DE750731C - Verfahren zur Vorbereitung von Leder zum Faerben und Zurichten durch Behandlung mit organischen Saeuren - Google Patents

Verfahren zur Vorbereitung von Leder zum Faerben und Zurichten durch Behandlung mit organischen Saeuren

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DE750731C
DE750731C DEB202048D DEB0202048D DE750731C DE 750731 C DE750731 C DE 750731C DE B202048 D DEB202048 D DE B202048D DE B0202048 D DEB0202048 D DE B0202048D DE 750731 C DE750731 C DE 750731C
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DE
Germany
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leather
dyeing
dressing
organic acids
treatment
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Expired
Application number
DEB202048D
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English (en)
Inventor
Alfred Jeremias
Friedrich Dr Schmitt
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Boehme Fettchemie GmbH
Original Assignee
Boehme Fettchemie GmbH
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Publication date
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P3/00Special processes of dyeing or printing textiles, or dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the material treated
    • D06P3/02Material containing basic nitrogen
    • D06P3/04Material containing basic nitrogen containing amide groups
    • D06P3/32Material containing basic nitrogen containing amide groups leather skins

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zur Vorbereitung von Leder zum Färben und Zurichten durch Behandlung mit organischen Säuren Auf der Oberfläche des Leders, besonders auf der Narbenseite, befinden sich immer mehr oder weniger große Mensen von Naturfetten oder Anteile von Lederschmieren oder Lickerölen. Um Leder gleichmäßig mit der Bürste färben zu können und um eine gute Haftfestigkeit der Appretur oder der Deckfarben auf Leder zu erreichen, ist es in der Lederindustrie allgemein üblich, den Narben vor dem Färben oder Zurichten mit verdünnter Ameisen- oder Milchsäure auszureiben. An Stelle dieser Säuren verwendet man bei Leder, das besonders viel Oberflächenfett aufweist oder mit Nitrocellulosedeckfarben gedeckt werden soll, auch organische Lösungsmittel, wie Aceton, Trichloräthylern oder niedrigsiedende Estergemische. Das Ausreiben mit organischen Säuren wird hauptsächlich bei Leder, das keinen hohen Naturfettgebalt hat und nicht stark nachgefettet wird, z. B. Boxcalf oder Rindbox, durchgeführt, da diese Säuren die Anfärbung des Leders begiünstigen. Bei dem Ausreiben mit einer Bürste oder einem muhen Lappen werden gleichzeitig durch die mechanische Wirkung die Hautporen gut geöffnet.
  • Bei stärker fetthaltigem Leder genügt jedoch diese Arbeitsweise nicht. Hierfür werden, wie bereits erwähnt, organische Lösungsmittel verwendet, die "meist feuergefährlich sind oder betäubend wirken. Außerdem kann bei einer unsachgemäßen Anwendung dieser Lösungsmittel eine zu starke Entfettung der -Narbenschicht erfolgen und diese dadurch ihre Elastizität verlieretn (Auftreten von Narbenbrüchigkeit j.
  • Es hat sich nun gezeigt, daß sich die niedrigmolekularen Abfallsäuren der Paraffnoxydation zum Ausreiben von Leder besonders gut eignen. Es handelt sich um Gemische, die in wäßriger Lösung hauptsächlich Ameisensäure, Essigsäure und Propionsäure neben geringen Anteilen höherer Homologe enthalten. Solche Gemische fallen als Kondensat in den an die Oxidationsöfen an geschlossenen Kondensatoren an (sog. Kühlerwasser ). Auch die Waschwässer vom Auswaschen des rohen Oxydationserzeugnisses sind für den genannten Zweck brauchbar. Im folgenden werden diese Säuregemische der Einfachheit halber kurz Abfallsäuren genannt.
  • Im Vergleich zu Ameisensäure oder sonstigen organischen Säuren wurde festgestellt, daß mit diesen Abfallsäuren abgeriebenes Leder nach der Bürstfärbung einen tieferen Farbton und eine reibechtere Färlbung aufweist.
  • Zum Ausreiben von Leder, das ziemlich viel Oberflächenfett besitzt, setzt man. den Abfallsäuren zur Steigerung der gewünschten Wirkung Emulgatoren, z. B. Fettalkoholsulfonate, ztt. Für diesen Zweck eignen sich sowohl niedrig- als auch höhermolekulare Fettalkoholsulfonate. Diejenigen der Gruppe C4 bis C8 haben mehr lösungsmittelartige Eigenschaften, während die höheren Fettalkoholsulfonate bis C18 fettemulgierend wirken. Es ist vorteilhaft, die bei der Paraffinoxydation gewonenem niederen Fettalkohole oder deren Stulfonate als Emulgatoren zu verwenden, da diese bleichzeitig einen mehr oder weniger hohen Anteil an Kohlenwasserstoffen enthalten, denen ebenfalls eine fettlösende Wirkung zukommt.
