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Schervorrichtung für Langdraht Die Erfindung bezieht sich auf eine
Schervorrichtung zum Schneiden von Langdraht oder Langstangen; die insbesondere
für eine Stauchinaschine ünn Herstellen von Schrauben, Muttern o. dgl. zu verwenden
ist.
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Maschinen zur Herstellung von Gegenständen aus endlosen langen Drähten
oder Stangen, wie z. B. Kaltkopfb.ildner oder Stauchinaschinen, sind in der Regel
mit einer Schervorrichtung versehen, in die der Langdraht absatzweise eingeführt
wird, worauf von den Drahtenden kurze Längen oder Rohlinge 'abgeschnitten werden.
Es ist bekannt, für diesen Zweck ein Messer-zu verwenden; das vor der Fläche eines
Scherwerkzeuges hin und her geführt ist; dabei finden gewöhnlich federnde Finger
oder ein von einer Nocke gesteuerter Finger zum Festhalten des abgescherten Rohlings
an dem Messer -Anwendung, während das Messer .seine Bewegung fortsetzt und den Rohling
in gleiche Flucht mit dem Bearbeitungswerkzeug bringt.
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Eine solche Schervorrichtung hat verschiedene Nachteile. Die Schneidkanten
des \#,Terhzeuges und des Messers erzeugen, trotzdem sie meistens unmittelbar gegeneinander
auf den Langdraht einwirken, ein Biegungsmoinen.t, das (las vorstehende Ende des
Lang= draht,es ,in der Bewegungsrichtung des Sch,:rinessers abbiegt. Die Größe der
Abbiegung hängt dabei von verschiedenen veränderlichen Faktoren ah, z. B.' dem Material
des Langdrahtes, dem Spielraum zwischen dem Scherw erkzeug und dem Messer. der Messergeschwindigkeit,
dein Durchmesser des Langdrahtes, der Länge des abzuschneidenden vorstehenden Endes
und dem Spielraum zwischen dem Langdraht und dem Scherwerkzeug. Wenn der Langdraht
ausbiegt, neigt er zum Brechen nach zwei entgegengesetzt gekrümmten Scherebenen
hin. Die eine Scherebene .beginnt am Schneidrand des Scherwerkzeuges und die andere
am Schneidrand des Messers. Dies hat die Bildung eines Blättchens zur Folge, das
entweder an dem Langdraht oder an dem abgeschnittenen Rohling verbleibt und das
dann besonders abgeschnitten werden muß. Überdies wird dadurch eine Abflacheng
gebildet,
die das eine oder das an-(lere Ende des fertigen Gegenstandes beeinträchtigt. Gelegentlich
kann das Schneidmesser so eingestellt werden. (aß der Schnitt durch das Blättchen
geht, so daß ein Teil des Blättchens an dem Rohling und der ;inrlere an dein Landraht
verbleibt.
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Ein anderer Mangel der bekannten Schercorrichtungen ergibt sich aus
der sogenannten Ziehwirkung des Schervorganges, die ausgelöst wird, weih die Längsfasern
in der Scherebene nicht sauber oder rechtwinklig brechen können. Das abgeschnittene
Ende (les Rohlings auf derjenigen Seite, die sich in Berührung mit der Schnei(Ikante
des Scherwerkzeuges befindet, wird nach innen abgebogen, während die Seite, die
sich in Berührung mit der Schneidkante des Messers befindet, nach außen abgebogen
wird. Das Ende des Langdrahtes wird in ä linlicher Weise verformt. Dies hat zur
Folge, d211 in jenem Rohling auf der einen Seite seiner Mittelachse ein größeres
Metallvolumen vorlianden ist als auf der anderen Seite, was natürlicherweise -einen
nachteiligen Einfluh auf die folgenden Bearbeitungsvorgänge der Rohlinge ausübt.
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Es ist bereits vorgeschlagen «-orden, das Schneiden durch das obenerwähnte
Blättchen dadurch zu vermeiden, daß das beweglicheMesser als ein fester Körper ausgebildet
ist, der ein Loch aufweist, welches in gleicher Flucht liegt wie (las Scherwerkzeug.
in (las (las Ende des Langr(lrahtes hineinragt, wobei dann das 'Messer nur so weit
bewegt wird, rlaß das Metall gerade abbrechen kann, worauf es in die Gleichlage
mit dem Scherwerkzeug und der Rohling durch Vorstoßen eines anderen langen Stuckes
des Langdrahtes ausgeworfen wird. Bei dieser Anordnungsweise wird jedoch noch iinnier
,las Blättchen an der Trennfläche gebildet, so daß also die schädliche Zieli«virkung
immer noch verbleibt.
