DE75826C - Polkettenregulator für gemusterte Doppelplüschwaaren - Google Patents
Polkettenregulator für gemusterte DoppelplüschwaarenInfo
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- DE75826C DE75826C DENDAT75826D DE75826DA DE75826C DE 75826 C DE75826 C DE 75826C DE NDAT75826 D DENDAT75826 D DE NDAT75826D DE 75826D A DE75826D A DE 75826DA DE 75826 C DE75826 C DE 75826C
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Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D03—WEAVING
- D03D—WOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
- D03D39/00—Pile-fabric looms
Landscapes
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- Textile Engineering (AREA)
- Looms (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT. \|
Wie man Frise, d. h. ungeschnittenen, gezogenen Plüsch als Doppelwaare herstellt, zeigen
die Bindungen in den Fig. 1 und 2 der Zeichnung, und wird diese Waare dadurch erzeugt,
dafs in zwei über einander liegenden, mit einander verbundenen Waaren ein Schufsfaden \ so
geschossen wird, dafs er die Polfäden fängt und Schleifen bildet, nach Fertigstellung aber herausgezogen
werden kann, worauf aus der bisher vereinigten Waare zwei getrennte gleiche Hälften
entstehen. Die Fig. 3, 4 und 9 zeigen die musterartige Vereinigung von Plüsch und Frise
bezw. die Bindungen, welche sich bei Doppelwaare hierzu nöthig machen, und zwar Fig. 3
und 4 quergestreift, während Fig. 9 ein längsgemustertes Gewebe veranschaulicht. Während
die Plüschfäden einfach in der Mitte nur geschnitten zu werden brauchen, so werden bei
Frise die Schufsfaden ^ herausgezogen, und da
die Polfäden des Frises stets etwas kürzer als die Plüschfäden gehalten werden müssen, so
kann das Durchschneiden der Plüschfäden leicht geschehen, ohne Gefahr zu laufen, dafs
die Frisenoppen durch das Messer beschädigt werden, α -α in Fig. 3 und 4 bezeichnet das
Frisegewebe, b-b das Plüschgewebe, während bei der längsgemusterten Waare, wie Fig. 9
zeigt, die Frise'fäden a-a punktirt, die Plüschfäden
jedoch voll\zu sehen sind. Auch bei der einfachen Waare mufs man übrigens das Frise
niedriger halten als den Plüsch, da die Appreturmaschinen nur für das Satiniren des Plüsches
dienen, etwaige mit dem Plüsch gleich hohe Frisenoppen jedoch derart beschädigt würden,
dafs letztere vollständig verfilzt erscheinen würden. Fig. 10 zeigt den Längsschnitt der
Bindung eines Fadens, wenn er Plüsch zu machen hat, und Fig. 11 den Längsschnitt der
Bindung eines solchen, der Frise zu machen hat.
Aus diesen Figuren ist sofort die ganz verschiedene Einarbeitung der einzelnen Polfäden
ersichtlich. An allen Stellen mit Frise zieht sich die Waare naturgemäfs, da dort der Abstand
der beiden Waaren wegen der verschiedenen Einarbeitung kleiner ist (s. Fig. 12, Abstände
m und nj, besonders zusammen, und zeigt die Waare auf ihren linken Seiten daselbst
vertiefte Stellen. Bevor das Messer aber zum Schnitt kommt, werden die Zugschüsse ζ herausgezogen
, wodurch sofort die unebenen Stellen auf der linken Seite verschwinden und die letzteren wie bei jedem anderen Plüsch
wieder als glatte Fläche erscheinen. (Fig. 12 zeigt im Querschnitt das Waarenbild vor und
nach Entfernung des Zugschusses.) Dazu kommt noch z. B., dafs auch Frise einpolig
und Plüsch zweipolig, zweischüssig gearbeitet werden kann (Fig. 13 und 14)'und bilden also
dann bei jeder Polbethätigung des Frises alle Frisefäden Noppen, "während gleichzeitig von
den Plüschfäden nur abwechselnd einer um den anderen zur Plüschbildung verwendet wird,
also eine ganz ungleiche Länge des Polyerbrauchs der Plüsch- und Frisefäden auf ein und derselben
Stelle der Waare eintritt, so dafs das Verhältnifs z. B. in Fig. 13 und 14 sich ,auf
15:13 stellen würde.
Dieses verschiedene Einarbeitungsverhältnifs wird noch gröfser und in die Augen springender,
wenn bei der besonders schön und gleichmäfsig ausfallenden Waare (Fig. 9) die Frise machenden
Fäden immer erst mit dem neunten Schufs ab-
gebunden werden, und wäre das Verhältnifs in Fig. ι 5 und 16 in der wirklichen Waare wie 30: 13.
Es ist nach dem Vorstehenden also die Nothwendigkeit nachgewiesen, dafs mindestens je
ein besonderer Polkettenbaum gebraucht wird, und zwar einer für Frise und einer für Plüsch.
Beim glatten, nicht gemusterten Plüsch oder glatten Frise werden die Fäden vom Polbaum
nur durch ein Walzenpaar zugeführt, dessen Umdrehungsgröfse den Polverbrauch bestimmt.
