DE757282C - UEberzug mit einem Sekundaeremissionsfaktor kleiner als 1 auf der Glaswandung oder anderen isolierenden Innenteilen von Elektronenroehren - Google Patents
UEberzug mit einem Sekundaeremissionsfaktor kleiner als 1 auf der Glaswandung oder anderen isolierenden Innenteilen von ElektronenroehrenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Überzug mit einem Sekundäremissionsfaktor kleiner als ι
auf der Glaswandung oder anderen isolierenden Innenteilen von Elektronenröhren, und
ferner ein Verfahren zur Herstellung solcher Überzüge.
Wie allgemein bekannt, werden in vielen Fällen nicht zum Elektrodensystem gehörige
Teile, wie z. B. die Röhrenwand, von Elektronen getroffen, in welchem Fall vom Bau
des Elektrodensystems abhängig ist, ob ein großer oder ein kleiner Teil der Wand einem
derartigen Elektronenbombardement ausgesetzt ist. Infolge der mit großer Geschwindigkeit
wandernden und auftreffenden Primärelektronen, können aus der Röhrenwand und aus sonstigen isolierenden Innenteilen Sekundärelektronen
ausgelöst werden, die, wenn, wie es bei diesen Teilen bei den üblichen Spannungen meist der Fall ist, die Anzahl der
aus der von den Elektronen getroffenen Wand frei werdenden Sekundärelektronen je Primärelektron
größer als ι ist, positive Aufladungen herbeiführen. Vorliegend ist das Ver-
hältnis der Anzahl Sekundärelektronen je
Primärelektron mit δ bezeichnet.
Während einerseits durch diese Erscheinungen unerwünschte Spannungsverhältnisse
auftreten, können infolge eines derartigen Bombardements aus der Glaswand und aus
anderen isolierenden Innenteilen Gase frei werden, wodurch die Lebensdauer der Röhre
in erheblichem Maße verkürzt wird, ίο Um diese Übelstände möglichst zu vermeiden,
wurden bereits verschiedene Mittel vorgeschlagen. So ist es z. B. bekannt, die Glaswand oder sonstige isolierende Teile mit
einer leitenden Schicht zu überziehen, die mit einem Punkt bestimmten Potentials verbunden
wird; es ist auch nicht mehr neu, derartige isolierende Röhrenteile mit isolierenden oder
halbleitenden Stoffen zu überziehen, wobei die Stoffeigenschaften und die Ausgestaltung
so der aufgebrachten Schicht in einigen Fällen derart sind, daß eine Schicht erhalten wird,
bei der δ !deiner als ι ist. So ist es z. B.
bekannt, die Wand einer elektrischen Entladungsröhre1 mit einer rauhen, häufig schwarzen
Schicht, z, B. aus Kohlenstoff, Chromoxyd od. dgl., zu überziehen. Es wurde zu
diesem Zweck auch bereits Aluminiumoxyd vorgeschlagen, bei dem jedoch bereits bei
Spannungen größer als 150 bis 200 Volt δ größer als 1 ist. Es sind auch Röhren
bekannt, bei denen die Wand mit einer Schicht von kolloidalem Graphit überzogen ist und
bei denen diese Schicht mit einem Punkt bestimmten Potentials, z. B. mit der Kathode,
35- verbunden ist. Die letztgenannte Schicht hat gleichfalls ein <3<i. Das betreffende Organ
erhält dadurch eine derartige negative Spannung, daß praktisch keine Primärelektronen
mehr angezogen werden, so daß die obenerwähnten Übelstände zu vermeiden sind.
Die Erfindung bezieht sich nun auf die Anwendung von anderen Stoffen zu dem hier
beschriebenen Zweck, die nicht die Nachteile besitzen, die mit der Anwendung der bekannten
Stoffe verknüpft sind und außerdem ' einige sehr wichtige Vorteile bieten, die mit
keinem der bekannten Stoffe erhalten werden können, so daß derartige Stoffe ein viel ausgedehnteres
Anwendungsgebiet als die bekannten Stoffe finden.
Ein Überzug mit einem Sekundäremissionsfaktor kleiner als 1 auf der Glaswand oder
anderen isolierenden Innenteilen von Elektronenröhren besteht darin, daß erfindungsgemäß
die Oxyde oder Sulfide von Wolfram, Molybdän, Kupfer oder Silber als Überzugstoff
bei Spannungen bis zu 300 bis 350 Volt verwendet werden.
