyl, Alkenyl, Cycloalkyl, Cycloalkenyl, Aralkyl oder Aralkenyl bedeutet, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise entweder eines oder beide Wasserstoffatome der Aminogruppe des i-Oxyphenyl-3-aminobutans durch Behandeln mit den genannten Radikalen entsprechenden Halogenkohlenwasserstoffen oder mit gleichwertigen Mitteln substituiert oder i-Oxyphenyl-3-halogenbutan mit entsprechenden primären oder sekundären Aminen umsetzt oder Oxybenzyl- bzw. Oxybenzalaceton mit entsprechenden primären oder sekundären Aminen umsetzt und die entstehenden Kondensationsprodukte hydriert.
- 2. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die Äther oder an Sauerstoff und/oder Stickstoff acylierten Derivate der genannten Oxyphenylverbindungen als Ausgangsstoffe verwendet und nach erfolgter Umsetzung in an sich bekannter Weise die Äthergruppe aufspaltet bzw. den Acylrest oder die Acylreste durch Verseifen entfernt.I 5832
Priority Applications (7)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DET53436D DE764598C (de) | 1940-02-21 | 1940-02-22 | Verfahren zur Herstellung von analgetisch wirksamen Derivaten des 1-Oxyphenyl-3-aminobutans |
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