DE759516C - Verfahren zur Herstellung nativer schaum- und backfaehiger Milcheiweissprodukte - Google Patents

Verfahren zur Herstellung nativer schaum- und backfaehiger Milcheiweissprodukte

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DE759516C
DE759516C DEF87928D DEF0087928D DE759516C DE 759516 C DE759516 C DE 759516C DE F87928 D DEF87928 D DE F87928D DE F0087928 D DEF0087928 D DE F0087928D DE 759516 C DE759516 C DE 759516C
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Germany
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milk
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bakable
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milk protein
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23JPROTEIN COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS; WORKING-UP PROTEINS FOR FOODSTUFFS; PHOSPHATIDE COMPOSITIONS FOR FOODSTUFFS
    • A23J1/00Obtaining protein compositions for foodstuffs; Bulk opening of eggs and separation of yolks from whites
    • A23J1/20Obtaining protein compositions for foodstuffs; Bulk opening of eggs and separation of yolks from whites from milk, e.g. casein; from whey

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Dairy Products (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung nativer schaum- und backfähiger Milcheiweißprodukte Das vorliegende Verfahren betrifft die Herstellung von schaum- und backfähigen Pro= dukten aus den Eiweißstoffen der Milch, die zur Ersetzung des Hühnereies durchaus geeignet sind.
  • In der Nahrungsmittelversorgungdes großdeutschen Raumes ist man bekanntlich bestrebt, .die Verwendung von Hühnerei durch .die Herstellung eines befriedigenden Ersatzes aus inländischen Rohstoffen hintanzuhalten. Es sind deshalb schon. mannigfaltige diesbezügliche Arbeitsmethoden und Verfahren bekanntgeworden. So ist bereits empfohlen worden, Milch,, insbesondere Magermilch, durch Zusatz von Pektinen unter Erhaltung Aes nativen Zustandes, also ohne Abbau der darin enthaltenen Eiweißstoffe, in zwei Phasen zu scheiden, von denen die eine der Magermilchmolke ähnelt und neben .dem Milchzucker und .den in der Milch vorhandenen Salzen vornehmlich die Albumine neben geringen Anteilen von Casein enthält. Die andere Phase hingegen stellt eine verdichtete, also konzentrierte Caseinemulsion dar, die nur in beschränktem Maße (an den Wassergehalt der Emulsion .gebunden) Milchzucker, Salze und verschwindende Mengen von Albumin enthält.
  • Die beiden Teilphasen, im folgenden kurzweg Serum und Emulsion genannt, unterscheiden sich nicht zuletzt schon .durch ihre Trockensubstanz und damit - und mit der Verschiedenheit der Eiweißgehalte verbunden - durch die bessere und geringere Durchsichtigkeit in dünner Schicht bzw. ihre molkenartigen und milchartigen Färbungen. Ganz allgemein schwankt der Trockensubstanzgehalt des Serums in der Regel zwischen 6 und 704, der der Emulsion zwischen zg und ao°1o.
  • Es ist bekannt, daßdieses Milchscheidungsverfahren seinehauptsächlichste Verwendung dafür findet, die anfallenden Phasen jede für sich zu trocknen und die auf .diese Weise erhaltenen, also vornehmlich aus Albumin oder Casein bestehenden Trockenerzeugnisse, die ihren genuinen Charakter vollkommen beibehalten haben, als Eiweiß- und auch als Volleiaustauschstoffe bzw. Grundlagen für solche Zubereitungen fler Wirtschaft zuzuführen.
  • In nettester Geit ist auch schon erkannt worden, cfaß zur Trennung der Milch in Molke und Casein an Stelle des Pektins vorteilhafter mehr oder weniger weitgehen-1 methylierte Cellttlose verwandt werden kamt. wodurch eitel wirtschaftlichere Erzeugung ermöglicht wird und überdies in der Beschaffenheit hochwertigere Milcheiweißtrockenerzeu:.-nisse gewährleistet `-erden. Insbesondere der Serumanteil der Milch bzw. das aus diesem gewonnene Serumpulver, das bisher mittels Pektinscheidung gewonnen und in den F1aticlel gebracht wurde, weist hinsichtlich der Beschaffenheit und \-erwendbarl:eit Vorteile gegenüber rlen früher handelsüblichen Trol:-kenprodukten auf.
  • Wir haben nun gefunden, daß - vorteilhafter und wirtschaftlich nutzbringender als Pektin - zur Lockerung des Emulsionsgefüges der Milch und dadurch erfolgenden A.bscheidung des Caseins in völlig nativer, nicht geronnener Form nicht nur i1Iethylcellulose, sondern ganz allgemein die Cellulosealky läther sowie Salze der Celluloseglykolsäure verwandt werden können, soweit diese Cellulosederivate wasserlöslich sind.