Bei zwei und mehr Polfädenabtheilungen, welche von einander verschiedene Polmengen
verbrauchen sollen, werden natürlich auch statt eines mehrere Polwalzenpaare gebraucht, und
mufs man im Stande sein, den Polverbrauch nach Belieben zu regeln, und zwar vermittelst
einer ganz ' unabhängigen, verschieden einzustellenden Zuführgeschwindigkeit jedes einzelnen
Walzenpaares. Auf dem gewöhnlichen Plüschwebstuhl ist also ohne Weiteres eine solche
Waare nicht zu erzeugen, zu deren Herstellung bedarf es also einer besonderen Vorrichtung
nachstehend beschriebener Art.
Aufser dem am gewöhnlichen Webstuhle schon befindlichen Walzenpaare α b, Rad c und
Schneckenwelle e wird ein zweites Walzenpaar al bl derart angeordnet, dafs die an ihrem
unteren Ende drehbar gelagerte Schneckenwelle e, welche durch Kegelräder r, Fig. 6, 7
und 8, angetrieben wird, abwechselnd je nach Bedarf aus c ausgehoben und in ein Rad c1,
Fig. 7 und 8, eingelegt wird, das auf einer Rohrwelle f lagert und mit dem Stirnrade d
fest verbunden ist. Das Stirnrad d greift in ein zweites dl ein und versetzt die Walzen a1
und bl in Drehung. Wenn der Kettenbaum für die Plüschkette durch Schnecke e umgedreht
wird, so erhält der Kettenbaum für die Frisekette seine Drehung, um dem Zuge der Waare
folgen zu können, durch den Zug selbst, was dadurch ermöglicht wird, dafs derselbe die
Wirkung des am Frisekettenbaum angebrachten Schleifgewichtes überwindet. In gleicher Weise
verhält es sich dann umgekehrt, wenn der Frisekettenbaum von der Schnecke e seine Umdrehung
erhält.
Das Einrücken der Schneckenwelle e aus dem Rade c1 in das Rad c geschieht folgendermafsen:
Der Schemel 0, der bei t und u mit der Schaftmaschine verbunden und bei χ (Fig. 8)
drehbar ist, bewirkt bei der Bewegung in das Unterfach mittelst einer aus Zugstange v,
Winkelhebel n, Kette m, Winkelhebel /, Kette k und Feder i bestehenden Vorrichtung das Einrücken
der durch konische Räder r bewegten Schneckenwelle e in das Rad c, welches das
Drehen des Walzenpaares α b veranlafst. Dieses Drehen des Walzenpaares α b wird so lange
fortgesetzt, als es die Notwendigkeit des Musters erheischt, und soll nun das andere
Walzenpaar al b1 arbeiten, so wird der Schemel 0
durch die Bethätigung der Schaftmaschine in entgegengesetzter Richtung in das Oberfach gezogen,
so dafs die Schneckenwelle e infolge Nachlassens der Feder i und durch die eigene
Schwere in das Zahnrad c1 eingreift, in welchem
dieselbe mittelst einer gleichen wie die vom Schemel 0 bethätigten Vorrichtung vor Herausspringen
geschützt wird und somit ein Drehen des Walzenpaares al bl erfolgt.
Damit die Schneckenwelle e fest an die Räder c und c1 zu liegen kommt, ist ein mit
Fingern w versehener Hebel p, welcher mittelst einer Feder 5 gehalten wird, an der Webstuhlwand
beweglich angeordnet. Beim Umstellen der Schneckenwelle e wird dieser Hebel ρ mittelst
über Rollen laufender Schnüre durch einen besonderen Schemel selbstthätig weggezogen,
so dafs die Schneckenwelle sich ungehindert aus c1 in c und umgekehrt bewegen
kann; die Feder s bewirkt, dafs der Hebel ρ sich fest an die Schneckenwelle e legt.
Wird nämlich Plüsch und Frise lang gestreift . (Fig. 9) gemacht, so werden die beiden
Räder c1 und d (Fig. 8) ausgewechselt, das heifst
durch zwei kleinere /21 und h2 (Fig. 5 und 6)
ersetzt und die Rohrwelle f mit ihrem Bolzen weiter an das Rad c gerückt, so dafs die
Schneckenwelle e zugleich in beide Räder /i2
und c greift und so beide Walzenpaare a b
und al b1 in Drehung versetzt. Je nach der
Zähnezahl des Wechselrades h1 kann man nun
den Flor der Walze a1 z. B. verschieden lioch
und zwar ganz unabhängig vom Flore der Walze α halten.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Ein Polkettenregulator für Doppelplüschwaaren mit Frisemusterstreifen, bei welchem die Walzenpaare für die Polkettenzuführung der Musterbildung entsprechend beliebig einzeln oder gemeinsam von derselben Schraube (e) angetrieben werden und bei welchem diese Schraube zwecks Herstellung von Querstreifen selbstthätig aus dem Antriebsrade des einen Walzenpaares ausgelegt und in das entsprechende Rad des anderen Walzenpaares eingelegt werden kann.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE75826C true DE75826C (de) |
Family
ID=348759
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT75826D Expired - Lifetime DE75826C (de) | Polkettenregulator für gemusterte Doppelplüschwaaren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE75826C (de) |
-
0
- DE DENDAT75826D patent/DE75826C/de not_active Expired - Lifetime
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