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Verfahren zum, Anschließen der einzelnen Drähte eines elektrischen
Kabels an Köntaktplatten Der Anschluß vieladriger elektrischer Kabel an elektrischen
Maschinen und Geräte erfolgt bekanntlich über Kontaktplatten, die aus gut isolierendem
Werkstoff, z. B. Porzellan, bestehen und entsprechend der Aderzahl des Kabels mit
Steckerstiften und Steckerhülsen versehen sind. Bisher sind die Kabeldrähte mit
den Stiften und Hülsen in der Regel durch Löten verbunden worden. Dieses Verfahren
ist sehr zeitraubend und erfordert große Mengen Lötzinn, ein Metall, das vielfach
nicht zur Verfügung steht. . Es ist bekannt, die Lötverbindungen von Schaltdrähten
durch Lichtbogenschweißung zu ersetzen. Die dafür bekannten Geräte und Verfahren
sind jedoch nicht ohne weiteres für den Anschluß von Kabeldrähten an Kontaktplatten
geeignet, sondern bedürfen für diesen besonderen Zweck einer Abänderung bzw. weiteren
Ausgestaltung, die Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Anschließen
der Stromdrähte eines Kabels an Kontaktplatten unter
Benutzung eines
Lichtbogenschweißgerätes mit einer gegen die Schweißstelle verschiebbaren griffelförmigen
Kohleelektrode; das ,wesentliche Kennzeichen besteht darin, daß an dem mit dem Kabeldraht
zu verbindenden Ende des Steckerstiftes bzw. der Steckerhülse eine mit zwei vorzugsweise
muldenförmigen und V-förmig gebogenen Lappen versehene metallische Scheibe oder
Kappe befestigt ist und das halzenförmige abisolierte Drahtende in die von den beiden
Lappen gebildete Führung eingelegt und mit dem einen Lappen verschweißt wird. wobei
der Lappen in an sich bekannter Weise den Gegenpol zu der Kohleelektrode bildet,
und daß alsdann die beiden Lappen zu einer den Draht in sich einschließenden Hülse
(Arnschlußhülse) zusammengebogen werden. Das erfindungsgemäße Verfahren ist leicht
auszuführen und liefert eine zuverlässige und sichere Befestigung. Ein weiterer
beachtlicher Vorteil ist die Zugentlastung der Schweißstelle, deren Zustandekommen
weiter unten bei der Beschreibung eines Ausführungsbeispieles erläutert wird.
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Vorzugsweise «,-erden die Steckerstifte und Steckerhülsen in die Kontaktplatte
in an sich bekannter Weise elektrisch eingestaucht. Hierbei ergibt sich der Vorteil,
daß mit dem gleichen Arbeitsgang die Befestigung der Anschlußhülse erreicht wird,
indem diese auf einen Nietschaft des Steckerstiftes oder der Steckerhülse aufgesetzt
wird und alsdann beide Teile gemeinsam auf bekannte Art und Weise in die Platte
eingestaucht werden.
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Die Erfindung soll an Hand der Zeichnung näher erläutert werden. In
Fig. i ist eine nach bisher üblichem Verfahren hergestellte und in Fig.2 eine erfindungsgemäß
hergestellte Kontaktplatte dargestellt; Fig.3 bis 6 zeigen die erfindungsgemäße
Anschlußhülse in den einzelnen Arbeitsgängen der Herstellung.
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In Fig. i bezeichnet i die teils im Schnitt, teils in Ansicht dargestellte
Kontaktplatte aus Porzellan. Preßstoff od. dgl., die mit Steckerstiften 2 und Steckerhülsen
3 bestückt ist. Die Befestigung der Stifte und Hülsen auf der Kontaktplatte erfolgt
durch Schraubverbindung. Zu diesem Zwecke ist der untere Schaft der Stifte und Hülsen
mit Gewinde 4. versehen, auf das eine Mutter 5 aufgeschraubt ,wird. An das Gewindeteil
.I schließt sich ein dünnerer Stift 6 an, an den der Kabeldraht anzulöten ist. Nach
erfolgter Bestückung mit den Stiften und Hülsen werden die Enden 6 in Zinn getaucht
und alsdann verzinnte Kupferhülsen 8 darübergeschoben. In den so gebildeten Hohlraum
der Kupferhülse wird das abisolierte Drahtende 7 eingeführt. Die Kupferhülse 8 wird
nun mit dem heißen Lötkolben überstrichen und dadurch die Lötverbindung hergestellt.
