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Antriebsvorrichtung für selbsttätige doppeltwirkende Bremsgestängesteller
Gegenstand der Erfindung ist eine Verbesserung der im Patent 746 3 r i angegebenen
Antriebsvorrichtung für selbsttätige doppeltwirkende Bremsgestängesteller, die beim
Anlegen der Bremse ein Sperrglied auf dem einen Teil einer zweiteiligen Bremsstange
unter Zusammendrücken einer Speicherfeder verschieben, die sich beim Bremslösen
wieder ausdehnt und dabei den genannten Stangenteil gegenüber dem anderen Stangenteil
verschiebt und das Bremsspiel verkleinert. Die Antriebsvorrichtung enthält einen
zusätzlichen Übertragungshebel, der gemäß dem Hauptpatent den Kolbenweg stärker
ins Kleine übersetzt als der Zylinder- und Festpunkthebel der Bremse. Dadurch wird
erreicht, daß der von der Speicherfeder der Bremskraft entgegengesetzte Widerstand
nur in geringerem Ausmaße auf den Bremskolben zurückwirkt. Selbstverständlich wird
auf Grund der kleineren Übersetzung auch die das Bremsspiel verkleinernde, gegenseitige
Verschiebung der Stangenteile in entsprechendem Ausmaße vermindert. Diese Herabsetzung
des
Bremsspielverkleinerungsvermögens des Gestängestellers ist ohne Bedeutung für seine
normale Aufgabe, die Bremsklotzabnutzung auszugleichen, weil die Bremsklotzabnutzung
langsam vor sich geht und noch sehr wohl vom Gestängesteller ausgeglichen werden
kann. Es kann jedoch vorkommen, daß das Bremsspiel eine erheblichere Vergrößerung
erfährt, z. B. beim Beladen eines Wagens mit tiefhängenden Bremsklötzen. Es kann
dann der Fall eintreten, daß in solchem Falle das herabgesetzte Bremsspielverkleinerungsvermögen
des Gestängestellers nicht mehr ausreicht, um eine entsprechend große Verkleinerung
des Bremsspieles schon bei der ersten Bremsung und Bremslösung herbeizuführen, sondern
daß mehrere Bremsungen hierfür erforderlich sind.
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Die vorliegende Erfindung bezweckt, diesen bei der im Hauptpatent
angegebenen Antriebsvorrichtung auftretenden Nachteil zu beheben und dadurch diese
Antriebsvorrichtung wesentlich zu verbessern. Gemäß der Erfindung ist der den Kolbenweg
stärker ins Kleine als der Zylinder- und Fixpunkthebel der Bremse übersetzende,
von einer vorzugsweise am Festpunkthebel angelenkten Stange angetriebene Übertragungshebel
auf dem Sperrglied gelagert und derart angeordnet, daß er bis zu einer gewissen
Ausschwenkung mit einem Anschlag auf der Hauptzugstange zusammenwirkt und sich dann
gegen einen Anschlag auf dem Sperrglied legt, um bei einer etwaigen fortgesetzten
Bewegung der Antriebsstange das Sperrglied in dieser Bewegung im vollen Ausmaße
mitzunehmen. Bei dieser Vorrichtung wirkt der Übersetzungshebel ins Kleine übersetzend
nur während der begrenzten Ausschwenkung bis zum Anliegen gegen den Anschlag auf
dem Sperrglied, und bei der etwaigen fortgesetzten Bewegung der Antriebsstange fällt
die Übersetzung ins Kleine weg, so daß der Übersetzungshebel nur als Mitnehmer zwischen
der Antriebsstange und dem Sperrglied wirkt. Hierdurch wird der wesentliche Vorteil
gewonnen, daß die Verschiebung des Sperrgliedes normalerweise, d. h. wenn nur kleine
Vergrößerungen des Bremsspieles vorkommen, nur über die zusätzliche Übersetzung
ins Kleine erfolgt, wogegen das Sperrglied, wenn das Bremsspiel einer größeren Verkleinerung
bedarf, nur anfänglich über die zusätzliche Übersetzung ins Kleine und dann im gleichen
Ausmaße wie die Antriebsstange verschoben wird, wodurch im letzten Falle die Verschiebung
des Sperrgliedes und folglich das Bremsspielverkleinerungsvermögen des Gestängestellers
wesentlich größer wird als bei der Vorrichtung gemäß dem Hauptpatent. Der weitere
Vorteil einer an sich bekannten Verriegelung des Bremsgestängestellers gegen Spielraumvergrößerungsbewegung
unter Einwirkung von Rangierstößen u. dgl. bei gelöster Bremse kann in sehr einfacher
`'eise dadurch erreicht werden, daß dem Übersetzungshebel Gelegenheit gegeben wird,
sich beiderseits seines Drehpunktes gegen den Anschlag auf der Hauptzugstange zu
legen.
