-
Verfahren und Vorrichtung zum Gewinnen von metallischem Zink aus oxydischen
Zinkverbindungen Zink wird aus Stoffen wie Zinkoxyd, Röstblende oder anderen oxydischen
Zinkverbindungen o. dgl. durch Reduktion mit Kohlenstoff in 'der liegenden oder
stehenden Muffel oder durch Laugerei und Elektrolyse gewonnen. Stehende Zinkmuffeln
sind auch schon so ausgebildet worden, daß darin ein Gemisch von feinem Gut und
feinem Reduktionsmittel im freien Fall niederging. Neben der Muffel und noch im
Heizraum derselben war ein Raum für die Aufnahme von stückigern Koks o. dgl. angeordnet.
Dieser Raum stand mit der Muffel durch zahlreiche Öffnungen in Verbindung und war
gegen den Heizraum gasdicht abgeschlossen. In die Muffel konnten an einer oder mehreren
Stellen Reduktionsgase, wie Kohlenmonoxyd, eingeleitet werden. Der Zinkdampf und
die Gase, die während der Reduktion in der Muffel entstanden, sowie die gegebenenfalls
zusätzlich eingeführten Gase gelangten durch die Öffnungen in der Muffelwand und
den mit stückigem Koks gefüllten Raum in den Kondensator. Die nicht kondensierbaren
Gase konnten im Verfahren selbst wieder verwendet, z. B. im Heizraum der Muffel
verbrannt, oder auch zum Teil in die Muffel zurückgeleitet werden. Ferner ist bekannt,
Zinkoxyd
im elektrischen Lichtbogen o. dgl. zu verdampfen und den
Zinkoxyddampf zwecks Reduktion durch eine Kokssäule zu leiten, der durch elektrische
Widerstandsheizung die für die Reduktion erforderliche Wärme zugeführt wurde. Alle
diese Verfahren haben den Nachteil, daß die Reduktionswärme mittelbar auf das Gut
übertragen oder aus elektrischer Energie erzeugt werden muß. Sie erfordern daher
hohe Anlage- und Betriebskosten. Diese Nachteile aller bekannten Zinkgewinnungsverfahren
zu beseitigen, ist Ziel der Erfindung.
-
Nach der Erfindung erfolgt die Gewinnung von metallischem Zink aus
Zinkoxyd, Röstblende und anderem Gut, das oxydische Zinkverbindungen o: dgl. enthält,
in der Weise, daß das zweckmäßig vorgewärmte Gut in feiner Verteilung, z. B. mittels
heißer oder kalter Gase, durch das heiße stückige, körnige oder feine Reduktionsmittel
geblasen wird und daß abwechselnd mit dem Durchblasen das Reduktionsmittel durch
teilweise Verbrennung mittels Luft, Sauerstoff, sauerstoffangereicherter Luft o.
dgl. aufgeheizt wird.
-
Zum Beispiel wird das Reduktionsmittel ähnlich wie der Koks bei der
Wassergaserzeugung zunächst mit Luft, Sauerstoff, sauerstoffangereicherter Luft
o. dgl. Sauerstoffträger heiß geblasen. Hat es die gewünschte Temperatur erreicht,
die je nach den Bedingungen des Verfahrens zwischen etwa iioo bis z6oo° C und darüber
liegen kann, so wird die Zufuhr des Sauerstoffträgers abgestellt oder gedrosselt,
und es werden die zu verarbeitenden zinkhaltigen Stoffe in feiner Verteilung durch
das heiße Reduktionsmittel geführt, z. B. mittels eines Träger- oder Fördergases
hindurchgeblasen oder -gesaugt. Das Gemisch aus Zinkdämpfen und reduzierenden Gasen,
das sich hierbei bildet, wird in einen Kondensator geleitet, während die Gase, die
während des Heißblasens entstehen, zweckmäßig mittels besonderer Abzüge aus dem
Reduktionsraum abgeführt werden. Ist durch den Wärmeverbrauch der Zinkreduktion
das Reduktionsmittel bis zu einer optimalen Temperatur, die z. B-. zwischen iooo
bis 130o° C liegen kann, abgekühlt, so wird die Zufuhr des zinkhaltigen Ausgangsgutes
zum Reduktionsraum abgestellt und es wiederholen sich abwechselnd Heißblase- und
Reduktionsperioden.