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Es ist auch bereits vorgeschlagen «-orden, die Ziehwirkung dadurch
zu vermeiden. (-Maß der Langrlralit i11 einem Winkel zti seiner Achse in die Maschine
hineingefördert wird. so daß das senkrecht zur Maschine angeordnete Schermesser
in einem Winkel zum Langdraht bewegt wird. Auf diese Weise sollte ,las Metallv oluineu
auf beiden Seiten der Rohlingachse ausgeglichen werden. Bei dieser Anordnungsweise
ist jedoch das Problem nicht gelöst, weil das nachteilige Blättchen immer noch vorhanden
ist. Außerdem erfordert diese Anordnungsweise die Anordnung der Langdrahtvorratsspirale
in einem unerwünschten Winkel zur Maschine.
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Gemäß der Erfindung werden alle diese Kachteile dadurch vermieden,
daß bei der feststehenden Absclineidematrize die Schneidfläche in bekannter Weise
eine Neigung gegen die Senkrechte auf die Achse des Laligdrahtes hat, während das
bewegliche Schermesser in bekannter Weise als hülsenförmiger Körper ausgebildet
ist und daß der Durchmesser des llülsenförniigen Körpers so bemessen ist, daß der
1.angdralit zunächst von der unteren äußeren Schnei(1kante um einen der Neigung
des Schneidinessers gegen die Vertikale entsprechenden Betrag nach oben und sodann
von deren unteren inneren Sclineidkante um etwa den gleichen Betrag weiter nach
oben gebogen wird. bis der Langdraht an der oberen äußeren Sclineidkante des Scherinesscrs
anliegt. Weitere 'Merkmale hestelien erfinriungsgemäß darin, (Maß der Anschlag des
Messers eine begrenzte Bewegung ausführt und durch Federdruck gegen die Sclineidkante
repreßt wird. Ferlier ist die gegenseitige Schr:iglage des Schermessers und der
Achse des Langdrahtes darlur,7li erreicht, (Maß das Schermesser in einem Winkel
zur Vertikalen 1)e@vegt und der Langdriht horizontal geführt wird.
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# Auf der Zeichnung ist eine Ausfiihrungsforni des Erfindungsgegenstandes
als Beispiel dargestellt.
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Fig. i ist eine Seitenansicht der Schercorrichteng; einige Teile sind
dabei -#ceggebroche n.
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Fig. 2 ist eine Ansicht eines -Schermessers, (las bei der Schervorrichtung
nach 11g. i cerwen(lbar ist.
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3 ist ein Querschnitt durch (las Messer 112c11 del- Fig. 2 längs der
Liliie 3-3 in Fig. 2. Fig. d. ist ein: Ansicht einer Al>änderungsform des Schermessers.
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Fig. 5 ist ein Querschnitt nach der Linie 5-5 in Fig. 4.
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Die Fig. 6 bis io zeigen. in schematischer Darstellung aufeinaliderfolgende
Stufen des Arlx°i tsvorganges.
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Der Erfindungsgeg2iistand ist dargestellt in Anwendung bei einer Kopfform-
oder Statrcliniaschine. die, soweit sie (las Abschneiden der Rnlilinge vom Langdraht
betrifft, als Schercorrichtung in Fig. i gezeigt ist.
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Die mit 2o bezeichnete Schervorrichtung wird (huch ein Joch 2i schräg
zur Vertikalen hin und her bewegt. Das Joch 21 ist an einer kurzen Otienvelle 22
drehbar abgestützt, die ini nicht gezeichneten Bettrahmen der Maschine gelagert
ist. Das vordere Ende des Hebels 21 trägt an seinen übereinanderliegenden Armen
ein Paar Rollen 23 und 2d., die an einer SChernOCke 25 anliegen. Die Schernocke
wird von der Kurbelwelle 6 hin und her, bewegt, wobei die Kurbelwelle durch eine
nicht gezeichnete Treibstange hin und
her bewegt wird. Das hintere
Ende 27 des Hebels 21 trägt einen Stift 28, an dem das untere Ende der Schere 2o
schwenkbar ist. Da die Kurbelwelle 6 durch eine Treibstange hin und her gedreht
wird, wird das vordere Ende des Hebels 2m durch die an der Treibstange sitzende
Schernocke verschwenkt, wodurch eine senkrechte Hinundherbewegung der Schere 20
zustande kommt.