Die Anwendung dieser Stoffe bietet zunächst den Vorteil, daß diese Stoffe, wie
nachstehend näher erörtert, auf sehr einfache Weise in der erwünschten Konfiguration aufgebracht
werden können. Es besteht außerdem in bezug auf einige der bekannten Stoffe der Vorteil, daß keine elektrische Verbindung
mit einem Punkt bestimmten Potentials hergestellt zu werden braucht, während auch der
anderen Stoffen, wie rauhem Kohlenstoff u. dgl., anhaftende Übelstand, daß der aufgebrachte
Stoff leicht von der Wand oder einem anderen isolierenden Teil abfällt, nicht auftritt, da die Oxyde gemäß der Erfindung
sehr gut an einer Unterlage haften. Diese Stoffe haben ferner bis zu ziemlich hohen
Spannungen einen Wert von ö <C 1.
Schließlich weisen die hier erwähnten Verbindungen die sehr wichtige Eigenschaft auf,
daß sie in Schichten einer derart geringen Stärke, daß die Durchsichtigkeit der Wand,
auf die sie aufgebracht sind, erhalten bleibt, noch eine sehr gute Wirkung haben. Diese
Stoffe sind daher mit gutem Erfolg nicht nur anwendbar in jenen Fällen, in denen auch die
bereits bekannten Stoffe benutzt werden können, wie z. B. in gewöhnlichen Verstärkerröhren
u. dgl., sondern auch in denjenigen Fällen, in denen es zum Zweck der Wärmeausstrahlung
oder für die Sichtbarkeit eines innerhalb einer Entladungsröhre befindlichen Teiles sehr erwünscht oder erforderlich ist,
daß die Röhrenwand durchsichtig bleibt. Letzteres ist insbesondere der Fall bei Röhren
mit Fluoreszenzschirmen, bei Photozellen, Abstimmanzeigern, Leuchtröhren, Ultraviolettstrahlern
u. dgl. Unter »durchsichtig« ist hier ein Zustand zu verstehen, bei dem durch diese Schicht hindurch jeder Körper
wahrnehmbar ist. Da die zur Zeit bekannten Stoffe zu diesem Zweck nicht angewendet
werden können, hat es sich erst durch die vor- io< liegende Erfindung als möglich erwiesen, bei
der hier genannten Kategorie von Entladungsröhren die vom Auftreten von Wandlungen
herrührenden störenden Erscheinungen zu vermeiden. Es werden in diesen Fällen io;
Schichten benutzt, deren Stärke zweckmäßig nicht größer als 2 Mikron ist.
Die hier genannten Eigenschaften sind nicht nur von großer Wichtigkeit bei der
Verwendung dieser Stoffe als Überzug auf in Teilen der Wand einer elektrischen Entladungsröhre,
sondern auch auf anderen in der Röhre befindlichen isolierenden Körpern, insbesondere auf jenen Teilen, die für Wärmestrahlen
durchlässig sein müssen. 11;
Der Überzug auf der Wand einer elektrischen Entladungsröhre läßt sich auf einfache
Weise wie folgt herstellen: Innerhalb des Kolbens einer elektrischen Entladungsröhre
wird dem zu überziehenden Wandteil gegen- ia über eine dünne Wolframwendel angeordnet.
Das Innere des Kolbens wird dann bis zu
einem Druck von etwa 2 mm Quecksilbersäule entlüftet, und dann wird die Wolframwendel
auf einer Temperatur von etwa 23000 C geglüht, wobei das Wolfram von der
Wendel abdampft. Da diese Verdampfung in Gegenwert von verdünntem Sauerstoff stattfindet,
schlägt sich auf dem der Wendel gegenüberliegenden Wandteil eine dünne Schicht aus in diesem Fall durchsichtigem blaufarbigem
Wolframoxyd nieder. Die Wolframwendel kann dann wieder entfernt und die
Röhre auf bekannte Weise mit dem Elektrodensystem zusammengebaut und weiter fertiggestellt werden. Außer dem hier erwähnten
Verfahren sind zur Herstellung einer derartigen Schicht verschiedene andere Verfahren
möglich. So kann z. B. nicht das Metall, sondern die gewünschte Verbindung selbst im
Vakuum oder in einer indifferenten Gasatmosphäre verdampft werden, und es ist auch möglich, die Oxyde u. dgl. durch Aufspritzen
auf den zu überziehenden Teil aufzubringen. Es wurde jedoch gefunden, daß das hier im einzelnen beschriebene Verfahren
sehr gute Ergebnisse liefert und daß auch im allgemeinen die beste Wirkung mit Wolframoder
Molybdänoxyd erhalten wird.