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Auf der Zeichnung wird die Anbringung der erfindungsgemäßen Verbesserung
auf die in Fig. 2 und 3 des Hauptpatents dargestellte Bauart gezeigt, wobei für
entsprechende Teile die gleichen Bezugszahlen verwendet «-erden wie auf den genannten
Figuren des Hauptpatents.
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Die am freien Ende des gewöhnlichen Festpunktliebels q. angelenkte
Stange 9 ist mit einem am freien Ende des .Übertragungshebels 13 angebrachten Zapfen
oder einer dort gelagerten Rolle 18 durch eine langgestreckte Öse zg verbunden,
welche teils zur Führung der Stange 9 an dem Übertragungshebel 13
mit einem
gewissen Leergang, teils als Führung für einen an einer beliebigen Stelle der Öse
1g feststellbaren Anschlag 2o zur Begrenzung dieses Leerganges dient. Der Übertragungshebel
13 ist in einer Lagerung 21 auf dem die Speicherfeder 8 und das nicht dargestellte
Sperrglied umschließenden, verschiebbaren Gehäuse 7 gelagert, während das dem Zapfen
oder der Rolle r8 entgegengesetzte Ende des Hebels 13 mittels eines anderen
Zapfens oder einer Rolle 22 mit einem auf der Hauptzugstange 5 angebrachten kragenartigen
Anschlagflansch 23 zusammenwirkt. Zwischen dem Lagerungspunkt 21 und dem Zapfen
oder der Rolle 18 trägt der Hebel 13 einen Anschlag 2.4, der nach einer gewissen
Ausschwenkung des Übertragungshebels in Uhrzeigerrichtung gegen einen Anschlag 25
am Gehäuse 7 zur Anlage kommt.
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Der Anschlag 20 wird in der Öse ig so eingestellt, daß er beim Bremsen
in dem richtigen Augenblick gegen die Rolle 18 zur Anlage kommt und den Übertragungshebel
13 in Uhrzeigerrichtung ausschwenkt. Dabei stützt sich die Rolle 22 gegen
den Flansch 23, und das Gehäuse 7 wird von der Stange 9 durch den Übertragungshebel
13 verschoben, bis der Anschlag 24. auf dem Übertragungshebel 13 und der Anschlag
25 auf dem Gehäuse 7 zur Anlage gegeneinander kommen. Wenn die Verschiebung der
Stange 9 gegenüber der Zugstange 5 nach diesem Augenblick sich fortsetzt, wirkt
der Übertragungshebel als Mitnahmeglied und setzt die Verschiebung des Gehäuses
7 mit dem übersetzungsverhältnis des Festpunkthebels fort.
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Die Schwenkbewegung des Übertragungsliebels von der auf der Zeichnung
gezeigten Ruhelage aus bis zur Anlage der Anschläge 2q.
und 25 gegeneinander
ist so bemessen, daß sie zur Nachstellung geringer Vergrößerungen der Bremsklotzspiele
infolge der Bremsklotzabnutzung ausreicht, so daß die direkte Mitnahme des Gehäuses
7 durch die Relativ-Bewegung der Stange 9 gegenüber der Zugstange 5 nur dann stattfindet,
wenn die Bremsklötze zufällig eine beträchtliche Vergrößerung erfahren haben.