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In der Fig. i bezeichnet die Linie 70 die Zuführungslinie durch
die Langstangenzuführungsvorrichtung. Die Linie 7z be7eichnet eine horizontale Ebene,
in die der Rohling gehoben wird wenn die Schere 2o bei ihrer vertikalen Hinund @erbe"vegung
ihren höchsten Punkt herreicht hat und der Rohling abgeschnitten ist. -Die als Ganzes
mit 2o ;bezeichnete Schervorrichtung ist in einer Ebene hin und her bewegbar, die
etwas gegenüber der senkrechten Ebene zur Horizontalen geneigt ist. Die mit 71a
bezeichnete Ebene bildet mit der durch die Linien 7o oder 72 bezeichneten Horizontalebene
einen Winkel -von ungefähr S81/2°. Die Schervorrichtung 2o wird längs der Ebene
71a mit Hilfe des Hebels 21 hin und her geführt, entsprechend dem Hub der Schernocke
25. Der Stift 28, der den Hebel 21 und die Schervorrichtung aneinander befestigt,
ist gegenüber der Ebene 71a versetzt. Dadurch erhält eine durch die Schervorrichtung
2o mit Hilfe des Stiftes 28 ausgeübte Scherkraft eine Horizontalkomponente, die
(las Schermesser 8i stets an -der Fläche 71"
hält.
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Um das Schermesser 81 an dem Lan.gdrahtförderwerkzeug anliegend zu
halten, ist noch ein weiteres Mittel in Gestalt des Führungsstiftes 9i vorgesehen,
der oben aus der Schervorrichtung herausragt und in einem nicht gezeichneten Führungsgehäuse
läuft, das seitlich aus dem Bettrahmen herausragt. Die Achse des Führungsstiftes
9i ist mit gia bezeichnet. Diese Achse bildet zu der Horizontalebene 72 ebenfalls
einen Winkel von ungefähr s81/2°. Da die Schere so angeordnet ist, daß eine Hinundherführung
schon bei einer kleinen Winkelb@wegung des Hebels um die Rahmenwelle 22 herum stattfindet,
geschieht die Bewegung des Schermessers annähernd in einer geraden Linie. Das Schermesser
könnte auch einen anderen Neigungswinkel als den von 881/2° erhalten. Der Winkel
von 881/2° ist lediglich als Beispiel gewählt.
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Die mit ioi und io2 :bezeichneten Kreise um die Nockenwelle 6 herum
bezeichnen den Ausschlag des Hebels 21 durch die Sch:ernocke. Dieser Ausschlag steht
in einem derartigen Verhältnis -zu dem Abstand zwischen der Langdrahtförderlinie
7o und der Ebene 72, ,daß .der abgesch -rte Rohling in die Ebene 72 gebracht wird.
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An der Schere 2o ist eine Scherplatte 81 befestigt, die in den Fig.
2 bis 5 im einzelnen dargestellt ist. An ihrem oberen Ende ist die Platte 8i ausgespart,
um eine Scherhülse aufzunehmen, die, wie die Fig. d. und 5 zeigen, aus einem Stück
III bestehen oder aus zwei aufeinanderpassenden Hälften 83 und 84 zusammengesetzt
sein kann. Die untere Hälfte (-83 der Scher- oder Schneidhülse nach .der Erfindung
bildet die Schneidkante des Messers: diese Hälfte ist starr an der Platte 81 befestigt.
Die obere Hälfte der Scherhülse kann gegenüber der Platte 81 eine begrenzte Bewegung
ausführen. Durch die Scher- oder Schneidplatte 81 hindurch ragt ein Paar im Abstand
voneinander stehender Schrauben 85 mit verjüngten Schaftteilen 86 nach unten in
den beweglichen Scherhülsenteil 84 hinein. Die verjüngten Schaftteile 86 sind gegenüber
in dem Teil 84 für sie vorgesehenen Öffnungen so bemessen, daß eine senkrechte Bewegung
des Hülsenteils 84. in der Öffnung 82 möglich ist. Zwischen den Schrauben 85 ragt
in der Mitte durch die Scherplatte 81 hindurch eine Schraube 87 mit einem verjüngten
Schaftteil 88. Die Schraube 87 ragt nicht in den Hülsenteil 84 hinein, vielmehr
endet sie oberhalb in dem Schaft 88, der die Bewegung des beweglichen Hülsenteils
8:I von dein feststehenden Teil 8o hinweg begrenzt.
