DE763865C - Verfahren zur Herstellung von Guanidinsulfosaeure - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Guanidinsulfosaeure

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Publication number
DE763865C
DE763865C DEB197593D DEB0197593D DE763865C DE 763865 C DE763865 C DE 763865C DE B197593 D DEB197593 D DE B197593D DE B0197593 D DEB0197593 D DE B0197593D DE 763865 C DE763865 C DE 763865C
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DE
Germany
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guanidine
sulfonic acid
production
salt
sulfuric acid
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Expired
Application number
DEB197593D
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English (en)
Inventor
Ernst Dr Doehlemann
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BAYERISCHE STICKSTOFF WERKE A
Original Assignee
BAYERISCHE STICKSTOFF WERKE A
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C307/00Amides of sulfuric acids, i.e. compounds having singly-bound oxygen atoms of sulfate groups replaced by nitrogen atoms, not being part of nitro or nitroso groups
    • C07C307/02Monoamides of sulfuric acids or esters thereof, e.g. sulfamic acids

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

AUSGEGEBEN AM
15. SEPTEMBER 1952
RE ICHS PATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 12 ο GRUPPE 17o4
B 197593 IVc/120
Dr. Ernst Döhlemann, Wittenberg Lutherstadt
ist als Erfinder genannt worden
Bayerische Stickstoff-Werke A. G., Berlin
Verfahren zur Herstellung von Guanidinsulfosäure
(Ges. v. 15.7.51) Patenterteilung bekanntgemacht am 11. Januar 1945
Es wurde gefunden, daß aus Guanidin bzw. Guanidinsulfat bei der Behandlung mit rauchender Schwefelsäure Guanidinsulfosäure entsteht. Da Guanidinsulfosäure in Gegenwart von starken Säuren zu Guanidinsulfat verseift wird, besonders schnell beim Erwärmen, wird die Guanidinsulfosäure aus dem Rea'ktionsgemiseh so gewonnen, daß man dieses in Eiswasser einträgt, wobei die Temperatur auf —5 bis —io° fällt, und diese Lösung sofort neutralisiert. Die dabei entstehenden Salze der Guanidinsulfosäure sind sehr !beständig.
Statt Guanidin oder Guanidinsulfat kann man Dicyandiamid oder Dicyandiamidin bzw. deren Sulfate verwenden. Im Fall des Dicyandiamide ist keine rauchende, sondern nur konzentrierte wasserfreie Schwefelsäure nötig. Die Reaktion verläuft sehr heftig und kann durch Anwendung von grobkristallinem Dicyandiamid verlangsamt werden.
Das Reaktionsprodukt der Sulfurierung, eine dickflüssige bis zähe, harzartige Masse, löst sich leicht in Wasser auf. Nach der Neutralisation, welche zweckmäßig mit Calcium- oder Bariumhydroxyd oder den entsprechen-
den Carbonaten erfolgt, wird die filtrierte, klare Lösung weitgehend eingeengt, nochmals filtriert und mittels Bariumhydroxyd völlig von Schwefelsäure befreit. Beim Eintrocknen entsteht ein glasiges Rohprodukt, das hauptsächlich aus dem Calcium- bzw. Bariumsalz und dem Guanidinsalz der Guanidinsulfosäure besteht; es kann mittels Alkohol und i\ceton gereinigt werden. Bei Anwendung
ίο von Dicyandiamid und Dicyandiamidin entsteht vorwiegend das Guanidinsalz. Das primäre Reaktionsprodukt besteht hauptsächlich aus Guanidinsulfosäure, freier Schwefelsäure und Guanidin, gebunden an Säure. Nach der Neutralisation und gleichzeitigen Entfernung der Schwefelsäure und nach dem Einengen treten das Calcium- bzw. Bariumsalz und das Guanidinsalz der Sulfosäure als festes Salz auf. Mit steigender Ausbeute wächst der Anteil des Calcium- bzw. Bariumsalzes und nimmt die Menge des Guanidinsalzes ab.
Das Guanidinsalz kristallisiert aus Alkohol und wäßrigem Alkohol in Blättchen vom I F. 1370, das Barium- und Calciumsalz in weißen Krusten. Sämtliche Salze sind sehr leicht löslich in Wasser. j
Guanidinsulfosäure kann technisch verwendet werden als Zwischenprodukt, beispielsweise für die Herstellung von thera- i peutisch wertvollen Produkten, wie Sulfon- | amiden, und zur Herstellung von Textilhilfs- ! mitteln. j
Beispiel 1
500 g Guanidinsulfat werden unter Kühlung bei ίο bis 300 in 500 ecm rauchende Schwefelsäure mit etwa 6o°/o SO3 eingetragen. Nach 3 Stunden wird die klare, zähflüssige Masse j unter Rühren in etwa 4 kg gestoßenes Eis gegossen und mit Calciumhydroxyd neutralisiert. Die von Schwefelsäure mit Bariumhydroxyd befreite Lösung wird nach Entfernen von überschüssigem Bariumhydroxyd mittels Kohlensäure eingedampft. Aus der konzentrierten Lösung fällt durch Alkohol oder Aceton ein Gemisch des Calcium- und Guanidinsalzes der Guanidinsulfosäure aus. Ausbeute an Sulfosäure: 780Zo.
Be i s ρ i e 1 2
126 g Dicyandiamid werden unter Kühlung bei 20 bis 60r in 150 ecm konzentrierte Schwefelsäure eingetragen; das entstandene Harz wird in gestoßenem Eis gelöst und mit Calciumcarbonat neutralisiert. Die entstandene Lauge wird mit Bariumhydroxyd von Schwefelsäure befreit und dann eingedämpft. Aus der konzentrierten Lösung fällt durch Alkohol das Guanidinsalz und unter Umständen etwas Calciumsalz der Sulfosäure aus. Ausbeute: 20 bis 60%.
Beispiel 3
32 g Dicyandiamidinsulfat werden in ein Gemisch von 14 ecm 92°Zoiger und 18 ecm rauchender Schwefelsäure mit 720Zo SO3-Gehalt bei 20 bis 50' eingetragen. Die Mischung wird langsam bis 1203 erhitzt, bis die CO.,-Entwicklung aufgehört hat, die erkaltete Lösung in etwa 0,7kg gestoßenes Eis eingetragen und mit Ca(OHj2 bei ο bis 2: neutralisiert. Nachdem Filtrieren wird die restliche Schwefelsäure mit Ba(OHj2 und hierauf das überschüssige Ba(OH)2 mit CO2 ausgefällt, die Lösung weitgehend eingedampft und aus dieser mit Alkohol das Guanidinsalz der Sulfosäure sowie unter Umständen etwas Calciumsalz ausgefällt. Ausbeute: 30 bis 500Zo der Theorie.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung der Guanidinsulfosäure
    N H2-C(N Hj-NH-SO3H bzw. deren Salzen, dadurch gekennzeichnet, daß man Guanidin, Dicyandiamid oder Dicyandiamidin, zweckmäßig in Form ihrer Sulfate, mit rauchender bzw. konzentrierter Schwefelsäure behandelt und das fertige, saure Reaktionsgemisch schnell und bei tiefen Temperaturen, vorzugsweise unter o\. neutralisiert.
    © 5!OS 0.52
DEB197593D 1942-03-22 1942-03-22 Verfahren zur Herstellung von Guanidinsulfosaeure Expired DE763865C (de)

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