-
Kettenwächter für automatische Kettenschweißmaschinen Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zum Überwachen der richtigen Lage der einzelnen Stoßfugen
von Kettengliedern einer zusammenhängenden Kette für automatische Kettenschweißmaschinen.
Diese Vorrichtung soll als Kettenwächter bezeichnet werden. Durch diesen Kettenwächter
wird die Kette vor Einlauf in die Kettenschweißmaschine hindurchgeführt.
-
Bei automatisch arbeitenden Kettenschweißmaschinen läuft die zu schweißende
Kette von einem Behälter über eine Führung in die Schweißmaschine ein und wird zu
den Schweißelektroden gebracht. Der Vorgang bei diesen Maschinen ist so, daß immer
jedes zweite Kettenglied geschweißt wird, weil diese Kettenglieder in der gleichen
Ebene liegen. Die anderen Kettenglieder liegen in einer Ebene, welche um go° versetzt
ist. Diese Glieder werden erst geschweißt, wenn die Kette einmal durch die Maschine
hindurchgegangen ist. Der Kettenanfang wird, nachdem er um 9o° gedreht worden ist,
an das Ende der Kette angehängt, und die Kette läuft dann ohne Unterbrechung durch
die Maschine durch. Beim Ketteneinlauf kommt es nun sehr häufig vor, daß sich ein
Kettenglied um i8o° verdreht. In diesem Fall kann
das Kettenglied
beim Schweißen von oben nicht geschweißt «-erden, weil der Stoß der Kette nach unten
steht. Um diesen Mangel zu beseitigen, ist es in der gesamten Kettenindustrie üblich,
daß zur Überwachung der einlaufenden Kettenglieder für jeden Kettenschweißautomaten
eine Bedienungsperson erforderlich ist. Dieselbe läßt die einlaufende Kette durch
die Hand gleiten und dreht alle falsch liegenden Kettenglieder in die richtige Stellung.
Schweißautomaten sind solche Maschinen, die fast ohne Überwachung arbeiten würden,
wenn dieses Überwachen der Kettenglieder nicht notwendig wäre. Ein Mann könnte dann
mühelos zwei oder drei Maschinen während des Betriebes überwachen.
-
Mit dem Kettenwächter werden die Kettenglieder kontrolliert und die
falsch liegenden Kettenglieder in ihre richtige Lage gebracht. Die =geschweißte
Kette wird in dem Kettenwächter mit einem Tastfinger oder einer Tastschneide abgetastet.
Die richtig liegenden Kettenglieder gleiten über diesen Tastfinger und drücken denselben
nach unten. Liegt nun ein Kettenglied falsch, so befindet sich sein Stoß unten,
und die Schneide des Tastfingers hakt sich in den Stoß ein. Beim Transport des Kettengliedes
bewegt sich der Tastfinger mit und bewegt den :Mechanismus, welcher das Kettenglied
in seine richtige Lage bringt. Dieser Mechanismus besteht aus Zangen, welche die
dem zu wendenden Kettenglied benachbarten Kettenglieder erfassen und durch geeignete
Bewegungen das falsch liegende Kettenglied wenden. Außerdem sind noch Finger angeordnet,
welche die Wendebewegung unterstützen.
-
Die Erfindung ist in den Abb. i bis 5 in einer beispielsweisen Ausführung
dargestellt, und es bedeutet Abb. i einen Schnitt durch den Kettenwächter; Abb.2
bis 5 sind Arbeitsstellungen eines Kettengliedes, welches um i8o° gedreht wird.
Der Aufbau und die Arbeitsweise des Kettenwächters sind nun folgende: In einem Maschinengestell
i ist die Antriebswelle 2, welche von der Antriebsscheibe 3 angetrieben ist, gelagert.