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Um den verjüngten Schaftteil 88 der Schraube 87 herum ist eine Schraubenfeder
89 gelegt, deren unteres Ende an dem Hülsenblock 84. so anliegt, daß der obere Hülsenblock
84. federnd nach unten gegen den starren Teil 83 der Hülse gedrückt wird.
Durch Einstellung der Schraube 87 kann- die Bewegung des Hülsenteils 8.3. von dem
Teil 83 weg eingestellt «-erden. Die Feder 89 preßt die Hülsenteile ständig gegeneinander,
so daß ein Rohling nach dem Abscheren von dem Langdraht federnd erfaßt wird.
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Das Messer ist gegenüber dem Werkzeug so angeordnet, daß die Schneidkante
des Hülsenteils 83 nahe dem Werkzeug unterhalb des eintretenden Langdrahtes zu liegen
kommt. Das Ende des Langdrahtes stößt auf die abgerundete vordere Kante der öffnung
in dem beweglichen Hülsenteil 8.I, wobei dieser Teil nach oben gegen die Anschlagschraube
87 gedrückt wird. Da das Messer gegenüber dem Langdraht geneigt ist, nimmt das vorstehende
Ende- des Langdrahtes gegenüber der durch das Messer hindurchgeführten Öffnung eine
Schräglage ein. Wenn sich die Schere nach oben bewegt, wird das vorstehende Ende
des Langdrahtes zunächst durch die dem Werkzeug abgewandte Kante des Hülsenten,ls
83 gebogen. Darauf wird es
zwischen den Schneidkanten des Werkzeuges
und des Hülsenteils 83 so lange weitergebogen, bis das Abbiegen durch den mit der
Anschlagschraube SS in Berührung kommenden beweglichen Hülsenteil unterbrochen wird.
Der Rohling wird dann glatt ohne Bildung eines Blättchens abgeschert, wobei die
Ziehwirkung durch die Schräglage des Messers aufehoben wird.
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Die in den' Fig. d. und 5 dargestellte Scher-oder Schneidhiilse ist
besonders geeignet für leicht scherbare Langdrähte oder -stangen. Sie besteht aus
einem einstückigen Werkzeug i i i, das in dem ausgesparten Messer 81 mit Hilfe von
Schrauben 112 befestigt ist. Diese Scherhülsenform unterscheidet sich enüber der
vorher beschriebenen Ausfüh-, geg
rung dadurch. daß die obere und untere Hälfte
der Hülse zu einem Stück vereinigt sind und daß daher zwischen den beiden Hälften
keine Bewegung stattfinden kann, welche zum Umfassen des Langdrahtes und zum Abscheren
ausgenutzt werden kann. Die Wirkung dieser weiteren Ausführungsforen ist die gleiche
wie die der oben beschriebenen Ausführungsform mit der einen Ausnahme, daß der obere
Teil der Hülse sich nicht bewegen und daher den Rohling,- nachdem er abgeschnitten
ist, nicht erfassen kann.
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Bei jeder vollständigen Umdrehung der Kurbelwelle 6 oder Teei jedem
Kreislauf der Maschine wird die Achse der an der Platte 8i sitzenden Scherhülse
auf die Linie ;o gesenkt, während der Langdraht i f. längs dieser Linie in die Scherhülse
hinein und an die Langdrahtnießlehre g2 hera.nbewegt wird. Daraufhin wird der Scherhebel
2 i durch die Schernocke a5 verschwenkt, so daß das Schermittel gehoben und der
Rohling von dein Lang,lraht abgeschnitten wird. Die aufwärts gerichtete Scherbewegung
wird so lange fortgesetzt, bis der Rohling in die mit der Linie i,2 4# zeichnete
Ebene gebracht und an dieser Stelle mit Hilfe eine: Aus-,verfers 91 1>:ispielsweise
in ein Paar zusammenwirkender I'bertragungsfniger eines Schlittens gebracht wird.
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Wird die Schere in dieser `'eise ausgebildet und angeordnet. dann
können die Rohlinge gleichmäßig ohne die Bildung eines Blättchens abgeschert werden.