-
Als Reduktionsmittel wird für das Verfahren gemäß der Erfindung beispielsweise
klein- oder auch grobstückiger Koks, Schwelkoks, Anthrazit o. dgl. Kohle verwendet,
der sich etwa in Form einer Säule in einem schachtförmigen Reduktionsraum von z.
B. kreisförmigem oder rechteckigem Querschnitt befindet. In manchen Fällen können
auch I andere Stoffe, z. B. metallisches Eisen, gegebenenfalls in Mischung mit den
vorerwähnten, als Reduktionsmittel verwendet werden.
-
Die Reduktion verläuft erfindungsgemäß schnell und vollständig. Außerdem
läßt sich die hohe Erhitzung des Reduktionsmittels auf z. B. i2oo bis z6oo° C oder
mehr mit ein-; fachen, billigen und bequemen Mitteln durchführen, da sie durch teilweise
Verbrennung des Reduktionsmittels erfolgt und im Reduktionsraum selbst vorgenommen
wird. Die Ausnutzung der Wärme geschieht mit hohem Wirkungsgrad; die Wärmeverluste
sind gering. In den Reduktionsrückständen verbleiben nur geringe Mengen Zink und
es läßt sich das Zink aus den in das Verfahren eingeführten bzw. im Verfahren entstehenden
Gasen gut und mit einheitlichen Vorrichtungen abscheiden. Auch die Zinkverluste
sind dementsprechend gering, und es ergibt sich eine Reduktionsvorrichtung mit hoher
Durchsatzleistung und geringen Bedienungskosten. Der erfindungsgemäß angestrebte
Erfolg wird also in hohem Außmaß erreicht.
-
Vor dem Heißblasen kann jeweils das noch im Reduktionsraum befindliche
Zink mittels eines geeigneten neutralen oder reduzierenden Gases in den Kondensator
gespült werden. Das Reduktionsmittel wird entweder fortlaufend oder satzweise in
den Reduktionsraum eingeführt, und es können die Reduktionsmittelrückstände auf
die gleichen Arten aus dem Reduktionsraum ausgetragen werden; enthalten sie noch
wertvolle Stoffe, z. B. erhebliche Reste Kohlenstoff, oder Metalle wie Blei, Zink,
Eisen o. dgl., so können sie in bekannter Weise verwendet werden, z. B. in Eisenhochöfen,
Bleischachtöfen, Wälzöfen, Feuerungen o. dgl.
-
Zweckmäßig erfolgt die Beschickung des Reduktionsraumes mit dem Reduktionsmittel
am Anfang des Heißblasens, weil dann das frisch eingeführte Reduktionsmittel durch
das folgende Heißblasen bereits auf hohe Temperatur gebracht wird und bei der anschließenden
Reduktionsperiode schädliche Temperaturunterschiede in den einzelnen Teilen des
Reduktionsmittelvorrates und des Reduktionsraumes nicht mehr bestehen. Der Austrag
der Reduktionsmittelrückstände geschieht ebenfalls am besten während des Heißblasens,
z. B. am Ende einer jeden oder nach einer bestimmten Zahl von Heißblaseperioden.
Auf diese Weise gelangen die Reduktionsmittelrückstände mit einem sehr geringen
Zinkgehalt aus dem Ofen, und es wird auch der Gehalt des Reduktionsmittels an brennbaren
Bestandteilen sehr gut ausgenutzt.
-
Für den Austrag der Reduktionsmittelrückstände können, wenn diese
in fester Form vorliegen, z. B. ein Drehrost oder Brechwalzen
und
entsprechende Schleusen o. dgl., die den Reduktionsraum gegen die Außenluft absperren-,
verwendet werden. Die Austragseinrichtungen können auch mit Kühlung ausgestattet
sein. Man kann aber auch die Reduktionsmittelrückstände im Reduktionsraum so hoch
erhitzen, daß sie flüssig abgestochen werden können. Statt eines stehenden Reduktionsraumes
kann man eine schräg gestellte oder liegende, z. B. eine mit Reduktionsmittel gefüllte
Trommel oder ein Drehrohr oder eine andere langgestreckte, fest stehende oder bewegte
Reduktionskammer verwenden. Auch bei stehenden Reduktionsräumen kann man z. B. dadurch,
daß man die Wände eines Reduktionsschachtes sich drehen läßt, dafür sorgen, daß
ständig neue Berührungsflächen- zwischen Reduktionsmittel und Gasen, bzw. dem von
den Gasen hindurchgeführten Gut, geschaffen werden.