  • Von den AIl:v1.itliern der Celltilose ist außer der Methvlcellulose nur die dieser analog herzustellende :@thvlcellulose wasserlöslich, wobei bei beiden :lthern Voraussetzung ist, daß nur ein beschränkter Anteil von den 3 Hydroxylgruppen je eines Glykoserestes der Cellulosekette alkvliert ist. Die Celluloseglykolsä ure, die durch Umsetzung von Alkalicellulose mit Chloressigsaure hergestellt wird, bildet - vorausgesetzt, claß die Reaktion der Cellttlose mit Chloressigsäure genügend weit fortgeschritten ist - wasserlösliche Alkalisalze, die auch in verdünnten Lösungen außerordentlich viscos sind.
  • Im Gegensatz zur Milchscheidung niitt,2ls Pektins kann diejenige mit celluloseglykolsaurem -Natrium in gleicher Weise wie die Scheidung mit Methylcellulose mit wesentlich geringeren Meii>,en Scheidemittel und unter Verzicht auf Kühlung vorgenommen werden. Die Stan#Izeit bis zur vollkonimenen Scheidung ist ungefähr dieselbe wie bei Pektin. Ebenso entspricht die Menge der sich bildenden verdichteten Iintilsionen (Koi,-zentrat des Caseins), derjenigen bei der Peh tinscheidung, nämlich je nach Gehalt der Milch durchschnittlich 1511, des Gesamtansatzes.
  • Die Untersuchung cler Verschäutnungsfähigkeit und des Schaumcharakters des an-.fallendzn Serum: ergibt folgendes: Während ein Pektin-Milch-Serum zur Erzielung eines nach Konditoreibegriffen ferti-11eti, wolkigen Schaumes in einer bestimmten Schlagmaschine bei bestimmten Gängen 8 bis o Minuten erfordert, ist die bleiche Wirkung bei gleichen Voraussetzungen hinsichtlich Schlagmaschine und Gang derselben Seren, #lie nach der neuen Methode gewonnen werden, schon nach d. bis 5 Minuten zu erreichen. «-enn inan bedenkt, daß der Bäcker und Kon-;litor gewohnt ist, I-fühnereiweiß zu schlagen. <las sich förmlich sofort aufschlagen läßt, und er mithin immer auf das Fertigwerden der Schäume und das Freiwerden seiner Maschine zii anderen Arbeiten warten wird, ist dieVerkiirzimg der Schlagzeit auf die Hälfte von ganz maßgeblicher Bedeutung.
  • Die Schaumbeständigkeit mißt man in einfacher und sicherer Weise derart, daß inan ein bestiinintes Gewicht Schaum sofort nach der Herstellung auf einen Trichter gibt, der mit einem feinmaschigen Sieb nach unten verschlossen ist, und den Trichter in ein Meßglas stellt, an dem dann in regelmäßigen Zeitabständen die Menge der abgesetzten Flüssigkeit abgelesen wird. Wir geben nachstehend Vergleichszahlen aus Parallelversuchen zwischen einem -Pektinserum und einem solchen, das mittels celluloseglykolsaurein -Natrium gewonnen wurde:
    Schaum aus Seren von
    Standzeit Pektin celluloseglykol-
    saurem Natrium
    m
    Nach- 15 Minuten 2 0
    - 30 - 15 0
    - 60 - 36 3
    Da zur Genüge bekannt ist, daß Eiweiß-:chä urne, die schnell Flüssigkeit absetzen, bei ihrer Verwendung die größten Schwierigkeiten bereiten, weil dann die Unterlagen (Kuchen, Torten usw.) schnell durchnäßt werden, zeigt sich hier ein ganz herletitender Qualitätsunterschied der Schäume, der den Wert :ges neuen Scheideverfahrens ganz besonders erkennen läßt.
  • Das neue Verfa'hreii bietet somit in gleicher Weise wie dasjenige mittels 'Methvlccllulose gegenüber dem Pektinscheideverfahren folgende Vorteile: r. größere Wirtschaftlichkeit durch geringcren Aufwand an Scheidemittel und durch möglichen Verzicht auf Kühlung und Kühlhaltung; 2. wesentlich verbesserte Qualität hinsichtlich der Farbe und sicherer Ausschluß jeder @"erfärbungsgefahr; 3. Verkürzung 11r Schlagzeiten auf die Hälfte der mittels Pektinscheidung gewonnenen Seren; d.. wesentlich erhöhte Beständigkeit der Schäume, die sich darin äußert, daß diese Schäume praktisch gesehen keine Flüssigkeit absetzen.