Auch sonstige nachteilige Bruchebenen an den En(Iflächen entstehen nicht. Diese
Gleichmäßigkeit des iihgescherteii Rohling: ist zweifellos zuni I'eil darauf zurückzuführen,
elaß sowohl die instückige Scherhülsc nach Fig. d. als auch lie zweiteilige Scherhülse
nach Fig. 2 das c 1libiegen des Rohlings nur bis zu einer c Stelle zulassen, an
der cier Rohling am besten 1 ibgeschert wird. Das 'Maß der Abbiegung t les Rohlings
ist etwa zweimal so groß wie (1
die Neigung des Schermessers gegenüber der
senkrecht zum Langdraht stehenden Ebene. Es hat sich leerausgestellt, daß diese
Neigung zu ganz zufriedenstellenclen Ergebnissen führt. Dadurch ferner, daß die
Schere in ihrer Gesamtheit durch die Scherkraft gegen (las Werkzeug in dem Bettrahmen
gepreßt wird und sich ein kurzes Stück bewegt, wird eine Einstellung der Scherhülse
und ein enges Anliegen dieser Hülse an der schrägen Fläche des Langdralitförrlerwerkzeuges
in den Bettrahmen ermöglicht. .
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Beim Abscheren von Rohlingen gemäß der Erfindung, d. h. beim Abscheren
von Rohlingen mit Hilfe einer Maschine, bei der (las Schermesser im Winkel zur Längsachse
des Langdrahtes angeordnet ist, ist dafiirgesorgt, daß selbsttätig ein Ausgleich
für den Zug eintritt. 3lit anderen Worten, durch Anordnung der Schere im Winkel
zur Achse des L angdralites wird auf die obere Seite des Schermessers zusätzliches
Metall gebracht, das die axiale Kürzung als Folge der Zugwirkung ausgleicht. An
der unteren Seite des Rohlings ist dabei eine Verringerung des Rohlingsmetalls vorhanden,
die .das Stärkerwerden des Rohlings an dieser Stelle infolge der Zugwirkung ausgleicht.
Es wird dadurch ein ahgescherter Rohling erzeugt, der olx-rha,lb und unterhalb seiner
Längsachse nahezu die gleichen Metallmengen aufweist, so daß auch ein allseitig
ausgefüllter Kopf angestaucht werden kann.
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In den Fig. 6 bis io ist die Wirkungsweise des Scliervorganges in
seinen einzelnen Phasen genau erläutert. Die Abb.6 zeigt die feststehende Abschneidmatrize
a, das schräg liegende hülsenförmige Schermesser b und den Langdraht c. Der Langdraht
ist bereits durch die Abschneidniatrize hindurchgeschoben. während sich das Schermesser
b noch in der Ruhestellung befindet. ln der Abb. ; wird das Scherenesser b angehoben
und berührt mit dem äußeren Rand der Unterkant den unteren Rand des Langdrahtes.
In der Abh. 8, ist der Langdraht uni einen Betrag nach oben gebogen, der der -Neigung
des Schermessers gegen die Vertikale entspricht. In dieser Lage. die mit II bezeichnet
ist. ruht das vorstehende Ende des Langdrahtes inner-Halb des Sclierniessers auf
cler gesamten Unterkante desselben auf. Denkt inan sich jctzt die Vorderfläche der
Abschneidmatrize u ils Schnittlinie durch den Langdraht, so ernibt sich, daß der
linksstehencle Winkel a etwas kleiner als do'= ist. Die Verringerung entspricht
der Neigung der Scherfläche gegen lie Vertikale. Der rechte= Winkel lretriigt eingeben
9o°. Die A@bb.9 zeigt einen wei- 1 ereri Abschnitt beim Abscheren des Langrahtes.