-
Der Durchgang des zinkhaltigen Gutes durch die Reduktionsmittelsäule
oder -schicht und die Reduktion lassen sich dadurch noch verbessern und beschleunigen,
. daß das Gut oder gegebenenfalls das Trägergas oder beide Stoffe, wie für andere
metallurgische Verfahren an sich bekannt, heiß in den Reduktionsraum eingeführt
werden. Die Erhitzung kann auf verschiedenem Wege geschehen.
-
Wird ein Trägergas verwendet, so kann dieses oder sein Gemisch mit
dem gegebenenfalls vorgewärmten Gut, das z. B. nach Art der pneumatischen Förderung
hergestellt und fortbewegt wird, oder auch beide Stoffe für sich regenerativ oder
rekuperativ z. B. mittels der Abwärme der Gase oder eines Teils der Gase, erhitzt
werden, die beim Hochheizen des Reduktionsmittels anfallen. Oder es werden diese
Gase, unter der Voraussetzung, daß sie brennbar sind, oder andere gasförmige, flüssige
oder feste Brennstoffe, z. B. die Gase, die nach der Kondensation des Zinkdampfes
übrigbleiben, verbrannt, und es wird ihre Verbrennungswärme z. B. in Cowpern oder
ähnlichen Wärmeaustauschern für die Erhitzung des zinkhaltigen Gutes oder gegebenenfalls
des Trägergases oder beider Stoffe, bzw. ihrer Gemische, nutzbar gemacht. Man kann
auch das Heizgas unmittelbar mit dem zinkhaltigen Gut- in Berührung bringen, z.
B. hindurchleiten. Nach den gleichen geschilderten Verfahren kann man auch die Luft,
den' Sauerstoff o. dgl. erhitzen, der für das Hochheizen des Reduktionsmittels oder
die Erhitzung der sonstigen in den Reduktionsraum eingeführten Stoffe verbraucht
wird.
-
Aber auch .die Ausnutzung von: Verbrennungsvorgängen; die in Gegenwart
des zinkhaltigen Gutes verlaufen.. empfiehlt sich für die Erhitzung und die Begünstigung
der Reduktion des letzteren; z. B. wird das Gut mit Kohlenstaub oder flüssigen oder
gasförmigen Brennstoffen gemischt, und es wird dem Gemisch so viel, zweckmäßig in
der beschriebenen oder auf andere Art, erhitzte Luft, Sauerstoff oder sauerstoffangereicherte
Luft beigemischt, daß durch vollständige oder unvollständige Verbrennung des Brennstoffes
oder eines Teils desselben die jeweils gewünschten Temperaturen erreicht werden,
z. B. wird ein gegebenenfalls vor oder nach seiner Mischung' mit dem Gut vorerhitztes
brennbares Fördergas oder ein Teil desselben verbrannt: Oder es erfolgt die pneumatische
Förderung mit Luft, Sauerstoff o. dgl., und es wird ein brennbares Gas, Kohlenstaub
o. dgl. in den heißen oderkalten Förderstrom eingeführt. Man kann auch das Gut mit
heißen Verbrennungsgasen fördern oder diese in den Förderstrom zwecks Aufheizung
oder weiterer Erwärmung des Gutes einleiten. Auch in diesem Fall kann man noch Kohlenstaub
o. dgl. staubförmige Reduktionsmittel dem Gut zusetzen. Entsteht bei dem Verbrennungsvorgang
Kohlendioxyd, so wird dieses bei der Reduktion zu Kohlenmonoxyd umgewandelt. Die
Verbrennung mit Sauerstoff oder sauerstoffangereicherter Luft wird hauptsächlich
dann angewendet, wenn die Gegenwart großer Gasmengen bei der Reduktion oder anschließenden
Kondensation vermieden werden soll.
