DE750426C

DE750426C - Verfahren zum Lackieren von Kautschuk

Info

Publication number: DE750426C
Application number: DEW102980D
Authority: DE
Inventors: Herbert Dr Berg; Franz Dr Leiss
Priority date: 1938-02-27
Filing date: 1938-02-27
Publication date: 1944-12-21

Description

Verfahren zum Lackieren von Kautschuk Es hat bis heute nicht an Versuchen gefehlt, das schwierige Problem wirklich befriedigender Lackierungen auf Kautschukoberflächen zu lösen. Bekanntlich haften sowohl schnell,als .auch langsam trocknende Öllacke auf Kautschuk außerordentlich .mangelhaft. Man hat nun bereits Zwischenschichten angewendet, die einerseits an Kautschuk und andererseits ebensogut am Decklack haften. Als bekannte Zwischenschichten solcher Art sind die Kondensationsprodukte mehrwertiger Alkohole mit =mehrbasischen Säuren oder solche aus C51, Harz und Casein zu nennen. Eine andere Gruppe bekannter Zwischenschichten stützt sich auf Polymerisate von Vinyl- bzw. Acrylv erbirtdungen, und man hat hier außerdem versucht, durch Beimischen von Kautschukmilch die Bindekraft der Zwischenschicht zu erhöhen.
Keiner dieser Zwischenschichten war es jedoch beschieden, das Problem befriedigender Kautschuklackierungen einwandfrei zu lösen, obwohl sie in der genannten Reihenfolge jeweils einen gewissen Fortschritt brachten.

Es wurde nun gefunden, daß Lacke jeder Art auf Gegenständen aus Kautschuk oder Ersatzstoffen von Kautschuk, die beispielsweise auf der Basis von Butadien, Isopren, 2, 3-Dimethylbutadien-r, 3, 2-Chlorbutadienr, 3-Vinylchlorid oder Mischpolymerisaten, beispielsweise aus Vinylestern und Acrylsäure- bzw. Methacrylsäureestern aufgebaut

sind, besonders gut haften, wenn für die Her-

stellung der Zwischenschicht solche wäßrige

kolloidale Diper;sit-)neii von Polyvinylverliin-

dun-en,_verwendet wurden, die mit f)isperga-

toren, «-ie@Pnr@@=iii@=iäll.ohol oder seinen noch

,wasserlöslichen Derivaten, wie partiellen

Estern, Ätliern oder Acetalen, hergestellt wor-

den sind. Diese Emulsionen können durch

nachträgliches Dispergieren des fertigen oder

halbfertigen Polymerisats oder durch Her-

stellung der Polymerisate unter Emulgieren

der Monomeren oder anpolymerisierten Aus-

gangsstoffe gewonnen «erden.

Als in Dispersion zti verwendende Poly-

vinylverbindungen kommen für die Zwischen-

schicht in Frage: die Ester, Äther und Ace-

tale des Polyvinvlallcoliols oder gegebenenfalls

seine mehr oder weniger bcdroxylgruppen-

haltigen partiellen Derivate hzw. Mischderi-

vate, z. B. Esteracetale oder Mischungen bzw.

1Iischpolynierisate. Zur Modifikation der

Zwiselienschichtkönnen den Polyvinylverbin-

dungen gegebenenfalls auch Füllstoffe bzw.

sonstige klebende oder nicht klebende Zusätze,

mit Vorteil Weichmacher sowie Natur- und

Kunstharze zugesetzt werden. Auch die nach

dem Verfahren der Patentschrift 548 151 in

Gegenwart niedrig disperser Phasen von Ölen

hergestellten Polynierisate von Vinylverbin-

dungen sind brauchbar.

Die mit den beschriebenen Dispersionen

hergestellten Lackierungen sind außerordent-

lich abnutzungsfest und überraschend wider-

standsfähig gegen Beanspruchung durch Deh-

nung, Schlag us-,v. Mit Lösungen oder Dis-

persionen von Polyvinvlverhindungen, die

nicht mit den genannten Dispergatoren ge-

wonnen worden sind, ist die beschriebene

Wirkung bei weitem nicht zu erreichen.

Beispiel i

Ein Kautschukball wird `finit einer Poly-

rinylacetatdispersion lackiert, die durch Ver-

rühren von ioo Gewichtsteilen Vinylacetat und

3oo Teilen Wasser mit o,28 Teilen eines bis

zur Verseifungszahl von etwa ioo verseiften

Polvvinvlacetats und Erhitzen mit i Teil

Benzovlstiperozyd auf 70 bis go° hergestellt

wurde. Diese Lackierung wird an der Luft

getrocknet und mit einem Decklack, z. B. aus

Nitrocellulose, überzogen. Der Ball erweist

sich a1,#-überraschend abnutzungsfest.

Beispiel e

Eine Platte aus dein Polvniei-isat von

2-Clilorl>titadien-i, 3 wird wie' in Beispiel i

lackiert. Der Decklack haftet sehr gut.

Beispiel 3

Eine Platte aus Polyvinvlclilorid wird wie

in Beispiel i lackiert. Der Decklack haftet

sehr gut.

Beispiel4

Eine Platte aus '-NU ischpolymerisat von über-

wiegend Vinylchloi-id mit :@crylsäuremethyl-

ester wird wie in Beispiel i lackiert. Der

Decklack haftet gut und ist sehr abnutzungs-

fest.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Lackieren von Gegen- ständen aus Kautschuk oder Katitschuk- ersatzstofen durch Aufbringen einer Zwi- schenschicht aus Polyvinvlverbindungeii und eines Decklackes, dadurch gekenn- zeichnet, dah für die Herstellung der Zwi- schenschicht eine unter Zuhilfenahme von Polyvinylalkohol oder seinen noch wasser- löslichen Derivaten als Dispergator her- gestellte kolloidale Dispersion von Poly- viny-Iverbindungen oder deren 12i,sch- polymerisaten, gegebenenfalls mit einem Gehalt an Weichmachern, verwendet wird.

Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegen- standes vom Stand der Technik sind im Er- teilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschriften .... Nr. 47i 278, 559 40=; französische Patentschrift. . . - 770 41o.