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Schuhsohle oder Sohlenplatte Die Erfindung geht von den bekannten
Schuhsohlen bzw. Sohlenpiatten aus, die aus Natur- und Kunstkautschuk oder anderen
geeigneten Kunststoffen hergestellt und auf der am Schuh befestigenden Seite mit
einer Stofflage versehen sind.
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Die Befestigung solcher Sohlen am Schuh erfolgt in der Regel durch
Kleben, wobei die Stoffauflage die Aufgabe hat, eine gute und dauerhafte Verbindung
zwischen der Kautschuk- oder Kunststoffsohle und der Ledersohle herbeizuführen.
Die aufzuklebende Sohle wird zu diesem Zweck an der Faserseite mittels Glaspapier
od. dgl. aufgerauht, damit die geschlossenen Fasern der Stoffauflage möglichst aufnahmefähig
für das Klebemittel werden. Die Verwendung von Kautschuk- oder Kunststoffsohlen
mit einer Stoffauflage setzt aber eine festhaftende Verbindung zwischen Sohle und
Faserstoffschicllt voraus, da sich selbstverständlich im Gebrauch die Sohle nicht
von der Stoffschicht ablösen darf.
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Fei der Herstellung von Kautsduksohlenplatten mit Stoffauflage wird
hisher so verfahren, daß man die Platte unter Hitze und Druck in einer Presse zwischen
zwei Blechen vulkanisiert bzw. preßt, wobei das auf der
Stoffseite
anliegende glatte Preßblech die Maschen bzw. Poren des Gewebes, Gewirkes oder Geflechtes
so abdichtet, daß der in die Stoffauflage eindringende Kautschuk nicht auf die Oberseite
der Stoffauflage treten und sich dadurch besser in dieser verwurzeln kann.
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Die Erfindung betrifft eine Schuhsohle oder Sohlenplatte aus Natur-
oder Kunstltautschuk oder einem anderen geeigneten Kunststoff mit einer von der
Sohlenmasse durchdrungenen Stoffauflage, bei welcher eine festhaftende Verbindung
zwischen Sohle oder Platte und Stoffauflage mit Sicherheit dadurch erreicht ist,
daß gemäß der Erfindung der auf der Stoffoberseite austretende Kautschuk oder Kunststoff
die Stoffoberseite in einer zerklüfteten, geschlossenen Schicht überdeckt. Dadurch
wird nicht nur auf einfachste Weise eine innige, sichere Verbindung zwischen Sohle
oder Platte und Faserstoffschicht erzielt, sondern auch der Vorteil erreicht, daß
letztere durch die sie abdeckende Kautschuk oder Kunststoffschicht so lange gegen
Beschädigungen oder die Klebwirkung herabsetzende Verschmutzungen geschützt bleibt,
bis die Sohle aufgeklebt werden soll.
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In diesem Pall wird von der Stoffauflage mit Hilfe des Aufrauhgerätes
die Kautschuk-oder Kunststoffschicht entfernt und dabei gleichzeitig die freigelegte
Stoffauflage aufgerauht, wobei die Zerklüftung der Deckschicht das Abreißen des
Kautschuks oder Kunststoffes erleichtert und der abreißende Kautschuk oder Kunststoff
die Faser mit hochreißt, wodurch eine gute und schnelle Aufrauhung der Stofirschicht
gewährleistet wird. Gleichzeitig bewirkt der überall zwischen den Fäden der Stoffauflage
durchtretende Kautschuk oder Kunststoff eine Verfestigung der Fasern.
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Es ist bereits bekannt, auf eine unvulkanisierte Kautschukplatte
einen Flanellstoff mit der Flordecke nach unten und auf diese Flanellschicht noch
einen zweiten F'lanellstoff, ebenfalls mit der Flordecke nach unten, aufzulegen.