-
Ein guter Durchgang des Gutes durch das Reduktionsmittel und eine
gute Verteilung in demselben -läßt sich beispielsweise dadurch erreichen, daß das
feine Gut oder auch ein von einem gasförmigen oder flüssigen Mittel getragener Gutsstrom
gegebenenfalls heiß in eine ganz oder teilweise mit festem Brennstoff, wie Koks
oder Kohle, gefüllte oder leere Trommel eingeführt .wird. Durch Verbrennung des
Brennstoffes bzw. eine besondere Feuerung o. dgl. wird das Innere der Trommel ständig
auf sehr hohe Temperatur gehalten. Das zinkhaltige feine Gut verhält sich dann fast
ebenso wie ein Gas und wird ganz gleichmäßig mit dem Gutsstrom aus der Trommel in
den Reduktionsraum geführt. Zweckmäßig tritt der Gutsstrom in den Reduktionsraum
durch mehrere auf ' seinen Umfang verteilte Öffnungen wie Düsen über. Die Düsen
können in einer oder mehreren Ebenen angeordnet sein,,die z. B. in einem stehenden
Reduktionsraum oben oder unten liegen, so daß das Gut entweder von oben nach unten
oder von unten nach oben die Reduktionsmittelsäule durchdringt. Die Zuführungen
des feinen Gutes können auch in Abständen auf die Höhe oder Länge des Reduktionsraumes
verteilt sein, und es kann das Gut gleichzeitig *oder in der Zeitfolge nacheinander
durch die verschiedenen Öffnungen in den Reduktionsraum
eingeführt
werden. Trommel und Reduktionsschacht befinden sich vorteilhaft möglichst nahe beieinander,
damit Wärmeverluste auf ein Mindestmaß eingeschränkt werden. Als Füllung für die
Trommel lassen sich auch andere Stoffe, z. B. keramische Stoffe, verwenden, wenn
gleichzeitig für eine andere Beheizung des Trommelinneren, z. B. durch Kohlenstaubbrenner,
gesorgt wird.
-
Die Bauart der Trommel kann z. B. nach dem Muster bekannter Drehtrommelöfen,
die des Reduktionsraumes nach dem Muster von Wassergaserzeugern oder anderen Schachtöfen
gewählt werden. Manchmal kann es vorteilhaft sein, eine Trommel oder eine andere
Einrichtung zur Vorbereitung des Gutes für die Reduktion auf zwei oner mehrere Reduktionsöfen
arbeiten zu lassen, insbesondere wenn diese wechselweise auf Reduktion und Heißblasen
betrieben werden.
-
Um eine in allen Teilen des Reduktionsraumes gleichmäßige Erhitzung
zu erzielen, empfiehlt es sich, die hierzu dienende teilweise Verbrennung des Reduktionsmittels
derart durchzuführen, daß die Verbrennungsluft mit möglichst großer Geschwindigkeit
durch das Reduktionsmittel strömt. Man i kann auch mehrere auf die Länge oder Höhe
des Reduktionsraumes verteilte Luftzuführungen vorsehen und zwischen den Luftzuführungen
Abzüge für die Verbrennungsgase, beide z. B. in mehreren Ebenen oder auf andere
Art gruppiert, anordnen und so die Reduktionsmittelsäule in eine größere- Anzahl
von Verbrennungszonen unterteilen. Auf diese Weise gelingt eine sehr schnelle Aufheizung
des Reduktionszaumes, und man kann dabei, falls erwünscht, den Verbrennungsvorgang
so leiten, daß Abgase mit einem geringen Gehalt an brennbaren Bestandteilen entstehen.
l Vor dem Hochheizen kann der Reduktionsraum z. B. mit Kohlenmonoxyd oder anderen
brennbaren Gasen gespült werden, um die von der Reduktion noch verbleibenden Zinkdämpfe
möglichst vollständig in die Kondensation überzuführen. Auch nach dem Heißblasen
können die gleichen oder ähnliche Spülgase angewendet werden, um Kohlendioxyd oder
andere die Reduktion beeinträchtigende Stoffe zu entfernen. Für die erforderlichen
Umschaltungen. können bekannte Einrichtungen verwendet werden.