  • Die Erfindung, .die in dem Ausführungsbeispiel für die Verarbeitung von Magermilch eingehend @ beschrieben wird, erstreckt sich in gleicher Art auf die Scheidung von Vollmilch, die allerdings nur in Ausnahmefällen in Frage kommen kann, ,und ebenso auf die Scheidung von eingedickter Milch.
  • Irn folgenden wird ein Ausführungsbeispiel <angegeben. ' welches die außerordentliche Wirksamkeit des beanspruchten Verfahrens zeigt. Ausführungsbeispiel Zur Scheidung gelangt kurz erhitzte Magermilch. Sie wird durch ,das im Handel erhältliche cell.uloseglyl;olsaure Natrium der Firma Sichel A. G., Hannover, bewirkt.
  • Zunächst «-ard eine 3 °f,ige Lösung des vorgenannten Präparates in Leitungswasser von normaler Temperatur hergestellt. Die Auflösung ist dusch Rühren in kürzester Zeit vollständig: Auf Magermilch von der .bei Anlieferung durch die Molkerei üblichen Temperatur von .durchschnittlich 6° erfolgt ein Zusatz von etwa 2o °/, der, wie vorstehend beschrieben, hergestellten Lösung. Durch Umrühren wird dieselbe in der Milch homogen verteilt bzw. mit dieser verdünnt, worauf die Scheidewirkung sofort einsetzt. Für anzustellende Versuche verwendet man zweckmäßig Glaszylinder, in .denen der Scheidungsvorgang in der Durchsicht gut zu beobachten ist.
  • Nach d. bis 6 Stunden ist die Scheidung vollendet, und es zeigt sich am Boden des Gefäßes eine blendendweiße Schicht, die verdichtete Caseinemulsion. Darüber steht ein durchscheinendes, molkenartiges Serum, die das Albumin enthaltende Phase. Das abgeheberte Serum wird in einer Schlagmaschine, wie sie in den Konditoreien zum Schlagen von Eiweiß und Sahne üblich ist, bei ziemlich starkem Gang der Maschine aufese en. Nach. q. bis 5 Minuten ist der g 'hla, gebildete Schaum wolkig .geworden, d. h. er wirft Ballen, und erfüllt damit .die Anforderungen an einen vollwertigen Eiweißschaum: Die Prüfung auf Schaumbeständigkeit erfolgt, wie zuvor schon beschrieben. Es zeigt sich dabei, @daß nach 30 Minuten Standzeit noch kein Absetzen von Flüssigkeit stattgefunden hat; nach 1 Stunde beschränkt sich die abgesetzte Flüssigkeit auf 3"/, der aufgesetzten Gewichtsmenge an Schaum. Auf Schaumvolumen übertragen sind das nur o,5 his o.601,.
  • Bei diesem Scheideverfahren fallen vorn Gesamtansatz 1d.,50/, Emulsion an. Dabei ist zu berücksichtigen, daß .die angesetzte Milch durch den Zusatz von 200f° .dreiprozentiger Lösung von celluloseglykolsaurem Natrium eine Verdünnung bzw. starke Volumenvergrößerung hat. Wenn man die angefallene Emu.lsionsmenge auf die dem Ansatz zugrunde liegende Milchmenge umlegt, so ergibt sich die abgeschiedene Caseinemulsion zu mehr als r60(, der angewandten Milch. Diese Emulsion bewährt sich ebenso wie das aus der Pektinseheidung gewonnene gleiche Erzeugnis -zum weitgehenden Austausch vonHühnereiweißstotten inBackteigen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung nativer Schaum- und backfähiger Milcheiweißprodu@kte durch Scheidung von Milch in eine, verdichtete Caseinemulsion und eine vornehmlich Albumin enthaltende molkenartige Serumphase unter Erhaltung der Nativität der Eiweißstoffe, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheidung in bekannter Weise mittels cellulos&glvkolsaurein -Natrium vorgenommen wird. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eingedickte Mager- oder Vollmilch verarbeitet wird. 3. Ausführungsform des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 und 2,dadurch gekennzeichnet, daß die anfallenden Teilprodukte anschließend nach den verschiedenen bekannten Trocknungsverfahren zu Trockenprodukten weiterverarbeitet werden. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren keine Druckschriften in Betracht gezogen worden.
DEF87928D 1940-02-08 1940-02-08 Verfahren zur Herstellung nativer schaum- und backfaehiger Milcheiweissprodukte Expired DE759516C (de)

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