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Die angegebene Befestigungsart der Stekkerstifte und Hülsen auf der
Kontaktplatte und das Löten der Drähte ist sehr umständlich und zeitraubend. Wesentlich
einfacher ist das erfindungsgemäße Schweißverfahren. Einen danach hergestellten
Teil einer Kontaktplatte mit einem Steckerstift -zeigt Fig. 2. Dabei ist in an sich
bekannter Weise der Steckerstift 12 in die Kontaktplatte i i elektrisch eingestaucht;
gleichzeitig wird durch diesen Stauchvorgang die Anschlußhülse 13 mit dem Steckerstift
i2 verbunden. Zu diesem Zwecke wird auf den Nietschaft 14 des Steckerstiftes die
mit einer Bohrung versehene Anschlußhülse 13 geschoben. Beim Stauchen erweicht das
untere Ende des Steckerstiftes mit dem Nietschaft 1d.. und es bildet sich der Nietkopf
15, wodurch eine feste Verbindung der Teile 11, 12 und 13 erzielt ist. Die Fig.
2 zeigt die fertige Anordnung nach der Schweißung und mit der endgültigen Form der
Anschlußhülse 13. Der Draht 16 ist mit seinem Endpunkt an der Stelle 17 mit dem
einen Lappen der Anschlußhülse verschweißt.
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Die Anschlußhülse erhält erst nach Beendigung des Schweißvorganges
die in Fig. 2 dargestellte Form. Es soll jetzt der Schweißvorgang sowie eine zweckmäßige
Form und Herstellung der Anschlußhülse in ihren einzelnen Herstellungsstufen beschrieben
werden. Die Ausgangsform der Anschlußhülse bildet nach Fig. 3 eine gelochte Scheibe
18 mit zwei einander gegenüberstehenden Lappen 2o und 21. Durch Stauchen oder Pressen
wird das Werkstück in die Form einer Rohrkappe gebracht, die an dem einen Ende durch
einen gelochten Boden abgeschlossen ist, und dessen Wandung an der anderen Seite
durch die beiden Lappen 2o und 21 verlängert ist. Die Fig. .ja, 4.b und d.c zeigen
diese Zwischenstufe der Anschlußhülse in der Ansicht von drei verschiedenen Seiten,
teilweise im Schnitt. Nun werden die beiden Lappen auseinandergebogen und die Rohrkappe
mit dem Loch ig auf den Nietschaft 14 des in die Kontaktplatte eingeführten Steckerstiftes
geschoben (Fig. 5). Anschlußhülse und Steckerstift werden gemeinsam eingestaucht,
wodurch sich der Nietkopf 15 bildet.
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Für den nun folgenden Schweißvorgang bleiben die Lappen in der Stellung
der Fig. 5. In die von den beiden Lappen 20 und 21 gebildete Führung wird das abisolierte
und hakenförmig umgebogene Ende des Drahtes 16 eingelegt und nun der Lappen 21 mit
dem Drahtende verschweißt, wobei der Lappen 21 in an sich bekannter Weise den Gegenpol
zu
der verschiebbaren und griffelförmigen Kohleelektrode 22 bildet.
Es wird zweckmäßig ein bekanntes Schweißgerät benutzt, dessen Kennzeichen darin
besteht, daß die Kohleelektrode z2 gegenüber der Schweißstelle verschiebbar ist
und daß ein die Schweißstelle möglichst eng umgebendes und diese auf einer Seite
gegen die Außenluft abschließendes Rohr 23 vorgesehen ist, das über die zu verschweißenden
Teile geschoben wird. Dadurch wird der Luftzutritt an die Schweißstelle erschwert
und eine Oxydation verhindert. Diese Aufgabe des Rohres .23 wird unterstützt durch
den Lappen 2i der Anschlußhülse.
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Die Kohleelektrode 22 wird an den einen Pol, das Rohr 23 an den anderen
Pol der Stromquelle angeschlossen und das Rohr 23 in feste Berührung mit dem Lappen
2i gebracht. Die verschiebbare Kohleelektrode 22 wird bis zum Kontakt mit dem Lappen
21 vorgeschoben und unmittelbar darauf zurückgezogen. Es entsteht ein Lichtbogen,
der den Draht 16 und den Lappen 2i an der Stelle 17
zu einer kleinen Kugel
zusammenschweißt.
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Der Schweißvorgang ist nunmehr beendigt, und die beiden Lappen 2o
und 2 1 werden zu einer den Draht in sich einschließenden Hülse zusammengebogen,
so daß jetzt die fertige Arnschlußhülse vorliegt, wie sie die Fig. 2 und die Fig.6a
und 6b im Aufriß und Grundriß zeigen.
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Durch die Anschlußhülse wird gleichzeitig der Vorteil einer .Zugentlastung
der Schweißstelle erzielt. Wenn auf das Drahtende ein Zug ausgeübt wird, dann verkürzt
sich lediglich die innerhalb der I-Jülse liegende Drahtschleife.
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Die Lichtbogenschweißung kann auch mit Wechselstrom durchgeführt werden.
In diesein Falle empfiehlt es sich, um ein Unterbrechen des Schweißlichtbogens zu
vermeiden, die Kohleelektrode auf bekannte Art und Weise durch eine elektromagnetische
Bewegungsvorrichtung im Takte der Stromfrequenz auf und ab zu bewegen. "