-
Die Verbrennungsgase vom Hochheizen können in manchen Fällen Metalloxyde
enthalten, z. B. Bleioxyd, Zinkoxyd o. dgl. Ziehen sie mit hoher Temperatur aus
dem Reduktionsraum ab, so empfiehlt es sich, zuerst ihre Abwärme z. B. für Vorwärmezwecke
innerhalb des Verfahrens selbst auszunutzen und darauf die Abscheidung der wertvollen
Stoffe aus dem mehr oder weniger abgekühlten Gas vorzunehmen. Man kann aber auch
die Entstaubung vor die Abwärmeverwertung schalten oder beide Vorgänge aufteilen,
z. B. in der Weise, daß die Verbrennungsgase aus dem Reduktionsraum in einen Zyklon,
aus diesem in einen Vorwärmer z. B. für Verbrennungsluft oder für den Förderstrom
des Gutes, darauf in eine Feinreinigung und schließlich in einen Abhitzkessel gelangen.
Falls das Abgas noch brennbare Bestandteile enthält, kann die Verbrennung derselben
gleich beim Austritt aus dem Reduktionsraum oder zu einem späteren Zeitpunkt der
Abwärmeverwertung erfolgen.
-
Die Wärme der Gase, die bei der Hochheizung des Reduktionsmittels
entstehen, läßt sich auch in mehreren Vorrichtungen ausnutzen, insbesondere wenn
im Reduktionsraum mehrere Abzüge für die Abgase vorgesehen sind. Beispielsweise
wird jeder Abgasstrom einem besondern Wärmeaustauscher zugeführt. Zweckmäßig- wird
auch in diesem Fall die Abwärme im Verfahren selbst ausgenutzt. So kann man die
Gase, die zur Förderung des zinkhaltigen Gutes dienen, oder das Gemisch aus Gut
und Fördergasen nacheinander durch mehrere Wärmeaustauscher oder jeden Bestandteil
des Gemisches sowie die Verbrennungsluft, sauerstoffangereicherter Luft o. dgl.,
die für die weitere Erhitzung des Gemisches oder die Hochheizung des Reduktionsmittels
dienen, jedes für sich oder gruppenweise nur durch je einen Wärmeaustauscher leiten.
Schließlich lassen sich für die Erhitzung der in das Verfahren eingeführten Stoffe
auch verschiedene Wärmequellen verwenden, z: B. kann derart gearbeitet werden, daß
zuerst die Abwärme vom Hochheizen des Reduktionsmittels und darauf die Verbrennungswärme
zusätzlicher Brennstoffe ausgenutzt werden.
-
Zweckmäßig wird das Gut mittels Kohlenmonoxyd oder einem Gemisch von
Kohlenmonoxyd und inerten Gasen durch das Reduktionsmittel geführt. Wie bereits
bemerkt, wirkt aber auch ein mehr oder weniger großer Gehalt von Kohlendioxyd im
Fördergas nicht schädlich. Das Fördergas läßt sich in der Regel im Verfahren selbst
gewinnen, z. 13. kann das nach der Kondensation des Zinkdampfes übrigbleibende Gas
oder das Erzeugnis seiner teilweisen oder völligen Verbrennung zum Hindurchführen
des Gutes durch den Reduktionsraum dienen. Auch die beim Hochheizen des Reduktionsmitfels
anfallenden Gase bzw. ein Teil derselben sind gegebenenfalls nach völliger oder
teilweiser Verbrennung verwendbar. , Die Erfindung ist nicht auf die Verwendung
eines körnigen oder stückigen Reduktionsmittels beschränkt. Auch feinkörnige
oder
staubförmige Reduktionsmittel sind verwendbar, z. B. wenn diese im Reduktionsraum
nach dem Prinzip des Winklergenerators in der Schwebe gehalten werden und das zinkhaltige
Gut durch die in der Schwebe befindliche heißgeblasene Reduktionsmittelschicht hindurchgeblasen
wird. In derartigen aber auch in anderen Fällen ist es zweckmäßig, das Reduktionsmittel
hocherhitzt in den Reduktionsraum zu bringen.
-
Obwohl die Hauptmenge der für die Reduktion erforderlichen Wärme im
Verfahren gemäß der Erfindung durch teilweise Verbrennung des Reduktionsmittels
erzielt wird, ist es doch möglich, noch zusätzliche weitere Wärmequellen auszunutzen.
So kann man ständig mit dem zinkhaltigen Gut gewisse Mengen Sauerstoff durch den
Reduktionsraum führen und dabei die Verbrennungsvorgänge so einstellen, daß nur
Kohlenmonoxydbildung auftritt. Die hierbei frei werdende Wärme kommt dann der Reduktion
zugute. Man kann auch dem Reduktionsraum zusätzliche Wärme auf andere Art zuführen,
z. B. durch elektrische Induktions-, Hochfrequenz-oder Widerstandsheizung, wobei
auch das Reduktionsmittel selbst als Leiter oder Widerstand dienen kann oder durch
Außenbeheizung o. dgl.