  • Außerdem können den- Abfallsäuren, beispielsweise dem Kühlerwasser, in Gegenwart von Emulgatoren geeignete Lösungsmittel zugesetzt werden, wobei man solche Lösungsmittel verwendet, die das zu entfernende Fett am besten lösen. So kann man zum Ausreiben von sehr fetthaltigem Schafleder ein Gemisch von Kühlerwasser, Fettallkoholstulfonaten und Trichloräthylen verwenden, während zum Ausreiben von Leder, bei dein ein Fettgemisch eingebrannt wurde, zweckmälßig Terpentinöl oder Benzol oder ähnliche Lösungsmittel mitverwendet werden. Beispiel I Ioo bis I5o Teile Kühlerwasser (Säiuregehalt 3o%, berechnet als Essigsäure, pH I,8 bis 2,2), 9oo bis 85o Teile Wasser.
  • mit dieser Lösung wird das Leder mittels einer Bürste oder eines Lappens utit ausgerieben- und mit einem trockenen Lappen nachgerieben. DaS Leder wird hiernach algelüiltet und wie üblich weiterbehandelt.
  • Beispiel 2 I oo Teile Kühlerwasser, 9oo T eile Wasser, Io bis 2o Teile Natrittmsalze der 5chwefelsäureester von Fettalkolholen C@ bis c9 oder
    c,_ bis C", erhaltet] durch Reduktion der \ or-
    l.ttrffetts,iureii der I'arafiinoit_-datioii.
    Das Leder «-ird mit dieser «-ii 1,(-i
    Beispiel. i angeführt, behandelt.
    Beispiel 3
    NO bis ioo Teile Kühleruasser, oio his
    S8o"Teile Wasser, io his -a0 I,i=ile @ettiillco@iol-
    sulfonate (C12 bis C').
    Die Behandlung des Leders erfolgt,
    bei Beispiel i angegeben.
    Beispiel 4 5o Teile Kühlerwasser, S3o Teile Wasser, 2o Teile Fettallkoholsulfonate (C12 bis C18), I oo Teile Trichloräthylen.
  • Das Fettalkoholsulfonat wird zuerst in unbefähr der doppelten Menge heißem Wasser gelöst und dann das Trichloräthylen langsam eingerührt. Es entsteht hierbei eine Emul-sion, ztu der das Kühlerwasser und das Wasser unter stetem Rühren zugegeben wird. Das Leder wird mit diesem Gemisch dann. wie bei Beispiel I angegeben, behandelt. Beispiel 5 I oo bis I 5o Teile Kühlerwasser, 9oo bis 85o Teile Wasser.
  • Das Leder wird mit dieser Lösung zuerst ausgerieben und dann nit einer Lösung von Fettalkoholsulfonaten nachbehandelt. Im allgemeinen sind 5 bis Iog Fettalkoholsulfonat je Liter ausreichend. Bei Leder, das ziemlich viel Oberflächenfett enthält, wird die Menge an Fettalkoholsulfonaten entsprechend erhöht. Das Ausreiben mit Fettalkolholsulfonat kann auch vor dem Behandeln mit Kühlerwasser erfolgen. Beispiel 6 7o bis I oo Teile Kühlerwasser, 93o bis 9oo feile Wasser.
  • Das Leder wird mit dieser Löstung zuerst ausgerieben und mit einer Emulsion, die 5 bis Iog Fettalkoholsulfonat je Liter und ein geeignetes Lösungsmittel ( Trichloräthylen, Tetrachlorkohlenstoff,Terpentinöl oder Benzol ) enthält, nachgerieben.
  • Die Ausreibmittel können auch in der unmgekehrten Reihenfolge aiigec,-<iiidt «-erden. Durch das Ausreiben von Leder vor dem Färben und Zurichten mit Abfallsäuren der l'rii-tiffnozydation, insbesondere hiihlertÄ-asser, an Stelle von Ameisensäure, llilchsiitire tuid ähnlichen organischen Säuren wird das Anfärben des Leders beim Biirstfärben erleichtert. Das Leder erhält eine sattere. gleichmäßigere Färbung bei Verwendung von sauren, substantiven oder basischen Farbstoffen. Die Färbungen sind reibechter, und außerdem wird eine bessere Haftfestigkeit der Appreturen oder Deckfarben erreicht.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zur Vorbereitung von Leder zum Färben und Zurichten durch Behandlung mit organischen Säuren, dadurch gekennzeichnet, daß man niedrigmolekulare Carbonsäuren enthaltende Abfallsäuren der Paraffinoxydation als Ausreibmittel verwendet. z. Verfahren gemäß Patentanspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man gleichzeitig oder in beliebiger Reihenfolge Emulgatoren oder Fettlöser oder beide mitvenvendet. Zur Abgrenzung des Amneldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteiltingsverfahren keine Druckschriften in Betracht gezogen worden.
DEB202048D 1943-04-01 1943-04-01 Verfahren zur Vorbereitung von Leder zum Faerben und Zurichten durch Behandlung mit organischen Saeuren Expired DE750731C (de)

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