In der Zeichnung ist zur Erklärung ein Teil eines Abstimmanzeigers dargestellt, bei
dem ι einen Teil der Röhrenwand bezeichnet und 2, 3 und 4 schematisch eine in der Röhre
befindliche Kathode, Steuerelektrode und auf der Innenseite mit einem fluoreszierenden
Stoff überzogene Anode darstellen. In der Zeichnung ist außerdem noch ein Teil eines
Steuergitters 5 und einer Anode 6 dargestellt. Auf einen Teil des Kolbens, und zwar auf
jenen Teil, der am leichtesten von aus der Kathode herkommenden Elektronen getroffen
werden kann, ist eine Schicht 7 aufgebracht, die aus einem oder mehreren der Oxyde oder
Sulfide von Wolfram, Molybdän, Silber oder Kupfer besteht. Diese Schicht ist nun so
durchsichtig, daß die fluoreszierende Anode von außen her ohne weiteres wahrnehmbar
ist. In der Zeichnung sind ferner noch isolierende Teile 8 und 9 sowie das Elektrodensystem
tragende Stützen 10 und 11 dargestellt.
Claims (3)
1. Überzug mit einem Sekundäremissionsfaktor
kleiner als 1 auf der Glaswandung oder anderen isolierenden Innenteilen
von Elektronenröhren, gekennzeichnet durch die Verwendung der Oxyde oder Sulfide von Wolfram, Molybdän,
Kupfer oder Silber als Überzugsstoff bei Spannungen bis zu 300 bis 350 Volt.
2. Überzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf einem durchsichtig
zu belassenden Teil der Glaswand die Schichtdicke des Überzugs nicht größer als 2/iooo mm ist.
3. Verfahren zur Herstellung eines Überzuges nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Schicht, zweckmäßig aus Wolfram- oder Molybdänoxyd,
durch Erhitzung eines Wolframoder Molybdänkörpers in Gegenwart von verdünntem Sauerstoff auf einen Isolierteil
der Röhre, insbesondere auf einen Teil der Röhrenwand aufgebracht wird.
Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren
folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden:
österreichische Patentschrift Nr. 148 610;
USA.-Patentschrift Nr. 1929 661;
Physikalische Zeitschrift der Sowjetunion, 1936, Nr. 831 ff.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 809 604/14 S.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
NL86569A NL50589C (de) | 1938-02-22 | 1938-02-22 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE757282C true DE757282C (de) | 1944-10-19 |
Family
ID=43797554
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEN42966A Expired DE757282C (de) | 1938-02-22 | 1939-02-21 | UEberzug mit einem Sekundaeremissionsfaktor kleiner als 1 auf der Glaswandung oder anderen isolierenden Innenteilen von Elektronenroehren |
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---|---|
BE (1) | BE432880A (de) |
DE (1) | DE757282C (de) |
FR (1) | FR850656A (de) |
GB (1) | GB525418A (de) |
NL (1) | NL50589C (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US1929661A (en) * | 1928-08-31 | 1933-10-10 | Electrons Inc | Electron tube |
AT148610B (de) * | 1933-08-31 | 1937-02-10 | Rca Corp | Elektrische Entladungsröhre. |
-
1938
- 1938-02-22 NL NL86569A patent/NL50589C/xx active
-
1939
- 1939-02-20 GB GB5638/39A patent/GB525418A/en not_active Expired
- 1939-02-21 FR FR850656D patent/FR850656A/fr not_active Expired
- 1939-02-21 DE DEN42966A patent/DE757282C/de not_active Expired
- 1939-02-22 BE BE432880D patent/BE432880A/xx not_active Expired
Patent Citations (2)
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---|---|---|---|---|
US1929661A (en) * | 1928-08-31 | 1933-10-10 | Electrons Inc | Electron tube |
AT148610B (de) * | 1933-08-31 | 1937-02-10 | Rca Corp | Elektrische Entladungsröhre. |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR850656A (fr) | 1939-12-22 |
BE432880A (fr) | 1939-03-31 |
NL50589C (de) | 1941-05-27 |
GB525418A (en) | 1940-08-28 |
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