-
Das bei der Reduktion entstehende Gasdampfgemisch strömt in der Regel
mit hoher Temperatur aus dem Reduktionsraum ab. Damit daraus der Zinkdampf kondensiert
werden kann, ist in manchen Fällen eine künstliche Kühlung zweckmäßig. Beispielsweise
wird zwischen Reduktionsraum und Kondensator eine Leitung vorgesehen. Sie wird so
lang bemessen, daß das Gasdampfgemisch auf dem Wege durch die Leitung den nötigen
Wärmeverlust erfährt und mit der für die Kondensation jeweils günstigsten Temperatur
in den Kondensator eintritt. Dieser wird zweckmäßig, wie an sich bekannt, als sich
drehende Trommel ausgebildet, falls die Bildung von Zinkstaub vermieden werden soll.
Ist Zinkstaubbildung erwünscht, so werden z. B. durch künstliche Kühlung die Temperaturen
im Kondensator entsprechend herabgesetzt. Die Wärmeabfuhr im Kondensator kann z.
B. auch in bekannter Weise derart durchgeführt werden, daß man festes Zink in entsprechender
Menge in den Kondensator bringt. Die Schmelzwärme des Zinks dient dann dazu, um
die Wärme des aus dem Reduktionsraum abströmenden Dampfes bis auf den für die Zinkkondensation
günstigsten Grad herabzumindern.
-
Auch einen an sich bekannten kreisenden Strom flüssigen Zinks kann
man zur Einstellung der Temperatur in der Kondensation verwenden. In den Kreislauf
ist dann je nach Bedarf eine Einrichtung zur Abkühlung bzw. Erwärmung des flüssigen
Zinks eingeschaltet. In manchen Fällen ist es zweckmäßig, mehrere hintereinandergeschaltete
Kondensatoren zu verwenden; z. B. kann man in einem ersten Kondensator flüssiges
Zink und in einem zweiten Zinkstaub oder eine Mischung von flüssigem Zink oder Zinkstaub
gewinnen. Man kann auch bei Verwendung mehrerer Kondensatoren den einen feststehend,
den anderen sich drehend ausbilden.
-
In vielen Fällen ist es zweckmäßig, zwei oder mehrere Reduktionsräume
zu einer betrieblichen Einheit zu verbinden etwa in der Weise, daß von zwei oder
drei Reduktionsräumen der eine heiß geblasen wird, während die beiden anderen auf
Reduktion gehen. Man kann dann die Vorw ärmung für das zu reduzierende Gut und auch
die Kondensation fortlaufend betreiben, z. B. in der Weise, daß eine oder zwei Vorwärmeanlagen
durch Umschaltung ständig auf einen oder zwei Reduktionsräume arbeiten, während
ein weiterer Reduktionsraum, der gerade heiß geblasen wird, von der Vorwärmung und
von der Kondensation abgeschaltet ist. Ist das Heißblasen beendet, so wird dieser
Reduktionsraum wieder in den Gang des Reduktionsverfahrens, d. h. also durch Umschalten,
auf die Vorwärmung und die Kondensation hineingenommen, während gleichzeitig ein
anderer inzwischen abgekühlter Reduktionsraum von der Vorwärmung und der Kondensation
abgeschaltet und auf Heißblasen gestellt wird. Hat man für jeden Reduktionsraum
eine gesonderte Kondensation, so läßt sich ein unerwünschtes Abkühlen der Kondensation
während des Heißblasens des Reduktionsraumes z. B. dadurch vermeiden, daß man einen
Teil der Abgase vom Heißblasen durch den Kondensator strömen läßt.
-
Das Ausgangsgut gelangt zweckmäßig in möglichst feinem Zustand zur
Verwendung. Im Verfahren anfallendes Zinkoxyd wird mit Vorteil in den Reduktionsgang
zurückgeführt. Ein Zinkoxydanfall schadet somit nicht und kann absichtlich z. B.
durch Anwesenheit von zinkhaltigen Stoffen beim Heißblasen herbeigeführt werden.