Da: hochgebogene Ende des Langdrahtes.
befindet sich nun in der
Stellung III. Die Bewegung aus der Stellung II in die Stellung III ist dadurch zustande
gekommen, ,daß das Schermesser b seine Aufwärtsbewegung fortgesetzt hat. -In dieser
Lage. des Langdrahtes driickt das Schermesser nur noch mit der inneren Kante des
unteren Teiles auf :den Langdraht. Die Stellung III ist die oberste Lage des Langdrahtes,
da eine Weiterbewegung desselben durch die äußere Kante des oberen Teiles des Schermessers
verhindert wird. Wesentlich ist nun, daß nun auch der rechte Winkel kleiner als
9o° ist, wobei die Abminderung ebenfalls der Neigung des Schermessers b gegen die
Vertikale entspricht. Wie man also sieht, wird bei der Erfindung von der richtigen
Voraussetzung ausgegangen, daß .beim Abscheren ,eine gewisse Deformation keinesfalls
vermieden werden kann. Stets wird an dem Ende des abgeschnittenen Teiles oben eine
zusammengedruckte und unten eine auseinandergezogene Zone im Material entstehen.
Wesentlich ist nur, daß der abgeschnittene Rohling nach dem Schervorgang auf allen
Seiten seiner Achse dieselbe Materialmenge hat, damit beispielsweise beim Anstauchen
eines Kopfes gleich von vornherein eine genaue Materialverteilung vorhanden ist.
Auf diese Weise werden beispielsweise Anstauchwerkzeuge außerordentlich entlastet,
da es nun nicht mehr notwendig ist, beim Anstauchen die erforderliche Verschiebung
des Materials vorzunehmen. - Andererseits wird auch auf diese Weise von vornherein
der Prozentsatz der Ausschußware auf ein außerordentlich geringes Maß heruntergedrückt.
Gegenüber dieser Wirkungsweise sei in der Fig. io noch der bekannte Vorgang beim
Abscheren eines Drahtes im @einzeln-en beschrieben: Beim Kaltschneiden des Drahtes,
beispielsweise in der Anordnung nach Abb. io, wird die Schneidwirkung nur auf eine
kurze Strecke ausgedehnt, während der übrige Teil des Drahtes durchbricht. Zu Anfang,
wenn sich das Schermesser gegen den Langdraht bewegt, wird selbstverständlich das
Drahtstück an die gegenüberliegende Kante der Schermatrize gepreßt und beide Kanten
sowohl der Matrize als auch des Schermessers dringen in das Metall ein. Unmittelbar
darauf jedoch bricht das Metall zwischen den beiden Kanten, und die Bruchlinie verläuft
nach einer oder zwei leicht konkaven oder konvexen Bruchebenen. Der Verlauf dieser
Bruchebenen ist in anliegender Skizze durch die punktierten Linien A und ß angedeutet,
in welcher der Draht in der Schermatrize i sich befindet und das hervorstehende
Ende von dem beweglichen Schermesser 2 abgetrennt wird. Gewöhnlich verläuft der
Bruch über diese beiden Ebenen, jedoch erstreckt er sich vollständig meist nur über
eine Ebene, so daß ein teilweise gebrochener blättchenartiger Ansatz an dem abgescherten
Ende entweder des Stabwerkstückes oder des verbleibenden Drahtes sich befindet.
Da gewöhnlich das Schermesser das abgeschnittene Stabwerkstück quer zur Fläche der
Matrize fortbewegt, so wird dabei vielfach das .vorstehende Blättchen in zwei oder
mehrere Teile geschnitten. Es ergeben sich dabei unerwünschte Bruchteile oder Splitter,
welche entweder an dem Langdraht haften oder auch unabhängig von diesem abfallen
und bei der Weiterbearbeitung zu Beanstandungen Veranlassung geben.
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Wie schon ausgeführt, kann beim Erfindungsgegenstan.d .das Schermesser
während .einer kurzen Strecke im Kreislauf der Maschine - mit hoher Geschwindigkeit
bewegt werden. Die hohe Geschwindigkeit des Messers in Verbindung mit der Scherhülse,
die den abgescherten Rohling umgibt, gestatten die Bildung einer Scherebene, die
senkrecht zur Achse des Rohlings steht.. Da der abgescherte Rohling von der Scherhülse
nahezu ganz umgeben ist, kann durch die hohe Arbeitsgeschwindigkeit des Schermessers
der Rohling nicht aus der Schere herausgeworfen werden, wie es der Fall sein würde,
wenn eins der üblichen Schermesser mit einer einzigen Schneidkante mit hoher Geschwindigkeit
bewegt würde. Da sich das Schermesser nur ein kurzes Stück bewegt und den Rohling
nicht über die ganze Strecke bis in die Gleichlage mit einem Bearbeitungswerkzeug
trägt, behindert .die Winkellage des Messers die Bewegung oder Gleichrichtung der
abgescherten Rohlinge nicht.