Beim Vulkanisieren zwischen Preßplatten soll hier der Kautschuk durch die erste
Flanellschicht bis in die Flordecke der zweiten Flanellschicht dringen, derart,
daß die zweite Flanellschicht noeh von der ersten wieder abgezogen werden kann,
wobei die an dem durch die erste Flanellschicht durchgetretenen Kautschuk anhaftenden
Fasern der Flordecke der zweiten Flanellschicht mit abgerissen werden und auf der
Oberseite der ersten Flanellschicht hängenbleiben. Hier dringt also lediglich der
durch die Maschen der ersten Flanellschicht in feinen Strähnen hindurchgepreßte
Kautschuk in die weiche Flordecke der zweiten Flanellschicht ein, ohne dabei als
geschlossene Schicht gegen die Oberseite der ersten Flanellschicht gepreßt zu werden.
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Es ist weiterhin bekannt, mit Kautschuk imprägnierten Filz von der
Vulkanisation zwischen Platten, Formen oder Walzen einem starken Druck bzw. einer
Walzung zu unterwerfen, einerseits um die Dicke erheblich zu vermindern und anderseits
um zu bewirken, daß ein Teil des Kautschuks an der Oberfläche austritt und dort
eine dünne Kautschukschicht bildet, um den Werkstoff widerstandsfähig (abriebfester)
gegen Abnutzung zu machen und zur Verarbeitung zu Sohlen, Absätzen, Hufeisen usw.
verwenden zu können.
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Demgegenüber geht die Erfindung von den bekannten Sohlen mit Stoffauflage
aus, bei denen der Nachteil einer schlechten Verbindung zwischen Sohle und Stoffauflage
dadurch vermieden ist, daß der beim Vulkanisieren bzw. beim Pressen die Stoffauflage
durchdringende NVerkstoff die Oberseite der Stoffauflage in einer geschlossenen
Schicht überdeckt.
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Die Herstellung der Kautschuk oder Kunststoffsohle bzw. -platte erfolgt
erfindungsgemäß in der NATeise, daß bei der Vulkanisation bzw. beim Pressen der
Sohle oder Platte zwischen zwei Blechen oberhalb der Stoffauflage zwischen dieser
und dem Preßblech kleine Hohlräume gelassen werden, die den auf der Stoffoberseite
austretenden Kautschuk oder Kunststoff aufnehmen und sein Anpressen in Form einer
zerklüfteten Schicht an der Oberseite der Stoffauflage bewirken.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung im vergrößerten
Maßstab schematisch an einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht. a ist die eigentliche
Sohle oder Sohlen platte aus natürlichem oder künstlichem Kautschuk oder einem anderen
geeigneten Kunststoff und b die auf einer Seite der Sohle oder Sohlenplatte aufgedrückte
Stoffauflage, z. B. ein Gewebe Geflecht, Gewirk, Faservlies od. dgl. Bei der Sohle
nach der Erfindung ist die feste, sichere Verbindung zwischen den Teilen a und b
dadurch erreicht daß der die aufgedrückte Stoffauflage durchdringende Kautschuk
oder Kunststoff auf deren Oberseite austritt und diese in einer zerklüfteten Schicht
überdeckt.
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Das Herstellen der Sohle oder Sohlenplatte erfolgt in bekannter Weise
in einer heizbaren Presse zwischen zwei Preßble4n c und d, von denen erfindungsgemäß
das auf die Stoffauflage aufzulegende Blech d auf seiner ganzen gegen die Stoffauflage
anliegenden Oberseite mit einer Anzahl gleichmäßig oder ungleichmäßig verteilter
Vertiefungen von beliebiger Form versehen ist. Dadurch werden oberhalb
der
Stoffauflage zwischen dieser und dem Preßblech d Hohlräume e gebildet, die beim
Vulkanisations- bzw. Preßvorgang den auf der Stoffoberseite austretenden Kautschuk
oder Kunststoff aufnehmen und sein Anpressen in Form einer zerklüfteten Schicht
an der Oberseite der Stoffanfiage bewirken. Die Hohlräume e können auch durch Zwischen
legen eines Drahtnetzes, gelochten Bleches u. dgl. zwischen der Stoffauflage und
einem glatten Preßblech gebildet werden.
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Form, Stärke und Größe der Schuhsohle bzw. Sohlenplatte, aus der
später die Sohlen ausgestanzt oder ausgeschnitten werden, sind beliebig, desgleichen
Werkstoff und Stärke der Stoffauflage b. Diese kann aus Baumwolle, Zellwolle, Kunstseide
oder anderen natürlichen oder künstlichen Textilien hergestellt sein.