Mit der Antriebswelle 2 ist das Zahnrad d. fest verbunden und kämmt mit dem Zahnrad
5, welches auf der Steuerwelle 6 drehbar gelagert ist. Das Zahnrad 5 ist als äußerer
Teil einer bekannten Drehkeilkupplung ausgebildet und arbeitet mit dem anderen Teil
? der Drellkeilkupplung zusammen, welcher mit der Steuerwelle 6 kraftschlüssig verbunden
ist. Die Kraftübertragung findet durch den Drehkeil 8 statt. Da die Wirkungsweise
dieser Drehkeilkupplungen bekannt ist, ist eine nähere Beschreibung derselben der
Einfachheit halber weggelassen worden. Die zu schweißende Kette 9 wird durch die
Führung io hindurchgeführt und läuft nun über die bewegliche Führungsschiene 17,
die verstellbare Führungsschiene 18, über eine L mlenkrolle i9 und eine verstellbare
Umlenkrolle 20 und wird von dieser Rolle in der aus der Abb. i zu ersehenden Pfeilrichtung
in die Kettenschweißmaschine eingeführt. Der Vorgang in dem dargestellten Kettenwächter
ist nun so, daß jedes zur Schweißung kommende Kettenglied mit einem Taster 21 auf
der Unterseite des Kettengliedes abgetastet wird. Die richtig liegenden Kettenglieder
sind auf der Unterseite glatt und gleiten über den Tastfinger 21 hinweg. Liegt jedoch
ein Kettenglied um i8o' verdreht, d. h. rnlt dem Stoß nach unten, dann greift der
Tastfinger in den Schlitz des Kettengliedstoßes ein und wird mit dem Kettenglied
während des Transportes der Kette nach oben bewegt. Der Transport der Kette erfolgt
durch die Kettenschweißmaschine. Der Tastfinger 2i ist um den Bolzen 22 drehbar
gelagert und wird durch die Torsionsfeder 23 federnd nach oben gedrückt. Der Bolzen
22 verbindet den Tastfinger mit dem federnden Scharnierbolzen 24.. Beim Bewegen
des Tastfingers wird die Feder 25 gespannt, und die Druckscheibe 26 drückt auf den
Hebel 27, in welchem die Druckstange 28 drehbar gelagert ist. Die Druckstange 28
hat an ihrem rechten Ende einen hakenförmigen Schlitz 29. Durch diesen Schlitz 29
greift der Bolzen 30, welcher in dem Hebel 31 befestigt ist. Wenn die Druckstange
28 auf den Bolzen 3o drückt, wird der Hebel 31 geschwenkt. Der Hebel g1 ist als
VG'inkelltebel ausgebildet und hält den Drehkeil 8 in seiner ausgerückten Stellung"fest.
Beim Schwenken des Hebels 31 wird der Drehkeil 8 freigegeben und verbindet die Steuerwelle
6 mit dem ständig umlaufenden Zahnrad 5. Dies hat zur Folge, daß die Steuerwelle
in Drehung versetzt wird. Der Hebel 27 ist mit einer -Nase 32 versehen. Beim Schwenken
des Hebels 27 drückt die Nase 32 auf den unteren Teil der abgebogenen Druckstange
28, worauf sich diese um ihren Drehpunkt33 dreht. Der hakenförmige Schlitz 29 bewegt
sich nach unten und gibt den Bolzen 3o des Hebels 31 sofort wieder frei. Der Hebel
31 wird durch die Zugfeder 34. in seine alte Stellung gebracht. Die Druckstange
-28 wird durch die Torsionsfeder 35 in ihre ursprüngliche Lage zurückgedreht, sobald
der Hebel 27 in seine alte Lage zurückgeht. Sobald sich die Steuerwelle 6 um 36o°
gedreht hat, schlägt der Drehkeil 8 an dem Gabelhebel 31 an. Der Drehkeil wird in
seine alte Stellung zurückgebracht und setzt dadurch die Steuerwelle wiederum außer
Tätigkeit. Die Bewegungsvorgänge der Einumdrehungskupplung sin(l hier zum besseren
Verständnis des
Kettenwächters geschildert, sie sind jedoch nicht
als Erfindung anzusehen.
-
Von dieser Steuerwelle 6 aus werden nun alle zum Umdrehen des Kettengliedes
erforderlichen Bewegungen gesteuert.
-
Die Umlenkrolle 2o dreht sich in dem Verstellhebel 36. Derselbe ist
auf dem Bolzen 37 drehbar gelagert und kann mit den Stellschrauben 38 beliebig gestellt
werden. Die Rolle wird nun so verstellt, daß das auf der beweglichen Führungsschiene
17 aufliegende Kettenglied 39 zurHälfte auf der beweglichen Führungsschiene 17 aufliegt,
während die andere Hälfte frei über die Schiene hinausragt. Die verstellbare Führungsschiene
18 wird so eingestellt, daß das Kettenglied 40 zur Hälfte auf dieser Schiene aufliegt,
während die andere Hälfte ebenfalls frei über die Schiene herausragt. Das Kettenglied
39 ,wird mit der federnden Zange 41 festgehalten. Die Zange ist auf dem Bolzen 42
drehbar gelagert und wird mit der Torsionsfeder 43 nach unten gedrückt. Das Kettenglied
4o wird mit der Zange 44 gehalten. Diese ist auf dem Bolzen 45 drehbar gelagert
und wird durch die Torsionsfeder 46 nach unten gedrückt. Wenn durch ein falsch liegendes
Kettenglied 47 und den Taster 21 die Steuerweile 6 in Tätigkeit gesetzt wurde, wird
die Führung 17 mit dem Hebel 48 durch die Unrundscheibe 6o nach oben bewegt. Gleichzeitig
wird die Schiene 17 mit der Zugstange 49 hochgehoben. Die Zugstange 49 ist an den
Hebel 5o angelenkt, welcher auf der Welle 51 drehbar gelagert ist und durch die
Unrundscheibe 61 bewegt wird. Die Rolle 52 lagert drehbar in dem Hebel 5o und wird
durch die Zugfedern 53 auf die Unr undscheibe gedrückt. Das zu drehende Kettenglied
47 wird nun durch Hochheben der beweglichen Führungsschiene 17 in die aus der Abb.
3 zu ersehende Stellung gebracht. In dieser Stellung wird das Kettenglied 47 mit
dem Finger 54 weitergedreht. Der Finger 54 ist als Hebel ausgebildet und auf dem
Bolzen 55 drehbar gelagert. Die Zugstange 56 verbindet den Hebel 54 mit dem Hebel
57.
Der Hebel 57 dreht sich auf dem Bolzen 58 und wird ebenfalls von einer
Unrundscheibe bewegt. Die Feder 59 drückt die Rolle des Hebels 57 ständig auf die
Unrundscheibe 62. Wenn der Finger 54 das zu drehende Kettenglied 47 in die aus der
Abb. 4 zu ersehende Stellung gebracht hat, wird die Führungsschiene 17 wieder zurückbewegt,
bis diese in ihre Nullstellung zurückgewandert ist. Idas Kettenglied 47 hat sich.dann
um iSo° gedreht und befindet sich nun in derjenigen Stellung, in welcher der Stoß
oben ist und das Kettenglied geschweißt werden kann. Der Kettenwächter bleibt nun
solange außer Tätigkeit, bis ein falsch liegendes Kettenglied an den Tastfinger
ai kommt und durch diesen die Steuerwelle 6 wiederum in-Tätigkeit ge-' setzt wird.
Das Spiel wiederholt sich dann von neuem, und auch dieses Kettenglied wird um 18o°
gedreht.
-
Mit diesem Ausführungsbeispiel ist die Möglichkeit des Drehens der
Kettenglieder um i8o° nicht erschöpft. Es könnte beispielsweise das Drehen auch
so gemacht werden, daß von der Seite kommende Drehwerkzeuge ,das zu wendende Kettenglied
erfassen und nach Zusammenschieben der Kette seine Umdrehung um i8o° ausführen.
Es könnten auch zwei Greifer als Zangen ausgebildet werden, welche das zu drehende
Kettenglied erfassen und drehen. Für den Gedanken der Erfindung ist es einerlei,
wie die mechanischen Mittel gewählt werden. Wichtig ist, daß die Kettenglieder,
welche nicht richtig liegen, bevor sie an die Schweißstelle kommen, in die richtige
Lage gebracht werden. Der Kettenwächter kann direkt in die Maschine eingebaut werden
oder als besonderer Apparat vor die Schweißmaschine gestellt werden.